Deutschland, quo vadis?

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Staber » Mo 21. Sep 2020, 19:51

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Excubitor schrieb

um sie nicht nur zu suspendieren, sondern sie dauerhaft aus dem Dienst zu entfernen.


Worin besteht denn hier ein Unterschied ??? :? Suspendierung (Beamtenrecht), Dienstenthebung eines Beamten.Heißt für mich Job los!!


Nein, Suspendierung bedeutet Freistellung vom Dienst bei reduzierten Bezügen. Das ist eine vorläufige Maßnahme, die Dienstenthebung ist endgültig und erfolgt erst nach vollständiger Klärung des Sachverhalts.


Danke für die Aufklärung!
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Bevormundung über die Sprache?

Beitragvon Excubitor » Di 6. Okt 2020, 17:22

Aus Gründen der aktuell wieder vermehrt stattfindenden Gender-Debatte.

GMX News Wissen - "Gendersternchen: Darum lehnt die Gesellschaft für Deutsche Sprache es ab"
"[...]

Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Die Experten betonen, für eine Sprache zu sein, die nicht diskriminiere. "Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen", teilt sie mit.

Falsche Formen wie "Kolleg" entstehen
Als Beispiele nennen die Sprachexperten, dass durch das Sternchen Formen entstehen können, die grammatisch falsch sind:

Ärzt*in - hier entsteht eine falsche maskuline Form: "Ärzt"
Bauer*in - falsche feminine Form "Bauerin"
Kolleg*in - unvollständige maskuline Form "Kolleg"
Problematisch werde es auch, wenn Artikel oder attributive Adjektive hinzukämen, wie dieses Beispiel zeige:

Wir suchen einen begeisterten Teilnehmer*in für ein Interview.
Noch mehr Gendersternchen würden aber die "Lesbarkeit eines Textes erheblich" einschränken:

Wir suchen eine*n begeisterte*n Teilnehmer*in für ein Interview.


[...]"

Mehr dazu siehe:
https://www.gmx.net/magazine/wissen/gen ... e-34987158


Kommentar
Vorab sei angemerkt, dass auch ich selbstverständlich für eine nicht diskriminierende Sprache bin. Sprache soll und kann Menschen für Probleme sensibilisieren, doch nicht über eine aufgezwungene Form derselben.
Es handelt sich um eine vernünftige und sachgerechte Entscheidung der GfdS. Der Gender-Wahn muss endlich mal ein Ende haben. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten eine klare Geschlechter-Kennzeichnung sprachlich auszudrücken. Daher ist dieses nachgewiesen missratene Sternchen (siehe die Beispiele im Artikel) absolut überflüssig.
Mittlerweile ist die Gender-Debatte genauso, teils mutmaßlich wahnhaft, überzogen, wie die bezüglich Rassismus oder Integration. Auch aus diesem Grund ist die Entscheidung absolut korrekt.

Siehe einen umfangreichen Kommentar und aktuelle TV-Diskussionen dazu unter:

http://taeglich-ueberleben.xobor.de/t10 ... tml#msg647
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Uel » Sa 31. Okt 2020, 19:41

https://taz.de/Professorin-Jana-Kuehl-ueber-Radverkehr/!5722886/

Deutschland, quo vadis?
taz: Frau Kühl, Sie treten die erste deutsche Professur für Radverkehr an, wenn Sie am 1. November zur Ostfalia Hochschule in Salzgitter wechseln. Was machen Sie als Professorin für Radverkehrsmanagment?

Jana Kühl: Wir wollen kluge Köpfe von morgen ausbilden, die es verstehen, Radverkehr zu fördern. Die sensibel sind für Fragen der Gerechtigkeit im Verkehr und für ökologische Probleme. Es gibt in Kommunen einen großen Bedarf an Personal, das Radverkehrsförderung praktisch umsetzen kann.


Früher hieß es: wenn man was nicht weiss
gründen wir 'nen Arbeitskreis.

war vergleichsweise preiswert gegenüber heute, denn nun gilt:

Kommt heute etwas nicht auf Tour
kostet es ne Professur!

Lebenslange Alimentation wird sichergestellt, unter 5100€ im Monat für den Anfang wird sie bestimmt nicht nach Salzgitter kommen. Und dann wird sie sicher einen ganzen Lehrstuhl mit Infrastruktur und Personal haben wollen.

Im Übrigen dachte ich bisher für Gerechtigkeit im Verkehr sei die Justiz, Spezialgebiet Verkehrsrecht zuständig und die Ökologie ein Spezialgebiet der Biologie?
In der Verwaltung gibt es zwar Menschen, die sich dafür einsetzen, dass sich etwas ändert. Aber es ist schwer, noch sind die politischen Mehrheiten nicht da.

Gibt es einen Kulturkampf ums Rad? Definitiv. Wir sind aufs Auto sozialisiert.

Sie will also einen Kulturkampf gegen die Mehrheit führen, also nicht nach Bedarfsentwicklung und Zweckmäßigkeit sondern ideologisch.

Warum gerade Salzgitter, diese Nazi-Retortenstadt dürfte doch kaum ein Fahrrad-Problem wegen ihrer mangelhaften Urbanität haben? Oder man macht sich Hoffnung, aus den weit in die Landschaft gewürfelten Ortsteilen könne man wirklich das Auto verbannen? Ob das die Gemeinschaft der Werktätigen bei den Hauptarbeitgebern VW und Bosch so gut finden werden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Salzgitter#/media/Datei:Salzgitter_map.svg
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Mit solch elitären Verschwörungstheoretikern ...

Beitragvon Excubitor » Sa 31. Okt 2020, 21:21

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Re: Bevormundung über die Sprache?

Beitragvon maxikatze » So 1. Nov 2020, 10:15

Excubitor hat geschrieben:Aus Gründen der aktuell wieder vermehrt stattfindenden Gender-Debatte.

GMX News Wissen - "Gendersternchen: Darum lehnt die Gesellschaft für Deutsche Sprache es ab"
"[...]

Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Die Experten betonen, für eine Sprache zu sein, die nicht diskriminiere. "Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen", teilt sie mit.

Falsche Formen wie "Kolleg" entstehen
Als Beispiele nennen die Sprachexperten, dass durch das Sternchen Formen entstehen können, die grammatisch falsch sind:

Ärzt*in - hier entsteht eine falsche maskuline Form: "Ärzt"
Bauer*in - falsche feminine Form "Bauerin"
Kolleg*in - unvollständige maskuline Form "Kolleg"
Problematisch werde es auch, wenn Artikel oder attributive Adjektive hinzukämen, wie dieses Beispiel zeige:

Wir suchen einen begeisterten Teilnehmer*in für ein Interview.
Noch mehr Gendersternchen würden aber die "Lesbarkeit eines Textes erheblich" einschränken:

Wir suchen eine*n begeisterte*n Teilnehmer*in für ein Interview.


[...]"

Mehr dazu siehe:
https://www.gmx.net/magazine/wissen/gen ... e-34987158


Kommentar
Vorab sei angemerkt, dass auch ich selbstverständlich für eine nicht diskriminierende Sprache bin. Sprache soll und kann Menschen für Probleme sensibilisieren, doch nicht über eine aufgezwungene Form derselben.
Es handelt sich um eine vernünftige und sachgerechte Entscheidung der GfdS. Der Gender-Wahn muss endlich mal ein Ende haben. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten eine klare Geschlechter-Kennzeichnung sprachlich auszudrücken. Daher ist dieses nachgewiesen missratene Sternchen (siehe die Beispiele im Artikel) absolut überflüssig.
Mittlerweile ist die Gender-Debatte genauso, teils mutmaßlich wahnhaft, überzogen, wie die bezüglich Rassismus oder Integration. Auch aus diesem Grund ist die Entscheidung absolut korrekt.

Siehe einen umfangreichen Kommentar und aktuelle TV-Diskussionen dazu unter:

http://taeglich-ueberleben.xobor.de/t10 ... tml#msg647


Der Gender-Strang befindet sich dort:
viewtopic.php?f=9&t=4278&p=117143&hilit=gender#p117143
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Bevormundung über die Sprache?

Beitragvon Excubitor » Mo 2. Nov 2020, 21:56

maxikatze hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Aus Gründen der aktuell wieder vermehrt stattfindenden Gender-Debatte.

GMX News Wissen - "Gendersternchen: Darum lehnt die Gesellschaft für Deutsche Sprache es ab"
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Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Die Experten betonen, für eine Sprache zu sein, die nicht diskriminiere. "Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen", teilt sie mit.

Falsche Formen wie "Kolleg" entstehen
Als Beispiele nennen die Sprachexperten, dass durch das Sternchen Formen entstehen können, die grammatisch falsch sind:

Ärzt*in - hier entsteht eine falsche maskuline Form: "Ärzt"
Bauer*in - falsche feminine Form "Bauerin"
Kolleg*in - unvollständige maskuline Form "Kolleg"
Problematisch werde es auch, wenn Artikel oder attributive Adjektive hinzukämen, wie dieses Beispiel zeige:

Wir suchen einen begeisterten Teilnehmer*in für ein Interview.
Noch mehr Gendersternchen würden aber die "Lesbarkeit eines Textes erheblich" einschränken:

Wir suchen eine*n begeisterte*n Teilnehmer*in für ein Interview.


[...]"

Mehr dazu siehe:
https://www.gmx.net/magazine/wissen/gen ... e-34987158


Kommentar
Vorab sei angemerkt, dass auch ich selbstverständlich für eine nicht diskriminierende Sprache bin. Sprache soll und kann Menschen für Probleme sensibilisieren, doch nicht über eine aufgezwungene Form derselben.
Es handelt sich um eine vernünftige und sachgerechte Entscheidung der GfdS. Der Gender-Wahn muss endlich mal ein Ende haben. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten eine klare Geschlechter-Kennzeichnung sprachlich auszudrücken. Daher ist dieses nachgewiesen missratene Sternchen (siehe die Beispiele im Artikel) absolut überflüssig.
Mittlerweile ist die Gender-Debatte genauso, teils mutmaßlich wahnhaft, überzogen, wie die bezüglich Rassismus oder Integration. Auch aus diesem Grund ist die Entscheidung absolut korrekt.

Siehe einen umfangreichen Kommentar und aktuelle TV-Diskussionen dazu unter:

http://taeglich-ueberleben.xobor.de/t10 ... tml#msg647


Der Gender-Strang befindet sich dort:
http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... er#p117143


Mag sein. Aber da die Sprache die Basis allen gesellschaftlichen Zusammenlebens darstellt, ist der "Gender-Wahn" und die stattfindende Bevormundung über diesen hier schon korrekt eingeordnet, weil dies die Fort- oder besser Fehlentwicklung des gesamten Landes betrifft.
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Autoritarismus-Studie bleibt "etwas" einseitig

Beitragvon Excubitor » Mi 18. Nov 2020, 21:54

Neue Zürcher Zeitung- "Feinde der Demokratie finden sich nicht nur rechts: Die Leipziger Autoritarismus-Studie bleibt erneut einseitig"

"Die Leipziger Autoritarismus-Studie attestiert Deutschland eine sinkende Ausländerfeindlichkeit, aber eine neue Radikalität bei der extremen Rechten. Über Fragestellungen und Schlussfolgerungen lässt sich allerdings diskutieren.

Die gute Nachricht zuerst: Ausländerfeindliche Einstellungen haben in Deutschland abgenommen. Zu diesem Schluss kommt die Autoritarismus-Studie der Universität Leipzig, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Gemäss den Autoren vertreten 16,5 Prozent der Deutschen derartige Positionen. Im Jahr der letzten Studie, 2018, waren es noch 23,4 Prozent.

Auffällig sei dabei der Unterschied des Rückgangs im Westen und im Osten Deutschlands, sagte Decker. Im Westen sei der Anteil von 21,5 auf 13,7 Prozent gesunken, im Osten nur von 30,7 auf 27,8 Prozent. Insgesamt stimmten 28,4 Prozent (vor zwei Jahren: 36 Prozent) der Befragten der Aussage zu, dass «Ausländer nur hierherkommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen» (Ost: 43,9 Prozent, West: 24,5 Prozent).

Ein dauerhaft hohes Niveau gäbe es allerdings bei rechtsradikalen Einstellungen. Extreme Rechte radikalisierten und enthemmten sich zusehends, so die Studienautoren. [...]

Der Glaube an Verschwörungstheorien steigt

Das Thema Verschwörungstheorien ist zum fünften Mal Teil der Leipziger Studie, in diesem Jahr bezieht sie sich auch auf die Corona-Pandemie. Die Befragung habe gezeigt, dass der Glaube an Verschwörungstheorien in der Bevölkerung seit 2018 zugenommen habe, so die Studienautoren. Sie sehen darin eine Art «Einstiegsdroge» für ein antimodernes Weltbild.

[...]

Mangelnde Differenzierung und Unschärfe

Die Probleme der Studie liegen in der mangelnden Differenziertheit sowie im Ausblenden autoritärer Strömungen, die nicht von rechts kommen. So weist der Politologe Eckhard Jesse seit längerem darauf hin, dass die zum Teil weich formulierten Aussagen der Studie zu einem hohen Anteil an Zustimmung führten, etwa beim Komplex der «Ausländerfeindlichkeit».

Wer Aussagen wie «Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen» zustimmt, offenbart zweifellos eine rechtsradikale Einstellung. Doch ist jemand, der bei der Aussage «Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen», schon deswegen latent ausländerfeindlich, wenn er als Antwort «teils, teils» angibt? Zumal es in der Realität durchaus zum Missbrauch von Sozialleistungen kommt.

Ein anderes Beispiel: Beim Einstellungsmuster «Chauvinismus», das ein übersteigertes und gegenüber Dritten aggressives Nationalgefühl abbilden soll, findet sich die Aussage «Wir sollten endlich wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben». Rückt die Zustimmung zu diesem Satz jemanden schon in die Nähe von Rechtsextremisten? Eine derart weit gefasste Definition birgt die Gefahr, dass die Grenzen zwischen rechts und rechtsextrem gar nicht erst gezogen werden. So wird tatsächlich existierender Rechtsextremismus ungreifbar.

[...]

Obwohl also die Studienautoren darauf hinweisen, dass sich der Fokus der Studie über die Jahre verlagert habe, kommt man nicht umhin, blinde Flecken festzustellen. Denn was ist eigentlich mit dem linken oder dem islamistischen Autoritarismus – sind diese Ideologien nicht genauso gefährlich?

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9

Kommentar

Zunächst fällt ins Auge, dass die Thesen, welche unter anderem mit mangelnder Bildung einhergehen, wie beispielsweise die, dass alle Ausländer nur den Staat übervorteilen oder anders ausgedrückt dessen Sozialleistungen ausnutzen wollen, immer noch in inakzeptablem Umfang vertreten werden. (Osten: 43,9 %, Westen 24,5%) Das wiederum lässt indirekt darauf schließen, dass unter anderem die Bildung in Deutschland ein andauerndes Problemfeld darstellt ...
Gestützt wird die Annahme auch durch die vergleichsweise hohe Zahl derer, die an Verschwörungen glauben.

Die Korrektheit der angegebenen Fakten unterstellt, könnte man der Studie tatsächlich eine Blindheit bezüglich linker und islamistisch autoritaristischer Strömungen unterstellen. Sachlich ausgewogen ist jedenfalls etwas anderes.

Insgesamt scheinen gesellschaftlich zwar positive Entwicklungen erkennbar, die sich jedoch erst einmal als nachhaltig erweisen müssen.



Siehe dazu auch:
https://www.gmx.net/magazine/regio/berl ... n-35274892
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Der Ärger um Spahns "Pandemiegesetz" lässt tief blicken

Beitragvon Excubitor » Do 19. Nov 2020, 18:26

Die Aufregung um Spahns Pandemiegesetzt, das gestern in vollem Umfang von Bundestag und Bundesrat beschlossen sowie vom Bundespräsidenten unterzeichnet wurde, schafft gute Einblicke in die derzeitige gesellschaftliche Situation. Anstatt die Notwendigkeit zu akzeptieren, dass eine infektionsrechtliche Lösung zu rechtlich vertretbarem Vorgehen geschaffen werden musste, um die in diesem kleinen Teilbereich nachgewiesen untauglichen föderalistischen Staatsprinzipien ("Viele Köche verderben den Brei") durch Handlungsfähigkeit zu ersetzen, ergeht man sich in völlig unhaltbaren Theorien um Ermächtigungsgesetze und zieht sogar einen völlig aberwitzigen Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetz von 1933.
Betrachten wir den Umfang dieser "Ermächtigung" durch Spahns Gesetz so kommen wir in etwa auf eine Menge an "Ermächtigung" als wollte man eine AA-Batterie mit der Leistungsfähigkeit eines Atomkraftwerks vergleichen. Es umfasst einen zwar im Detail teils gravierenden, aber insgesamt derartig geringen Teil rechtlicher Befugnisse, vor allem ausschließlich im Infektionsrechtlichen Zusammenhang, dass es völlig neben der Sache erscheint auch nur ansatzweise einen Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetz schlechthin zu ziehen. Das einzig wirklich Kritikwürdige sind die in dem Gesetz enthaltenen "Finanzierungsmodelle", welche durchaus Abwälzungen enthalten, die man nicht unbedingt mitzutragen bereit sein muss.

Es bleibt die Frage, wozu das gut sein soll. Die tatsächliche Furcht vor einem Wiedererstarken rechter Totalitaristen kann es angesichts der bestehenden politischen Verhältnisse in diesem Land schlecht sein. Viel wahrscheinlicher erscheint die Möglichkeit, dass hier bewusst Unsicherheiten in der Bevölkerung, welche die Pandemie noch offener zutage gebracht hat, als das ohnehin schon erkennbar war, gezielt manipulatorisch forciert werden sollen, um das ganze System zu destabilisieren, was wachsende Teile der Bevölkerung dann tatsächlich für rechtes Gedankengut leichter empfänglich machen würde.


Zu der Aufregung um das Gesetz siehe im Detail:
http://taeglich-ueberleben.xobor.de/t17 ... tml#msg859
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Der gläserne Bürger ist nah

Beitragvon Excubitor » Fr 27. Nov 2020, 18:49

Alle Interessen, das Bargeld abzuschaffen, laufen schon darauf hinaus, das man den Bürger durch und durch kontrollieren will. Jetzt verlangt auch noch ein Privatunternehmen, das ohnehin schon zu viel Macht besitzt und sich teils merkwürdiger Praktiken zu bedienen scheint, die völlige Durchsicht privater Geldströme. Gehts noch?

FOCUS MONEY ONLINE Finanzen - "Horror" für Datenschützer - Gehalt könnte ausspioniert werden: Krake Schufa will jetzt in Ihre Kontoauszüge schauen"

Freitag, 27.11.2020, 18:12

Verbraucher geben sensible Daten ungern preis - und schon gar nicht, wenn es sich dabei um Daten aus Kontoauszügen handelt. Nun will aber die Schufa Einblick in die Kontoauszüge der Deutschen bekommen. Sie könne so sämtliche Kontobewegungen nachvollziehen.

Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei, die Schufa, will in Zukunft offenbar Verbraucherinnen und Verbraucher auch anhand ihrer Kontoauszüge bewerten.

Nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) hat die Schufa Anfang November bereits im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Mobilfunkkonzern Telefónica/O2 erste Schritte unternommen, um an sensible Daten zu gelangen.

Offenbar will das Unternehmen noch einen Schritt weiter gehen: In den vergangenen Monaten hatten Schufa-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter auf Branchenveranstaltungen immer wieder über Pläne berichtet, die Daten von Kontoauszügen mit bei der Schufa bereits vorhandenen Verbraucherdaten zusammenführen zu wollen. Dadurch sei die Schufa in der Lage, umfassende Auswertungen im Hinblick auf die Zahlungsfähigkeit und weitere Kriterien wie Risiken oder Vorlieben von Verbraucherinnen und Verbrauchern durchzuführen.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/finanzen/news/geha ... r_FINANZEN


Kommentar

Das ist nicht nur ein Horror für Datenschützer, sondern ein tätlicher Angriff auf die Freiheitlich Demokratische Grundordnung und die freiheitliche Selbstbestimmung des einzelnen. Wenn jetzt auch noch Privatunternehmen gestattet würde, über die Geldströme perfekte Profile jedes einzelnen Bürgers erstellen zu können, dann fahren wir den angeblich Demokratischen Rechtsstaat, der ohnehin in Teilbereichen nur noch rudimentär zu sein scheint, geradeaus an die Wand.

Ja wo sind denn die "Querdenker", wenn es wirklich etwas zu protestieren gibt? Es ist nichts zu vernehmen. Ist wohl doch nur um des Protestierens willen, nicht um tatsächliche Rechtsmängel zu beklagen, was die tun.

Solchen unternehmen wie der Schufa darf nicht einmal gestattet werden solche Daten zu sammeln. Wenn man denen das gestatten würde und nur von einem Einverständnis der betroffenen Bürger abhängig macht, ob die Daten dann auch verwendet werden dürfen. ist es bereits zu spät. Diese sensiblen Daten dürfen nie in die Hände derartiger Unternehmen gelangen.

Jeder Bürger, der einen Vertrag mit oder beim Mobilfunkkonzern Telefónica hat, sollte dringend darüber nachdenken, den zu kündigen. Wir Verbraucher haben (noch) die Macht, aber nur dann, wenn wir sie auch ausüben.
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Re: Deutschland, quo vadis?

Beitragvon Staber » Fr 27. Nov 2020, 21:28

Die kriegen von mir keinesfalls das Einverständnis, in meinem Konto rum zu spionieren. Wir haben keine Schulden und brauchen die Schufaauskunft nur im Falle, dass wir unser Haus mal gegen eine Mietwohnung eintauschen wollen. Und das ist, wenn überhaupt, nicht so bald der Fall
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