Aktuelles:_Thema_des Tages

[DJ_rainbow]

@ vader:

Bei allem Respekt vor Dir und der AMP - wollen wir nicht erst mal abwarten, was wirklich kommt?

Den schwarz-gelben Teufel an die Wand zu malen, ist relativ einfach. Aber ist es deshalb ein Teufel?

Bei dunkelrot würde ich das eindeutig und ohne nähere Prüfung bejahen - bei schwarz-gelb bin ich mir da noch nicht sicher.

Du schreibst:

Schon mitbekommen?

1.
Der Kündigungsschutz von Arbeitnehmern soll teilweise aufgehoben werden, also eine positive Nachricht für einen Mann wie Herrn Hundt, und eine positive Nachricht für alle Arbeitnehmer in dieser Repuiblik, denn die dürfen jetzt noch mehr um ihre Arbeitsplätze zittern, dadurch frieren sie im Winter nicht, weil sie vor Angst schwitzen und daran denken müssen, wie ihre Familien weiter ernährt werden können.

Billigste Polemik - in anderen Ländern funktioniert es ja auch. Es ist auch nicht von einer ersatzlosen Abschaffung des Kündigungsschutzes die Rede, sondern von einem im Arbeitsvertrag festgelegten Tausch Kündigungsfrist gegen Abfindung.

2.
Auch die Häuslebauer können aufatmen, die Lebensplanungen sind dadurch erst einmal hinfällig, schließlich weiß man nicht, wie die Zukunft für einen Selbst aussieht.

Bitte um nähere Erläuterung - das ist an Plattheit nicht zu überbieten.

3.
Die Klein- und Mittelbetriebe bekommen stärker den Wettbewerbsdruck zu spüren, schließlich können so manche Kunden nicht mehr alles von den Fachhandwerkern ausführen lassen, weil sie damit rechnen müssen, die Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können, weil jeder Angst vor der Zukunft hat.

Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt in die Nesseln zu setzen: Wettbewerb ist das Lebenselixier der Marktwirtschaft - warum sollten KMU hier gegenüber den Großen bevorzugt werden? Und jeder hat Angst vor der Zukunft? Beweise bitte, Parolen helfen nicht weiter.

4.
Investitionen können nicht mehr getätigt werden, schließlich bleiben die Kunden weg, weil...siehe 2 und 3.

Schlüssige Kausalkette hierfür? Wenn schon 2. und 3. eher Propaganda sind - zumindest bis zu einem Beweis.

Aber Steuersenkungen wurden versprochen, und Senkung der Lohnnebenkosten. Dadurch wird die Binnennachfrage wieder einstürzen wie ein Kartenhaus, denn die Senkungen für den Arbeitgeber werden schließlich auf den Arbeitnehmer übertragen, der dadurch wieder weniger Geld zu Verfügung hat.

Ach ja, die Reisetätigkeit ist um 14 % gesunken und für den Winter rechnet man mit 22 % Einbruch. Warum wohl?

Das ist der wirtschaftliche Gesichtspunkt.

Eine Senkung der Lohnnebenkosten wirkt sich auf AG und AN positiv aus - führt beim AG zu Stückkostendegression und beim AN zu mehr Netto vom Brutto - stärkt also die Wettbewerbsfähigkeit und die Binnennachfrage. Und nur weil die Lobbyisten das so behaupten, wird es nicht falsch.

Der Einbruch der Reisetätigkeit kann viele Ursachen haben - hier fehlen auch Grundlagendaten, um es seriös beurteilen zu können. Eine Zahl in den Raum zu schmeißen, ist eben nicht wirklich seriös.

Was ist mit den Bürgerrechten?
Dr. Schäuble hat schon angekündigt, man wolle freie Meinungsforen stärker beobachten, es könne doch nicht sein, dass Jeder seine Meinung öffentlich zum Ausdruck bringt, vor allen Dingen, was an schlechter Kritik gegen die Regierung geäußert wird, so etwas muß unterbunden werden.

Hier sind wir auf einer Linie, der Bundesinnenterrorist gehört vor Gericht, nicht in ein Ministerium.

Ich hab wohl noch Hartz IV vergessen.......
Wie stand es auf einem Wahlplakat der CDU?

Wir haben die Kraft Hartz IV zu kürzen.

Dieses Plakat ist mir nicht untergekommen. Unabhängig davon - ALG II halte ich im Kern für richtig, in den Details für stark verbesserungswürdig.

Da fragt man sich, ob die Wähler, die Schwarz/Gelb wollten nicht wirklich diese Konstellation verdienen. Bitter ist nur, dass alle Anderen darunter zu Leiden haben werden.

Und wenn man sich ein Interview mit Herrn Brüderle anschaute, weiß man, mit welch Zynismus über die Menschen, den Souverän, also uns hinweg regiert wird.
[url]
http://forum.derwesten.de/viewtopic.php?p=804775#804775[/url]
Schwarz/gelb: Nun geht es dem kleinen Mann an den Kragen.

Billigste Polemik.

[DJ_rainbow]

P. S.:

Ich habe weder schwarz noch gelb gewählt, sondern die Piraten.

[AlexRE]

2.
Auch die Häuslebauer können aufatmen, die Lebensplanungen sind dadurch erst einmal hinfällig, schließlich weiß man nicht, wie die Zukunft für einen Selbst aussieht.

Bitte um nähere Erläuterung - das ist an Plattheit nicht zu überbieten.

Der Zusammenhang ist offenkundig und nicht weiter beweisbedürftig. Bei einer langfristigen Immobilienfinanzierung nützt es nicht viel, eine Abfindung als Ersatz für den Kündigungsschutz zu erhalten. Jedenfalls ist die Bezeichnung "Plattheit" für diese Aussage von vader absolut unangemessen.

3.
Die Klein- und Mittelbetriebe bekommen stärker den Wettbewerbsdruck zu spüren, schließlich können so manche Kunden nicht mehr alles von den Fachhandwerkern ausführen lassen, weil sie damit rechnen müssen, die Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können, weil jeder Angst vor der Zukunft hat.

Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt in die Nesseln zu setzen: Wettbewerb ist das Lebenselixier der Marktwirtschaft - warum sollten KMU hier gegenüber den Großen bevorzugt werden? Und jeder hat Angst vor der Zukunft? Beweise bitte, Parolen helfen nicht weiter.

Was hast Du immer mit Deinen Beweisen? Das ist eine politische Aussage und wirschaftliche Einschätzung. Weniger Arbeitsplatzsicherheit = weniger langfristige Investitionen = zu wenig Nachfrage für die vorhandenen Betriebe und Arbeitsplätze = Verdrängungswettbewerb. Wer so etwas in einem politischen Kontext aussagt, ist nicht beweispflichtig. Du kannst auch nicht das Gegenteil beweisen.

4.
Investitionen können nicht mehr getätigt werden, schließlich bleiben die Kunden weg, weil...siehe 2 und 3.

Schlüssige Kausalkette hierfür? Wenn schon 2. und 3. eher Propaganda sind - zumindest bis zu einem Beweis.

s. o.

[DJ_rainbow]

Mir geht es vor allem um die Absolutheit der Aussagen und damit um die fehlende Differenzierung.

Man kann sich letztendlich auch selbst verrückt machen vor Angst - dann wird eine self-fulfilling prophecy draus.

Optimismus und Anpacken sind gefragt - Lamentierer und Jammerer haben wir leider mehr als genug.

[PeterS]

Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und lasse die Großindustrie außen vor.
Wenn der Kündigungsschutz so ähnlich wäre wie in Dänemark, dann würde die KMU Mitarbeiter in größerer Anzahl einstellen.
Nichts ist in meinen Augen so problematisch wie das Verhältnis Auftrag zu Mitarbeiter. Es gibt nun einmal Zeiten, in denen aufgrund von Auftragsmagel Mitarbeitern gekündigt werden muß. Mit Kündigungsschutz läuft das immer auf eine teure Abfindungsgeschichte hinaus oder eine unsinnige Sozialauswahl oder eben auf eine fristgerechte Kündigung, die mitunter seltsame Laufzeiten hat.

Es ist ja nicht so, daß sobald Auftragsanzahlen zurückgehen automatisch Mitarbeiter auf die Strasse gesetzt werden. Diese sind schließlich nicht unaufwendig auf den Betrieb speziell geschult worden (ich schreibe hier nicht von Knöpfchendrückern und Besenschwingern), weswegen der AG auch versucht diese AN solange wie möglich zu halten. Ersatz ist in Zeiten der Steigerung des Auftragseinganges in der Regel, ich möchte fast schreiben grundsätzlich, nicht möglich.

Deswegen sehe ich einer deutlichen Reduktion des Kündigungsschutzes positiv entgegen.

Auch die Senkung von Lohnnebenkosten würden Sinn machen. Es ist heute nun einmal so, daß meistens Facharbeiter und Fachangestellte sogenannte Nebenarbeiten verrichten, die durchaus eine ungelernte Kraft effektiv ausüben könnte. Nur a) kostet auch diese Kraft relativ viel Geld und b) wird man sie auch nicht so schnell wieder los, siehe weiter oben. Deswegen scheut man sich im Moment unqualifizierte und nicht so hoch qualifizierte Mitarbeiter einzustellen.
Der wirtschaftliche Sinn ist dann erreicht, wenn das Gleichgewicht zwischen Lohnkosten, der Möglichkeit der Kündigung und der gleichzeitigen Entlastung von qualifizierten AN, die dann Zeit haben, um aufwendigere Arbeiten zu verrichten, gegeben ist. Wo dieses Gleichgewicht liegt kann ich nicht genau bestimmen, das wird von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein.

Ich denke, die Kombination aus Mindestlohn € 7,50/Stunde, durchschnittlich maximal 30% Sozialabgaben (AN- und AG-Anteil zusammen), Kündigungsfrist von 4-8 Wochen wäre schon nicht schlecht. Und wenn jetzt wieder einer sagt, geht nicht, dann glaube ich es nicht. Dann verweise ich spontan auf die vielen BGE-Vorschläge, die gehen ja auch nicht. Nur so wie jetzt geht es auch nicht weiter.

Im übrigen nutzt es einem AN mit langjähriger Betriebszugehörigkeit und einer dann vorhandenen Kündigungsfrist von 7 Monaten auch nichts, wenn der Betrieb pleite geht.

P.S. Auch ich bin ein Pirat

[AlexRE]

Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und lasse die Großindustrie außen vor.
Wenn der Kündigungsschutz so ähnlich wäre wie in Dänemark, dann würde die KMU Mitarbeiter in größerer Anzahl einstellen.
Nichts ist in meinen Augen so problematisch wie das Verhältnis Auftrag zu Mitarbeiter.

In Dänemark beträgt das Arbeitslosengeld 90 % des Nettolohnes und kaum jemand ist lange Zeit arbeitslos. Unter solchen Umständen braucht natürlich nicht einmal ein Häuslebauer Angst vor Arbeitslosigkeit zu haben.

[DJ_rainbow]

Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und lasse die Großindustrie außen vor.
Wenn der Kündigungsschutz so ähnlich wäre wie in Dänemark, dann würde die KMU Mitarbeiter in größerer Anzahl einstellen.
Nichts ist in meinen Augen so problematisch wie das Verhältnis Auftrag zu Mitarbeiter.

In Dänemark beträgt das Arbeitslosengeld 90 % des Nettolohnes und kaum jemand ist lange Zeit arbeitslos. Unter solchen Umständen braucht natürlich nicht einmal ein Häuslebauer Angst vor Arbeitslosigkeit zu haben.

Nicht vergessen: Diese 90 % ALG in DK gibt es für maximal 3 Monate, afaik.

Also ein derber Anreiz, sich schnell etwas Neues zu suchen.

[AlexRE]

Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und lasse die Großindustrie außen vor.
Wenn der Kündigungsschutz so ähnlich wäre wie in Dänemark, dann würde die KMU Mitarbeiter in größerer Anzahl einstellen.
Nichts ist in meinen Augen so problematisch wie das Verhältnis Auftrag zu Mitarbeiter.

In Dänemark beträgt das Arbeitslosengeld 90 % des Nettolohnes und kaum jemand ist lange Zeit arbeitslos. Unter solchen Umständen braucht natürlich nicht einmal ein Häuslebauer Angst vor Arbeitslosigkeit zu haben.

Nicht vergessen: Diese 90 % ALG in DK gibt es für maximal 3 Monate, afaik.

Also ein derber Anreiz, sich schnell etwas Neues zu suchen.

Wie Peter schon schrieb, man findet auch sehr schnell eine neue Stelle.

[PeterS]

Im Moment ist es tatsächlich so, daß man als qualifizierter Facharbeiter sofort und ohne zu zucken einen neuen Job bekommt.
So sucht z.B. Siemens immer noch händeringend ca. 1000 Ingenieure.

Das Problem müssen wir bei den Gering- oder Garnichtqualifizierten Bewerbern suchen.

Btw. ist mein Azubi seit dem 11.09.09 verschollen. Nach telefonischer Krankmeldung und telefonischer Anmahnung meinerseits doch bitte mal den gelben Schein zu schicken, mußte ich aufgrund der nunmehr unentschuldigten Fehlzeit eine Abmahnung schreiben. Den Rückschein des Einschreibens habe ich heute per Post bekommen, eine Aussage des Azubis irgendeiner Art fehlt.
Und das trotz der sogenannten Lehrstellenmisere.

Meine Erfahrung ist - und die gebe ich schriftlich und persönlich bis ins Kanzleramt - daß die meisten überhaupt keinen Bock haben, solange Vater Staat ausreichend aufkommt.

Für die Pappnasen können wir liebend gerne H4 gegen Null einkürzen.

Mfg
Ein genervter Peter

[AlexRE]

Btw. ist mein Azubi seit dem 11.09.09 verschollen. Nach telefonischer Krankmeldung und telefonischer Anmahnung meinerseits doch bitte mal den gelben Schein zu schicken, mußte ich aufgrund der nunmehr unentschuldigten Fehlzeit eine Abmahnung schreiben. Den Rückschein des Einschreibens habe ich heute per Post bekommen, eine Aussage des Azubis irgendeiner Art fehlt.
Und das trotz der sogenannten Lehrstellenmisere.

Deine Erfahrungen mit dieser einen Werkzeugmacher - Lehrstelle sind wirklich haarsträubend. Wenn das keine Verkettung von unglücklichen Zufällen ist, sondern die wirtschaftliche und soziale sowie bildungspolitische Realität widerspiegelt, wird uns von den mainstream - Medien eine falsche Realität vorgegaukelt. So etwas habe ich noch nie in Zeitungen gelesen oder im Fernsehen gesehen - allerdings bei einem Klassentreffen in ähnlicher Form von einem ehemaligen Klassenkameraden erzählt bekommen. Der ist Tischlermeister mit eigenem Betrieb und auf relativ anspruchsvolle Arbeiten spezialisiert.