Der Herr Sarrazin

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Mi 7. Nov 2012, 14:56

Ein taz - Redakteur in seiner Kolumne zu Thilo Sarrazin:

So etwa die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.


http://www.taz.de/Kolumne-Besser/!104949/

Ich habe dazu etwas in den (moderierten) Leserkommentaren geschrieben, was auch freigeschaltet wurde:

>> Ist der restliche Artikel deshalb unwichtig? <<

Gegenfrage: Sind die hehren Ziele der RAF - Terroristen (Menschen in Vietnam und in Hungergebieten retten) für die Beurteilung ihrer Mordaktionen wichtig?

Den unpassenden Vergleich "Adolf & Autobahn" ziehe ich bewusst nicht, weil es hier darum geht, dass selbsternannte "Gute" meinen, sich alles erlauben zu können, weil sie ja die Guten sind.

Das bilden sie sich aber auch nur ein.


http://www.taz.de/Kolumne-Besser/Kommentare/!c104949/
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 7. Nov 2012, 15:04

Unseren herzallerliebsten Gut- und BessermenschInnen ist selbstverständlich das erlaubt, was allen anderen verboten ist: die Beleidigung, die Diskriminierung und das Mobbing Behinderter und Andersdenkender. Erst recht, wenn beides zusammenfällt wie bei T. Sarrazin.

Man stelle sich mal vor, jemand hätte dem dümmlich-ignoranten taz-Schmierfinken gesagt, dass seine Dummheit mit seiner Herkunft zu tun habe. Das Geschrei, Gekeife und Geplärre der PolCor-Taliban wäre ohrenbetäubend gewesen.
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon maxikatze » Mi 7. Nov 2012, 15:43

taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren.


Der Satz müsste richtigerweise lauten:
Die taz behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Kolumnen zu veröffentlichen!
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 7. Nov 2012, 16:02

Ergänzung:

Die taz behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Kolumnen zu veröffentlichen, solange sie politisch korrekt sind!
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Staber » Mi 7. Nov 2012, 18:43

taz
So etwa die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten."


ich könnte kot*en!
Man darf niemanden eine "Menschenkarikatur" nennen. Weil das verrät, das man einem anderen das Menschsein absprechen will, und wenn man einen anderen entmenschlicht, dann kann man ihm auch böse Dinge antun, etwa ihn töten. Die RAF-Terroristen haben andere Menschen entmenschlicht, indem sie sie als Schweine u.ä. bezeichnet haben; die Nazis haben andere Menschen als Zecken oder Unrat bezeichnet; das Ergebnis ist bekannt.Insofern ist es nur konsequent, wenn der Autor Herrn Sarrazin nicht nur als Nicht-Mensch bezeichnet, sondern ihm auch den Tod wünscht.Das ist RAF-Denke, das ist Nazi-Denke, es ist verabscheuenswert, widerlich, un-menschlich und für eine deutsche Zeitung peinlich.
Übrigens: Herr Sarrazin vertritt lediglich eine bestimmte Meinung. Man kann diese für falsch ansehen. Dann kann man ihn kritisieren, mag man mit ihm streiten, aber man sollte nicht persönlich werden und ihn persönlich beleidigen oder gar - wie hier - ihm Menschlichkeit absprechen und den Tod wünschen.
Das sind" Stürmer" Methoden

Nochmal: Widerlich.

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Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Livia » Do 8. Nov 2012, 09:54

Staber hat geschrieben
Übrigens: Herr Sarrazin vertritt lediglich eine bestimmte Meinung. Man kann diese für falsch ansehen. Dann kann man ihn kritisieren, mag man mit ihm streiten, aber man sollte nicht persönlich werden und ihn persönlich beleidigen oder gar - wie hier - ihm Menschlichkeit absprechen und den Tod wünschen.
Das sind" Stürmer" Methoden


Ich erlaube mir auch mich dazu zu äussern.
Ich finde dass Herr Sarazzin recht hat mit seinem Buch, ich habe es gelesen und es trifft nicht nur für die Türken oder die Juden zu, sondern auch für die Griechen, die Spanier, die Italiener ganz besonders und auch für die Portugiesen. Dass man das nicht schreiben darf, nicht aussagen darf, ist leider alltäglich und wird von vielen Menschen mit Verachtung quittiert. Dabei hat er recht und sollte eigentlich dafür gelobt und nicht gemobbt werden. :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Do 22. Nov 2012, 10:06

Jetzt könnte Sarrazin auf dem Gebiet, von dem er am meisten versteht, als unerschrockener und hochkompetenter Kritiker reüssieren:

Gefühlige Europa-Besoffenheit

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-28196/thilo-sarrazin-im-interview-gefuehlige-europa-duselei_aid_864472.html

Sarrazin: Das müsste sich ja in Zahlen und Fakten niederschlagen. Aber betrachten Sie doch mal die Außenhandelszahlen: Von 1999 bis 2011 ist der Anteil des Außenhandels in den Euro-Raum von 45,2 auf 39,3 Prozent gesunken. Der deutsche Export in den Euro-Raum steigt am langsamsten, schneller steigt er in die EU-Staaten ohne Euro, vorwiegend Osteuropa, und am schnellsten in den Rest der Welt: exakt doppelt so schnell wie in den Euro-Raum. Das heißt also: Wachstumstreiber war nicht die Währungszone. Wenn man sich das deutsche Außenhandelswachstum anschaut, sieht man, dass der deutsche Export von 1970 bis 1980 um 180 Prozent wuchs, von 1980 bis 1990 um 80 Prozent, in den 90er-Jahren ebenso und von 2000 bis 2010 um 60 Prozent. Zwar war 2010 das Jahr des großen Einbruchs, gleichwohl: Das deutsche Exportwachstum hat sich durch den Euro jedenfalls nicht beschleunigt.


... hat aber dummerweise sein Pulver mit dem "Deutschland schafft sich ab" - Parforceritt über lauter Wissenschaftsgebiete, von denen er keine Ahnung hat, verschossen.

Allerdings krankt m. M. n. auch seine fachkundige Euro - Kritik daran, dass er das weglässt, was er selbst nicht wissen will: Die Einrichtung des großen Billiglohnsektors in Deutschland als der größten europäischen Volkswirtschaft mit höchster Arbeitsproduktivität und Wettbewerbsfähigkeit (= Export von Arbeitslosigkeit) hat Europa ganz unabhängig von der gemeinsamen Währung schweren Schaden zugefügt und ist eine der Hauptursachen der heutigen Schuldenkrise.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Mi 17. Apr 2013, 21:07

Nachspiel in Sachen "Deutschland schafft sich ab":

Rassismus-Vorwürfe

UN rügen Deutschland wegen Sarrazin

Türken und Araber unterwandern uns durch eine hohe Geburtenzahl und sind weitgehend nutzlos - diese Ansichten Thilo Sarrazins, die er 2009 sinngemäß äußerte, ließ der Staat als Meinungsäußerung durchgehen. Zu Unrecht, findet nun der Antirassismus-Ausschuss der UN - und setzt Deutschland ein Ultimatum.

(...)

Das Unterlassen strafrechtlicher Ermittlungen stelle einen Verstoß gegen das UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung dar, so der Ausschuss.

Beim Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB), auf dessen Initiative hin dies geschah, freute man sich am Mittwoch zwar über den Erfolg, will aber offiziell erst am Donnerstag bei einem eigens anberaumten Termin etwas sagen.

(...)

Der TBB stellte Strafantrag, die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein. Eine Beschwerde des TBB wies die Generalstaatsanwaltschaft zurück. Daraufhin legte der TBB im Juli 2010 beim CERD Beschwerde ein.

(...)


http://www.tagesspiegel.de/berlin/rassi ... 82520.html

Diesen "Instanzenzug" finde ich allerdings etwas fragwürdig. Wenn ein demokratischer Rechtsstaat sich schon internationaler Jurisdiktion wie der des EGHMR und des IGH unterwirft, sollten sich diese Gerichte auch um einen solchen internationalen Konfliktstoff kümmern.

Das hier ist der Antirassismus - Ausschuss der UN:

http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Ausschu ... iminierung


P. S.

Ich verschiebe den thread vom Unterforum "Weitere aktuelle Nachrichten" (aktuell ist das Thema ja nicht mehr) auf das Unterforum "Diskrimierung von Minderheiten".
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 17. Apr 2013, 23:12

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon maxikatze » Do 18. Apr 2013, 11:02

Diesen "Instanzenzug" finde ich allerdings etwas fragwürdig. Wenn ein demokratischer Rechtsstaat sich schon internationaler Jurisdiktion wie der des EGHMR und des IGH unterwirft, sollten sich diese Gerichte auch um einen solchen internationalen Konfliktstoff kümmern.



Was ich fragwürdig finde, ist, dass dann, wenn der hiesige Gesetzgeber einknickt, und die Äusserungen Sarrazins nicht mehr als Meinungsfreiheit durchgehen lassen soll, in Zukunft dahingehend überhaupt keine Kritik geäussert und demzufolge auf Missstände nicht reagiert werden darf.
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