Der Herr Sarrazin

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Fr 3. Sep 2010, 11:14

Autor Hendrik Border unterstellte Angela Merkel Methoden es Dritten Reiches, in Bezug auf ihr Verhalten gegenüber Herrn Sarrazin. Mehr dazu findet man u. a. an folgender Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/3/0,3672,8107651,00.html

Fakt ist Herr Sarrazin hat ein Buch geschrieben, das steht ihm frei dies zu tun, es steht im auch frei in einer Demokratie, die als eines der höchsten Güter "Meiungsfreiheit" verbrieft, diese wahrzunehmen.

Das alles hat aber noch konform zu gehen und das von allen Seiten mit unserem Grundgesetz. Hier sollte man sich mal die Frage stellen dürfen, wer da schon alles von welchen Seiten aus gegen verstößt.

Leider wird an unserem Grundgesetzt seit Jahren gewerkelt, und vieles verändert. Auf den Seiten des Bundestages findet man folgenden Hinweis: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
vom 23. Mai 1949 (BGBl. S. 1), zuletzt geändert durch
das Gesetz vom 21. Juli 2010 (BGBl. I S. 944)

Hier mal einige der Grundrechte:

Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Nun kann man ja, was sich langsam schon zur Unsitte in den letzten Jahren entwickelte, alles so drehen und wenden wir man es gerne hätte? Man intepretiert und jongliert solange bis man es für sich passend hat?

Wem nützen Grundrechte, wem nützen Gesetze wenn man mit ihnen wie mit einem Spielball umgehen kann und darf? Wenn man sich das GG mal genau anschaut, dann erkennt man allerdings schon Widersprüche in sich. Liegt es vielleicht daran, das sich immer mehr Chaos breit machen kann?

Jahrzehntelanger innerer Frieden gerät immer mehr in Unruhe.

Was einst als übler Dorfklatsch galt, verbreitet sich heute weltweit über die modernen Wege der Kommunikation. Wer will das überhaupt noch in vernünftige, friedvolle und sachliche Bahnen lenken können? Würde es dafür nicht gar einer weltumspannenden, einheitlichen Gesetzgebung bedürfen?

Es gibt einen ganz einfachen Spruch, den man aus Respekt und Menschlichkeit lernen sollte zu beherzigen und anzuwenden, auch aus Kreisen der Politik und der Medien: "Was Du nicht willst was man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu"!
Sall May
 

Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Fr 3. Sep 2010, 12:21

Sall May hat geschrieben:Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.


(...)

"Was Du nicht willst was man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu"!


Herr Sarrazin neigt dazu, seine Inhalte in unnötig provokanter Form herüberzubringen und damit Angriffen auf ihn die Legitimationsgrundlage des obigen 2. Absatzes des Art. 5 GG zur Seite zu bescheren ("Recht der persönlichen Ehre).

Ob seine Publikationen und öffentlichen Äusserungen allerdings ein hinreichender Grund für die Abberufung aus dem Vorstand der Bundesbank sind, ist m. E. zumindest rechtlich zweifelhaft. Die Entscheidung des Bundespräsidenten, der der Abberufung zustimmen muss, ist also nicht ganz einfach.

Ich habe gestern etwas dazu ins Gästebuch der HP des Bundespräsidenten geschrieben, das aber - vermutlich wegen der Vielzahl ähnlicher Einträge - nicht freigeschaltet wurde:

http://195.43.52.103/gaestebuch.php

Zitat des Vorschreibers T. Kellner:

"Bitte nehmen Sie sich im Pöstchengeschacher zurück, insbesondere, wenn Ihnen Parteilichkeit nachgesagt werden kann. Inhaltlich können Sie sich gerne einbringen, doch da habe ich von Ihnen noch kein Zitat gelesen."

Ich schliesse mich an und ergänze, dass eine Beschädigung des Ansehens des Amtes des Bundespräsidenten durch eine Märtyrerrolle des Herrn Sarrazin unvergleichlich negativere Auswirkungen für das ganze Land hätte als irgendwelche Imageprobleme der Bundesbank.


Grundgesetz Aktivierer > Das Neueste

Den letzten Satz des obigen Zitats ("Was Du nicht willst....") sollten sich übrigens alle hinter die Ohren schreiben, die Menschen mit einer unliebsamen Meinung leichtfertig in die braune Ecke abzuschieben versuchen.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon maxikatze » Sa 4. Sep 2010, 16:49

Folgenden Beitrag habe ich heute ins Gästebuch des Bundespräsidenten geschrieben.
Ihr werdet vergeblich danach suchen. Er wurde nicht freigeschaltet.
Vermutlich gibt es schon zu viele kritische Stimmen.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
es macht mich betroffen um nicht zu sagen wütend, dass deutliche Worte von Thilo Sarrazin so schwer abgestraft werden. Es erinnert mich an die Jahre, die ich in der DDR gelebt habe, wobei man nur hinter vorgehaltener Hand seine Meinung äußern durfte.
Jetzt, 20 Jahre nach dem Untergang des Staates sind wir wieder soweit, dass unbequeme Wahrheiten nicht offen ausgesprochen werden dürfen, ohne dafür sanktioniert zu werden.
Wir brauchen Querdenker wie Thilo Sarrazin und keine angepassten Systemlinge.
Der von mir geschätzte Autor Henryk Broder hat vor einiger Zeit mit seinem Buch "Hurra, wir kapitulieren" schonungslos die Probleme der Appeasement-Politik dargelegt. Das "Getöse" war damals nicht halb so groß und es erschreckt mich, wie mit kritischen Beiträgen jetzt umgegangen wird, dass es schon fast einer Hexenjagd gleichkommt.
Mein Appell an Sie, Herr Bundespräsident, setzen Sie sich bitte nicht für die Absetzung Thilo Sarrazins vom Bundesbankvorstand ein. Denn unser Land braucht mutige Leute, die unbequeme Wahrheiten aussprechen.
Mit freundlichen Grüssen ....
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Sa 4. Sep 2010, 17:30

Wenigstens kann man unabhängige Journalistinnen mit eigenem Verlag nirgendwo rausschmeissen. Zitat Alice Schwarzer:

Seit mehr als 30 Jahren werde im Westen aus falscher Toleranz über die Gräueltaten im Namen des Islams hinweggesehen. Sie selbst habe nach dem Sturz des Schahs 1979 mit Vertretern der Khomeini-Regierung im Iran gesprochen. Kalt lächelnd habe man ihr gesagt, dass die Scharia mit Steinigung als Bestrafung von Homosexualität oder Ehebruch der Frau eingeführt werde. „Nein, die Islamisten haben nie einen Hehl aus ihren Absichten gemacht. So wenig wie einst die Nationalsozialisten“, so Schwarzer.


Quelle: derwesten.de
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » Mo 6. Sep 2010, 13:10

Migration/Integration. Im April 2005 wurde ich gebeten zu diesem Thema in Bezug auf Duisburg, und in der Eigenschaft als Ratsfrau und Vorsitzende der http://www.aufbruch-mittelstand-partei.de schriftlich Stellung zu beziehen.

Eine undankbare Aufgabe, zumal ja immer 2 Seiten einer Medaille zu berücksichtigen sind. Haue wird immer wieder kommen, egal zu welchen Themen man sich wie äußert. So ist das nun leider einmal in der heutigen Zeit.

Was aus dem Schreiben von damals eindeutig erkennbar ist, ist die Tatsache das diese Thematik seit Jahrzehnten ein Thema ist und man auch an dieser unermüdlich arbeitete. D. h. Vorwürfe in Richtung der Politik, man hätte nichts getan, sollte man einmal intensiv überdenken.

Was auch erkennbar ist, ist die Tatsache das die Bürgerinnen und Bürger oft gar nicht mitbekommen, wie intensiv und aktiv man hinter den Kulissen arbeitet. Denn nur die wirklich Großen werden erwähnt. Es ist schon wirklich anstrengend etwas bewegen zu wollen.

Nun wurde ich gerade gebeten das Schreiben aus dem August 2005 zu veröffentlichen, was ich hiermit tue. Mit der Bitte um Kenntnisnahme und friedvoller Diskussion.

--------------------
AMP Aufbruch-Mittelstandpartei
http://www.aufbruch-mittelstand-partei.de

An die Geschäftsführerin
des Beirates für Zuwanderung und Integration
Frau Petra Dobler Wahl


Duisburg, 16. August 2005

Sehr geehrte Frau Dobler-Wahl,

als erstes möchte ich bekunden das Ihre Anfrage aus dem Monat 04/2005 nicht bei uns eingegangen ist. Bedauerlicherweise kam es jetzt hierdurch zu einer erheblichen Zeitverzögerung der Beantwortung, ich bitte dies höflichst zu entschuldigen. Befremdlich finde ich ihre Anfrage allerdings dahingehend, dass die Parteien Begriffe definieren sollen die man in jedem Bedeutungsduden nachschlagen kann. Persönlich kann sich ich mich noch daran erinnern, das vor vielen Jahren das Thema „Reintegration“ in der Duisburger Mercatorhalle unter Beteiligung von u. a. Willy Brandt, Dr. Ruppert Neudeck „Cap Anamour“ usw., zu dem ich in meiner Eigenschaft als Vorsitzende des ersten gemeinnützigen Duisburger Menschenrechtsvereins gegen Ausländerfeindlichkeit MVGA e. V., von der Landesregierung eingeladen worden war, diskutiert wurde.

Befremdlich finde ich auch die Konstellation des Duisburger Beirates für Zuwanderung und Integration, mir fehlt hier ganz entschieden die breite Palette von Mitgliedern unterschiedlicher Nationen die in Duisburg leben. Wie ist es zu dieser nationalen, recht, einseitigen Besetzung gekommen? Es wäre nett wenn Sie mir diese Frage einmal beantworten würden, denn diese ist häufig Diskussionsbestandteil in unserer Partei. Erlauben Sie mir bitte auch die Frage, weshalb der Beirat nur dann Erfolge seiner Bemühungen erkennen kann wenn die Duisburger Parteien das Wort Integration definiert haben? An Wortdefinitionen sollten meines Erachtens nach keine Erfolge bemessen werden, sondern viel mehr an den Leistungen eines Beirates.

Mit freundlichen Grüßen


Dagmar J. Sall-May
Vorsitzende AMP

Integration

Integration bedeutet Eingliederung und zwar, im Zusammenhang mit Ihrer Anfrage, ohne Unterschiede zwischen Herkunft und Rasse zu machen. Was auch heißt, dass wer aus einem anderen Kulturkreis in ein im neues z. B. Heimatland kommt sich in die Gepflogenheiten des Landes einzugliedern hat. Das dies in Hinsicht der unterschiedlichen Kulturkreise nicht immer einfach ist, ist eine Tatsache, die man so in allen Ländern dieser Welt vorfindet. Wer die Welt viel bereist hat, weiß das es unabdingbar ist die Sprache des jeweiligen Landes zu sprechen um sich einander zu nähern. Nur Menschen die mit einander reden, können auch die kulturellen Hürden nehmen. Selbstverständlich sollte es auch sein, die vertretenden Religionen des jeweiligen Landes anzuerkennen und umgekehrt. Nur wenn dies in der Wechselwirkung stattfindet kann man erwarten das man im neuen Heimatland seine eigenen Religion leben kann. Wird dies jedoch von einem Land verwehrt sollte genausten überlegt werden ob man den Zugewanderten , im eigenen Heimatland, den Bau von Kirchen etc. gestatten sollte, da es ihnen ja im umgekehrten Falle verwehrt wird. Es hat dann, offensichtlich, der Prozess der politischen Integration zwischen den beiden Länder noch nicht stattgefunden. Dies wäre also im Vorfeld von den Regierungen der jeweiligen Ländern zu klären.

Gettoisierung, die in Duisburg seit Jahren zunimmt führt zu erheblichen Konflikten. Günter Wallraff, der die Stiftung Zusammenleben in Duisburg ins Leben gerufen hatte, hat ein gutes Beispiel für das Miteinander von unterschiedlichen Kulturkreisen geliefert. Es zogen im Reißverschlussverfahren Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen, dies förderte damals das Zusammenleben ganz erheblich. Vorurteile konnten auf diese Art und Weise abgebaut werden. Es wäre wünschenswert nach diesem Prinzip im gesamten Stadtgebiet zu verfahren.

Schon in Kindergärten wäre es mehr als sinnvoll die deutsche Sprache zu unterrichten, damit die Kinder der Migranten-/innen sich mit den deutschen Kindern unterhalten können. Dies würde auch zu einer Vereinfachung im späteren schulischen Leben führen.

Duisburg hatte einst auch im z. B. Duisburger Norden blühende, saubere Gebiete in denen sich die Duisburger Bürger-/innen wohl fühlten. Heute muss man, bedauerlicherweise, erschreckend feststellen das hier alles verwahrlost und verkommt. Die meisten deutschen Mitbürger-/innen sind bereits abgewandert und viele tragen sich mit dem Gedanken dies noch zu tun. Wie kommt es dazu und was könnte man hier tun um eine Integration zwischen Deutschen und Migranten-/innen zu fördern? Hier wäre es wünschenswert Lösungsansätze des Beirates für Zuwanderung und Integration zu erhalten.

Wichtig wäre es in den Schulen einen Zusatzunterricht für die Kinder der Migranten-/innen zu installieren, in dem die Grundprinzipien, hier einmal am Beispiel Deutschland, der Demokratie, sowie der kulturellen Werte der Gesellschaft vermittelt werden. Nur so können sich die jungen Menschen später in ihrem neuen Heimatland zurechtfinden.

Integration sollte für die Migranten-/innen auch bedeuten die Verfassung und Gesetzgebung des Landes, in dem sie leben anzuerkennen und diesen folge zu leisten.

Migranten-/innen sollten sich den Gepflogenheiten, des von ihnen freiwillig gewählten neuen Heimatlandes anpassen und nicht umgekehrt.

Im Duden Band 10 steht geschrieben

integrieren: Den Zuwanderern die Chance zu geben sich [in unsere Gesellschaft] zu integrieren.

Diese Chance bieten die Duisburger Bürger-/innen dem Kreis der Migranten-/innen seit Jahren, in vielfacher, positiver Art und Weise.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Do 9. Sep 2010, 14:50

Diesen Artikel muss man sich mal in aller Ruhe zu Gemüte führen:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... Kommentare

Freiheit, die wir uns nehmen, kann mit der Freiheit anderer kollidieren. Wo liegt die Mitte? Vielleicht hilft Goethes berühmtes Wort: „Freiheit? Ein schönes Wort, wer's recht verstünde. Was ist des Freiesten Freiheit? – Recht zu tun.“ Dass ausgerechnet der blutrünstig autoritäre Herzog Alba dies Prinz Egmont hinwirft, will ich einmal übergehen; der Satz verliert dennoch nichts von seiner Triftigkeit.

(...)

Das Rechte tun ist eine aristotelische Tugend, das Idealmaß des mittleren Weges. Sie haben einen Arbeitsvertrag mit der Bundesbank, der Sie zur Zurückhaltung verpflichtet bei öffentlichen Äußerungen.


Ein Bildungsbürger, der in einem Atemzug Goethe und Aristoteles vergewaltigt und am Ende des Artikels auch noch einen dümmlichen Äpfel- und Birnen- Vergleich bringt, nämlich seine eigene Demission bei einer katholischen Zeitschrift anlässlich seiner Wiederheirat mit der geforderten Rücksichtnahme Sarrazins auf den Bundespräsidenten. Als wenn das Staatsoberhaupt einer Verfassungsdemokratie auf einem die Meinungsfreiheit betreffenden Konfliktfeld auch nur ansatzweise mit Kirchenfürsten zu vergleichen wäre...

Wenn das wirkliche humanistische Bildung ist, dann hat die Demokratie - jedenfalls in Deutschland - von mehr Bildung ganz sicher nicht mehr Stabilität zu erwarten.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Sall May » So 12. Sep 2010, 13:40

Der Herr Sarrazin und seine Hypothesen gingen mir bei diesem Thread und schreiben hier mal wieder durch den Kopf: http://www.buergermeinungen.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=55&func=view&catid=5&id=2471

Erst hat dieser Herr gegen alle unfreiwilligen Hartz IV Empfänger gewettert, hat ihnen ene Speisenplan aufgestellt. Als der damit wohl nicht so gut durchkam suhte er den Sündenbock Migranten?

Den Ablauf wie der Mann was publiziert, den sollte man sich mal vor Augen halten. Dann wird klar wir er das eine mit dem andern zu deckeln versucht.

Ob der werte Herr Sarrazin denen helfen würde mit seinen Milliönchen die heute wirklich nichts mehr zu lachen haben? Nun, er verkauft sein Buch das bringt auch noch was, schürrt den Hass in der Bevölkerung und fühlt sich total schlecht behandelt?

Dieser Herr Sarrazin war nicht mal in der Lage oder wollte es nicht sein?, das Menschen die selbständig in Deutschland und hart arbeitend sind, überhaupt einen Kontenanspruch erhalten. Sollten mal einige die sich für so pfiffig, intelligent und anderes halten überprüfen.

Der Herr Sarrazin hatte Glück, das gehört auch dazu um an gute Positionen zu gelangen, doch das gibt ihm nicht das Recht Menschenwürde mit Füssen zu treten.
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon AlexRE » Do 16. Sep 2010, 18:19

Wolfgang Clement zum Thema "Sarrazin":

Clement: Ich sehe in seiner Buchveröffentlichung keinen Verstoß gegen die Grundsätze der SPD. Missverständnisse, die überwiegend auf Äußerungen am Rande der Buchveröffentlichung beruhen, sind leicht auszuräumen. Herr Sarrazin ist überdies dem politischen Führungspersonal der SPD sehr gut bekannt. Er ist nicht nur einer der exzellentesten Finanzfachleute, die es im politischen Deutschland gibt, sondern auch ein überaus politischer Mensch. Jeder, der ihn kennt, weiß, dass es verleumderisch ist, ihn auch nur in die Nähe rassistischer Überlegungen oder gar Überzeugungen zu bringen.


Quelle: lto.de

Ich lasse das mal unkommentiert so stehen, weil ich Sarrazin nicht persönlich kenne. Die für das Parteiausschlussverfahren maßgeblichen Leute kennen ihn allerdings sehr gut...
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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Uel » So 19. Sep 2010, 19:18


werner:
ich denke mal über den ehemaligen rechtsaußen w.clement, der spd, brauch hier nicht weiter diskutiert werden ..


diorella2:
ja, der Clement....hat, wie ich finde, durchaus Recht….

..ich habe gerade angefangen das Sarrazin Buch zu lesen...


Wie Werner schon richtig schrieb, wäre über Clement an sich nicht weiter zu reden, …habe über ihn schon oft meine Meinung klar gemacht, muss aber daher auf Diorella eingehen und widersprechen,
… mal übertrieben zynisch: ich kann mir kaum vorstellen, dass Clement jemals Recht hatte

… nur mal in den Rückspiegel geschaut: Clement schaffte es, das SPD-Stammland von 46% bei der letzten Rau-Wahl (nach Clement: ohne Biss und amtsmüde) soweit gegen sich aufzubringen, dass er keine Chancen mehr für die Wiederwahl sah, die Brocken Steinbrück vor die Füße warf, und nach Berlin flüchtete. Inzwischen hatte er das Verhältnis zu Bärbel Höhn und ihren Grünen vergiftet.

Er war damit meiner Kenntnis nach der erste Ministerpräsident, der sich freiwillig vom Landesvater zum Minister in eine Bundesregierung degradierte. Damit das der Allgemeinheit nicht so klar wurde, musste es das sog. Superministerium sein.

Seine grandiose Leistung seiner Regentschaft über NRW bestand darin, dass er als ausgebildeter Jurist sein Hauptprojekt, die Verwaltungsreform gegen die Wand fuhr, weil ihm Gerichte mangelndes juristisches Staatverständnis bescheinigten, was die Gewaltenteilung anging.
In Berlin angekommen, bemühte er sich redlich, dass auch die Regierung Schröder bei den eigenen Anhängern in Misskredit geriet. Er ist ein begnadeter Provokateur und er wollte, dass seine Begabung auch möglichst allen über Talkrunden bekannt wurde. Wie sein Freund im Geiste, Sarrazin, hatte er auch die Ärmsten im Lande als seine persönlichen Feinde ausgemacht, behauptete 10 und später 20% Missbrauch von Sozialleistungen, ohne jemals Zahlen zu nennen, belastbare Untersuchungen sprechen laut Wiki ehr von 2%. Nachdem uns Genscher jahrzehntelang in Talkrunden beigebracht hat, dass man Reiche nicht beneiden darf, bemühte sich Clement analog zu Westerwelle und Sarrazin im modernen Politunterricht: wie beneide ich Arme!

Wenn also Clement Sarrazin verteidigt, so ist es natürlich und folgerichtig und macht das Buch zusätzlich verdächtig.

Ich kenne das Buch nicht und bin auch nicht bereit, Herrn Sarrazin durch einen Buchkauf noch zusätzlich zu bereichern. Ich habe allerdings 20-30 Seiten quergelesen, langweilige Zahlenkolonnen, die das Aussterben der Deutschen belegen sollen, Vergleiche über Jahrzehnte und Kontinente die Bevölkerungswachstum und –schrumpfung mit wirtschaftlichem Auf und Ab in Beziehung zu setzen versuchen.
Er scheint im Kleinklein der Zahlen verstrickt die Tatsache aus den Augen zu verlieren, dass Entwicklungen durch viele Trends und Gegentrends gespeist werden, der einzige alleinige Grund für gesellschaftliche Entwicklungen ist immer was für Einfältige. Die Deutungen scheinen mir buchhalterisch und auf seine eine These monokausal ausgerichtet. Der Mann scheint mir noch niemals einen Globus in die Hand genommen zu haben, um ein Gefühl zu bekommen, wie winzig Deutschland, ja sogar Europa tatsächlich ist/sind im Vergleich zur Welt und dass Deutschland und auch Europa zu Beginn des 1.Weltkrieges bevölkerungsmäßig, in Wirtschaftskraft, Kultur und technisch-wissenschaftlichem Wissen überrepräsentiert waren. Da kann man lange Krokodil stränen vergießen, dass diese grandiosen Zeiten des Booms im Kaiserreich vorbei sind. Vom Elend der ehemaligen Kolonien aus betrachtet ist es wohl ehr eine Normalisierung. Und wenn sich dann dort Wohlstand und soziale Sicherheit mehren, werden sicherlich auch die Geburtenraten fallen.

Seine Skandalthesen über Vererbung und Intelligenz hatte ich in der mir zur Verfügung stehenden Zeit nicht gefunden.

Solltest Du, Diorella, sie auffinden, so wäre ich dankbar, wenn sie hier wörtlich eingestellt würden.

Ich vermute, wenn es sie so überhaupt gibt, dass ihre Brisanz zusammenschrumpfen wird, wie ein angestochener Luftballon.


____________________________________________________________________________
PS.: Clement kann neben seiner Selbstdegradierung noch eine 2. zweifelhafte Premiere in Anspruch nehmen: er war meines Erachtens der einzige prominente SPD-Mann, der jemals zum Nichtwählen der eigene Partei aufrief. Wahrscheinlich gibt es überhaupt kein aktives Parteimitglied irgendwelcher Parteien der BRD, was das jemals gemacht hat.

PPS.: Damit hier keine falschen Schlüsse gezogen werden: Ich bin für eine exakt regulierte Einwanderungspolitik (Quotenreglung bezüglich der Gesamtbevölkerung, Punktesystem für die jeweiligen Personen) und halte Integration zunächst für eine Bringschuld der Einwanderer.

Denn das war, ist und wird immer und überall auf der Welt so bleiben, wenn man einmal ideologische Blindenbinden ablegt.

Wenn die Einlösung dieser Bringschuld (Sprach- und Staatsverständnis, GG geht über Religion) klar erkennbar ist, erst dann soll auch großzügig gefördert werden. Diejenigen, die nur ihre alten Heimatverhältnisse hierher Transplantieren wollen und die alle Möglichkeiten von Assimilationen (7) verteufeln, sollte man die Rückkehr nahelegen bzw. versüßen. Denn sie sind Nichts weiter als Wirtschaftsflüchtlinge, die hier eine Ghettoisierung im Sinn haben mit all seinen unerwünschten Folgen. Man denke nur an Jugendbanden, die Tabu-Bereiche für Einheimische oder Polizisten definieren wollen.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Herr Sarrazin

Beitragvon Uel » So 19. Sep 2010, 19:23

18.09.2010 17:21: RE: Der Herr Sarrazin KOPIERT VON UEL

AlexRe


Uel schrieb:
>>>Man denke nur an Jugendbanden, die Tabu-Bereiche für Einheimische oder Polizisten definieren wollen.<<<


Wenn man solche unmöglichen Zustände gar nicht erst hätte einreissen lassen, würden Leute wie Sarrazin und vor allem Clement heute bei 90 % der Bevölkerung unten durch sein und niemand würde sich dafür interessieren, was sie sagen oder schreiben.

Bedanken können wir uns dafür - ausnahmsweise - nur in zweiter Linie bei der politischen Klasse und damit bei uns selbst, den Wählern. Das, was die ordnungsliebenden Deutschen am meisten empört, geht überwiegend auf das Konto der Justiz. Das Grundgesetz hat auch im allerletzen Winkel des Landes die höchste Autorität zu sein. Wer auch immer zu verantworten hat, dass Gangsterbanden das in Frage stellen können, ist für keine verantwortliche Postition in diesem Staat geeignet.

______________

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Liebe Grüße
von Uel

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