Italien

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Re: Italien

Beitragvon Livia » Fr 17. Aug 2012, 08:54

Flüchtlinge in Italien: Leben im Palast der Schande

„800 afrikanische Flüchtlinge besetzen einen Wohnklotz im Süden Roms. Wo einst Literaturstudenten auf den Gängen wandelten, hausen nun Menschen zwischen stinkendem Müll und zerbrochenen Fenstern. Vom italienischen Staat erhalten sie keine Hilfe - und mancher Bewohner sehnt sich nach einem Platz im Gefängnis…“ Artikel von Julius Müller-Meiningen in Süddeutsche Zeitung online vom 04.08.2012

Human Cargo - neuer Bericht über Menschenrechtsverletzungen von Flüchtlingen in Italien

Behandelt wie menschliche Fracht – Italien weist Schutzsuchende nach Griechenland zurück. Der Griechische Flüchtlingsrat und PRO ASYL veröffentlichen Bericht über willkürliche Zurückweisungen von italienischen Häfen nach Griechenland. Der Bericht bei Pro Asyl basiert auf Zeugenaussagen von über 50 Schutzsuchenden, die mindestens einmal in dieser Weise von Italien nach Griechenland zurückgewiesen wurden.

Ausschreitungen auf Lampedusa: Einwohner bewerfen Flüchtlinge mit Steinen / Tunesier setzen Aufnahmelager in Brand

„Verletzte bei Ausschreitungen, das Flüchtlingslager in Flammen - auf der sizilianischen Insel Lampedusa ist die Situation am Mittwoch eskaliert. Der Bürgermeister spricht gar von Krieg, sein Rathaus wird belagert, er braucht Personenschutz. Am Dienstagabend hatten Tunesier das Aufnahmezentrum in Brand gesteckt, in dem sie seit Wochen darauf hoffen, aufs Festland zu kommen. Mehrere hundert von ihnen verließen das Areal des Camps und verteilten sich auf der kleinen Insel. Ihre Wut ist nicht nur durch die Wartezeit gewachsen, sondern vor allem dadurch, dass sie die Rückführung in ihr Heimatland erwartet. Italien betrachtet die per Boot aus Tunesien Angekommenen als illegale Einwanderer und hat mit der Regierung in Tunis Vereinbarungen über ihre Repatriierung getroffen…“ Artikel in Süddeutsche Zeitung online vom 22.09.2011 . Siehe dazu auch:

http://www.labournet.de/diskussion/grun ... alien.html

Was wäre wohl, wenn wir unsere Flüchtlinge so behandeln würden ? Frankreich und Italien haben da bevorzugte Methoden, die auch noch von der EU toleriert werden. Ein lauter Aufschrei ist nirgends zu hören. :evil: Auch wenn ich nicht mit dem Flüchtlingsstrom hier bei uns einverstanden bin, solche Vehältnisse wie in Italien und auch in Frankreich, würden hier Weltweit Aufsehen erregen.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Fr 17. Aug 2012, 13:22

Livia hat geschrieben:Was wäre wohl, wenn wir unsere Flüchtlinge so behandeln würden ? Frankreich und Italien haben da bevorzugte Methoden, die auch noch von der EU toleriert werden. Ein lauter Aufschrei ist nirgends zu hören. :evil: Auch wenn ich nicht mit dem Flüchtlingsstrom hier bei uns einverstanden bin, solche Vehältnisse wie in Italien und auch in Frankreich, würden hier Weltweit Aufsehen erregen.


Die Länder ohne EU - Außengrenzen haben durch die Drittstaatenregelung eben einen massiven Vorteil gegenüber den Ländern mit - insbesondere südlichen - EU - Außengrenzen.

Wenn man sich die europäischen Verträge als Gesamtheit ansieht, haben die südlichen "Transferempfänger" keineswegs ein so gutes Geschäft gemacht, wie es nach dem ersten Blick auf die Geldströme aussieht.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Italien

Beitragvon Staber » Fr 17. Aug 2012, 20:23

@Livia
....würden hier Weltweit Aufsehen erregen.


Was man wiederum nicht verstehen würde! ;)

gruß in die Schweiz

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Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mi 22. Aug 2012, 09:15

krise-in-italien-laesst-kriminalitaetsrate-wachsen-125049399.jpg
krise-in-italien-laesst-kriminalitaetsrate-wachsen-125049399.jpg (45.85 KiB) 10891-mal betrachtet


Krise in Italien lässt Kriminalitätsrate wachsen

In ganz Italien wurden im vergangenen Jahr 2,76 Millionen Verbrechen angezeigt. Dies entspricht einer Zunahme von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 4557 Delikte wurden pro 100'000 Einwohner gemeldet, wie am Dienstag aus den Angaben des Innenministeriums in Rom hervorging.

Schwarzes Schaf ist die Provinz Mailand mit 294'875 Verbrechen. Das sind 7360 Delikte pro 100'000 Einwohner. Es folgen Rimini, Bologna, Turin, Rom und Genua. Die Provinzen, in denen gegenüber 2010 die Zahl der Verbrechen am stärksten gewachsen ist, liegen alle im Norden: Forli, Livorno, Rimini, Ravenna und Lucca.

2011 ist vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle stark gestiegen. 204'000 Wohnungseinbrüche wurden 2011 angezeigt, das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -125049399
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mi 22. Aug 2012, 09:20

Organisierte Kriminalität
Bayern ist eine Mafia-Hochburg

München. Bayern ist nach Einschätzung der Mafia-Expertin Laura Garavini eine bevorzugte Region für kriminelle Machenschaften der italienischen Mafia. Der Freistaat sei neben Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg "eine der Hochburgen der 'Ndrangheta", einer Mafia-Gruppierung aus der Region Kalabrien.

Das sagte die italienische Abgeordnete bei einer Veranstaltung der bayerischen SPD-Fraktion am Freitag in München. Die Fraktion verlangte, gezielter gegen die Banden vorzugehen und beantragte eine Expertenanhörung zu dem Thema.

Machenschaften von insgesamt vier Gruppen bekannt

Nach Angaben der Staatsregierung sind den bayerischen Behörden die Machenschaften von insgesamt vier Gruppierungen bekannt: Neben der 'Ndrangheta, die für die Mafia-Morde von Duisburg im Jahr 2007 verantwortlich gemacht wird, agieren im Freistaat die neapolitanische Camorra, die sizilianische Cosa Nostra und die apulische Sacra Corona Unita.

Seit 2007 gab es 25 Strafverfahren gegen italienische Tätergruppen bezüglich organisierter Kriminalität. Bei 15 von ihnen konnte ein Bezug zur Mafia hergestellt werden. Den bayerischen Sicherheitsbehörden sind etwa 65 mutmaßliche Mitglieder von Mafia-Gruppen bekannt, davon sind mehr als zwei Drittel der 'Ndrangheta zuzuordnen. Aus den Strafverfahren ließ sich 2011 ein Schaden von 2,7 Millionen Euro ermitteln.

Es wird auch massiv erpresst

Garavini, die im Anti-Mafia-Ausschuss des italienischen Parlaments sitzt, ergänzte, im Freistaat würden "massiv kriminelle Handlungen unternommen", vor allem Drogengeschäfte und Geldwäsche. Dabei würden "immer neue Methoden entwickelt", berichtete sie. So betreibe die Mafia etwa Geldwäsche durch Investitionen in neue Bereiche wie die Windenergie.

"Es wird auch massiv erpresst". Betroffene Gastronomen und Kleinunternehmer stellten aber kaum Anzeige. Hier sei Präventionsarbeit nötig. Der Mafia sei es gelungen, die Globalisierung auszunutzen und sich zu internationalisieren. Jetzt müsse sich auch das Recht internationalisieren, verlangte Garavini. Die Politikerin hat nach eigenen Angaben die Initiative "Mafia? Nein, Danke" mitbegründet. Diese solle jetzt auch nach München kommen, kündigte sie am Freitag an.

http://www.business-on.de/muenchen/orga ... 18825.html
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mi 22. Aug 2012, 09:26


Italien: Langfinger im Vormarsch

Dienstag, 21. August 2012, 17:10 Uhr
Die Schuldenkrise macht sich auch in der italienischen Kriminalstatistik bemerkbar. Seit sich das Land in einer Rezession befindet steigt die Zahl der Delikte wieder an.

In ganz Italien wurden im vergangenen Jahr 2,76 Millionen Verbrechen angezeigt. Dies entspricht einer Zunahme von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 4557 Delikte wurden pro 100'000 Einwohner gemeldet, wie aus den Angaben des Innenministeriums in Rom hervorging.

Schwarzes Schaf ist die Provinz Mailand mit 294'875 Verbrechen. Das sind 7360 Delikte pro 100'000 Einwohner. Es folgen Rimini, Bologna, Turin, Rom und Genua. Die Provinzen, in denen gegenüber 2010 die Zahl der Verbrechen am stärksten gewachsen ist, liegen alle im Norden: Forli, Livorno, Rimini, Ravenna und Lucca.

2011 ist vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle stark gestiegen. 204'000 Wohnungseinbrüche wurden 2011 angezeigt, das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

Immer weniger Polizisten

Während die Zahl der Verbrechen in Italien zunimmt, sind immer weniger Ordnungshüter auf den Strassen im Einsatz. In den kommenden drei Jahren wird es wegen der Einsparungen der Regierung zu 35'000 Stellenkürzungen bei Polizei, Carabinieri und Steuerpolizei kommen.

Infolge der vom Kabinett Monti beschlossenen Ausgabenkürzungen sollen bis 2014 für 100 Ordnungshüter, die pensioniert werden, nur noch 20 neue Polizisten und Carabinieri angestellt werden.

Dank dieser Personalkürzungen soll der Staat im laufenden Jahr 94,8 Millionen Euro einsparen. 2015 werden es 1,46 Milliarden Euro sein, verlautete in Rom.

http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... -Vormarsch

Monti hat meines Erachtens das Gegenteil erreicht, welches er anstrebte.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Fr 31. Aug 2012, 15:10

8268002,300.jpg
8268002,300.jpg (11.41 KiB) 10803-mal betrachtet


Berlusconi verletzte sich bei Sturz Handgelenk und Schulter

Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ist im Park seiner Villa in Sardinien gestürzt. Dabei habe er sich Handgelenk und Schulter verletzt, Knochenbrüche seien jedoch ausgeschlossen, berichteten Mitarbeiter des Medienzaren.

Der 75-Jährige wurde von dem Physiotherapeuten von Berlusconis Fussballklub AC Milan, Giorgio Puricelli, behandelt, der sich in der Villa befand. Der Medienzar muss jetzt ärztlichen Untersuchungen unterzogen werden.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/25,6 ... rmischtes/
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Do 13. Sep 2012, 16:23

8343869,300.jpg
8343869,300.jpg (24.34 KiB) 10809-mal betrachtet


Italienische Polizei deckt Betrug von 174 Rentnern auf

Sie lebten in Saus und Braus im Ausland, kassierten aber als vermeintlich sozialschwache Rentner jahrelang staatliche Zuschüsse aus Italien. Wie die italienische Finanzpolizei am Donnerstag mitteilte, gingen ihr insgesamt 174 ältere mutmassliche Sozialbetrüger ins Netz.

Die Rentner hatten ihren offiziellen Wohnsitz allesamt in Kalabrien, lebten in Wirklichkeit aber tausende Kilometer entfernt - zumeist in Brasilien und Argentinien, wo es grosse italienische Auswanderergemeinden gibt.

Insgesamt beschlagnahmten die Beamten 173 Anwesen, 56 Grundstücke und 59 Bankkonten. Der Schwindel soll den Staat nach ersten Schätzungen mindestens fünf Millionen Euro gekostet haben.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,6 ... chtes/sda/

Das ist meines Erachtens nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber immerhin etwas.
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Re: Italien

Beitragvon maxikatze » Do 13. Sep 2012, 16:41

Livia hat geschrieben:
8343869,300.jpg


Italienische Polizei deckt Betrug von 174 Rentnern auf

Sie lebten in Saus und Braus im Ausland, kassierten aber als vermeintlich sozialschwache Rentner jahrelang staatliche Zuschüsse aus Italien. Wie die italienische Finanzpolizei am Donnerstag mitteilte, gingen ihr insgesamt 174 ältere mutmassliche Sozialbetrüger ins Netz.

Die Rentner hatten ihren offiziellen Wohnsitz allesamt in Kalabrien, lebten in Wirklichkeit aber tausende Kilometer entfernt - zumeist in Brasilien und Argentinien, wo es grosse italienische Auswanderergemeinden gibt.

Insgesamt beschlagnahmten die Beamten 173 Anwesen, 56 Grundstücke und 59 Bankkonten. Der Schwindel soll den Staat nach ersten Schätzungen mindestens fünf Millionen Euro gekostet haben.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,6 ... chtes/sda/

Das ist meines Erachtens nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber immerhin etwas.



Auch wenn es erstmal nur ein Tropfen auf den berühmten heissen Stein ist und auch wenn sie vllt nicht erwischt werden, ich gönne ihnen für alle Zeit schlaflose Nächte. :mrgreen:
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Do 27. Sep 2012, 16:03

Korruption und Vetternwirtschaft Das Kreuz des Südens
Von Hans-Jürgen Schlamp

Jobs für Freunde, Aufträge für Verwandte, Geld für alle - das politische Prinzip Siziliens. Nun droht der italienischen Insel die Pleite. Ein Lehrstück über die wahren Probleme vieler Regionen am Mittelmeer.

Palermo - Eigentlich ist es ein Glückslos für Marcello Bartolotta. Der Chirurg aus dem sizilianischen Messina darf nämlich, als Nachrücker für einen verstorbenen Parteifreund, ins sizilianische Regionalparlament einziehen. Das wird zwar Ende Oktober aufgelöst, und dann stehen Neuwahlen an. Aber das ist an sich nicht weiter tragisch.

Denn für die drei bis vier Sitzungen, die es voraussichtlich noch zu absolvieren gilt, bekommt Bartolotta rund 40.000 Euro, nebst Spesen. Freilich nur, wenn Sizilien bis dahin nicht endgültig pleite ist. Und das ist plötzlich gar nicht mehr so sicher.

Das Problem ist nicht, dass sie 10.000 bis 15.000 netto im Monat kassieren, mehr als ihre Kollegen in Rom, ohne viel dafür zu arbeiten. Das Parlament tagt selten und meist in schwacher Besetzung. Auch dass fast ein Drittel der Ehrenwerten vorbestraft ist oder im Zentrum eines laufenden Prozesses oder einer Ermittlung steht, ist allenfalls ein ethischer Schönheitsfehler. Das wirkliche Problem ist das, was sie tun: Die politische Kaste im halbautonomen Sizilien hat über die Jahre so üppig Geld und Jobs verteilt, dass nun der Bankrott droht.

144.000 glückliche Sizilianer kassieren ein Gehalt vom Staat

Wer immer regierte, hat seine Freunde und deren Freunde im öffentlichen Dienst untergebracht. Es hat sie ja nichts gekostet. Heute kassieren dort 144.000 glückliche Sizilianer monatlich ein Gehalt vom Staat, jeder achte von ihnen ist "Chef" von irgendetwas. Viele Behörden sind voll mit Menschen, die keine Ahnung haben, was sie dort tun sollen.

Die Phantasie der Jobentwickler ist nahezu grenzenlos: So schützen beispielsweise 27.000 Menschen die spärlichen Wälder der kargen Insel - viel mehr Personal als bei den Rangern, die die endlosen Waldgebiete im kanadischen British Columbia umsorgen.

20 Milliarden Euro EU-Zuschüsse standen Sizilien seit dem Jahr 2000 zur Verfügung. Nur Bruchteile davon wurden von der Verwaltung überhaupt abgerufen. Es fehlen zuschussfähige Projekte. Und auch das eingegangene Geld wurde meist verpulvert. Autobahnbrücken ohne Anschluss und Staudämme ohne Wasserzulauf sind Mahnmale des Skandals. Die Mafia hat dabei gut verdient.

Als Sizilien jetzt auch Bars und Weihnachtskrippen mit EU-Mitteln finanzieren wollte, sperrte Brüssel fällige 600 Millionen. Nun ist guter Rat teuer. 21 Milliarden Euro Schulden haben sich angesammelt, Italiens Regierungschef Mario Monti will einen Kontrolleur schicken und fordert den Rücktritt des Inselchefs Raffaele Lombardo. Rom solle zahlen und sich raushalten, schallt es aus Palermo zurück, sonst drohe "ein Bürgerkrieg".

:shock: :shock:

Pechvögel der Gesellschaft

Wer aber nicht die richtigen Freunde hat, sondern zu den Pechvögeln gehört, dem geht es in solchen Gesellschaften besonders schlecht. Zum Beispiel manchen Mitbürgern des Neuparlamentariers Bartolotta in Messina.

Während der künftig 1. Klasse nach Palermo reist, leben ungefähr 3000 Familien in seiner Nachbarschaft in primitivsten Baracken, mit Dächern aus Wellblech oder Asbestplatten, viele haben nicht einmal einen Wasseranschluss. Die Anfänge dieser Bretterbudensiedlung gehen auf das Erdbeben im Jahre 1908 zurück, weitere Hütten kamen nach den Bombardements des Zweiten Weltkriegs dazu, und die jüngsten sind Folgen von Erdrutschen und Überschwemmungen der letzten Jahre: Viele Menschen hatten dabei ihr Zuhause verloren und wussten einfach nicht wohin.

So landeten sie im Slum. Regelmäßig hat die Politik ihnen schnelle, unbürokratische Hilfe versprochen - immer am Tag, an dem die Medien vor Ort waren. Anderntags war keine Rede mehr davon und die Katastrophenopfer wurden, weil ohne Freunde und Beziehungen, einfach vergessen.

Auch von den im Überfluss vorhandenen EU-Geldern kam kein Euro bei ihnen an.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 46823.html
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