Uel hat geschrieben:Das Hinnehmen von Kollateralschäden liegt jetzt wieder bei den Luftstreitkräften Russlands und Syriens (was allerdings niemanden so aufregt wie gleichartige amerikanische oder israelische Operationen).
Wundere mich über Deine Verwunderung (in den Klammern): Wenn ich davon ausgehe, dass wir die Guten sind, dann habe ich die Pflicht mich auzuregen, wenn wir genauso vorgehen wie die, die wir die Schlechten nennen. In Abwandlung eines alten Spruches: Moralischer Adel verpflichtet.
Sicher, faschistische Massenmörder einschließlich der rot lackierten und der in religiösen Gewändern versteckten sind einfach nur hundsordinäre Mörder, während die per Amtseid demokratischen Verfassungen verpflichteten Mörder gleichzeitig auch Verräter an der Menschheitsidee von Freiheit und Recht sind. Verräter im eigenen Lager sind meistens gefährlicher als äußere Feinde ("better an open enemy than a false friend").
Mit dieser Weisheit bekommen wir allerdings ein größeres Problem, wenn faschistische Massenmörder wie die Hamas einen Rechtsstaat wie Israel in der vollen Absicht, das Feuer der Verteidiger auf die eigenen Zivilisten zu ziehen, grausam angreifen, um dann aus der Reaktion auf ihre Grausamkeit politisches Kapital zu generieren.
Wenn die UNO und der internationale Strafgerichtshof auf diese Masche hereinfallen und das Spiel des eigentlichen Aggressors mitspielen, sind sie mitverantwortlich für zukünftige - massenmörderische - Anwendungen des gleichen politischen Tricks der faschistischen Massenmörder.
Das meine ich allerdings ganz grundsätzlich. Ich will nicht behaupten, dass die gegenwärtige israelische Regierung alles richtig macht. Netanjahus Erklärungen zu dem Machtwechsel in Syrien könnten international auch als Unverschämtheit oder Lachnummer angesehen werden:
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Israel sei dabei, „das Gesicht des Nahen Ostens zu verändern“, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Abend. Assads Syrien sei „das wichtigste Glied in Irans Achse des Bösen“ gewesen. Der Zusammenbruch der Assad-Herrschaft sei eine „direkte Folge der schweren Schläge“, die Israel der islamistischen Hamas im Gazastreifen, der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und dem Iran versetzt habe. Der Kampf sei aber noch nicht beendet.
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https://www.wz.de/politik/ausland/netan ... -121946373