Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » So 20. Apr 2014, 08:06

Krieg der Worte zu Ostern zwischen Kiewer und Moskauer Patriarchen

Auch die Osterfeiern haben keinen Frieden zwischen der Ukraine und Russland gebracht: Der Kiewer Patriarch Filaret beschwor am Samstag in seiner Osterbotschaft die Hilfe Gottes bei der "Wiederauferstehung" der Ukraine. Der russische Feind sei zum Scheitern verurteilt.
Gott möge denjenigen Einhalt gebieten, die das "Heilige Russland" zerstören wollten, indem sie die Ukraine abtrennten, sagte Kirill. In Russland gilt die ukrainische Hauptstadt Kiew als Wiege der Orthodoxie.


http://www.bluewin.ch/de/news/ausland/2 ... -mosk.html
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 20. Apr 2014, 13:21

Livia hat geschrieben:Krieg der Worte zu Ostern zwischen Kiewer und Moskauer Patriarchen

Auch die Osterfeiern haben keinen Frieden zwischen der Ukraine und Russland gebracht: Der Kiewer Patriarch Filaret beschwor am Samstag in seiner Osterbotschaft die Hilfe Gottes bei der "Wiederauferstehung" der Ukraine. Der russische Feind sei zum Scheitern verurteilt.
Gott möge denjenigen Einhalt gebieten, die das "Heilige Russland" zerstören wollten, indem sie die Ukraine abtrennten, sagte Kirill. In Russland gilt die ukrainische Hauptstadt Kiew als Wiege der Orthodoxie.


http://www.bluewin.ch/de/news/ausland/2 ... -mosk.html


Noch eine Wiederholung des 19. Jahrhunders und früherer Epochen, wie der ganze Konflikt in der Ukraine. Damals waren die Priester aller Länder auch dafür zuständig, ihren Kriegern die Parteilichkeit Gottes zu versichern. :roll:
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 20. Apr 2014, 20:05

Ostergrüße aus Kiew von Charis H.

Osterfreuden
Unsere Katharinenkirche war heute zum Hauptgottesdienst gut gefüllt. Etliche Leute waren mit ihren Kindern gekommen, auch mit ganz kleinen. Obwohl wir definitiv nichts in der Art eines Familiengottesdienstes vorbereitet hatten. Zu meinem großen Erstaunen haben sie musterhaft still gehalten. Auch Julia zum Beispiel, die in die zweite Klasse geht und überhaupt erst seit kurzem zum Kindergottesdienst kommt. Da ist sie sonst recht lebhaft und schnell zu begeistern. Mit großen Augen saß sie heute bei uns in der letzten Reihe. Unsere Gottesdienste mit Übersetzung fordern ja auch von den Erwachsenen viel Geduld. Und ein Festgottesdienst mit winzigen Abstrichen in der Liturgie kann bei uns schon mal zwei Stunden dauern. Die Osterliturgie in der orthodoxen Kirche ist allerdings weitaus länger, dazu kommen die Leute auf leeren Magen aus der Fastenzeit und stehen stundenlang.
Als besonderen Ostergruß hatten fünf junge Menschen aus der Gruppe Junger Erwachsener eine Sammlung von Gedichten zum Thema „Warum ich Jesus liebe“ szenisch aufgearbeitet. Sehr ausdrucksvoll und überzeugend haben sie sie vorgetragen, zum größten Teil auswendig. Und immer, wenn ich dachte, jetzt sind sie fertig, kam noch ein neuer, steigernder Auftritt. Ergreifend!
Auf den Osterwitz, mit dem Ralf seine Predigt gewürzt hatte, kam aus dem russischsprachigen Teil der Gemeine bedeutend mehr Lachen, als aus dem heute auch zahlenmäßig reichlich vertretenen deutschsprachigen Teil.
Der Kirchenchor hatte im Gottesdienst ein weites Repertoire an österlichen Kompositionen zu bieten.
Wir haben also einen wirklich festlichen Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert. Sooft Ralf der Gemeinde zurief „Christos woskres!“, kam ein begeistertes „Woistinnu woskres“ zurück. Mit diesem Ostergruß werden wir uns auch in den nächsten Wochen sogar im Alltag grüßen, er bedeutet „Christus ist auferstanden!“ –„Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Na, Du christliches, westliches Abendland, willst Du Dir nicht ein Beispiel nehmen an den slawischen Christen und Deine Rückbesinnung auf Deine Grundlagen leben und aussprechen?
Im Vorfeld hatte mich die Leiterin des Chores Schedrik darum gebeten, uns nach dem Gottesdienst mit einem fünfzehnminütigen Konzert erfreuen zu dürfen. Durch die Ereignisse der letzten Monate hatten sie sich, wie sie sagte, nicht so intensiv vorbereiten können. Dieser berühmte Kinderchor probt im „Haus der jugendlichen Künste“, weniger als zehn Minuten von unserer Kirche entfernt, also auch unweit vom Maidan. So hatten die Übungsstunden nicht immer stattfinden können. Aber davon war nichts, aber auch gar nichts zu merken! Über fünfzig Kinder, vor allem Mädchen mit streng geflochtenen Zöpfen, standen vor uns und begeisterten uns mit der Klarheit ihrer Stimmen, der Vielfalt ihrer Klangwelten, bestechender Reinheit in Nuancen von „überaus zart“ (unglaublich: ein Mädchen sang ein Solo in feinstem, innigen Piano gegen den ganzen Chor an. So etwas Vollkommenes habe ich bisher selten gehört!) bis zum „strahlend“. Da störte es überhaupt nicht, dass das Konzert dreimal so lang geriet. Vom lang andauernden Applaus schmerzten mir zum Schluss die Hände und die Leiterin schloss an ihre guten Wünsche zum Abschluss den Wunsch an „dass sich mit unserem Lande alles zum Besten wende…“
Bei einem früheren Kontakt hatte sie mich dezent ahnen lassen, dass sie seit langem von einer Tournee ins Ausland träumen. Wie gerne würde ich ihnen den Wunsch erfüllen. Ich zweifle jetzt auch nicht mehr daran, dass sie ohne weiteres in eine Kirche wie den Berliner Dom oder die Marienkirche in Berlin passen würden. Ich erinnere mich an ein Gespräch im Internationalen Frauenclub, bei dem eine Polin uns eine Weißrussin, beide hochgebildete, zutiefst sympathische Frauen sehr engagiert erzählten, dass es solche Besuche in Deutschland waren, die ihnen als jungen Mädchen Hoffnung und Motivation gaben, ehrgeizig auf eine gute Ausbildung und Sprachkenntnisse hin zu arbeiten. Und zwar nicht mit dem Ziel, sich irgendwann in den Westen abzusetzen, sondern um in ihrem Land etwas zu bewegen. Dass sie dann viel später von erfolgreichen deutschen Männern weggeheiratet wurden, darf ich guten Gewissens als ein für unsere Gemeinde günstiges Schicksal bezeichnen. Sie betonten, wie wichtig es damals für sie war, zu sehen, dass ein Land und ein soziales System gut funktionieren kann.
Zum nun schon traditionellen Osterspaziergang in den Marinsky Park schenkte uns Gott wider Erwarten sehr schönes Wetter. Eine Gruppe von mehr als zwanzig Leuten, Gemeindeglieder und Gäste haben sich wieder zum gemeinsamen Picknick auf den Weg gemacht. Schön war es, auf ungezwungene Weise zusammen zu sein. Gesprächsstoff hatten wir jede Menge. Auf dem Rückweg hatte ich mich schon beinahe innerlich verabschiedet, da bat mich Wolodja für Andreas einiges zu übersetzen. „Erinnern Sie sich? Als ich sie damals auf dem Maidan getroffen habe, habe ich zu Ihnen gesagt: <Einen bewaffneten Konflikt kann es in der Ukraine nicht geben.>“ begann er. Andreas bejahte. „Ich habe mich damals getäuscht.“ fuhr Wolodja fort. „Ich bin von dem ausgegangen, was ich mir vorstellen konnte. Aber ich habe nicht mit dem gerechnet, was in deren Köpfen vor sich ging. Jetzt hat sich die Situation völlig verändert, sodass ich sagen muss, es ist sehr wahrscheinlich, dass es einen Krieg geben wird.“ Andreas nickte. „Das meine ich auch.“ Es entspann sich nun ein Gespräch, das mir sehr schwer zu übersetzen wurde. Ich hätte nie gedacht, dass ich als überzeugte Pazifistin eine Tages in die Lage kommen würde, für zwei Männer aus unterschiedlichen Kulturkreisen ihre Gedanken über Bewaffnung jeweils in die andere Sprache zu übertragen.
Als es an Bezeichnungen für Typen von Maschinengewehren und Dienstgrade geht, merke ich an, dass ich als Pazifistin bis jetzt solche Termini immer umschifft habe. Ich wollte sie nicht wissen. Es ist unmöglich für mich, das genau zu übersetzen. Da legt mir erst der Eine, dann der Andere auseinander, dass sie vor allem als Christen handeln wollen und deshalb auch in erster Linie Pazifisten sind. „Ja, Gott hat uns das Gebot gegeben <Du sollst nicht töten.>“ sagt Wolodja. „Und Christus hat gesagt: <Mit dem Maß, mit dem du misst, wirst du gemessen werden.> Ich will nicht töten. Aber wenn das Land nicht verteidigt wird, so werden die Okkupanten es besetzen und ihren Mutwillen damit treiben. Da bin ich in die Verantwortung gerufen. Es ist schwierig zu entscheiden, wie wir handeln sollen. Aber es liegt alles in Gottes Händen.“ Je länger das Gespräch andauert, desto mehr Übereinstimmungen finden die beiden so unterschiedlichen Männer in ihren Überzeugungen. Hätte man sich so etwas zu Zeiten des Eisernen Vorhangs vorstellen können?
Vor der Kirchentür angelangt, wechsle ich noch ein paar Worte mit Marina. Sie sagt: „Als es gelungen war, Janukowitsch zu vertreiben, da fühlte ich mich so heiter und gelöst. Und jetzt ist alles so unwirklich und schrecklich. Ich selber bin russischsprachig. Wir haben einen Teil unserer Verwandten in Russland. Meine Großmutter ist fest von der russischen Propaganda überzeugt. Mein Großvater denkt zum Glück selbstständiger. Sollen die dort jetzt alle unsere Feinde sein? Und wie wird das - werden wir sie überhaupt noch wiedersehen können?“
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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » Mo 21. Apr 2014, 07:50

Ukrainer spotten über "Beweis" für Verwicklung von Prawy Sektor

Eine Visitenkarte, die die Verwicklung des rechtsradikalen Prawy Sektor in eine tödliche Schiesserei in der Ostukraine belegen soll, ist im Internet zum Gegenstand des Spotts geworden. Am Sonntag waren nahe der Stadt Slawjansk mindestens zwei Menschen getötet worden.
Zahlreiche Ukrainer machten sich lustig über die Behauptung des prorussischen Anführers Wjatscheslaw Ponomarew, die schwarz-rote Visitenkarte beweise, dass ultranationalistische Paramilitärs für den Vorfall verantwortlich waren. Binnen Stunden tauchten im Internet Fotomontagen mit der Karte auf, die etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigten, wie sie auf die Karte wies, die aus der oberen Tasche des russischen Präsidenten Wladimir Putin lugte.


http://www.bluewin.ch/de/news/vermischt ... g-von.html

Laut den hiesigen Medien und Journalisten vor Ort, tendiert das Ganze auf einen Bürgerkrieg zu. :evil:
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 21. Apr 2014, 09:11

Mit der Massnahme will der Bundesrat verhindern, dass die Schweiz als Profiteurin der Krimkrise dasteht. Die EU hatte als Reaktion auf die Annexion der Krim gegen verschiedene russische Militärs, Angehörige des Parlaments und Mitglieder der neuen Krimregierung Kontensperren verhängt. Ihr in der EU gelagertes Geld bleibt seither blockiert. Die Schweiz hat diese Sanktionen formell nicht übernommen. Sie will sie aber auch nicht unterlaufen. Das betont auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), das die Schweizer Massnahmen im Detail ausgearbeitet hat. In seiner Medienmitteilung schreibt das Seco, die Schweiz dürfe nicht zur Umgehung der von der EU beschlossenen Sanktionen missbraucht werden.


http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/26342442
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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » Mo 21. Apr 2014, 15:24

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Mit der Massnahme will der Bundesrat verhindern, dass die Schweiz als Profiteurin der Krimkrise dasteht. Die EU hatte als Reaktion auf die Annexion der Krim gegen verschiedene russische Militärs, Angehörige des Parlaments und Mitglieder der neuen Krimregierung Kontensperren verhängt. Ihr in der EU gelagertes Geld bleibt seither blockiert. Die Schweiz hat diese Sanktionen formell nicht übernommen. Sie will sie aber auch nicht unterlaufen. Das betont auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), das die Schweizer Massnahmen im Detail ausgearbeitet hat. In seiner Medienmitteilung schreibt das Seco, die Schweiz dürfe nicht zur Umgehung der von der EU beschlossenen Sanktionen missbraucht werden.


http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/26342442


Das ist doch ganz klar, dass die Schweiz da keinen extra Zug fahren darf, die Sanktionen der EU für die Schweiz wäre der nächste Schritt.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » Mo 21. Apr 2014, 21:52

Sanktionen gegen Russland – ist auch die Schweiz betroffen?!
25 Mrz 2014
Dr. Steiner
Bislang bleibt die Schweiz ihrer Neutralität treu und will von Sanktionen nichts wissen. Traditionell schließt sich die Schweiz internationalen Sanktionen nur an, wenn sie von der UNO beschlossen wurden. Das wird im Fall Russland kein Thema werden, da das Land im Weltsicherheitsrat ein Vetorecht besitzt und sich kaum selbst sanktionieren wird. Außerdem verweist die Schweiz auf ihren Vorsitz in der OSZE, der sie ebenfalls dazu verpflichtet, in der Rolle des neutralen Vermittlers zu bleiben. Die einzige Maßnahme, zu der sich die Schweiz bislang entschlossen hat, ist die Aussetzung der bilateralen Gespräche über ein Freihandelsabkommen. Ganz spurlos gehen die Krim-Sanktionen dennoch nicht am der Schweiz vorbei. Einen Tag vor der Verhängung der Sanktionen durch die USA hat der russische Milliardär Timtschenko seine Anteile an dem Genfer Unternehmen Gunvor verkauft, das eine wichtige Rolle im Ölhandel spielt. Zufall war das nicht, Timtschenko gab ausdrücklich als Grund an, Sanktionen zuvorkommen zu wollen. Ohnehin könnte uns das Unternehmen noch einiges an Kopfzerbrechen breiten. Zwar hat es seinen Sitz in der Schweiz, wurde aber von russischen Investoren gegründet. Zu allem Überfluss halten sich auch noch hartnäckig die Gerüchte, Putin persönlich besitze Anteile an Gunvor, wenngleich das Unternehmen selbst dies zurückweist. Dass Timtschenko mit seinem Verkauf aus seiner Sicht goldrichtig gelegen hat, hat inzwischen auch die US-Regierung einräumen müssen. Sie teilte mit, die Konten des Unternehmens wären gesperrt worden, wenn Timtschenko seine Anteile nicht kurz vor Toresschluss verkauft hätte.


http://www.knip.ch/news/detail/russland ... -betroffen
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mo 21. Apr 2014, 22:18

Livia hat geschrieben:Das ist doch ganz klar, dass die Schweiz da keinen extra Zug fahren darf, die Sanktionen der EU für die Schweiz wäre der nächste Schritt.


Vielleicht will die Schweiz aber auch keine politischen Ausreden dafür liefern, dass man Sanktionen scheitern lässt, die zu teuer für die EU - Staaten werden.
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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » Di 22. Apr 2014, 08:25

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Das ist doch ganz klar, dass die Schweiz da keinen extra Zug fahren darf, die Sanktionen der EU für die Schweiz wäre der nächste Schritt.


Vielleicht will die Schweiz aber auch keine politischen Ausreden dafür liefern, dass man Sanktionen scheitern lässt, die zu teuer für die EU - Staaten werden.


:) Möglich, aber nicht nur das kommt zur Beachtung des Verhaltens. Die Schweiz verhält sich neutral in Konfliktsituationen. Der Entscheid wurde aber im Bundesrat lange besprochen und nur wenige wollten einer Sanktion zustimmen, was sich ja auch wieder negativ auf die Schweiz auswirken würde, wie du das ja auch betont hast. ;)

Der entscheidende Wandel geschah 1989 mit dem Zusammenbruch des Gegensatzes zwischen Ost und West; zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Da musste die Neutralität neu definiert werden. Denn Neutralität ist immer nur in einem internationalen Zusammenhang zu sehen. Das ist nicht einfach eine Selbsterklärung eines Landes. In den Jahren seit dem Fall der Mauer hat sich diese Politik dahin entwickelt, dass die Schweiz ihre Neutralitätspolitik im Verbund und im Gespräch mit den anderen Staaten wahrnimmt: Keine Teilnahme an militärischen Bündnissen und Kriegen, aber eine aktive Vermittlungs- und Beobachtungsrolle.


http://www.srf.ch/news/schweiz/die-neut ... eitgemaess
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 22. Apr 2014, 12:11

Keine Teilnahme an militärischen Bündnissen und Kriegen, aber eine aktive Vermittlungs- und Beobachtungsrolle.


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