von Uel » Mo 18. Dez 2023, 20:33
Natrürlich können wir nur spekulieren, ist halt so, wenn es um Zukunft geht.
Allein schon wenn man mit der Ukraine mitleidet, müsste man diese aber auch vor dem "worst case" warnen: Das ein zu lange geführter Krieg die Generation der arbeitsfähigen Männer volkswirtschaftlich nachhaltig reduziert und die notwendige Infrastruktur und das Volksvermögen in Gebäuden so konsequent zerstört wird, dass das Land um zig Jahrzehnte in seiner Entwicklung und Perspektiven zurückgeworfen sein wird, sodass es lange für keinen mehr interessant sein wird, weil niemand den Ersatz finanzieren kann oder will. Und ob dann die vielen Ukrainer, die im Westen eine Arbeit gefunden haben und die Kinder, die in westlichen Staaten sozialisiert wurden, nur aus Patriotismus zurück kehren zum mühevollen Wiederaufbau ist eine Sache für viel Idealismus.
Denn Russland wird dank seines atomaren Schutzschirms relativ weniger wirtschaftlich zerstört werden können, "Zynismus an" es sei denn, eine kriegsgeile Strack-Zimmermann schickt doch noch Nato-Flieger und Raketen auf Moskau."Zynismus aus"
Was ist, wenn Russlands Kriegsziel sich mit zunehmender Einsicht von Eroberungen zu maximalen Zerstörungen ändert, einschließlich Vermienungen von wertvollen Agrarflächen unter dem Motto: wenn schon in die EU, dann aber als völlig zerstörtes Land als Milliarden-Grab. Ob die heutigen US-Bürger einem neuen Marshall-Plan zustimmen werden oder die EU überhaupt die politische Kraft hätte, Schuldenobergrenzen für die Ukrainefinanzierungen in die Tonne zu geben, ist auch mehr als unsicher. Bei den zugehörigen Mehrheiten wohl sehr schwer vorzustellen.
Die ganz große Frage bleibt, ab wann die Ukraine den günstigsten Zeitpunkt für diesen Riesenpoker für so oder so notwendige Waffenstillstandsgespräche verpasst. Braucht ja nicht ein Frieden sein, denn auch Waffenstillstände können sehr lange dauern, bis z. B. günstigere Konstellationen kommen. Der in Zypern (UNFICYP) dauert seit 1964 an, bald an die 60 Jahre!
Ich habe die Befürchtung, die derzeitigen Politiker-Generationen werden aus grundsätzlicher Verbohrtheit viel lieber auf Ideologien als auf Pragmatismus setzen.
Liebe Grüße
von Uel
Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!