Die amerikanischen Fehler und Verbrechen in der Vergangenheit spielen entweder gar keine Rolle (siehe "whataboutism":
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Whataboutism) oder sie verschärfen die Vorwürfe, die man Putin machen muss, anstatt sie zu entschuldigen.
Die gefährlichste mögliche Folge der Aggression gegen die Ukraine ist nämlich die Beschädigung der Instrumente völkerrechtlicher Gestaltungen zur Rüstungsbeschränkung. Die Ukraine hatte Garantien ihrer territoriale Unversehrtheit aller Atommächte aus dem Budapester Memorandum und dem Atomwaffensperrvertrag. Desgleichen hatten die Iraker in der Zeit zwischen 1991 und 2003 Zusagen der UNO dahingehend, dass irakische Fragen dort entschieden würden.
Beide Länder haben auf der Grundlage dieser völkerrechtlichen Gestaltungen ihre Massenvernichtungsmittel abgegeben bzw. vernichtet und beide wurden danach von Atommächten angegriffen. Putin vergrößert jetzt also einen Schaden, den die USA angerichtet haben, ins Unermessliche. Jetzt können weder die USA noch Russland verhindern, dass sich deutlich mehr Staaten als bisher Massenvernichtungsmittel zulegen, weil sie auf völkerrechtliche Garantien pfeifen.
Das bedeutet einen globalen Kontrollverlust in für die ganze Menschheit existentiellen Fragen. Das ist hinsichtlich aller Mitverursacher unverzeihlich. Ideologisch bedingte Antipathien und Sympathien sind da völlig deplatziert.