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Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 12:35
von maxikatze
Uel schrieb:
Ich verachte diese Sonntags-Pazifisten, die Alltags zu Kriegstreibern mutieren.

Bist du es, der hier schreibt?
Damit ich es nicht falsch verstehe - du sprichst dem Volk ab, für ihre Freiheit zu kämpfen und um Waffen zu bitten?
Du wirfst damit die Ukrainer Putin zum Fraß vor. Das ist aus meiner Sicht inakzeptabel.
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 13:20
von Uel
doch, wer immer droht macht es nicht. (Gott sei dank)


... soviel Zuversicht und Optimismus kann ich leider nicht aufbringen ...

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 14:07
von Uel
Damit ich es nicht falsch verstehe - du sprichst dem Volk ab, für ihre Freiheit zu kämpfen und um Waffen zu bitten?


Ich bin schon erstaunt, dass gerade Du als jemand mit DDR-Erfahrung das Abwägen nicht verstehst. Ich dachte, die Wiedervereinigung hätten wir gerade klugen und beherrschten Demonstranten zu verdanken, die immer "keine Gewalt" bei jegichen ihrem Handeln riefen.

Ich habe die Befürchtung, dass im Ukraine-Fall, Bevölkerungen, die an sich nicht weit auseinander liegen, sich derartig emotional hochpuschen, dass sie nicht mehr herunterfinden.

Natürlich soll man solange Widerstand leisten, solange die Erfolgsaussichten die Verlustaussichten überwiegen.

Die Frage ist doch, ob Putin die Ukraine nur als politischen Gegenspieler sieht und eine militärisch wie auch immer geartete Demonstration ausreicht, oder auch oder gerade als aufstrebende wirtschaftliche Konkurrenzmacht, die ihm vor seiner Haustür die Butter vom Brot nimmt. Wenn Putin sich des absteigenden Potentials Russlands so bewusst sein sollte, wie es Anja Kohl (die von Börse vor acht) gestern dramatisch bei Maischberger skizzierte (Russland ist kurz vor dem totalen Bankrott), dann werden doch seine Zerstörungsabsichten nicht nur primär auf Militärisches sondern mehr auf Wirtschaft und Infrastruktur gerichtet sein. Sehen wir doch jeden Abend, wie zivil genutzte Gebäude anscheinend sinnlos unbrauchbar gemacht werden.

Dann stellt sich wie bei jedem Krieg die Frage, ab wann ist Widerstand noch sinnvoll und ab wann wird er sinnlos, weil die Kollateralschäden zu groß werden.

Heutige Städte sind mit ihrem über Jahrhunderte akkumulierten Reichtum gerade keine Holzhüttendörfer zur Wikinger Zeit, die man niederbrennt und im nächsten Jahr sind sie wieder aufgebaut. Was nutzt es den Ukrainern, wenn sie über 2 Generationen wirtschaftlich zurückgebombt werden?

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 14:52
von maxikatze
Natürlich soll man solange Widerstand leisten, solange die Erfolgsaussichten die Verlustaussichten überwiegen.


Du unterschätzt den Willen der ukrainischen Bevölkerung. Wir haben ihnen nicht zu sagen, wann der Zeitpunkt der Aufgabe gekommen ist. Ein Aufgeben kommt für die Ukrainer nicht infrage. Es ist keine Option unter Putins Knute zu leben. Ich verstehe das.
Ich beziehe mich immer wieder darauf: Nordvietnam hat über 2 Jahrzehnte gekämpft und hat letztendlich (mit Unterstützung) gewonnen.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 16:49
von Staber
Heutige Städte sind mit ihrem über Jahrhunderte akkumulierten Reichtum gerade keine Holzhüttendörfer zur Wikinger Zeit, die man niederbrennt und im nächsten Jahr sind sie wieder aufgebaut.


Hallo Uel!
Wäre aber eine gute Idee sie wieder einzuführenfür zukünftige Kriege. Ihr glaubt ja wohl nicht, das der in der Ukraine der letzte ist.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 18:25
von AlexRE
Uel hat geschrieben:Heutige Städte sind mit ihrem über Jahrhunderte akkumulierten Reichtum gerade keine Holzhüttendörfer zur Wikinger Zeit, die man niederbrennt und im nächsten Jahr sind sie wieder aufgebaut. Was nutzt es den Ukrainern, wenn sie über 2 Generationen wirtschaftlich zurückgebombt werden?


In Deutschland sind Wiederaufbau und Wirtschaftswunder zeitlich zusammengefallen. Woran liegt das wohl, dass die Trümmer den Massenwohlstand nicht reduziert, sondern gefördert haben?

Ich tippe mal darauf, dass die wertschöpfend arbeitenden Menschen in so einer Situation von den Geldsäcken und Schmarotzern aller Art nicht kurz gehalten werden können. Man muss ihnen vom Wohlstandszuwachs was abgeben, weil sie dringend gebraucht werden.

Die Früchte des ganzen Wirtschaftswachstums können erst wieder komplett auf den großen Haufen zusammengeschaufelt werden, wenn die arbeitenden und wertschöpfenden Menschen wieder erpressbar sind. In den fetten Fingern der Reichen und politisch mächtigen Schmarotzer ist das Geld aber viel unbeweglicher als in den Händen der Menschen, die es erarbeitet haben und mitten im realen Wirtschaftsleben stehen (also nicht in irgendeinem globalen Casino herumlungern).

Deshalb wage ich mal die Prognose, dass eine Ukraine, die ihre Freiheit bewahren kann, Deutschland um so schneller wirtschaftlich überholen würde (jedenfalls relativ zur Bevölkerungszahl), je mehr Hände für den Wiederaufbau benötigt werden.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Do 17. Mär 2022, 18:41
von maxikatze
Staber hat geschrieben:
Heutige Städte sind mit ihrem über Jahrhunderte akkumulierten Reichtum gerade keine Holzhüttendörfer zur Wikinger Zeit, die man niederbrennt und im nächsten Jahr sind sie wieder aufgebaut.


Hallo Uel!
Wäre aber eine gute Idee sie wieder einzuführenfür zukünftige Kriege. Ihr glaubt ja wohl nicht, das der in der Ukraine der letzte ist.


Nein, da mache ich mir jedenfalls keine Illusionen und ahne, welches Land Putin nach einer Verschnaufpause als nächstes überfallen wird.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Fr 18. Mär 2022, 09:03
von Towanda2
Sind das die sogenannten Freiheitskämpfer?
https://de.wikipedia.org/wiki/Regiment_Asow

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Fr 18. Mär 2022, 09:13
von maxikatze
Towanda2 hat geschrieben:Sind das die sogenannten Freiheitskämpfer?
https://de.wikipedia.org/wiki/Regiment_Asow


Russland gehört zu den Unterstützern. Ich vermute, so lange, wie sie sich als nützlich gegen die Demokratie erweisen.

Re: Ukraine

BeitragVerfasst: Fr 18. Mär 2022, 11:18
von Towanda2