Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Mo 17. Jan 2022, 23:02

Moin Maxi!

DE und die EU spielen Ordnungspolitisch auf der Weltbühne keine Rolle. Die Ukraine verfügte 1994 infolge der Auflösung der UdSSR über das drittgrößte Atomwaffenarsenal der Welt. Im Budapester Memorandum verzichtete die Ukraine auf Nuklearwaffen, die daraufhin alle nach Russland gebracht wurden. Als Gegenleistung verpflichtete sich Russland, die Souveränität und die Grenzen der Ukraine zu achten.
Wenn es sicher wäre, dass Putin sich an diese Verpflichtung gebunden fühlt, würde sich die Frage der Lieferung von Waffen an die Ukraine gar nicht so dringlich stellen. Die Ukraine ist zum Abschuss freigegeben. Sanktionen werden Putin nicht aufhalten. Wir sollten uns raushalten, denn die Ukraine ist noch kein tauglicher Verbündeter, nur weil sie einen Konflikt mit Putin hat. Der Feind meines Feindes ist gar nicht mein Freund.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 18. Jan 2022, 12:34

So ist das, wer seine Massenvernichtungsmittel abgibt und sich auf Verträge verlässt, wird zum Abschuss freigegeben. Das ist auch nicht der erste Fall. Vielleicht aber einer der letzten, weil sich künftig alle latent bedrohten Staaten zumindest heimlich geeignet bewaffnen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 18. Jan 2022, 13:21

Verehrte Forumstrategen,
auch wenn ich mit meiner Ansicht die Einzige bin - egal.
Wie kommt man nur auf die bekloppte Idee, ein korruptes Land, dessen Regierung nur durch einen Putsch vor acht Jahren an die Macht gekommen ist, verteidigen zu wollen?
Hat der Afghanistan-Krieg, wo 20 Jahre angeblich unsere Freiheit verteidigt wurde, nicht gezeigt, dass solche Einsätze sinnlos sind? Wann ist es endlich genug?
https://www.sueddeutsche.de/politik/ukr ... -1.5419576
Zwar sei sich die EU "der zahlreichen Verbindungen zwischen Oligarchen, hochrangigen Beamten, der Regierung, dem Parlament , der Justiz und den staatseigenen Unternehmen sehr wohl bewusst".....
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 18. Jan 2022, 14:18

Staaten mit korrupten Regierungsmitgliedern dürfen überfallen, besetzt und zerstückelt werden? Das ist fürwahr eine eigenwillige Sichtweise und ein weiterer Grund für sehr viele latent bedrohte Staaten, sich nicht mehr auf vertragliche Rüstungskontrolle zu verlassen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Di 18. Jan 2022, 15:10

Maxi schrieb:
auch wenn ich mit meiner Ansicht die Einzige bin - egal.

Moin Maxi!
Können nicht alle die gleiche Meinung haben. Aber eines sei aber auch gesagt. Sich mit dem Russen anlegen, ist keine gute Idee. Gibt ein kurzes Sprichwort. Es lautet: Der Stärkere...der Gesündere! Das sagt alles.
Es ist schon erstaunlich, welch exotische Meinungsäußerungen es gibt, um dem armen Herrn Putin in seinem Traum von der Erneuerung der Sowjetimperiums beizustehen.
Schon die Tatsache, dass Putin gar nicht mir seinen Nachbarstaaten reden will, zeigt doch seine Haltung zu deren Rechten (mal ganz von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und der Aktivitäten russischer Soldaten im Donbass abgesehen). Wenn die Ukraine sich in der letzten Dekade von Russland abgewandt und dem Westen angenähert hat, dann ist das deren Entscheidung (die die baltischen Staaten schon viel früher deutlich gefällt haben.
Jedem Staat sollte es freigestellt sein, welchen Bündnissen er sich anschließt, und je größer Putins Drohszenario wird, umso abschreckender wirkt er auf andere Länder, die er nicht schon in seine Abhängigkeit gebracht hat.

https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... Krise.html


Nachfrage!

Ob die Annalena dem Lawrow auch die Geschichte mit ihrem Großvater erzählt?
https://de.rt.com/meinung/117986-baerbo ... rmacht-großvaters/
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 18. Jan 2022, 15:11

Staaten mit korrupten Regierungsmitgliedern dürfen überfallen, besetzt und zerstückelt werden?
:roll:
Wäre nicht das erste Mal, dass ein Staat glaubt, seine Machtinteressen mit Gewalt oder Lügen durchsetzen zu können. Mir fallen zwei Staaten ein, die nach Kriegen nichts als verbrannte Erde hinterlassen haben.
Das ist fürwahr eine eigenwillige Sichtweise

So wie ich es für ziemlich störrisch halte, sich dermaßen für korrupte Leute und deren Machterhaltung einzusetzen. Ist es das wert? Was verspricht sich die EU davon? Eine Nato- oder eine EU-Mitgliedschaft? Noch ein Klotz am Bein?
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 18. Jan 2022, 15:31

Mir fallen mehr als zwei Staaten ein, die in der jüngeren Geschichte auf der Grundlage von Gewalt und Lügen Machtpolitik betrieben haben. Russland gehört ganz sicher dazu.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 18. Jan 2022, 15:44

Staber schrieb:
Ob die Annalena dem Lawrow auch die Geschichte mit ihrem Großvater erzählt?

Zumindest stammten ihre Großeltern aus Polen, die 1958 nach Niedersachsen kamen.
.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 18. Jan 2022, 16:04

Der Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Juri Vitrenko, sieht die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 als Vorbereitung für eine russische Invasion. „Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass Nord Stream 2 den alleinigen Zweck hat, die Ukraine beim Gastransit auszuschalten“,

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... d=msedgntp
Logisch, würde ich auch machen, um Kosten zu sparen. Und es kann auch nichts mehr abgezwackt werden.

Staber schrieb: "Wir sollten uns raushalten, denn die Ukraine ist noch kein tauglicher Verbündeter, nur weil sie einen Konflikt mit Putin hat. Der Feind meines Feindes ist gar nicht mein Freund."
Sehe ich auch so.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 18. Jan 2022, 17:47

maxikatze hat geschrieben:
Der Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Juri Vitrenko, sieht die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 als Vorbereitung für eine russische Invasion. „Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass Nord Stream 2 den alleinigen Zweck hat, die Ukraine beim Gastransit auszuschalten“,

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... d=msedgntp
Logisch, würde ich auch machen, um Kosten zu sparen. Und es kann auch nichts mehr abgezwackt werden.

Staber schrieb: "Wir sollten uns raushalten, denn die Ukraine ist noch kein tauglicher Verbündeter, nur weil sie einen Konflikt mit Putin hat. Der Feind meines Feindes ist gar nicht mein Freund."
Sehe ich auch so.


Ich sehe die Pipeline auch nicht als Kriegsvorbereitung. Die Ukraine und auch Polen sollen einfach kein politisches Druckmittel in dem Durchleitungsrecht haben und die Ukraine soll nicht mehr so leicht Gas klauen können.

Im Grunde kann man nicht einmal den derzeitigen Truppenaufmarsch als sicheres Zeichen eines bevorstehenden Angriffs deuten. So eine Krise reicht schon, um nach den Statuten der Nato die Aufnahme eines Landes an der Schwelle zu einem Krieg auszuschließen.

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Putin derzeit nur darauf abzielt.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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