
Humanitäre Piratin: linke Leuchtfigur Rackete. Bild: Alessandro Serrano (Photoshot, Keystone)
Die deutsche Kapitänin Carola Rackete und der italienische Innenminister Matteo Salvini sind Seelenverwandte: Beide holen aus dem Showdown auf dem Mittelmeer das Maximum für sich heraus. Die trostlose Realität ging ob dem Rummel leider vergessen.
Die «Sea-Watch 3» hätte auch Korsika oder Griechenland ansteuern können. Aber nein, es musste Italien sein. Natürlich war das eine Provokation an die Adresse des italienischen Innenministers Matteo Salvini persönlich. Am 11. Juni, also einen Tag bevor die «Sea-Watch 3» die Migranten an Bord nahm, hatte die italienische Regierung die Regeln verschärft. Seither ist den NGO-Schiffen nicht nur das unkontrollierte Einlaufen in italienische Häfen untersagt. Sie brauchen nun auch eine Erlaubnis, um in italienischen Gewässern zu kreuzen.
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Die «Sea-Watch 3» rief notfallmässig den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an. Doch Strassburg winkte am 25. Juni ab. Noch gibt es kein Recht auf grenzenlose Migration nach freier Wahl. Die Richter forderten die italienischen Behörden lediglich auf, dafür zu sorgen, dass kranke oder besonders verletzliche Menschen Betreuung erhielten. Und dafür sorgten die Italiener.
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