Erstmals sollen in einem Land mit autoritärem Regime deutsche Panzer gebaut werden. Der Rüstungskonzern Rheinmetall will gleich eine ganze Fabrik exportieren – ein Multi-Milliarden-Geschäft.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/milliarden-geschaeft-deutsche-panzerfabrik-in-algerien-vor-dem-start/10061146.html
Wie jeder weiss, haben Rüstungsgeschäfte – zumal mit autoritären Staaten – immer ein Geschmäckle. Die Frage ist jedes mal dieselbe: Können wir Ländern, die nicht nach unseren demokratischen Vorstellungen ticken und Menschenrechte missachten, Waffen an die Hand geben?Vielfach müssen wir sie verneinen, worauf dann andere, weniger moralisch denkende Staaten gern einspringen. Aber es gibt eben auch Grenzfälle. Und Algerien ist einer. Das Land funktioniert zwar nicht nach unseren demokratischen Regeln, aber es hat Züge europäischen Politikverständnisses. Und es hat vor dem Hintergrund zunehmender Instabilität und Radikalisierung der gesamten Region eine aus westlicher Sicht wachsende geopolitische Bedeutung. Umringt von Staaten, in denen zum Teil das Chaos herrscht, gilt es, diesen Stabilitätsfaktor zu stärken. Und dazu gehören eben auch Waffen zur Sicherung der langen Grenze.
Natürlich wäre wünschenswert, in einer friedlichen Welt ohne Panzer, Geschütze und Gewehre zu leben. Aber das ist illusorisch. Waffen und Geschäfte mit ihnen bleiben wohl für immer ein notwendiges Übel.