Flughafen BER und kein Ende

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon maxikatze » Fr 1. Jul 2016, 19:17

Auf Facebook habe ich meinen diesbezüglichen Beitrag selber wieder gelöscht. Der Spiegel-Artikel ist vllt doch schon überholt. Er ist von Sept. 2015.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » Fr 1. Jul 2016, 19:30

maxikatze hat geschrieben:Auf Facebook habe ich meinen diesbezüglichen Beitrag selber wieder gelöscht. Der Spiegel-Artikel ist vllt doch schon überholt. Er ist von Sept. 2015.


Das hatte ich nicht gesehen. Auf Facebook werden solche Artikel immer wieder als aktuell hingestellt. Ich lösche meinen Beitrag aber nicht, weil ich immer noch für wahrscheinlich halte, dass sie irgendwann mit dem Abriss um die Ecke kommen.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon maxikatze » Fr 1. Jul 2016, 19:51

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Auf Facebook habe ich meinen diesbezüglichen Beitrag selber wieder gelöscht. Der Spiegel-Artikel ist vllt doch schon überholt. Er ist von Sept. 2015.


Das hatte ich nicht gesehen. Auf Facebook werden solche Artikel immer wieder als aktuell hingestellt. Ich lösche meinen Beitrag aber nicht, weil ich immer noch für wahrscheinlich halte, dass sie irgendwann mit dem Abriss um die Ecke kommen.


Ja, abwarten was sich in Sachen BER als nächstes tut.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Aug 2016, 16:01

Wahrscheinlich die Lehrwerkstatt für deutsche Flughafenbauer ...

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Mi 23. Nov 2016, 19:15



http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/flughafen-berlin-brandenburg-ber-neubau-womoeglich-guenstiger-a-1054959.html
vom 01.Jul.16 ... aber erst jetzt gelesen: BER, gänzlich neu und größer bauen ...



... wie bescheuert kann man sein? War doch die schiere Große des Projektes doch ein wesentlicher Grund für die Probleme, die ein einziges, entscheidungspflichtiges Menschlein nicht mehr überblicken kann. BER ist jetzt schon eines der größten Gebäude Europas. Und das Ganze dann mit noch mit weiter verschärften Brandschutzbestimmungen, die bei fast allen neuen Projekten die größten Probleme verursachen, neu und noch größer, ... die spinnen, die Berliner / Politiker. Auch ist grundsätzlich zu fragen, wie diese riesigen Wachstumsraten im Flugverkehr mit dem Klimaschutz übereinstimmen sollen!


PS.:
Prof. M. v. Gerkan, der mit seinem Büro GMP sowohl den Flughafen Tegel als auch den BER entwarf, in der Süddeutschen 11.11.16 mit dem Titel: „Staatsbauten ärgern den Steuerzahler oft.“ Warum das so sei, wollten Hagelüken/Matzig von der Süddeutschen wissen:
1.Politiker geben im Vorfeld die Kosten niedriger an, um die Zustimmung zu bekommen.
2. Unprofessionelle Vorbereitung (auf die Bauaufgabe durch den Bauherrn – z. B. Elbphilharmonie Auftrag aufgrund einer Freihandskizze)
3. ständiges Ändern der Pläne (BER)
Als Hauptproblem sah er beim BER die Entscheidung, die Entrauchungsanlage teilweise an Siemens und teilweise an Bosch zu vergeben, die sich gegenseitig behinderten, wobei weder Schwarz (Bauherr Flughafen) noch Wowereit (Bauherr Politik) dem damit selbsterzeugten Konflikt gewachsen gewesen seien.

Auf die Frage, warum man heute nicht mehr einen so gut funktionierenden wie den von seinem Büro auch entworfenen Flughafen Tegel bauen könne?

1. Die in der Zwischenzeit aufgekommenen Flugzeugentführungen, wodurch die Passagiere durch die Flaschenhälse der Sicherheitskontrollen geführt werden müssen und
2. die kilometerlangen Läden. „Früher fanden Sie den T-Shirt-Laden nicht. Heute finden Sie vor lauter T-Shirt-Läden das Flugzeug nicht.“

Verständlicher Weise kommt Wowereit gar nicht gut weg, mit seinem „inszenierten Befreiungsschlag“ in einer „Nachtentscheidung“ 2012, als das Terminal und 30 weitere Bauten „nahezu fertiggestellt waren“.

PPS.: Tegel wurde für 2,5 Millionen Passagiere geplant und kommt jetzt als Lastesel für den nun schon seit Jahren überfälligen BER mit dem 10fachen, mit 24 Millionen Passagieren klar.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon icke » Do 8. Dez 2016, 10:37

Katastrophenmeldungen auf 1.200 Seiten - Untersuchungsausschuss zum BER-Debakel hat Abschlussbericht vorgelegt

Seit September 2012 tagte der Untersuchungsausschuss zum Flughafen BER und am 23. Juni dieses Jahres fand im Abgeordnetenhaus die abschließende Debatte zu seinem Abschlussbericht statt. Während der letzten dreieinhalb Jahre werteten die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter/innen rund 1.700 Aktenordner mit Beweismaterial aus. Hinzu kamen mehrere Daten-DVD mit weiteren Dokumenten und Tausenden E-Mails. Zudem wurden über 70 Zeug/innen vernommen.
http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2 ... eiten.html

Ergebnis:
- falscher Standort,

- frühe Warnungen ignoriert,

- Controllingbericht geschönt,

- Konsequenzen: keine
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » Do 8. Dez 2016, 16:42

- falscher Standort,

- frühe Warnungen ignoriert,

- Controllingbericht geschönt,

- Konsequenzen: keine


Liest sich nach "failed state", nur dass der durch eigene industrielle Kraft erworbene Wohlstand der Deutschen etwas langsamer stirbt als der ausschließlich auf Rohstoffen basierende Wohlstand in Ländern der Dritten Welt, die auch in die Hände politischer Gangsterbanden gefallen sind.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Sa 10. Dez 2016, 00:54

Schlussendlich hatten mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat genau diejenigen Einflussnahme auf die Haftungsprüfung, deren Handeln untersucht werden sollte. Trotz dieses Vorgehens enthielt ein Gutachten einer beauftragten Rechtsanwaltskanzlei klare Feststellungen zu Pflichtverletzungen der Geschäftsführung unter Schwarz und Körtgen. Im Prozess vor dem Landgericht, den Schwarz nach seiner Kündigung gegen die Flughafengesellschaft führte, spielte dieses Gutachten allerdings keine Rolle. Man habe, so der Justiziar der Flughafengesellschaft vor dem Untersuchungsausschuss, im Prozess nicht alle Mittel gegen Schwarz ausgeschöpft. Eine gerichtliche Feststellung von dessen Pflichtverletzungen hätte die Stellung von Unternehmen verbessert, die gegen die Flughafengesellschaft Schadensersatzforderungen aufgrund der verschobenen Eröffnung geltend machen wollen. Schwarz, einer der Hauptverantwortlichen für das BER-Desaster, konnte mit über einer Million Euro Gehaltsnachzahlung nach Hause gehen.


So ist es immer wieder: Die Häuptlinge werden geschont, auf dass man auf die Wasserschlepper besser einschlagen kann.



PS.: was jeder Häuslebauer weiß, Wowereit aber nicht:
So warnte die mit dem Kündigungsprozedere beauftragte Rechtsanwaltskanzlei in einer E-Mail: „Wir hatten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Beendigung des Vertragsverhältnisses zu pg bbi für uns nicht abschließend übersehbare tatsächliche Folgen auf den Bauablauf haben kann.“ Die unüberlegte Trennung von den Planern führt schließlich zum monatelangen Stillstand auf der Baustelle. In der Rückschau war diese vom Aufsichtsrat unter Wowereit gebilligte Entscheidung ein fataler Fehler, der sich als äußerst schädlich für das Projekt erwies. Dass Wowereit in einer späteren Aufsichtsratssitzung die Entscheidung als „sachlich richtig“ bezeichnete, ist wohl ein Beleg für eine Realitätsverweigerung sondergleichen.


MieterEcho 383 / September 2016; von Benedict Ugarte Chacón:
http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2016/me-single/article/katastrophenmeldungen-auf-1200-seiten.html

Liebe Grüße
von Uel

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Pannen aktuell: Und schon wieder die Eröffnung verschoben

Beitragvon Excubitor » Di 27. Dez 2016, 18:57

FOCUS Online - "Berliner Pannen-Flughafen - BER-Eröffnung erneut verschoben"
http://www.focus.de/finanzen/news/berli ... 12418.html

Kommentar
Mittlerweile haben die Polit-Versager sogar den Zeitpunkt verpennt, bis zu dem Abreißen billiger gewesen wäre... Das sind genau de Fälle in denen eine Haftung des Steuerzahlers eingeschränkt oder ausgeschlossen werden muss, bevor nicht die Versager mit ihrem gesamten Vermögen gehaftet haben. Erst dann wäre das hier ein Rechtsstaat, wenn nämlich die tatsächlich für einen Schaden Verantwortlichen immer zuerst haften müssten und überhaupt dann erst eine Haftung der Solidargemeinschaft greifen kann...
Unabhängig davon macht man sich mittlerweile vor der gesamten Weltöffentlichkeit so lächerlich, wie es wahrscheinlich noch nie zuvor der Fall war.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Mi 11. Jan 2017, 17:12

Dieser Tage wird die Elb-Philamonie eingeweiht und neben der Erwähnung der Baukosten- und Bauzeitenüberschreitung kommen begeisterte Berichte auf. Schon über 300 000 Menschen sollen das Bauwerk besichtigt haben. Wenn jeder 3,30€ Eintritt bezahlt hätte, wär schon eine von den vielen Millionen zurückgeholt.

Für mich ist sie in ihrer exellenten Lage am Hafen, ihrer spektakulären einmaligen Form, die unkalkulierbare Lösungs- und Zeitprobleme generierte, vergleichbar mit der Oper in Sidney, an die ich mit Wiki-Zitaten erinnern möchte:
Der ursprünglich angesetzte Baupreis wurde um das Fünfzehnfache überzogen, die Fertigstellung konnte nur mit Hilfe einer extra dafür ins Leben gerufenen Lotterie realisiert werden.

Die internationale Ausschreibung, zu der 233 Vorschläge eingereicht wurden, gewann 1957 der schon damals renommierte dänische Architekt Jørn Utzon, der sich zum ersten Mal außerhalb Dänemarks beteiligte. Eine internationale Jury unter Führung von Eero Saarinen entschied sich für seinen Entwurf. Unter anderem wurde ihm auch vom modernistischen australischen Architekten Harry Seidler eine ehrenvolle Erwähnung zuteil. Utzons Entwurf verstieß zwar gegen die Wettbewerbsregeln, da er nur eine recht grobe Skizze einreichte. Dennoch erwies sich die Wahl seines Entwurfes als Glücksgriff, nicht nur für Sydney, sondern auch für die Weltarchitektur.

Ab 1957 erstellten der Ingenieur Ove Arup und seine Partner die statischen Berechnungen; Arup war auch maßgeblich am Gelingen des Projektes beteiligt.[4]

1959 begannen die Bauarbeiten. Die gekrümmten Schalen des Daches bereiteten jedoch große Probleme, da sie nur schwer zu berechnen waren. Oft war architektonisches Neuland zu betreten, und Probleme wurden bereinigt, wie sie sich stellten. Der Entwurf musste des Öfteren an neue Realitäten angepasst werden. Allein die komplexe Geometrie am Dach wurde in sechs Jahren über zwölfmal neu entworfen. Mit Lochkarten gesteuerte Computer brauchten 18 Monate, um die Krümmungen und die Statik aller Dächer zu berechnen.[5] Es wurden 44 Zeichner damit beschäftigt, um mehr als 1700 Pläne der Dachkonstruktion zu erstellen.[5]

Utzon sollte mit den Bauarbeiten beginnen, bevor sämtliche Kostenanalysen und alle technischen Probleme gelöst waren.[5] Daher war keine genaue Kostenberechnung und auch keine Planung der Bauzeit möglich. Dies trug dazu bei, dass die ursprünglich eingeplanten Baukosten von £3,5 Mio. auf über £50 Mio. (100 Mio. australischer Dollar) wuchsen und sich der Fertigstellungstermin vom Australia Day (26. Januar) 1965 bis in den Herbst des Jahres 1973 verzögerte.
Liebe Grüße
von Uel

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