Das Flüchtlingsproblem, das keins hätte sein müssen

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Re: Die Probleme nehmen zu

Beitragvon Excubitor » Sa 16. Jan 2016, 18:17

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Wir leben derzeit in einer allgemein grenzwertigen Daseinssituation. Da bleibt es nicht aus, dass auch althergebrachte Regeln u. U. nicht mithalten können und eine Anpassung bzw. Änderung in Betracht zu ziehen ist.


Das Verbot von Kollektivstrafen ist nicht irgendeine althergebrachte Regel, die man irgendwie abändern kann, sondern Teil des Rechtsstaatsprinzips und damit unabänderliches ("ewiges") Verfassungsrecht.

Das Asylrecht dagegen ist kein unabänderliches Verfassungsrecht. Wenn es massenhaft in einer Weise missbraucht wird, die auf die Zerstörung der demokratischen Rechtsstaaten abzielt, muss es eben irgendwann weichen.


Wenn wir denn eine Verfassung hätten, wäre auch die nicht ewig, sonder nur solange gültig bis sie geändert wird ... Nichtsdestotrotz ist eine Kollektivstrafe grds. zutiefst ungerecht und genau aus dem Grund verboten, das ist wohl jedem klar. Problem im vorliegenden Fall war und ist, dass aufgrund des allgemein unzulänglichen Rechts und dessen noch unzulänglicherer Ausführung in diesem Land, mit welcher absolut gar kein Lerneffekt bei Kriminellen erreicht wird, nicht nur für derartige Situationen, eine Form der Hilflosigkeit bei den Verantwortlichen eingetreten ist, die dann solche Ergebnisse nach sich zieht, wie hier geschehen.
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Re: Die Probleme nehmen zu

Beitragvon AlexRE » Sa 16. Jan 2016, 18:54

Excubitor hat geschrieben:Problem im vorliegenden Fall war und ist, dass aufgrund des allgemein unzulänglichen Rechts und dessen noch unzulänglicherer Ausführung in diesem Land, mit welcher absolut gar kein Lerneffekt bei Kriminellen erreicht wird, nicht nur für derartige Situationen, eine Form der Hilflosigkeit bei den Verantwortlichen eingetreten ist, die dann solche Ergebnisse nach sich zieht, wie hier geschehen.


Eine Aufweichung des Verbots von Kollektivstrafen würde den mangelhaften Lerneffekt nicht verbessern, im Gegenteil. Wenn man Kriminelle und rechtstreue Menschen derselben Herkunft in ein Boot setzt, lachen die Kriminellen sich kaputt und die Rechtstreuen lernen, dass sich Rechtstreue nicht lohnt.

Den angesprochenen Lerneffekt kann man nur erzielen, wenn man die Täter nach strikt rechtsstaatlichen Maßstäben beweiskräftig dingfest macht und dann erst viel härter bestraft als in der bislang unzulänglichen Rechtsordnung.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die Probleme nehmen zu

Beitragvon Excubitor » Sa 16. Jan 2016, 19:12

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Problem im vorliegenden Fall war und ist, dass aufgrund des allgemein unzulänglichen Rechts und dessen noch unzulänglicherer Ausführung in diesem Land, mit welcher absolut gar kein Lerneffekt bei Kriminellen erreicht wird, nicht nur für derartige Situationen, eine Form der Hilflosigkeit bei den Verantwortlichen eingetreten ist, die dann solche Ergebnisse nach sich zieht, wie hier geschehen.


Eine Aufweichung des Verbots von Kollektivstrafen würde den mangelhaften Lerneffekt nicht verbessern, im Gegenteil. Wenn man Kriminelle und rechtstreue Menschen derselben Herkunft in ein Boot setzt, lachen die Kriminellen sich kaputt und die Rechtstreuen lernen, dass sich Rechtstreue nicht lohnt.

Den angesprochenen Lerneffekt kann man nur erzielen, wenn man die Täter nach strikt rechtsstaatlichen Maßstäben beweiskräftig dingfest macht und dann erst viel härter bestraft als in der bislang unzulänglichen Rechtsordnung.


Das ist einleuchtend. Guter Vorschlag. (Und bei dem, die Unzulänglichkeit und zu weiche Strafen brtreffend, einer ähnlichen Problematik unterliegenden Jugendstrafrecht möglichst ebenso verfahren. Das sei hier nur am Rande erwähnt.)
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins hätte sein müssen

Beitragvon AlexRE » Sa 16. Jan 2016, 19:28

Auch nur am Rande erwähnt: Für Mörder muss man das Jugendstrafrecht komplett abschaffen bzw. sperren, weil der tragende Rechtsgedanke, die (nachträgliche) Erziehung über den Strafzweck zu stellen, angesichts der totalen Kriegsführung gegen das Recht, durch die Mörder gekennzeichnet sind, ad absurdum geführt wird. Mörder erziehen zu wollen ist so albern wie einen Totalschaden an einem völlig zerquetschten und ausgebrannten Auto reparieren zu wollen. Wer sowas beansprucht, stellt die langfristige Akzeptanz der dem Jugendstrafrecht zugrunde liegenden Ideen bei der europäischen und weltweiten Mehrheitsbevölkerung in Frage.
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Bericht zur Zuwanderer-Kriminalität geplant

Beitragvon Excubitor » So 17. Jan 2016, 17:20

dpa (Deutsche Presseagentur) - "De Maizière plant Bericht zu Kriminalität von Zuwanderern"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=AAaxdRI

Anm: Erstens "ist Papier geduldig", wie der Volksmund sagt, und zweitens wird wahrscheinlich ohnehin, wie üblich, wieder alles entschärft und weichgeschleimt, dass man es ohnehin nicht glauben kann. Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein Beruhigungs- oder besser Ruhigstellungspapier für' s Volk, um die mittlerweile wegen des umfassenden Polit-Versagens langsam kochende Volksseele zu besänftigen, natürlich auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen. (Demnächst drei Landtags- und/oder Kommunalwahlen und die Bundestagswahl 2017, deren Wahlkampf bereits begonnen hat.)
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Re: Bericht zur Zuwanderer-Kriminalität geplant

Beitragvon maxikatze » So 17. Jan 2016, 20:01

Excubitor hat geschrieben:dpa (Deutsche Presseagentur) - "De Maizière plant Bericht zu Kriminalität von Zuwanderern"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=AAaxdRI

Anm: Erstens "ist Papier geduldig", wie der Volksmund sagt, und zweitens wird wahrscheinlich ohnehin, wie üblich, wieder alles entschärft und weichgeschleimt, dass man es ohnehin nicht glauben kann. Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein Beruhigungs- oder besser Ruhigstellungspapier für' s Volk, um die mittlerweile wegen des umfassenden Polit-Versagens langsam kochende Volksseele zu besänftigen, natürlich auch [color=#FF0000]im Hinblick auf die anstehenden Wahlen. (Demnächst drei Landtags- und/oder Kommunalwahlen und die Bundestagswahl 2017, deren Wahlkampf bereits begonnen hat.)[/color]



Die SPD möchte schließlich nicht in die Bedeutungslosigkeit versinken. Deswegen hört und liest man von Gabriel langsam andere Töne.
http://web.de/magazine/politik/klausurt ... k-31288038
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SPD distanziert sich in der Flüchtlingsfrage von der CDU

Beitragvon Excubitor » So 17. Jan 2016, 21:42

SPD seilt sich in Flüchtlingsfrage ab
http://www.gmx.net/magazine/politik/kla ... k-31288038

Kommentar
Nun, ob das die SPD retten kann ist durchaus zu bezweifeln. Denn man wendet sich mit dieser "Kehre" ja nicht nur gegen die CDU, bzw. Merkels Flüchtlingspolitik, sondern gegen eine uersprünglich selbst mitgetragene Politik. Damit setzt man sich nun dem Vorwurf aus, wegen der anstehenden Wahlen sein "Jäckchen wieder einmal in den Wind zu hängen". Zum falschen Zeitpunkt macht eine solche Wende die Politik einer Partei eben ganz und gar nicht glaubhafter.
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Merkels Tage scheinen gezählt, wenn nicht...

Beitragvon Excubitor » So 17. Jan 2016, 21:46

DIE WELT - "Das ist Merkels letzte Chance in der Flüchtlingskrise"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=AAaxdRI
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Und die Flüchtlingszahlen steigen (wie erwartet) weiter

Beitragvon Excubitor » So 17. Jan 2016, 21:51

"[...]
29.000 Flüchtlinge sind nach UN-Angaben 2016 bislang nach Europa gekommen. Inzwischen setzt die SPD Merkel rücksichtslos unter Druck. Immerhin: Ein paar wenige Erfolge hat die Koalition vorzuweisen.

Warum die Nervosität steigt, zeigen Zahlen: In den ersten 16 Tagen des Jahres kamen nach Angaben der Vereinten Nationen 29.088 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa. Im gesamten Januar des Vorjahres zählte man noch lediglich 1694 Flüchtlinge. Der Unterschied ist also riesengroß.

Schon jetzt – nach einem Jahr am Limit in der Flüchtlingskrise – hat man es demnach an der Außengrenze der Europäischen Union (EU) mit einem Anstieg der Zuwandererzahl auf das 17-Fache zu tun. Man sollte zwar nicht den Taschenrechner zücken und Hochrechnungen für Deutschland aufstellen. Das wäre nicht seriös; niemand weiß schließlich, wie viele der Flüchtlinge sich am Ende durchschlagen werden und ob der Wert auch in diesem Jahr im Frühling wieder hochschnellt. Eine grobe Orientierung über das, was da in diesem Jahr droht, bieten diese Meldungen aus der europäischen Peripherie aber schon.
[...]"

Quelle:
DIE WELT - "Flüchtlingszahl in EU steigt auf das 17-Fache"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... li=AAaxdRI
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins hätte sein müssen

Beitragvon maxikatze » Mo 18. Jan 2016, 07:33

Man sollte zwar nicht den Taschenrechner zücken und Hochrechnungen für Deutschland aufstellen


Warum nicht? Wir können getrost davon ausgehen, dass wir bis Jahresende noch einmal mit 700.000 Flüchtlingen zu rechnen haben, wenn nicht endlich alle EU-Grenzen dichtgemacht werden. Eine Million halten sich jetzt schon in unserem Land auf, plus 700.000 für dieses Jahr - ohne Familiennachzug versteht sich. Der stößt dann später dazu.
Deutschland hat sich durch die Flüchtlingspolitik innerhalb der EU vollkommen isoliert. So größenwahnsinnig ist kein Land und nimmt zahllos ungebetene Gäste auf - außer Deutschland. :evil:
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