Die deutsche Piratenpartei ist erst 2006 gegründet worden, so schnell hatten auch die Grünen kein komplettes Programm mit festen Positionen zu allen Themen.
Ich halte es für nicht erforderlich, zu jedem Thema ein Programm zu haben. Gerade wir haben hier sogar mal die "Ein-Thema-Partei" im Blick gehabt und diskutiert.
Je mehr junge Parteien zu Themen Statements abgeben, desto weniger bitter nötige Wähler finden sie, weil die Wahrscheinlichkeit zunimmt, die unterschiedlichsten Leute durch nicht erwünschte Positionen zu vergraulen.
Man kann ja auch schlussfolgern, wenn es keinen Programmpunkt zu einem Thema gibt, dass die Leute mit dem zufrieden sind, wie es gerade ist. Denn dass man wie ein Vertreter immer neue Produkte auf dem Schirm hat, da man ansonsten den Menschen kein neues Wahlthema anbieten kann, hat so manchem an sich guten Zustand eine unnötige "Verschlimmbesserung" beigebracht. Da zeigt es sich, dass Deutschland keine wirklich wertkonservative Partei hat, denn eine Volkspartei kann es sich nun mal nicht leisten, dem modischen Zeitgeist und mächtigstem Wirtschafts-Lobbyismus mit der Arbeitsplatzdrohung auch mal zu trotzen.
Die Ablehnung des Inzest-Verbotes ist für so eine neue und kleine Partei natürlich der größtmögliche Unsinn. Fragt sich nur, ob es nicht Minderheitsmeinung von wenigen Lautsprechern war, oder die Meinung der ganzen Bewegung ist.