Asozial-Staat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon AlexRE » So 1. Feb 2015, 16:09

Solche Geschichten dokumentieren eindrucksvoll, dass das Prinzip "der Fisch stinkt vom Kopf her" in Demokratien nicht uneingeschränkt gilt. Solche Staatsbürger verdienen eigentlich noch üblere Politiker, als sie heute haben - möglichst so üble, dass sie sich in absehbarer Zeit weder ein Auto noch Handys mit Kamera leisten können:

Unfall bei Magdeburg: Autofahrer machen Fotos - und lassen Verletzte liegen

Bild

(...)

Schackensleben - Es ist eine schreckliche Vorstellung: Man hat einen Unfall, liegt hilflos auf der Straße - doch keiner hilft. Zahlreiche Autofahrer haben sich nach einem schweren Unfall am Samstagnachmittag auf der Autobahn 2 bei Magdeburg so verhalten, schlimmer noch: Sie fuhren langsam um die Opfer herum, machten Fotos von der Unfallstelle - und brausten weiter.

(...)


http://www.spiegel.de/panorama/unfall-bei-magdeburg-autofahrer-lassen-schwerverletzte-liegen-a-1016149.html
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Excubitor » So 1. Feb 2015, 17:25

AlexRE hat geschrieben:Solche Geschichten dokumentieren eindrucksvoll, dass das Prinzip "der Fisch stinkt vom Kopf her" in Demokratien nicht uneingeschränkt gilt. Solche Staatsbürger verdienen eigentlich noch üblere Politiker, als sie heute haben - möglichst so üble, dass sie sich in absehbarer Zeit weder ein Auto noch Handys mit Kamera leisten können:

Unfall bei Magdeburg: Autofahrer machen Fotos - und lassen Verletzte liegen

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Schackensleben - Es ist eine schreckliche Vorstellung: Man hat einen Unfall, liegt hilflos auf der Straße - doch keiner hilft. Zahlreiche Autofahrer haben sich nach einem schweren Unfall am Samstagnachmittag auf der Autobahn 2 bei Magdeburg so verhalten, schlimmer noch: Sie fuhren langsam um die Opfer herum, machten Fotos von der Unfallstelle - und brausten weiter.

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http://www.spiegel.de/panorama/unfall-bei-magdeburg-autofahrer-lassen-schwerverletzte-liegen-a-1016149.html


Schon grundsätzlich richtig. Doch wenn Politiker ohne die erforderlichen Konsequenzen in weiten Lebensbereichen zum einen selbst ein Verhalten vorleben, bei dem es an sozialer Konformität doch eher mangelt, zum anderen im Zusammenwirken mit einer in weiten Teilen versagenden Justiz einen zu weiten Rahmen für asoziales Handeln ermöglichen, darf man sich nicht wundern, wenn in der Bevölkerung die Sitten immer mehr verfallen und verrohen ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Mo 2. Feb 2015, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Uel » So 1. Feb 2015, 19:17

AlexRE hat geschrieben:Solche Geschichten dokumentieren eindrucksvoll, dass das Prinzip "der Fisch stinkt vom Kopf her" in Demokratien nicht uneingeschränkt gilt. Solche Staatsbürger verdienen eigentlich noch üblere Politiker, als sie heute haben - möglichst so üble, dass sie sich in absehbarer Zeit weder ein Auto noch Handys mit Kamera leisten können:
Widerspruch: Der Kopf ist in diesem Fall die Justiz. Wenn die nicht jeden hier Abgebildeten wegen unterlassener Hilfeleistung rann bekommt, so stinkt der Fisch doch vom Kopf.

Wenn der Verkehrsgerichtstag ausführlichst über die Kriminalisierung der Bevölkerung nachdenkt um den Fahrradfahrern eine stärkere Promillegrenze anzudienen und nicht stattdessen das Phänomen der Behinderung der Rettungsdienste z. B. durch wirksame Strafverstärkung zu bekämpfen, so haben wir eine riesige Menge juristisch stinkender Fischköppe.

Wenn die Justizminister zu dämlich sind, Staffelungen in der unterlassenen Hilfeleitung und der Behinderung von Rettungsdiensten und Polizeikräften bis zu Tätlichkeiten strafverschärfend zu formulieren, dann stinken besonders diese Köpfe in einer verfallenden Gesellschaft.

Strafvorschlag: ein halbes Jahr Führerscheinentzug plus Geldstrafe plus den erste "Hilfekurs Gold" machen: ein Jahr Wochenend-Hilfs-Dienste bei DRK oder sonstigen Not- oder Hilfsdiensten.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Wie nicht anders zu erwarten in der Causa Tugce

Beitragvon AlexRE » Di 3. Feb 2015, 15:13

Excubitor hat geschrieben:Ich hatte es bereits erwähnt, dass der Täter höchstwahrscheinlich unverdiente Milde erfahren wird. Nun bereitet auch der Staatsanwalt die werten Bürger schon auf ein allzu mildes Urteil vor, möglicherweise, was mich bei dieser deutschen Justiz nicht wundern würde, um seinen eigenen, wahrscheinlich im Strafmaß schon zu niedrig liegenden Antrag, vorab zu rechtfertigen. Weitere Erläuterungen kann ich mir an dieser Stelle sparen, das ist im Zusammenhang im folgenden link recht gut erklärt.

http://www.gmx.net/magazine/panorama/tu ... t-30249254

Einmal hervorheben möchte ich die folgende Passage:
"[...]
Was ist über den mutmaßlichen Schläger bekannt?
Bislang wenig. Der 18-jährige Senal M. lebt in Offenbach. Er ist der Polizei bekannt, gilt trotz mehreren Vorstrafen aber nicht als Intensivtäter."[...]


Kommentar
Auch hier ist wieder auffällig, dass über die Vorstrafen des Täters gleich mal hinweggegangen wird, als wäre das nichts. Aber genau das offenbart die Bankrotterklärung der deutschen Justiz im Jugendstrafverfahren, welche mittlerweile beinahe an der Tagesordnung ist. Schon des öfteren habe ich (bereits seit Jahren) darauf hingewiesen, dass das, was im Strafverfahren eigentlich die Ausnahme sein sollte, bereits zur asozialen Regel geworden ist, nämlich Bewährungen immer wieder zu "verschenken", insbesondere dann wenn die Jugendlichen Täter Migrationshintergrund haben, was dann unzulässiger Weise nicht gerade selten als zusätzliche Entlastung herangezogen wird, "da es ja in deren Kultur liege. leichter reizbar und aggressiver zu sein..."


Jeder verdient grds. eine weitere Chance, von extrem schweren Straftaten einmal abgesehen, doch nur eine einzige, und das muss im deutschen (Jugend)Strafrecht endlich verankert werden, oder wie viele Tote soll es durch Vorbestrafte noch geben?
Da seit jahren in dieser Hinsicht absolut nichts geschieht muss man mittlerweile davon ausgehen, dass an derartigen Ergebnissen beteiligte Richter, Staatsanwälte, Verteidiger und insbesondere die Politiker, welche die untauglichen Regeln geschaffen haben und diese nicht zu ändern bereit sind, in der Verantwortiung stehen für bereits zu viele Todesfälle unmittelbar oder mindestens mittelbar verantwortlich zu sein.


Die Verbrecher selbst werden von unserer (Un-) Ordnung allerdings auch nicht geschützt:

Montag, 02. Februar 2015

Nasenbruch in der U-Haft

Mutmaßlicher Tugce-Schläger verprügelt

Fausthieb in der Untersuchungshaft: Der mutmaßliche Schläger, der für den Tod der Offenbacher Studentin Tugce verantwortlich sein soll, wird von einem Mithäftling attackiert. Er bricht sich bei der Attacke das Nasenbein.

(...)


http://www.n-tv.de/panorama/Mutmasslicher-Tugce-Schlaeger-verpruegelt-article14439721.html


Staatliche Verantwortliche, die die friedlichen Bürger in ihrem Verantwortungsbereich nicht schützen, scheren sich noch weniger um das Wohlergehen der unfriedlichen. Alle betroffenen Menschen sind nur Spielzeug für ideologische vernagelte politische und justizielle Selbstdarsteller.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Uel » Mi 4. Feb 2015, 11:04

Zum Magdeburger Unfallgeschehen lief heute eine Diskussion auf WDR5 Tagesgespräch: http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespraech/vierterfebruar104_content-long.html
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon AlexRE » Mi 4. Feb 2015, 14:43

Uel hat geschrieben:Zum Magdeburger Unfallgeschehen lief heute eine Diskussion auf WDR5 Tagesgespräch: http://www.wdr5.de/sendungen/tagesgespraech/vierterfebruar104_content-long.html


Aus dem Artikel auf WDR 5:

(...)

Die unterlassene Hilfeleistung hat zu Diskussionen geführt. "Je ungewöhnlicher und spektakulärer ein Geschehen ist, desto wahrscheinlicher, dass Beobachter passiv bleiben", sagen Verkehrspsychologen. Ist das eine Entschuldigung?

(...)


Das ist allerdings auch meine persönliche Erfahrung aus der Perspektive eines schwer verletzten Unfallbeteiligten. Wenn man sich plötzlich "im falschen Film", also in einer total unerwarteten schwierigen Situation befindet, ist rationales Handeln nicht selbstverständlich. Viele Leute brauchen Zeit, um sich in die Situation einzufinden. Außerdem spielt bei Anwesenheit vieler Unfallzeugen noch die Überlegung eine Rolle, dass wahrscheinlich jemand da ist, der fachkundiger erste Hilfe leisten kann als man selbst.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon AlexRE » Fr 13. Feb 2015, 19:36

Hoffen wir mal, dass das ein lokaler Sonderfall bleibt, sonst könnte das der Anfang vom Ende der Tafeln sein:

Ehrenamt

Vorwürfe gegen Kunden - Tafel in Wattenscheid verliert 300 Mitarbeiter

(...)

Die Wattenscheider Tafel beklagt zunehmende Anfeindungen gegen ihre Helfer bis hin zu gewalttätigen Übergriffen. „Seit Mitte letzten Jahres sind 300 unserer 430 ehrenamtlichen Mitarbeiter ausgeschieden. Sie wollten diese Respektlosigkeiten nicht länger ertragen“, sagt Tafel-Gründer und Leiter Manfred Baasner (71) und kündigt weitere Einschnitte bei der Verteilung an.

(...)

Wattenscheid scheint ein Einzelfall zu sein: "Ich höre davon zum ersten Mal", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Tafeln NRW, Wolfgang Weilerswist, unserer Redaktion. 169 Tafeln von Aachen bis Minden gehören zu seinem Verband. "Wenn es ein generelles Problem wäre, dann wüsste ich davon", sagt er.

In Duisburg etwa kennt man Aggression und Anspruchshaltung von Einzelfällen, wie Geschäftsführer Günter Spikofski sagt. Ansonsten erlebe er, dass die Arbeit der Tafel wertgeschätzt wird. Die Zahl der Helfer steige leicht. Und Volker Geißler von der Tafel in Dortmund sagt: "Bevor ein Mitarbeiter aufgibt, fliegt der Kunde raus".

(...)


http://www.derwesten.de/staedte/bochum/vorwuerfe-gegen-kunden-tafel-verliert-300-ehrenamtler-id10341318.html


Vielleicht hat sich in Wattenscheid die latente Gefahr, dass ehrenamtliche Sozialarbeit mit einem netten Hobby zum puren Zeitvertreib verwechselt wird, in besonders drastischem Ausmaß verwirklicht ...
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon icke » So 1. Mär 2015, 11:09

Im Bundestag wurde der Antrag (18/3735) eingereicht, der sich mit Cum-Ex-Geschäften beschäftigt. Vor der Dividendenausschüttung wurden die Aktien mehrmals verliehen. "Diese Situation hätten die die Akteure genutzt, sich mehrfach die Kapitalertragssteuer erstatten zu lassen, obwohl sie nur einmal gezahlt wurde. Nutznießer dieser Geschäfte seien fast ausschließlich sehr reiche Einzelpersonen, private und staatliche Banken gewesen." 2002 erhielt der damalige Bundesfinanzminister einen ersten Hinweis vom Bankenverband. 2012 wurde das Schlupfloch aber erst 2012 durch eine Neuregelung der Nachweispflichten geschlossen.

Zeitgleich findet noch eine Klage des Drogerie-Unternehmers Müller gegen die Bank Sarasin statt, da sich Müller nicht genügend über die steuerrechtlichen Konsequenzen beraten fühlte.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/st ... 36886.html
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/037/1803735.pdf
http://www.juve.de/nachrichten/namenund ... er-mueller
icke
 

Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon AlexRE » So 1. Mär 2015, 17:35

icke hat geschrieben:Im Bundestag wurde der Antrag (18/3735) eingereicht, der sich mit Cum-Ex-Geschäften beschäftigt. Vor der Dividendenausschüttung wurden die Aktien mehrmals verliehen. "Diese Situation hätten die die Akteure genutzt, sich mehrfach die Kapitalertragssteuer erstatten zu lassen, obwohl sie nur einmal gezahlt wurde. Nutznießer dieser Geschäfte seien fast ausschließlich sehr reiche Einzelpersonen, private und staatliche Banken gewesen."


Die hätten eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung 1000 x mehr verdient als ein Zocker wie Hoeneß, der seine Zockergewinne nicht versteuert, aber auch seine Zockerverluste nicht von der Steuer absetzen kann. Ausgerechnet die echten Saboteure der sozialen Marktwirtschaft werden aber eher milde angefasst, siehe Zumwinkel.
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Re: Asozialstaat Deutschland: Längst zunehmend Lebensrealität

Beitragvon Staber » Mi 4. Mär 2015, 12:56

@Exkubitor
Die alleinige, sachlich richtige Möglichkeit besteht darin den Soli sofort abzuschaffen.


CDU und CSU wollen den Solidaritätszuschlag von 2020 an schrittweise senken, abschaffen allerding nicht.Die Politiker wissen bald nicht mehr , wie sie das Volk an die Wahlurne bekommen.Der Soli, schon längst eine feste Einnahmequelle, sollte die neuen Bundesländer in eine "blühende Landschaft" ( Zitat: Helmut der I.) verwandeln.
Die Abschaffung des Solis ist längst überflüssig. Die neuen Bundesländer sind fast fertig saniert und den Rest bekommen sie selbst hin.
http://www.focus.de/finanzen/steuern/st ... 26819.html


Soli senken? Nein danke! Soli abschaffen? Ja, sofort!
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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