Bundespräsident Köhler zurückgetreten

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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon AlexRE » Mi 22. Jun 2011, 11:41

Junge Junge, der Herr Professor Schachtschneider nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund:


SEZESSION: Sehr geehrter Herr Professor Schachtschneider, in Ihrer Schrift Grenzen der Religionsfreiheit am Beispiel des Islam kommen Sie zu dem Schluß, daß der Islam keine grundgesetzlich geschützte Religion sei. Welche grundsätzlichen Unterschiede gibt es zwischen Christentum und Islam?

SCHACHTSCHNEIDER: Ich habe dargelegt, daß der Islam nicht durch Art. 4 Abs. 2 GG, die Gewährleistung der ungestörten Religionsausübung geschützt ist. Die Muslime können sich auf die Freiheit des Glaubens und die des Bekenntnisses berufen. Diese Grundrechte des Art. 4 Abs. 1 GG geben aber keine Rechte zum äußeren Handeln, sondern nur Rechte zu inneren Vorstellungen. Die Grundrechte müssen genau unterschieden werden. Der Islam ist eine politische Religion, die ihre religiöse Rechtsordnung, die Scharia, durchsetzen will. Das Christentum ist demgegenüber nachhaltig säkularisiert. Es trennt das Religiöse vom Politischen, das Jenseits vom Diesseits, die Kirche vom Staat. Nur eine solche Religion kann den Schutz durch das Grundgesetz beanspruchen. Das ist die Logik des Religionspluralismus. Die Säkularisation ist die größte Kulturleistung Europas. Kein Bürger darf in einer Republik, die demokratisch sein muß, das Wort Gottes über die Gesetzgebung und die Gesetze stellen, und keiner darf versuchen, durch Mehrheitsentscheidung das Gemeinwesen zu einem Gottesstaat zu machen. Das mißachtet die Grenzen der Religionsgrundrechte. Es kann kein Widerstandsrecht aller Deutschen gegen jeden, der unsere Verfassungsordnung zu beseitigen trachtet, und zugleich ein Grundrecht geben, dies zu unternehmen. Der Islam würde sein Wesen als Lebens- und Rechtsordnung aufgeben, wenn er sich säkularisieren wollte oder sollte.

SEZESSION: Das Grundgesetz gibt, wie Sie sagen, jedem Deutschen das Recht zum Widerstand gegen diejenigen, welche die freiheitlich demokratische Grundordnung beseitigen wollen. Ist der Bundespräsident ein Verfassungsfeind, wenn er den Islam als Teil Deutschlands bezeichnet?

SCHACHTSCHNEIDER: So weit würde ich nicht gehen. Aber er verkennt die Rechtslage gründlich, sicher, weil er über diese, obwohl selbst Jurist, schlecht unterrichtet ist. Er hat sich damit als ungeeignet für sein Amt erwiesen; denn er ist verpflichtet, das Grundgesetz zu wahren und zu verteidigen. Nur weil viele Muslime in Deutschland leben, gehört deren Religion nicht schon zu Deutschland, zumal diese unserer Verfassungsordnung widerspricht.


http://noz-news.com/islam/deutschland/1340-prof-schachtschneider-islam-gehoert-nicht-zu-deutschland.html

So ganz vorbehaltlos möchte ich diesem Text allerdings nicht beipflichten. Der Herr Professor pauschaliert etwas zu sehr. Schließlich gibt es auch säkulare Moslems, die z. B. den politischen Weg der Türkei für mehr als 70 Jahre allein bestimmt haben und noch lange nicht mit ihrem Latein am Ende sind. Außerdem sagt er ja selbst, dass die Säkularisierung des Christentums eine kulturelle Leistung Europas sei. Was Moslems in dieser Hinsicht zu leisten imstande sind, wird die Zukunft zeigen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 22. Jun 2011, 12:09

Ja, das sagt er. Aber warum sollen wir diesen Versuch hier ertragen? Die Aufklärer des 18. und 19. Jahrhunderts haben in ihrer Heimat gewirkt (teilweise unter Gefahr für Leib und Leben!), nicht woanders. Und genau das - Aufklärung in der Heimat - hat der organisierte Islam ja am dringendsten nötig.
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon GasGerd » Sa 17. Dez 2011, 17:33

Ich verzichte mal auf einen neuen thread in Sachen Wulff und führe die Geschichte hier nahtlos weiter. ;)

Heute auf gmx geschrieben:

suedwind

"Ich hab KEINEN aufm Schirm, der dit Amt übernehmen sollte/kann/würde ...
oder kramen die Gauck dann raus?

WAS MEINT IHR ?"

Solange die Wahl des Bundespräsidenten eine Machtdemonstration der jeweils vorherrschenden Parteibuchkarrieristen - Fraktion bleibt, werden immer parteilich gebundene Angehörige der politischen Klasse das ganze Volk "repräsentieren", den politischen Gegner zu Angriffen reizen und womöglich von ihrem Karriereweg her auch noch irgendwelche Leichen im Keller haben. So an einen perfekten Präsidenten zu kommen, der wirklich vom ganzen Volk als würdiger Repräsentant angesehen wird, ist reine Glücksache. Das hat zwar manchmal hingehauen - ich nenne mal v. Weizsäcker - aber wesentlichen staatsrechtlich Prinzipien als reine Glückssache auszugestalten, halte ich schon im Ansatz für verunglückt.

Der Bundespräsident gehört entweder direkt vom Volk gewählt oder von einer direkt gewählten Bundesversammlung bestimmt, in der nicht nur eine kleine Handvoll Promis ohne Berufspolitiker - Hintergrund eine Alibifunktion wahnimmt, sondern ausschließlich Leute die Bundespräsidentenwahl durchführen, die in ihren jeweiligen Wahlkreisen völlig unabhängig von Parteibüchern und Berufen aus dem Kreis der angesehensten Personen ihrer Region gewählt werden könnten.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13862979?sp=1057#jump
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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon Staber » Sa 17. Dez 2011, 17:55

Ist Wulff jetzt endgültig auf der Abschussliste? Warum kann ihn keiner mehr leiden? Das Volk wollte ihn schon zur Wahl nicht und siehe da, manchmal ist auch der Wahlvorgang so eine Art Omen, denn er / es war die „Dritte Wahl“ … wer also hat sich jetzt überlegt, dass er für die Besetzung der Nebenstelle des Kanzleramtes, liebevoll auch Präsidialamt genannt, jetzt nicht mehr so der geeignete Mann ist. Ist es nur eine Vorstellungen der Medien oder wer zieht jetzt wieder die Fäden.

Will "Blöd" unbedingt nächstes Jahr mit „Wir sind Präsident“ aufwarten? Nein, es war Herr Jakob Augstein der konstatierte „Wir sind Wulff“ … im „derFreitag.de“ … sind wir aber nicht, wir sind nur ein wenig verladen worden. Bleibt also spannend, wer sich am Ende als der Wulff-Schasser zu erkennen gibt, wenn überhaupt … aber einen neuen Präsidenten könnten wir schon gebrauchen … nur bitte nicht schon wieder irgendeinen Parteigünstling. Vielleicht mal einen Georg Schramm oder ähnliche Kaliber, weil dann der Unterhaltungswert deutlich gesteigert würde. Ironie off!

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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon AlexRE » So 18. Dez 2011, 12:26

Aus dem Artikel Jakob Augsteins:

Es ist eine provinzielle Affäre, in provinziellen Maßstäben mit provinziellen Beteiligten. Nur dass einer von ihnen heute Bundespräsident ist.

Eine angenehme Überraschung

Jedes Volk bekommt den Präsidenten, den es verdient, möchte man da sagen. Und wenn wir unseren jetzt gern eine Nummer größer hätten, haben wir eben Pech gehabt. Wir sind Wulff. Und seine Mittelmäßigkeit ist unsere. Die Beliebtheit dieses Mannes erklärt sich dadurch.


http://www.freitag.de/politik/1150-wir-sind-wulff-aber-die-mittelm-igkeit-des-pr-sidenten-darf-nicht-unser-ma-stab-sein

Wenn der Herr Augstein da mal nicht voreilig von seiner eigenen Mittelmäßigkeit auf die der deutschen politischen Klasse und der deutschen Gesellschaft insgesamt schließt ...

In einem Land, in dem Steuerfahnder sich in jahrelangen Gerichtsschlachten gegen die Zwangspsychatrisierung wehren müssen, weil sehr gute Freunde führender Politiker mit "von oben" nicht erwünschten Betriebsprüfungen behelligen wollten, erscheint mir die Verschleierung von Geschäftsbeziehungen zwischen einem Ministerpräsidenten und einem Unternehmer wie Geerkens ( "Schweizer Steuerbürger" ) gar nicht so kleinbürgerlich - spießig zu sein.
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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon Staber » So 18. Dez 2011, 22:26

AlexRE hat geschrieben:Aus dem Artikel Jakob Augsteins:

Es ist eine provinzielle Affäre, in provinziellen Maßstäben mit provinziellen Beteiligten. Nur dass einer von ihnen heute Bundespräsident ist.

Eine angenehme Überraschung

Jedes Volk bekommt den Präsidenten, den es verdient, möchte man da sagen. Und wenn wir unseren jetzt gern eine Nummer größer hätten, haben wir eben Pech gehabt. Wir sind Wulff. Und seine Mittelmäßigkeit ist unsere. Die Beliebtheit dieses Mannes erklärt sich dadurch.


http://www.freitag.de/politik/1150-wir-sind-wulff-aber-die-mittelm-igkeit-des-pr-sidenten-darf-nicht-unser-ma-stab-sein

Wenn der Herr Augstein da mal nicht voreilig von seiner eigenen Mittelmäßigkeit auf die der deutschen politischen Klasse und der deutschen Gesellschaft insgesamt schließt ...

In einem Land, in dem Steuerfahnder sich in jahrelangen Gerichtsschlachten gegen die Zwangspsychatrisierung wehren müssen, weil sehr gute Freunde führender Politiker mit "von oben" nicht erwünschten Betriebsprüfungen behelligen wollten, erscheint mir die Verschleierung von Geschäftsbeziehungen zwischen einem Ministerpräsidenten und einem Unternehmer wie Geerkens ( "Schweizer Steuerbürger" ) gar nicht so kleinbürgerlich - spießig zu sein.



Die andere Seite der Medaille ist, das es garnicht so schlecht war, dass einer wie Wulff auf einem Posten landet, wo er keinen großen Schaden anrichten kann. Sollte Merkel sich dabei sogar etwas gedacht haben? Vielleicht auch bei dem anderen "jungen Wilden" Oettinger, als er als S21-Entscheider ausgerechnet mit einer ECE-Lobbyistin ins Bettchen hüpfte?...

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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon GasGerd » Mo 19. Dez 2011, 17:09

Hoffentlich müssen wir uns nicht um das körperliche Wohlbefinden des Bundespräsidenten sorgen:

Herr Wulff vor knapp 12 Jahren zu WestLB - finanzierten Flügen von Johannes Rau:

".“ Dem "Focus" sagte Wulff Anfang 2000: „Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben.“"

http://www.derwesten.de/politik/als-wulff-den-ruecktritt-des-bundespraesidenten-forderte-id6162321.html

Da wünsche ich ihm mal, dass es sich damals um einen vom Parteibuch ausgehenden Phantomschmerz gehandelt hat, sonst müsste es ihm heute ja wirklich sauschlecht gehen ...


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13877890?sp=1050#jump
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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon Staber » Mo 19. Dez 2011, 18:29

Wulffs nächste Weihnachtsansprache handelt von Redlichkeit, Anstand und Vertrauen, welches er von Dritten einfordert.


JOACHIM GAUCK FOR PRESIDENT!!!! :lol:


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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon DJ_rainbow » Mo 19. Dez 2011, 21:03

Gerade weil er euch Stasi-und-Mauermörder-Verharmlosungs-Spacken so penetrant und völlig zu Recht auf die Nüsse geht, brauchen wir Gauck for President!
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Re: Bundespräsident Köhler zurückgetreten

Beitragvon GasGerd » Di 20. Dez 2011, 16:38

Nochmal etwas konkreter:

Das hatte ich gestern schon hier verlinkt:

".“ Dem "Focus" sagte Wulff Anfang 2000: „Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben.“"

http://www.derwesten.de/politik/als-wulff-den-ruecktritt-des-bundespraesidenten-forderte-id6162321.html

Im Jahre 2000 hatte sich Wulff an der Skandalisierung von WestLB - finanzierten Flügen des damaligen Präsidenten Johannes Rau aktiv beteiligt.

Isoliert betrachtet kann man nun Vorwürfe dieser Art als gravierend oder auch als übertrieben und für Rücktrittsforderungen nicht hinreichend darstellen. Aber wenn jemand hohe Ansprüche an andere Menschen stellt und später herauskommt, dass er selbst diesen Ansprüchen nicht genügen will oder sie gar nicht ernst gemeint hatte und nur den politischen Gegner beschädigen wollte, fühle ich mich in meiner Eigenschaft als Wähler und Teil des Volkssouveräns für dumm verkauft.

In einer rein repräsentativen Demokratie, in der Korrekturen undemokratischer Entscheidungen von Repräsentanten durch Volksabstimmungen nicht möglich sind, geht von dem Politikertypus, der sich für sein "Geschwätz von gestern" nicht interessiert, eine ständige Gefährdung der Kernsubstanz des Demokratieprinzips aus. Solche Leute akzeptiere ich grundsätzlich nicht mehr als meine politischen Vertreter und ich werde nie wieder eine Partei wählen, die mit derartigem Führungspersonal antritt.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13877890?sp=2506#jump
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