Hungerlöhne? Proteste gegen Bratwurst-Millionär Hoeneß
1380 Euro brutto, kein Betriebsrat und viele Zeitarbeiter: Die Gewerkschaft NGG macht mobil gegen HoWe.
(...)
Dass die Arbeiter in der Füllerei – einem nassen und kalten Arbeitsplatz – nach NGG-Angaben mit 1380 Euro brutto abgespeist würden, will er nicht bestätigen: „Ich nenne keine Zahlen“. Mit einem Lohn dieser Größenordnung habe er aber für „Ungelernte mit Sprachschwierigkeiten überhaupt kein Problem“. Das sei branchenüblich – und überhaupt trage der Verbraucher die Verantwortung, weil er seine Wurst möglichst billig kaufen wolle. Und der Staat, der ja entsprechende Mindestlöhne einführen könne.
(...)
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lokales-hungerloehne-proteste-gegen-bratwurst-millionaer-hoeness.5f49c22e-0891-4a46-b6cc-418078589bdb.html
Ich persönlich habe durchaus ein kleines Problem mit dem Gedanken an schlecht gelaunte Arbeiter in der Lebensmittelindustrie, die können der "Geiz ist geil" - Kundschaft nämlich im wahrsten Sinne des Wortes "in die Suppe spucken".
Der Hinweis auf den fehlenden Mindestlohn ist aber immer ein handfestes Argument von Unternehmern, die in knallhartem Preiswettbewerb stehen. Was auch immer man von Leuten wie Uli Hoeneß & Sohn in Sachen öffentlicher (Doppel-) Moral halten mag, Unternhemer in Branchen mit hohem Personalkostenanteil und wenig Spielraum, von Preis- auf Qualitätswettbewerb auszuweichen, haben aufrund der Gesetzeslage in Deutschland gar nicht die Freiheit, anständige Löhne zu zahlen, selbst wenn sie das um eines positiven Betriebsklimas Willen gerne täten.