Sammelthread "Weitere aktuelle Themen"

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Re: Gutes Führungszeugnis ,oder nicht!

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Okt 2012, 13:40

Bei jeder Umfrage in Sachen direkter Demokratie spricht sich eine große Mehrheit der Deutschen (sogar der CDU - Wähler) für Volksabstimmungen auf Bundesebene aus. Ganz so weit ist es mit der "Sehnsucht" nach starken Führern also nicht her.

Es will nur kaum jemand Konsequenzen ziehen, sein Wahlverhalten ändern oder sich politisch engagieren, um die Spielregeln demokratischer zu gestalten. Warum sollten die Berufspolitiker konsequenter und willensstärker sein als das Volk, aus dem sie stammen?
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Gutes Führungszeugnis ,oder nicht!

Beitragvon maxikatze » Mo 22. Okt 2012, 16:24

Staber hat geschrieben:Die Deutschen haben Sehnsucht nach klarer Führung. Sie werfen der Regierung Wankelmütigkeit vor, obgleich ihre Vorstellungen von der Art des Regierens selbst unentschlossen sind.
Ich stelle mal die Frage, Wohin soll das führen? Zumal die nächste Generation die Verantwortung übernimmt - die sie nicht haben will.


gruß staber



Politische Verantwortung zu übernehmen ist doch heutzutage in diesem Land kein hohes Risiko - zumindest kein finanzielles.
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Re: Gutes Führungszeugnis ,oder nicht!

Beitragvon Staber » Mo 22. Okt 2012, 17:07

@Alex
.. um die Spielregeln demokratischer zu gestalten.


Ja Alex , Du hast Recht! Es muss ein Umdenken stattfinden!Ich gehöre einer Generation an die, wie es so schön heißt, das das in "Schutt und Asche" liegende Deutschland wieder aufgebaut hat.Wie und was sollen die nach mir folgenden Generationen denn noch aufbauen. Ist doch alles " auf dem Markt"Um ganz sarkastisch zu sein,soll Deutschland wieder in......Du weißt schon, liegen, um danach wieder eine Vollbeschäftigung zu haben.Nach meiner Überzeugung wird es nicht anders gehen.Auch wenn ich mir mit dieser Einstellung Prügel einfange.Kann ich mit leben!
Außerdem frage ich mich, wie kann ein Gemeinwesen, das von A-Z durchgestaltet fest in sich ruht,überhaupt noch gestaltet werden? Was hat Alfred Herrhausen mal von sich gegeben:Zitat "Entscheidend ist nicht das man Macht hat,entscheidend ist es , wie man mit ihr umgeht!" Wie und wozu möchte man da hinzufügen. die großen Kanzler des letzten Jahrhunderts, waren Kanzler für die Geschichtsbücher und sie gingen mit ihrer Macht mächtig und entschieden um.Meiner Meinung nach, hatten sie auch keine andere Wahl.
Adenauer mit seiner Westanbindung Deutschlands, Brandt mit der Annäherung an den Osten mit der mit der Durchdemokratisierung der Republik bis hinein in die Wirtschaft , Kohl mit der Wiedervereinigung. Brandt galt ja im allgemeinen als Entscheidungsschwach.( Wehner in Moskau: Zitat" Der Herr badet gern lau..")aber nie hat er sich vom Kurs der Versöhnung mit den Völkern des Ostens abbringen lassen.
Es sind andere Zeiten.es wird sich nicht mehr über die Wiederbewaffnung gestritten, sondern über die Frauenquote,oder Hartz 4. alles wichtig! Aber historisch?Was werden die Geschichtsbücher über die Kanzler des 21. Jahrhunderts berichten.In der Tat könnte ideologiefreier Pragmatismus in dieser globalisierten Welt, in der nationale Politiken mehr und mehr von internationalen Entscheidungen überlagert werden,der einzig noch Erfolg versprechende weg sein.Das kann nicht allen gefallen.
Fazit: Mit der Verabschiedung der Nachkriegsgeneration aus der Politik hat eine andere Generation mit einem ganz anderen Lebensgefühl die Schaltstellen der Macht übernommen.
PS. Ich wollte erst über PN posten. Aber ich war mal mutig!


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Re: Gutes Führungszeugnis ,oder nicht!

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Okt 2012, 17:26

Staber hat geschrieben:Ist doch alles " auf dem Markt"Um ganz sarkastisch zu sein,soll Deutschland wieder in......Du weißt schon, liegen, um danach wieder eine Vollbeschäftigung zu haben.Nach meiner Überzeugung wird es nicht anders gehen.Auch wenn ich mir mit dieser Einstellung Prügel einfange.Kann ich mit leben!


Im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter ist Vollbeschäftigung auch auf dem angedachten Wege nicht herzustellen, weil Kriegsfolgen nicht (mehr) kalkulierbar sind. Es wird also in Zukunft weder zerstörte Kontinente zum Wiederaufbauen noch neu entdeckte Kontinente zum Erschließen geben.

Dass der freie Wettbewerb und auch die Demokratie mitsamt gleichem Recht / Chancengleichheit für alle keine Selbstläufer sind, die auf gesättigten Märkten jahrhundertelang problemlos funktionieren, kann man jetzt schon deutlich sehen. Neue Sieger in einem freien Wettbewerb ohne neue Märkte kann es nur auf Kosten der früheren Sieger geben. Die haben aber viel Geld und damit verbundene gesellschaftliche Macht und können beides nutzen, um den freien Wettbewerb in der Gegenwart und Zukunft zu unterbinden. Mittlerweile ist klar, dass die heute standardmäßig üblichen demokratischen Prozesse weltweit nicht in der Lage sind, die Entwicklung zu neuen feudalstaatlichen Strukturen zu unterbinden.

Man muss also an einer besseren Demokratie arbeiten oder alle Demokratien werden zugrunde gehen.


Fazit: Mit der Verabschiedung der Nachkriegsgeneration aus der Politik hat eine andere Generation mit einem ganz anderen Lebensgefühl die Schaltstellen der Macht übernommen.
PS. Ich wollte erst über PN posten. Aber ich war mal mutig!


Ich sehe nicht, was an Deinem Text riskant sein könnte.
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Armstrong verliert nachträglich mehrere Titel

Beitragvon maxikatze » Mo 22. Okt 2012, 17:27

Vor zwei Tagen im web-Forum gepostet:
Ihm sollten alle Siege und Medaillen aberkannt werden. Nicht nur ihm, sondern einigen anderen berühmten Radsportlern ebenfalls. Mir fällt spontan noch Jahn Ullrich ein. Ich gebe dem dopingverseuchten Radsport keine Zukunft. Auch dem Nachwuchs nicht. Sie werden früher oder später dem Versuch nicht widerstehen und Doping einsetzen - meine Meinung.



http://meinungen.web.de/forum-webde/pos ... st16601616


Wer hätte das gedacht? Die US-Anti-Doping-Agentur USADA hat ihn endgültig als Doper abgestempelt und ihm 7 Siege seit 1999 aberkannt. Was mit seinen Tour-de-France- Siegen von 1999 bis 2005 passieren soll , will die UCI erst am Freitag bei einer Sondersitzung entscheiden.
Dabei soll geklärt werden, ob die Zweitplatzierten der sieben Rundfahrten zu Toursiegern ernannt werden.
Waren das nicht auch Dopingsünder?
http://web.de/magazine/sport/sportmix/1 ... -tour.html

weiter lesen: http://web.de/magazine/sport/sportmix/1 ... #.A1000145
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Re: Armstrong verliert nachträglich mehrere Titel

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Okt 2012, 17:33

Jan Ullrich hat im Fernsehen gesagt, dass er die nachträgliche Ernennung zum Tour - Sieger ablehnen würde, weil er von Verfahren wie dem gegen Armstrong nichts hielte.

Allerdings hat er in den fraglichen Rennen selbst gedopt, wenn ich mich richtig erinnere.

Was soll`s, für mich ist dieser Sport sowieso erledigt - und viele andere Sportarten auch.
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Re: Armstrong verliert nachträglich mehrere Titel

Beitragvon Arbeitslos » Mo 22. Okt 2012, 18:06

Für jemanen, der Rad fahren zum Beruf gemacht hat, sein persönlicher und wirtschaftlicher Untergang. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, ich kenne mich zu wenig bis gar nichtmit so etwas aus.Er tut mir trotzdem leid.
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Re: Armstrong verliert nachträglich mehrere Titel

Beitragvon maxikatze » Di 23. Okt 2012, 07:06

AlexRE hat geschrieben:Jan Ullrich hat im Fernsehen gesagt, dass er die nachträgliche Ernennung zum Tour - Sieger ablehnen würde, weil er von Verfahren wie dem gegen Armstrong nichts hielte.
Allerdings hat er in den fraglichen Rennen selbst gedopt, wenn ich mich richtig erinnere.

Was soll`s, für mich ist dieser Sport sowieso erledigt - und viele andere Sportarten auch.

Hoffentlich zieht man nicht ernsthaft in Erwägung, ihm die Medaillen zu überreichen. Dann nämlich hätte Armstrong sie auch behalten können. :mrgreen:
Jan Ullrich würde die Medaillen nicht wegen des Armstrong-Verfahrens ablehnen, sondern weil er selbst im Doping-Sumpf steckte.
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Beitragvon Arbeitslos » Di 23. Okt 2012, 12:15

Viel geliebt und fallen gelassen, scheinbar lebensuntüchtig. Mir tut er leid

http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... richt.html

Und diese Pressefuzzis finde ich manchmal :evil:

Wenn er sich umgebracht hätte, dann wäre das Geschrei wieder groß, so hat er den Schaden (selbst verursacht?) für den Spott sorgt die Presse. Finde ich scheiße.
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Re: Gutes Führungszeugnis ,oder nicht!

Beitragvon Staber » Di 23. Okt 2012, 13:03

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Ist doch alles " auf dem Markt"Um ganz sarkastisch zu sein,soll Deutschland wieder in......Du weißt schon, liegen, um danach wieder eine Vollbeschäftigung zu haben.Nach meiner Überzeugung wird es nicht anders gehen.Auch wenn ich mir mit dieser Einstellung Prügel einfange.Kann ich mit leben!


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Dass der freie Wettbewerb und auch die Demokratie mitsamt gleichem Recht / Chancengleichheit für alle keine Selbstläufer sind, die auf gesättigten Märkten jahrhundertelang problemlos funktionieren, kann man jetzt schon deutlich sehen. Neue Sieger in einem freien Wettbewerb ohne neue Märkte kann es nur auf Kosten der früheren Sieger geben. Die haben aber viel Geld und damit verbundene gesellschaftliche Macht und können beides nutzen, um den freien Wettbewerb in der Gegenwart und Zukunft zu unterbinden. Mittlerweile ist klar, dass die heute standardmäßig üblichen demokratischen Prozesse weltweit nicht in der Lage sind, die Entwicklung zu neuen feudalstaatlichen Strukturen zu unterbinden.

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Fazit: Mit der Verabschiedung der Nachkriegsgeneration aus der Politik hat eine andere Generation mit einem ganz anderen Lebensgefühl die Schaltstellen der Macht übernommen.
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Moin Alex!

Beispiel Golf-Krieg .Der Krieg am Golf fand statt. Also war er machbar. Also war Krieg machbar. Die Behauptung, Kriege seien in der heutigen Welt nicht mehr machbar, wird durch das Faktum Golfkrieg Lügen gestraft. So einfach ist das. Zu einfach! Denn die These von der Unführbarkeit von Kriegen hebt auf die Zweckmäßigkeit ihrer Führung ab: „Bezwecken Kriege in der Tat noch das, was sie sollen?“ ist die Frage, auf die sie eine negative Antwort gibt.
Aber Krieg bleibt Mittel der Politik auch dann, wenn diese Verhältnismäßigkeit nicht mehr garantiert werden kann.

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