Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon AlexRE » Fr 14. Jan 2022, 11:55

maxikatze hat geschrieben:Russland will Truppen-Stationierung in Venezuela und auf Kuba nicht ausschließen
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... essen.html
Was die Nato in Osteuropa macht, kann Russland auch, wenn das von Venezuela und Kuba gewünscht wird. Da dürften doch die "amerikanischen Kollegen" nichts dagegen haben, oder?


Eigentlich nicht, weil Kuba und Venezuela ebenso souverän sind wie die Ukraine und die baltischen Staaten. Es gibt allerdings auch keinen Bedarf an der Anwesenheit russischer Trippen in Lateinamerika, weil die Amerikaner ihre Nachbarn nicht militärisch bedrohen. Das sieht im Verhältnis Russland / Ukraine etwas anders aus. Was auf Kuba bedeutungslos wäre, würde in der Ukraine einen bestehenden Konflikt gefährlich verschärfen. Deshalb verbieten die Nato - Statuten auch die Aufnahme neuer Mitglieder, die sich bereits in einem akuten militärischen Konflikt befinden. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass Putin den Konflikt mit der Ukraine nicht beilegt.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Ukraine-Konflikt - Die Zeichen stehen auf Sturm

Beitragvon Excubitor » Mo 17. Jan 2022, 00:24

Handelsblatt - "TRUPPENAUFMARSCH - Furcht vor Russlands Invasion in der Ukraine: Der Westen bereitet Notfallpläne vor"

"Europa und die USA stellen sich auf eine russische Invasion in der Ukraine ein. US-Präsident Biden erwägt einen Energie-Notfallplan falls Putin die Gaslieferungen stoppt.

[...]"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... PknhAK-ap6


Kommentar

Einer der besten Wege, ohne Krieg den putinschen Imperialismus zu bremsen, wäre,
die Russen vom internationalen Bankenverkehr auszuschließen. Dann kann kein
russisches Unternehmen mehr Zahlungen tätigen oder empfangen. Dann möchte
ich sehen, was Putin macht, wo die russische Wirtschaft ohnehin schon auf dem
Zahnfleisch läuft. Die Russen sind auf jeden Fall eher von anderen abhängig als
umgekehrt, sieht man mal von den dämlichen Europäern und ihrer Gasleitung ab.
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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Livia » Mo 17. Jan 2022, 11:13

Excubitor schrieb
Einer der besten Wege, ohne Krieg den putinschen Imperialismus zu bremsen, wäre,
die Russen vom internationalen Bankenverkehr auszuschließen. Dann kann kein
russisches Unternehmen mehr Zahlungen tätigen oder empfangen. Dann möchte
ich sehen, was Putin macht, wo die russische Wirtschaft ohnehin schon auf dem
Zahnfleisch läuft. Die Russen sind auf jeden Fall eher von anderen abhängig als
umgekehrt, sieht man mal von den dämlichen Europäern und ihrer Gasleitung ab.


Ich finde diese Hetzerei gegen Russland sehr unpassend, zumal Putin vom Westen nicht gerade demokratisch behandelt wird, und sich zu Recht dagegen wehrt. Biden ist nach wie vor ein Kriegshetzer und wird alles daran setzen, die Ukraine in die Nato aufzunehmen. Präsident Trump hätte es nie so weit kommen lassen. Die Amerikaner besitzen viele Stützpunkte, nicht nur in Europa, In Italien bestehen zehn Stützpunkte der Amis, ich war in Aviano Italien und konnte den Stützpunkt von aussen verfolgen. Die Flieger landeten und starteten im Sekundentakt. Eine Militärische Grossmacht, in Europa!
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... nd#Italien

Die Herbeiführung einer Krise
Der Dreierpack politischer Maßnahmen des Westens – NATO-Osterweiterung, EU-Osterweiterung und Förderung der Demokratie – war die Nahrung für ein Feuer, das nur noch entzündet werden musste. Der Funke kam im November 2013, als Janukowitsch einem wichtigen Wirtschaftsabkommen, das er mit der EU verhandelt hatte, eine Absage erteilte und stattdessen ein Gegenangebot der Russen über 15 Milliarden Dollar annahm. Dieser Entscheidung folgten regierungsfeindliche Demonstrationen, in deren Verlauf bis Mitte Februar etwa hundert Demonstranten zu Tode kamen. Westliche Emissäre eilten nach Kiew, um die Krise zu lösen. Am 21. Februar unterzeichneten Regierung und Opposition eine Vereinbarung, nach der Janukowitsch bis zur Abhaltung von Neuwahlen im Amt bleiben sollte. Doch dieses Abkommen hatte keinen Bestand, und Janukowitsch floh schon tags darauf nach Russland. Die neue Regierung in Kiew war pro-westlich und anti-russisch bis ins Mark; vier ranghohe Mitglieder können durchaus legitim als Neofaschisten bezeichnet werden.

https://www.ipg-journal.de/kommentar/ar ... giert-560/
weiter lesen

Moskau hat allen Grund, beunruhigt zu sein. Seit die letzten stalinistischen Herrscher der Sowjetunion, Michail Gorbatschow und Boris Jelzin, ihr grenzenloses Vertrauen in den Imperialismus bekundeten und die Sowjetunion 1991 auflösten, ist das größte westliche Militärbündnis immer näher an die Grenzen Russland herangerückt und hat alle gegebenen Versprechen gebrochen. Es hat sich die früheren Mitglieder des Warschauer Pakts und drei ehemalige baltische Sowjetrepubliken einverleibt und sie bis an die Zähne bewaffnet. Es hat mehrere internationale Verbündete Russlands – darunter den Irak, Libyen und Syrien – völkerrechtswidrig überfallen und zerstört, um einen Regimewechsel herbeizuführen.

https://www.wsws.org/de/articles/2022/0 ... o-j12.html
weiter lesen

Ich bin überzeugt, dass man bewusst mit Russland den Konflikt sucht, die Amis Drohungen aussprechen und so alles noch viel schlimmer machen. Ich befürchte sogar eine kriegerische Aktion, dem senilen Biden mute ich das sofort zu.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Excubitor » Mo 17. Jan 2022, 18:37

Offensichtlich gibt es Leute die den Unterschied zwischen sachlicher Berichterstattung
und sachlichen Vorschlägen zur Bereinigung der Situation und Hetze nicht kennen.

Damit zurück zur Realität. Putin träumt schon lange, wie nahezu jeder weiß der sich
auch nur ein wenig mit Politik beschäftigt, seinen Traum von der Wiederauferstehung
des 'Großrussischen Reichs' mit ihm an der Spitze natürlich. Und daraus macht er auch
keinen Hehl. Im Zusammenhang mit den seit vielen Jahren laufenden "Testspielchen",
die sich Putin mit Europa und der Nato erlaubt hat, wobei sowohl Europa als auch die
Nato nicht sonderlich gut abgeschnitten haben, ist es daher nur angemessen im Fall
des Ukraine-Konflikts davon auszugehen, dass Putin nunmehr noch einen Schritt weiter
gehen will, wobei die Ukraine dann nur der Anfang sein dürfte. Die angeblich notwendige
Selbstverteidigung war immer schon einer der beliebtesten Vorwände, um einen Krieg zu
beginnen, der tatsächlich auf eine Ausdehnung der eigenen Macht ausgerichtet ist. Da
man ihm seitens Europa und der Nato bislang in keiner Weise ausreichend zu verstehen
gegeben hat, dass irgendwo mal Schluss sein muss mit den imperialistischen Auswüchsen,
fühlt er sich selbstverständlich in seinen Ansichten über ein schwaches Europa und eine
schwache Nato bestätigt, sodass er sich getreu den ältesten aller psychologischen
Grundregeln des Lebens nun noch mehr herausnimmt, als er es wahrscheinlich getan
hätte, wenn man ihm rechtzeitig Grenzen aufgezeigt hätte.

Übrigens ist es nicht ein Fehler der Nato, man kann es dieser also nicht vorwerfen,
wenn ein Staat bei dieser anfragt, ob man da Mitglied werden könne...

Und der Ausschluss aus dem internationalen Bankenverkehr ist nun mal eine der insoweit
wirksamsten Maßnahmen ohne selbst in einen Krieg eingreifen zu müssen, falls Putin dort
in die Ukraine tatsächlich offiziell einmarschieren lässt. Inoffiziell sind russische Truppen
(im Sinn von Spezialeinheiten ohne Hoheitskennzeichen) und Verbündete ohnehin schon des
Längeren in der Ukraine unterwegs, wie nicht nur einmal bestätigt worden ist.
Zuletzt geändert von Excubitor am Mi 19. Jan 2022, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Uel » Di 18. Jan 2022, 21:20


seinen Traum von der Wiederauferstehung
des 'Großrussischen Reichs' mit ihm an der Spitze natürlich. Und daraus macht er auch
keinen Hehl. Im Zusammenhang mit den seit vielen Jahren laufenden "Testspielchen",
die sich Putin mit Europa und der Nato erlaubt hat, wobei sowohl Europa als auch die
Nato nicht sonderlich gut abgeschnitten haben, ist es daher nur angemessen im Fall
des Ukraine-Konflikts davon auszugehen, dass Putin nunmehr noch einen Schritt weiter
gehen will, wobei die Ukraine dann nur der Anfang sein dürfte.


Ich glaube, Du machst es Dir da zu einfach. Ich werde immer hellhörig, wenn die gesamte Presse nur einen Argumentationszusammenhang kennt:

Wenn man Russlands Befürchtungen nicht ernst nimmt, dann hätte man umgekehrt die Befürchtungen der USA in der Cuba-Krise auch nicht ernst nehmen müssen.

Als Nachgang der Entspannungsära wurde der Warschauer Pakt aufgelöst, nicht aber die Nato, - wieso eigentlich nicht?

Wieso ein Staat, der sein Nationalitätenproblem nicht gewillt ist zu lösen, überhaupt eine Chance der Mitgliedschaft in EU und Nato in Aussicht gestellt wird, ist schon skurril. Wenn wir zu Recht die Türkei wegen ihres Problempotentials nicht in die EU (trotz Nato-Mitgliedschaft und der Problem-Macherei mit Griechenland und Zypern) lassen, dann ist aus Fehlern in der Geschichte nur ein Schluss möglich: die Ukraine kommt niemals in die EU oder Nato.

Sie sollte einen neutralen Weg gehen, wie es die Schweiz mit ihrer Sprachenproblematik auch hinbekommt. Denn das Ostukraine- und Krim-Problem ist hauptsächlich ein kulturell-sprachliches Problem. Das sind die Hausaufgaben, die die Ukraine machen muss.

Oder aber man teilt das Land in zwei Staaten, würde in so mancher Gegend in der Welt auch Frieden bringen. Man fragt sich, warum 60 Jahre nach dem Kolonialismus viele 1000-Kilometer lange Grenzen in Afrika immer noch wie mit dem Lineal gezogen aussehen, trotz Widerspruch zu vorhandenen Landschaften und Ethnien.

Wenn man die zukünftig absehbaren Entwicklungen betrachtet, dann ist eine Entfremdung Europa - Russland das strategisch Dümmste, was man tun kann: wenn wie vorausgesagt für 2040 die Vermehrungsraten von 7 auf 9 Milliarden Menschen nur in Afrika und Asien stattfinden wird, und dort sich auch hauptsächlich der Nachholbedarf an Wohlstandswachstum realisieren wird, dann ist es eine strategische Dummheit Russland "nach Asien " zu vertreiben. China und Indien werden sich freuen, den russischen Nachholbedarf an Gütern zu erfüllen, wenn Europa und die USA mal wieder den Ladenhüter "Sanktionen" neu auflegen oder verstärken. Wir mit unserm schrumpfenden Potential werden sicherlich mal auf das Gewicht Russlands angewiesen sein bei den sich verändernden Schwergewichten auf der Welt.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Excubitor » Di 18. Jan 2022, 22:31

Uel hat geschrieben:

[...]

Wenn man Russlands Befürchtungen nicht ernst nimmt, dann hätte man umgekehrt die Befürchtungen der USA in der Cuba-Krise auch nicht ernst nehmen müssen.

Als Nachgang der Entspannungsära wurde der Warschauer Pakt aufgelöst, nicht aber die Nato, - wieso eigentlich nicht?

Wieso ein Staat, der sein Nationalitätenproblem nicht gewillt ist zu lösen, überhaupt eine Chance der Mitgliedschaft in EU und Nato in Aussicht gestellt wird, ist schon skurril. Wenn wir zu Recht die Türkei wegen ihres Problempotentials nicht in die EU (trotz Nato-Mitgliedschaft und der Problem-Macherei mit Griechenland und Zypern) lassen, dann ist aus Fehlern in der Geschichte nur ein Schluss möglich: die Ukraine kommt niemals in die EU oder Nato.

Sie sollte einen neutralen Weg gehen, wie es die Schweiz mit ihrer Sprachenproblematik auch hinbekommt. Denn das Ostukraine- und Krim-Problem ist hauptsächlich ein kulturell-sprachliches Problem. Das sind die Hausaufgaben, die die Ukraine machen muss.

Oder aber man teilt das Land in zwei Staaten, würde in so mancher Gegend in der Welt auch Frieden bringen. Man fragt sich, warum 60 Jahre nach dem Kolonialismus viele 1000-Kilometer lange Grenzen in Afrika immer noch wie mit dem Lineal gezogen aussehen, trotz Widerspruch zu vorhandenen Landschaften und Ethnien.

Wenn man die zukünftig absehbaren Entwicklungen betrachtet, dann ist eine Entfremdung Europa - Russland das strategisch Dümmste, was man tun kann: wenn wie vorausgesagt für 2040 die Vermehrungsraten von 7 auf 9 Milliarden Menschen nur in Afrika und Asien stattfinden wird, und dort sich auch hauptsächlich der Nachholbedarf an Wohlstandswachstum realisieren wird, dann ist es eine strategische Dummheit Russland "nach Asien " zu vertreiben. China und Indien werden sich freuen, den russischen Nachholbedarf an Gütern zu erfüllen, wenn Europa und die USA mal wieder den Ladenhüter "Sanktionen" neu auflegen oder verstärken. Wir mit unserm schrumpfenden Potential werden sicherlich mal auf das Gewicht Russlands angewiesen sein bei den sich verändernden Schwergewichten auf der Welt.


Das enthält einige wichtige Gedankengänge und brauchbare Vorschläge denen man sich auch auf
höherer Ebene eigentlich nicht verschließen kann. Bei aller sachlichen Notwendigkeit und auch
rein grundsätzlicher Machbarkeit wird das größte Hindernis auf dem Weg dorthin die anscheinend
nicht nur unerheblich beeinträchtigte Persönlichkeitsstruktur der direkt beteiligten Staatsführer
sein, die, ähnlich wie die anderer Ländern weniger das Allgemeinwohl, als die eigene Person und
die dieser zur Verfügung stehende Macht bei alledem im Fokus ihres Denkens und Handelns haben.
Im Gegensatz zum Präsidenten der Ukraine und seinen Offshore-Geschäften ist das in Russland weit
offensichtlicher, wo derzeit ganz offen Menschenrechte missachtet werden und kürzlich sogar eine
Menschenrechtsorganisation obergerichtlich verboten worden ist. Damit haben sich die Russen ganz
sicher globalpolitisch keinen Gefallen getan.

Im Gegensatz zur Nato hat es die russische Föderation immer mal wieder für nötig befunden, mit
aggressiven Mitteln der aktiven Kriegsführung den eigenen Status aufzupolieren und die eigene Macht
auszudehnen. Die Nato hat meines Wissens weder jemals ein anderes Land völkerrechtswidrig besetzt
noch irgendeins mit markanten Truppenaufmärschen, die wohl kaum zum Spaß aufgefahren wurden,
auf direkte Art bedroht. Auch insoweit kann man den Russen eher vorwerfen für andere eine direkte
Bedrohung zu sein als die es umgekehrt begründen könnten. Die Russen haben es nie verwunden, dass
die Sowjetunion zerfallen ist, was natürlich Wunschvorstellungen aufrechterhält, welche die von Dir
aufgezeigten eigentlich notwendigen Entwicklungen, die einen Weltfrieden tatsächlich zumindest auf
Zeit sichern könnten, äußerst hinderlich sind.
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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon maxikatze » Mi 19. Jan 2022, 07:06

Einer der besten Wege, ohne Krieg den putinschen Imperialismus zu bremsen, wäre,
die Russen vom internationalen Bankenverkehr auszuschließen.


Super Idee um Russlands Geduld auf die Probe zu stellen. Was nun wirklich niemand braucht, ist eine weitere Eskalationsstufe.
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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon AlexRE » Mi 19. Jan 2022, 07:22

maxikatze hat geschrieben:
Einer der besten Wege, ohne Krieg den putinschen Imperialismus zu bremsen, wäre,
die Russen vom internationalen Bankenverkehr auszuschließen.


Super Idee um Russlands Geduld auf die Probe zu stellen. Was nun wirklich niemand braucht, ist eine weitere Eskalationsstufe.


Machtmenschen wie Putin stellen andere Leute ständig auf die Probe. Eine Antwort, die ihm echte Probleme bereitet, könnte vielleicht zu einem zumindest vorläufigen Ende der Provokationen führen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Excubitor » Mi 19. Jan 2022, 14:54

maxikatze hat geschrieben:
Einer der besten Wege, ohne Krieg den putinschen Imperialismus zu bremsen, wäre,
die Russen vom internationalen Bankenverkehr auszuschließen.


Super Idee um Russlands Geduld auf die Probe zu stellen. Was nun wirklich niemand braucht, ist eine weitere Eskalationsstufe.


Das ist von mir für den Fall eines Einmarschs der Russen in die Ukraine vorgeschlagen worden,
wäre daher keine Eskalation sondern eine notwendige Antwort auf offene Aggression, wenn es denn soweit kommt.

Wenn ich mich einmal selbst zitieren darf: "Und der Ausschluss aus dem internationalen Bankenverkehr ist nun
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Re: Terror, Amokläufe, Gewalt u. zunehmende Konflikte global

Beitragvon Uel » Mi 19. Jan 2022, 15:38

Um diplomatische Erfolge zu generieren heißt es erst einmal den Gegenspieler verstehen zu lernen. Denn die Polit-Analphabeten feiern Kohl übermäßig als Kanzler der Einheit, dem die Früchte der Entspannungspolitik in den Schoß gefallen sind. Sein Verdienst war die zügige Verwertung, bevor diese Früchte vergammelten. Verdanken allerdings tun wir das lange reifen der Früchte der Entspannungspolitik, die Bahr / Brandt auf den Weg brachten. Und Bahr scheint mir ein Meister gewesen zu sein, seine Gegenspieler wirklich zu kennen und die Befindlichkeiten eines anderen Volkes wirklich einzuberechnen. Die Wiedervereinigung Deutschlands war weltweit einer der größten diplomatischen Erfolge und in der deutschen Diplomatie wahrscheinlich der Größte.

Wenn man ignoriert, dass die Krim seit 1783 zu Russland gehört, fast jeder Russe dort bei südlichem Klima mal seinen Sommerurlaub gemacht hatte und von dort unabhängig vom Weltmarkt die Südfrüchte für Russland herkamen, der kann die Wut der Russen erahnen, als die Krim drohte verlustig zu gehen. Dass Mehrheit der Russen da eher auf einen Hardliner wie Putin setzten und froh waren, dass eine politische Peinlichkeit wie Jelzin ihre Chancen auf der Weltbühne nicht mehr verstolperte, werden am besten die US-Amerikaner nachvollziehen können, die starke Manner mit harten Sprüchen so sehr lieben. Ein Gebiet, was immer ein autonomer Teilstaat der Union war, drohte nun gegen den Willen der Beteiligten in EU oder Nato zu geraten, wer da kein Problem für Russland und die Russen sieht, der hat keine Menschenkenntnis und ist für diplomatisches Denken ungeeignet. Wenn man dann noch weiss (lt. Wiki), dass über ca. 50% der Krimeinwohner Russen und ca. 25 % nur Ukrainer sind, dann wir so manches westliche Polit-Getue kurios.

Ein Polit-Schwadroneur ist, der nicht weiß, dass in den Provinzen Donezk und Luhansk die Russen mit über 50% die Mehrheit der Bevölkerung stellen und Ukrainer nur auf ca. 30 % kommen, - und der voraussetzt, die Bevölkerung dort müsse gegen Russland für die EU und Nato sein, der betreibt böswillige Propaganda. Wenn die Ukraine nicht über so riesige fruchtbare Landwirtschaftsflächen verfügen würde, die bei Klimawandel und Weltbevölkerungswachstum nicht so entscheidend werden würden, - das ganze Polit-Theater wäre nicht so schrill und die weltweiten Begehrlichkeiten nicht so schrill.

Ein Völkerrecht, was nicht die Befindlichkeiten der betroffenen Bevölkerungen und Ethnien berücksichtig, sonden aus §-Gläubigkeit, Rechthaberei oder Vormachtgelüsten Absurditäten in die Realität zu bringen versucht, bleibt absurd und besteht fort als unheilbares Krebsgeschwür für weitere künftige Konflikte.

PS.: Ausschluss vom Zahlungsverkehr ist eine Kamikaze-Idee für die Weltwirtschaft. Es brauchen sich nur Russland, China und Indien abzusprechen, ein seperates Abrechnungssystem zu etablieren (im elektronischen Zeitalter kein Problem) und wir haben eine ausgewachsene Weltwirtschaftskrise. Ob der Westen da als Gewinner hervorgeht, der kaum noch eigene Produktionsstätten besitzt ... ??? Ich glaube, dann hätte der moraline Westen endgültig überreizt.
Liebe Grüße
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