Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie schaltete eine ganzseitige Kampagen in einigen Tageszeitungen mit einem Link TTIP-Seite des Bundesministeriums. Ironischerweise kritisiert der Journalistenverband die Geheimniskrämerei und sieht sich deshalb nicht in der Lage, ihren "Informationsauftrag gegenüber der Öffentlichkeit" zu erfüllen.
In einigen Artikeln und Studien war einiges über die Segnungen der bisherigen Freihandelsabkommen zu lesen. Anscheinend haben sich Klagen, Klageandrohungen und Verhandlungen vor Schiedsgerichten zu einer lukrativen Einkommensquelle entwickelt. Mittlerweile hat sich eine regelrechte Schiedsgerichtindustrie entwickelt. In der Studie "Wie Kanzleien, Schiedsrichter und Prozessfinanzierer das Geschäft mit dem Investitionsschutz befeuern werden insgesamt 20 der gefragtesten Kanzleien im Investitionsrecht aus den USA, GB, Frankreich und Deutschland untersucht. So kam zum Beispiel die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer nach eigenen Angaben im Jahr 2011 auf einen Gesamtumsatz von 1,82 Milliarden Dollar mit insgesamt 71 Investor-Staat-Klagen. Das waren Gewinne pro Partner von 2,07 Millionen Dollar. Ähnliche Umsätze können auch die anderen Kanzleien aufweisen.
Die Mehrheit der bekannten gewordenen Fälle wird vor dem zur Weltbankgruppe gehörenden Internationalen Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten in Washington verhandelt, heißt es in der Studie. Schon die Ankündigung von Investor-Staat-Klagen würde oft auch als Druckmittel verwendet, um Staaten vor unerwünschten Maßnahmen abzuhalten. Dazu würden Konzerne von Anwälten regelrecht gedrängt, um bereits im Vorfeld für die Kanzleien lukrative Kompromissregelungen mit unter Druck stehenden Staaten zu erzielen.
Laut einer anderen Studie des Global Development And Environment Institute an der Tufts University in Boston (USA) werden durch TTIP bis zum Jahr 2025 über eine halbe Million Arbeitsplätze verloren gehen. Profi tieren würden in erster Linie die USA, weil dort die Lohnkosten merklich niedriger als in Deutschland seien, was den Lohndruck auf die deutschen Arbeitnehmer erhöhen würde. Viele ursprünglich gut bezahlte Jobs wurden in den USA während der Wirtschaftskrise durch Niedriglohnjobs ersetzt. Die Vereinigten Staaten hätten dadurch gute Voraussetzungen, sich auf den europäischen Märkten festzusetzen und dem Exportweltmeister Deutschland erfolgreich Pfründe abzujagen.
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