Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon GasGerd » Mi 29. Jun 2011, 15:17

Das Thema hat auf vielen Foren zu sehr kontroversen Diskussionen geführt. Ich habe auf gmx einen Beitrag dazu geschrieben und benutze ihn hier als thread - Eröffnung:

Ich finde, dass die hier ständig gezogenen Vergleiche mit intelligenten Schweinen und heiligen Kühen verfehlt sind.

Schweine und Kühe sind als NUTZTIERE aus Wildschweinen und Urrindern durch eine von menschlichen Züchtern gesteuerte letzte Evolutionsphase entstanden. Hunde sind auf demselben Wege aus Wölfen entstanden, allerdings nicht als Nutztiere im Sinne von Schlachttieren, sondern als Freund, Beschützer von Höfen und Schafherden und als Verbündeter bei der Jagd und im Kampf gegen die Widrigkeiten der Natur.

Diese dem natürlichen Verhältnis von Mensch und Hund widersprechende Nutzung als Schlachttier hat also einen üblen Beigeschmack von Verrat an einem befreundeten Mitgeschöpf.

Das sollte man nicht außer Acht lassen, bevor man alle empörten Hundefreunde als naiv hinstellt.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/12440139?sp=147#jump
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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon maxikatze » Mi 29. Jun 2011, 15:54

Ich finde, dass die hier ständig gezogenen Vergleiche mit intelligenten Schweinen und heiligen Kühen verfehlt sind.

Schweine und Kühe sind als NUTZTIERE aus Wildschweinen und Urrindern durch eine von menschlichen Züchtern gesteuerte letzte Evolutionsphase entstanden.


Nein, das ist es ganz und gar nicht.
Wir haben Kühe, Schweine, Geflügel und Pferde zu sogenannten "Nutztieren" erst dazu degradiert. Und nur, weil Schweine aus Wildschweinen und Kühe vom Ur abstammen, ist es legitim, dass man sie so behandeln darf, wie man sie behandelt? Was ist an unserem Verhalten an Tieren mit den unsäglichen Haltungsbedingungen und Tiertransporten wirklich besser?
Auch das Pferd zähle ich als einen Freund des Menschen, das zu einem Wirtschaftsfaktor verkommen ist und in der Metzgerei landet, wenn das Prestigeobjekt angeblich wertlos geworden ist.
Gut, wir schlagen die Tiere nicht tot für ein "Gourmetessen," aber eines sollten wir immer beim Kauf eines ganz gewöhnlichen Koteletts bedenken. Es war ein Tier, dass zu Lebzeiten Achtung verdient hätte. Daran sollten wir denken, wenn Fleisch vor uns auf dem Teller liegt.

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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon AlexRE » Mi 29. Jun 2011, 16:00

Ich überlege, unser Unterforum "Verbraucherschutz" in Verbraucher- / Umwelt - / Tierschutz umzubennen und u. a. diesen thread hier dorthin zu verschieben. Wer eine bessere Idee hat, soll das bitte auf diesen thread schreiben.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon Staber » Fr 1. Jul 2011, 16:38

maxikatze hat geschrieben:
Ich finde, dass die hier ständig gezogenen Vergleiche mit intelligenten Schweinen und heiligen Kühen verfehlt sind.

Schweine und Kühe sind als NUTZTIERE aus Wildschweinen und Urrindern durch eine von menschlichen Züchtern gesteuerte letzte Evolutionsphase entstanden.
Wir haben Kühe, Schweine, Geflügel und Pferde zu sogenannten "Nutztieren" erst dazu degradiert.


Hatten wir Menschen denn eine andere Alternative :?:, vom Grünzeug mal abgesehen :?:
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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon Staber » Fr 1. Jul 2011, 16:39

In China werden Menschen geqält und unwürdig behandelt, warum sollte es da den Hunden besser gehen?

Jeder nach seinem Geschmack. Chinesen essen Hundefleisch und werden von uns beschimpft, wir essen Schwein und Rind und werden dafür von den Moslems und den Indern schief angesehen. Es läuft wieder darauf hinaus, dass der überhebliche Deutsche meint, das einzig richtige zu tun.
Wie arrogant sind einige Deutsche eigentlich, dass sie meinen, die Sitten und Gebräuche anderer Völker an ihren Maßstäben messen zu müssen?


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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon AlexRE » Fr 1. Jul 2011, 16:46

Staber hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Ich finde, dass die hier ständig gezogenen Vergleiche mit intelligenten Schweinen und heiligen Kühen verfehlt sind.

Schweine und Kühe sind als NUTZTIERE aus Wildschweinen und Urrindern durch eine von menschlichen Züchtern gesteuerte letzte Evolutionsphase entstanden.
Wir haben Kühe, Schweine, Geflügel und Pferde zu sogenannten "Nutztieren" erst dazu degradiert.


Hatten wir Menschen denn eine andere Alternative :?:, vom Grünzeug mal abgesehen :?:
>Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, es muß auch Wurst daneben sein<


Gruß Staber



Ich habe maxikatze so verstanden, dass sie entwürdigende Formen der Tierhaltung mit dieser "Degradierung" meint. Der Fleischkonsum an sich ist ja keine kulturelle Fehlleistung, Menschen waren schon in der vorkulturellen Frühzeit Fleischkonsumenten - nur eben Jäger wie die meisten Raubtiere und keine Tierhalter.

Was Gerd im 1. Beitrag hier geschrieben hat, halte ich für richtig. Wenn ehemalige typische Beutetiere der Frühzeit in tiergerechter und nicht entwürdigender Form gehalten werden, ist das etwas Natürliches. Wenn aber der ehemalige Jagdkonkurrent "Wolf" erst zum Freund und Begleiter wird und dann derartig zum Nutztier degradiert wird, halte ich das aber für etwas Widernatürliches.
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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon maxikatze » Fr 1. Jul 2011, 18:35

Staber hat geschrieben:In China werden Menschen geqält und unwürdig behandelt, warum sollte es da den Hunden besser gehen?

Jeder nach seinem Geschmack. Chinesen essen Hundefleisch und werden von uns beschimpft, wir essen Schwein und Rind und werden dafür von den Moslems und den Indern schief angesehen. Es läuft wieder darauf hinaus, dass der überhebliche Deutsche meint, das einzig richtige zu tun.
Wie arrogant sind einige Deutsche eigentlich, dass sie meinen, die Sitten und Gebräuche anderer Völker an ihren Maßstäben messen zu müssen?

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Man braucht nicht nach Asien schauen, um zu sehen, wie man mit Tieren umgeht. Negativbeispiele finden sich in Deutschland ebenso. Nur eben andere.
Es ist genau so skandalös, in Deutschland einem Huhn in der Legebatterie den Platz der Grösse eines DIN-A4 Blattes zu billigen oder in China einen Hund für ein "Gourmetessen"zu erschlagen. Und ja, ich bin so arrogant und verurteile bestimmte Haltungsbedingungen und Schlachtmethoden auch die, die weit weg von uns sind und sich nicht vor unserer Haustür abspielen. Kritisiert wird nicht der Kulturkreis in dem die Menschen beheimatet sind, sondern einzig und allein deren Verhalten Tieren gegenüber.
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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon Staber » Sa 2. Jul 2011, 16:00

maxikatze hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:In China werden Menschen geqält und unwürdig behandelt, warum sollte es da den Hunden besser gehen?

Jeder nach seinem Geschmack. Chinesen essen Hundefleisch und werden von uns beschimpft, wir essen Schwein und Rind und werden dafür von den Moslems und den Indern schief angesehen. Es läuft wieder darauf hinaus, dass der überhebliche Deutsche meint, das einzig richtige zu tun.
Wie arrogant sind einige Deutsche eigentlich, dass sie meinen, die Sitten und Gebräuche anderer Völker an ihren Maßstäben messen zu müssen?

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Kritisiert wird nicht der Kulturkreis in dem die Menschen beheimatet sind, sondern einzig und allein deren Verhalten Tieren gegenüber.


Man kann das eine nicht vom anderen Trennen wie es scheint.

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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon Uel » So 3. Jul 2011, 13:53

>>>Was Gerd im 1. Beitrag hier geschrieben hat, halte ich für richtig. Wenn ehemalige typische Beutetiere der Frühzeit in tiergerechter und nicht entwürdigender Form gehalten werden, ist das etwas Natürliches. Wenn aber der ehemalige Jagdkonkurrent "Wolf" erst zum Freund und Begleiter wird und dann derartig zum Nutztier degradiert wird, halte ich das aber für etwas Widernatürliches.<<<


@Alex,
ich habe Maxi anders verstanden und halte diesen philosophisch konstruierten Unterschied für nicht relevant.

Er ist schon deshalb nicht relevant, weil in der Geschichte der Unterschied zwischen Kuschel-, Spiel-, Nutz- und reinen Schlachttieren fließend war, sogar jenseits von Züchtungsentwicklungen in ein und demselben Tier vorkam:
Kaninchen und vor allem Meerschweinchen waren immer Kuschel- und Schlachttiere. Erst war der Ochse ein Zugtier, danach ein Schlachttier: denn die Leute waren damals nicht so verwöhnt, um zähes Fleisch komplett auf den Müll zu werfen. Gänse wurden im antiken Rom angeblich auch als Wachtiere gehalten. Im germanischen Kulturkreis wird nur deswegen das Pferd nicht gern gegessen, weil es den Germanen heilig war wie den Indern die Rinder, oder weil der Reiter einen so hohen emotionalen Bezug (wie heute zum Sachgegenstand Auto) zu seinem wertvollsten, lebenden Einzelbesitz hatte, dass er es nicht verzehren mochte.

Bei den Chinesen, dem ältesten, größten Kulturvolk der Welt ist, was den Weg in die Gegenwart geschafft hat, ist ja nicht heraus, ob sie gewisse Hunderassen über Jahrtausende nicht deswegen auch gezüchtet haben, weil sie neben ihrer Wach- und Jagdeigenschaft besonders gut schmeckten.

Da sind wir beim Kern: der Notwendigkeit sich zu ernähren und das Schmecken: Wenn der Umgang mit den Tieren als Nahrungslieferanten derart pervertiert wird, dass es nur noch auf das Schmecken ankommt, wenn selbsternannte oder wirkliche Gourmets meinen, nur noch ein Teilchen von einem Tier wäre ihrem geschulten Gaumen zuzumuten, so beginnt hier die Dekadenz: Römer sollen Schwalbenzungen genascht haben, Franzosen stehen auf Tierfolter wegen Gänsestopfleber und Chinesen wären dann für mich Verachtens würdig, wenn sie nur wenige bestimmte Teile von den getöteten Hunden essen würden.

Den größten Respekt habe ich vor Natur- und Indianervölker, die bevor sie auf Jagd gehen, ihre Götter für das geplante Töten durch Gebete um Verzeihung bitten. Ich denke, dem Gänsestoffleber-Genießer würde solch ein Gebet an den Schöpfer den „Genuss“ wesentlich beeinträchtigen.

Ich denke die Tierquälerei beginnt da, wo Lebewesen in Adel und Fußvolk unterteilt werden. Ich habe z.B. überhaupt kein Verständnis, wenn Hunde, die einen Menschen getötet haben, nicht zwingend sofort eingeschläfert werden. Denn wenn man das hochgestellte Hunde- und Katzenleben sieht, sollte man auch in Rechnung stellen, wie viele Tiere das Leben lassen mussten zum Wohlergehen von Hund und Katz. Wenn man in unsern Superläden sieht, dass die Futterabteilungen für Hund und Katz umfangreicher sind, als die Regale für Babynahrung, dann weiß man, wo Perversion beginnt. Ich hoffe das es im Großen und Ganzen noch genauso ist, wie in meiner Jugend, dass dort die Reste verarbeitet sind, die der Mensch nicht isst, aber ich fürchte es ist inzwischen Wesentlich anders, wenn Lachs, Ente oder Rind darauf steht .

Wir sollten uns moralisch nicht über Chinesen noch sonst wen erheben: wenn wir Tier-KZs von 10- bis 20 000 Insassen bauen, bei denen wir wissen, das bei der kleinsten Tierseuche die ganzen Wesen getötet werden müssen und auf dem Müll wandern, und das allein nur aus wirtschaftlicher Gier, weil angeblich kleinere, seuchensichere Einheiten zu unwirtschaftlich geworden sind und nur ein ruinierter Konkurrent ein guter Konkurrent ist.
Wenn wir so etwas und die Laborqualen vom Kosmetik-Versuchstieren ohne tägliches Aufschreien erdulden, so ist es die pure Heuchelei, wenn eine Frau, wie es letzte Woche durch die Presse ging, die ihren Hund fachgerecht hat einschläfern lassen, weil sie allein es so wollte, nun von Tierliebhabern aufs Übelste gemobbt wird.

Ich kann mich noch wie heute an einen Tag erinnern, als mein kleiner Sohn, der gerade Laufen und Sprechen konnte, mir versuchte klar zu machen, warum er nicht über eine Wiese mit Marienblümchen laufen könne: er würde sie ja kaputt machen. Natürlich können wir als Erwachsene nicht mit solch einem Blick auf die Tier- oder Pflanzenwelt zu Recht kommen, aber einen Hauch von diesem Blickwinkel sollten wir uns für unser Seelenheil doch noch bewahren. Daher bin ich gegen die Unterteilung von edlen und unedlen Tieren.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Gourmet - Festival in China: 15.000 Hunde geschlachtet

Beitragvon AlexRE » So 3. Jul 2011, 14:14

Ich sehe das nicht deshalb wie Gerd, weil ich dekadente Tierquäler in Europa aufwerten und auf Chinesen herablicken will, sondern die Nutzung des zum Freund, Beschützer und Jagdgenossen umgezüchteten Wolfs aus den genannten Gründen als widernatürlich ansehe. Dass das übler sei als europäische Unsitten, habe ich nie geschrieben.

Uel hat geschrieben:Ich kann mich noch wie heute an einen Tag erinnern, als mein kleiner Sohn, der gerade Laufen und Sprechen konnte, mir versuchte klar zu machen, warum er nicht über eine Wiese mit Marienblümchen laufen könne: er würde sie ja kaputt machen. Natürlich können wir als Erwachsene nicht mit solch einem Blick auf die Tier- oder Pflanzenwelt zu Recht kommen, aber einen Hauch von diesem Blickwinkel sollten wir uns für unser Seelenheil doch noch bewahren. Daher bin ich gegen die Unterteilung von edlen und unedlen Tieren.


Hast Du nicht irgendwann geschrieben, dass Dein Sohn Informatik studiert? Wenn er keine Marienblümchen zertritt, könnte er sich vielleicht mal unsere SQL - Datenbank ansehen, der wird er dann ja auch nichts Böses zufügen. ;)

Ich bin da etwas überfordert.
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