Staber hat geschrieben:Mossadegh hatte den Fehler begangen, auf das Recht des (damals bettelarmen) Iranischen Volks zu pochen, über das Erdöl des Landes selbst zu bestimmen und auch die Profite den Iranern zugute kommen zu lassen. Daraufhin hat GB den grossen Bruder USA eingeschaltet, der Mossadegh mit Aktionen wie auf dem Maidan gestürzt hat.
"Fehler" ist gut ...
Er hatte die Interessen des Iran vor dem zuständigen internationalen Gericht erfolgreich vertreten:
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1952
Großbritannien reagierte mit der Ankündigung, fortan keine Ölexporte aus Iran mehr zuzulassen und errichtete mit Kriegsschiffen eine Seeblockade im Persischen Golf. Die dadurch entfallenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft, auch verursacht durch das Fehlen einer ausreichenden Anzahl einheimischer Techniker zum Betrieb der Anlagen, verursachten eine wirtschaftliche Krise in Iran (Abadan-Krise).
Mossadegh tritt zurück
Angesichts der wirtschaftlichen wie auch zunehmend politischen Krise beschloss Mossadegh im Juli 1952, vom Schah weitere Notstandsrechte einzufordern. Insbesondere seine Forderung, auch das Kriegsministerium zu übernehmen, stieß beim Schah auf entschiedenen Widerstand; der Schah verweigerte sich, und Mossadegh reichte am nächsten Tag seinen Rücktritt ein.
Am 16. Juli 1952 wurde Ahmad Qavam neuer Premierminister. Premierminister Qavam gab sofort seine Absicht bekannt, Verhandlungen mit Großbritannien aufzunehmen, um die Seeblockade zu beenden. Diese Umkehr der zuvor verfolgten Politik weckte in der iranischen Öffentlichkeit Widerspruch und führte zu massiven Protesten von Anhängern verschiedenster Strömungen; von Kommunisten ebenso wie von den von Ajatollah Abol-Ghasem Kashani geführten Klerikern. Am 20. Juli 1952 gab der Internationale Gerichtshof in Den Haag bekannt, dass er in dem Streit zwischen dem Iran und Großbritannien keine richterliche Zuständigkeit habe. Mossadegh hatte mit seiner Argumentation in Den Haag gesiegt.[34] Für den 21. Juli riefen die Tudeh-Partei und die Geistlichen um Ajatollah Kashani zu einem Tag des Nationalen Widerstandes auf, um den Rücktritt von Ahmad Qavam zu erzwingen. In Teheran kam es zu einer Großdemonstration mit mehr als 100.000 Teilnehmern. Premierminister Qavam rief die Armee zu Hilfe, die auf die Demonstranten schoss. Am Ende des Tages waren 36 Tote zu beklagen. Ahmed Qavam erklärte daraufhin noch am selben Tag seinen Rücktritt.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_MossadeghErst nach der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes haben CIA und MI6 zugeschlagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_AjaxAuch diese Fehlleistung der internationalen (Rechts-) Gemeinschaft reiht sich in die obige Liste des Versagens ein, die sicher auch im 21. Jahrhundert noch viele Politiker in bedrohlicher Lage über die Anschaffung von Massenvernichtungsmitteln und / oder Präventivkriege nachdenken lassen wird.
Schließlich können auch einzelne Personen / Familien / Dorfgemeinschaften in solchen Ländern oder Regionen, in denen die Wahrnehmung der eigenen Rechte vor Gericht ein "Fehler" ist, nur dann einigermaßen sicher und frei leben, wenn sie sich bis an die Zähne bewaffnen.