Quo vadis Deutschland

Für Literaturfreunde

Quo vadis Deutschland

Beitragvon Michael » Do 18. Jun 2015, 21:17

Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft ? Wie definieren wir das Wertesystem für uns und unsere Kinder ? Wie leben wir Toleranz ?
Auch der Autor kann uns natürlich keine entscheidenden Antworten auf Lebensfragen geben, aber er beschreibt die tatsächliche Realität in unserem Lande... oftmals auch böse, aber niemals unterhalb der Gürtellinie ... wie er selber sagt.
Der täglich praktizierte Irrsinn unserer Politiker, die hemmungslose Darstellung von Gewalt, besonders in den sozialen Netzwerken, aber auch die vollkommen falsch verstandene Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, die unser Staatssystem,leider auch mit der Hilfe unserer Staatsführung, verachten und gnadenlos ausnutzen dürfen.
Vlg. BOD, ISBN: 978-3-73479871

"Zwei Dinge sind unendlich; das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht sicher." (Albert Einstein)
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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon AlexRE » Do 18. Jun 2015, 21:45

Siehe auch die google - Leseprobe:

https://books.google.de/books?id=gDHKCQ ... 71&f=false

Auf Seite 89 f geht es um den Fall Dominik N., den wir auch auf unserem Forum besprochen haben:

viewtopic.php?f=7&t=229
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon Staber » Do 18. Jun 2015, 22:21

@Michael
Der täglich praktizierte Irrsinn unserer Politiker


Ich bediene mich mal eines Zitates von Ranger aus „Der Schuh des Manitu“: „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden!“. Nicht mit meiner persönlichen, sondern mit der unseres Landes.In den vergangenen gut sieben Jahrzehnten meines Daseins, die ich nicht als Alter, sondern als Lebenserfahrung sehe, habe ich stets einen kritischen Blick auf das Geschehen geworfen und immer wieder sind Dinge aufgetaucht, über die ich kopfschüttelnd hinweg gegangen bin. Politikerreden hatten hin und wieder sogar einen gewissen Unterhaltungsfaktor, ich erinnere nur an Edmund Stoiber und seinen improvisierten Transrapid-Sketch. Großes Kino zum kleinen Preis, zu dieser Zeit ging es uns allen ja noch, verhältnismäßig, gut.Heute sieht das alles ein bischen anders aus. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als dass sich die derzeit Verantwortlichen an einen großen Tisch setzen und ihr schwarzes, rotes, grünes, oder wie immer auch gefärbtes Jäckchen vorher an der Garderobe abgeben und sich überlegen, wie man dieses Debakel beendet.Zu guter Letzt noch ein Appell an all diejenigen, die denken, dass sie als Einzelperson nichts ausrichten können, womit sie ja durchaus Recht haben, aber wie heißt es so schön: „Together we are strong“ Ohne spürbare Änderungen wird es über kurz oder lang für ALLE ungemütlich. Das gilt es zu vermeiden.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon AlexRE » Do 18. Jun 2015, 22:29

Politikerreden hatten hin und wieder sogar einen gewissen Unterhaltungsfaktor, ich erinnere nur an Edmund Stoiber und seinen improvisierten Transrapid-Sketch.


Wenn ein Komiker so etwas als Sketch bringen will, muss er wahrscheinlich sehr lange dafür üben. ;)

Link
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon Staber » Fr 19. Jun 2015, 13:31

...da war doch noch was??

edmund.jpg
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Re: "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden"

Beitragvon Michael » Fr 19. Jun 2015, 15:48

Sie sprechen mir aus der Seele... Trotzdem muss ich, auch mit dem Wissen um offensichtliche Fehlentwicklungen in unserem Lande, Menschen auf diesen Umstand aufmerksam machen. Es ist nämlich keinesfalls so, dass man auch unter dem Gesichtspunkt einer (nicht bestreitbaren) evolutionären Entwicklung auch unserer Staatsbürger alles einmal einfach so belässt, wie es sich (leider) entwickelt hat.
Die Intention des Buches liegt ebenso darin, bei dem interessierten Leser, trotz der offensichtlichen "Mainstream" - Meinung, (wieder) ein Bewusstsein zu erzeugen, dass wir eben doch etwas an den Geschicken unseres Landes etwas ändern könnten. Eine Möglichkeit wäre auch, z.B. von dem uns garantierten Recht auf freie Wahlen Gebrauch zu machen... wer seinen Protest dadurch ausdrückt, indem er an diesen Wahlen eben nicht teilnimmt, darf sich eben auch nicht beschweren, wenn es "gegen uns" läuft. Ich denke in diesem Moment auch an den Ausgang der letzten Bürgerschaftswahl in Bremen, wo lauter Wahlverlierer die Regierung bilden dürfen.
Ich bleibe mit vollster Überzeugung dabei...JEDER kann etwas tun. Ich, für meinen Teil, versuche dies u.a. auch durch die Veröffentlichung meiner Bücher.
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Re: "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden"

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Jun 2015, 19:43

Michael hat geschrieben:Eine Möglichkeit wäre auch, z.B. von dem uns garantierten Recht auf freie Wahlen Gebrauch zu machen... wer seinen Protest dadurch ausdrückt, indem er an diesen Wahlen eben nicht teilnimmt, darf sich eben auch nicht beschweren, wenn es "gegen uns" läuft.


Wir hatten ursprünglich eine Parteigründung beabsichtigt und haben dann nur mangels einer hinreichenden Anzahl Mitwirkender einen Verein gegründet, der von anderen Leuten neu gegründete demokratisch fortschrittliche Parteien unterstützen soll.

Das ist unser politischer Ansatz, das hiesige Forum ist in diese Hompage integriert:

http://grundgesetzaktiv.de/ziele.htm

Der gegenwärtige Niedergang des Wohlstands und die Auflösungserscheinungen am Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip sind eben eine kollektive Fehlleistung der meisten Menschen in Deutschland und nicht nur durch einige wenige Politiker verursacht. Schließlich gibt es hierzulande freie, gleiche und geheime Wahlen. Gegen einen festen Wählerwillen könnten überhaupt keine politischen Versager herumstümpern und korrupte Halunken absahnen.
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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon Uel » Sa 20. Jun 2015, 15:19

Meine Meinung zu dem teilweise merkwürdigen Verhältnis der Wähler zu Wahlen hab ich schon vor Jahren hier gepostet:
Prinzipiell:
Wenn man mit der Regierungsarbeit unzufrieden ist, so sollte man die Opposition wählen, selbst wenn man sie als genauso schlecht einschätzt.
Es gibt das Sprichwort: Die Tröge bleiben, nur die Schweine wechseln. Aber der Wechsel der Schweine ist nicht zu unterschätzen: Denn während des Wechsels können sie nicht fressen und müssen sich erst ihren Platz neu organisieren. Und die alten Schweine werden bei dieser Prozedur nicht zu fett. Damit die Schweine nicht zu fett werden, habe ich auch die verlockende Möglichkeit, einen ungültigen Stimmzettel abzugeben, inzwischen verworfen.

Viele Bundesbürger haben immer schon taktisch gewählt, den Volksparteien durch beneidete Wachstumsraten von kleinen Parteien oder durch Koalitionspartner eine andere Nuance aufgezwungen. Deshalb sind auch Wahlprogramme und Wahlversprechen, durch den Zwang zu Kompromissen nach der Wahl, so lachhaft, die Nummer erleben wir gerade bei der FDP. In dieser Hinsicht ist auch die Linkspartei benutzbar. Allein die parlamentarische Existenz wirkt sich schon auf die Anderen aus, lässt sie sich ändern. Auch die CDU ist von den Grünen verändert worden und sie wird von der Linken verändert werden.


Also das Argument die Andern sind genauso schlimm ist Unsinn, wenn man mit der Politik nicht zufrieden ist. Der Wähler hat zur Veränderung nur die Möglichkeit des Abwählens, nur durch öfter wahrscheinliches Abwählen bekommt der Politiker ausreichend Respekt vor dem Wähler. Es ist immer gut, wenn die Schweine an den Trögen wechseln müssen. Es müssen erst neue Netzwerke gebildet werden, bevor das Spezeltum wieder wirksam wird. Deswegen ist ja auch die Begrenzung der Amtszeit des US-Präsidenten auf 8 Jahre eine weise Regel der Vorfahren.

Auch wählen wegen eines einzigen Themas kann unsinnig sein, wenn in Koalitionsverhandlunge mein Wunschthema ins Gegenteil verkehrt wird, siehe Angela beim Höhepunkt des letzten Wahlkampfes: "Mit mir wird es keine PKW-Maut geben". Ein linker Autonarr, der nur deswegen CDU gewählt hatte, müsste dann vor Wut in den Teppich beißen.

Das beste Mittel gegen Wahlmüdigkeit sind Volksabstimmungen bis zur EU-Ebene, das Schweizer Modell 1:1 auf unsere Verhältnisse übertragen, ohne deutsche Erfindungen einzubauen. Insbesondere ohne Mindestbeteiligungsquote. Das macht eine Mehrheit von Wahlmüden beim nächsten Mal garantiert munter, wenn sie nur einmal erleben müsste, wie eine Minderheit über ihre Köpfe hinweg ungeliebte Gesetze beschließt, die man selbst hätte verhinden können. Einen besseren Beschleuniger gegen Wahlmüdigkeit gibt es nicht. Im Übrigen ist Wahlmüdigkeit gar nicht so schlecht wie sie oft gemacht wird: die größten Hammerwerfer bleiben freiwillig zu Hause, eine Gnade der Natur der Dinge gegen die Dummheit.
http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?f=10&t=53&p=1963&hilit=schweine#p1963
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon Uel » So 13. Sep 2015, 19:51


Carlo Strenger: Zivilisierte Verachtung. Eine Anleitung zur Verteidigung unserer Freiheit. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. 104 Seiten, 10 Euro. E-Book: 9,99 Euro.


Liebe Leute,

ich möchte zu diesem Buch Stellung beziehen und wäre Euch dankbar wenn Ihr Eure Vorbehalte auch einbringen könntet z. B. anhand der Leseprobe dieser freigegebenen Seiten: http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518074411.pdf oder der Struktur, wie sie in der Kritike der Süddeutschen angedeutet wird. http://www.sueddeutsche.de/kultur/verteidigung-der-freiheit-kritik-heisst-jetzt-verachtung-1.2443155


Liebe Grüße
von Uel

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Re: Quo vadis Deutschland

Beitragvon AlexRE » So 13. Sep 2015, 20:35

Da rennt der Herr Strenger bei mir natürlich offenen Türen ein:

(...)

Konflikte mit Repräsentanten anderer Weltanschauungen sind
wiederhochaktuell:WladimirPutinsExpansionspolitikhatbis-
her seitens der westlichen Welt wenig Widerstand gefunden.
Dschihadistische Organisationen wie al-Qaida und der Islami-
sche Staat haben dem Westen offiziell den Krieg erklärt, und
China scheint die Vorherrschaft über Südostasien anzustreben.
Inzwischen gehen viele Politologen davon aus, dass wir einen
Wettbewerb unterschiedlicher Regimetypen erleben werden.
3
Als da wären: Autokratie à la Putin, Kapitalismus im Rahmen
eines Einparteiensystems, von Clans dominierte theokratische
Regimes wie in Saudi-Arabien und den Golfstaaten, gemäßigte
Autokratien wie beispielsweise in Singapur, neosozialistische
Varianten in Lateinamerika usw. – die immerhin alle dem tota-
len Chaos vorzuziehen sind, das große Teile Afrikas und Mit-
telamerikas erfasst hat, wo Warlords und mafiaartige Organi-
sationen herrschen. Die liberale Demokratie und die Idee der
universalen Menschenrechte, die unabhängig von Religion, Na-
tionalität, Geschlecht und sexueller Orientierung Geltung be-
anspruchen, haben die Welt am Ende doch nicht erobert, auch
wenn es in den neunziger Jahren so aussah, als sei der Domino-
effekt der Demokratisierung nicht mehr aufzuhalten.
4
(Wobei
man natürlich sehenmuss, dass der Großteil der Menschheit je-
derzeit mit den ärmsten und machtlosesten Europäern,
US
-
Amerikanern,KanadiernoderAustralierntauschenwürde,wes-
halb ja täglich Zehntausende ihr Leben riskieren,um aus Afrika
nach Europa zu gelangen.)

(...)


Allerdings enthalten die 20 Seiten google - Leseprobe nur die Problembeschreibung und nichts zur Lösung ...
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