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Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Mi 31. Jul 2013, 15:59
von Arbeitslos
AlexRE hat geschrieben:
Arbeitslos hat geschrieben:Weniger Dankbarkeit der politischen Stimmung, sondern dass es - im Gegensatz zu vielen europäischen Nachbarn - überhaupt ein soziales Netz gibt.


Die alten EU - Staaten haben alle ein soziales Netz, in einigen sind die Sozialleistungen sogar höher als in Deutschland. Ganz ohne soziales Netz geht es aber auch in ex - kommunistischen Ländern nicht.


Soziales Netz ist wichtig, ohne Frage, in welchen einigen Staaten sind denn die Leistungen höher als in Deutschland?

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Mi 31. Jul 2013, 16:02
von AlexRE
Arbeitslos hat geschrieben:Soziales Netz ist wichtig, ohne Frage, in welchen einigen Staaten sind denn die Leistungen höher als in Deutschland?


In Frankreich und in den skandinavischen Staaten, soweit ich weiß. Da müsste man im Zweifel mal googeln.

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Mi 31. Jul 2013, 17:55
von AlexRE
Arbeitslos hat geschrieben:@alex

Wenn man über alle Wohlstandsbürger sagen könnte, sie seien faul und träge, dann würde das auch für die Franzosen, die Italiener, die Spanier usw. gelten, ist aber nicht so, der Deutsche ist mMn besonders träge, evtl. kannst du dich mit dieser Aussage besser arrangieren. Es ist wahrscheinlich so, dass jeder Kulturkreis mentalitätsbedingt anders mit den Gegebenheiten umgeht.

Bezüglich der Dankbarkeit denke ich komplett anders. Die Regierungen Kohl ff. haben gezielt Bildung verhindert und Dankbarkeit gelehrt. Seitdem begnügt man sich mit Niedriglohn und/oder Transferleistungen. Es wird so viel erwirtschaftet, doch das wenigste bekommt der Bürger. Das Lohnniveau fällt und fällt und nun ist man noch dankbar (oder hat dankbar zu sein), dass man viel Arbeit für wenig Geld machen darf.


Hier ist übrigens visuell dargestellt, wieso das mit der Dankbarkeit nicht oder jedenfalls nicht mehr lange funktionieren kann:

Bild

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -platz-23/

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Mo 12. Aug 2013, 18:19
von GasGerd
Heute auf web.de geschrieben:

Das aktuelle Thema "Fast 3 Millionen mit Zweitjob" hat auch was mit unserem Thema hier zu tun:

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19288649?sp=371#jump

"Damit arbeiteten 9,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nebenbei in einem Zweitjob. Damit hat sich der Anteil innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt (2003: 4,3 Prozent).

Zimmermann sieht in der deutlichen Zunahme einen Beleg dafür, dass "für immer mehr Beschäftigte das Einkommen aus einem Job nicht mehr ausreicht". Der überwiegende Teil der Zweitjobber mache dies "aus purer finanzieller Not und nicht freiwillig"."


Das heißt aber auch, dass die Leistungsfähigsten und -willigsten unter den Vollzeitbeschäftigten auf gar keinen Fall mehr Zeit haben, ihre beruflichen Qualifikationen durch Weiterbildungsmaßnahmen zu erweitern.

Die Spottbilliglöhne verhindern also auch auf diesem Wege die Behebung des vielbejammerten (angeblichen) Fachkräftemangels, nachdem sie schon die Anwerbung ausländischer Hochqualifizierter wegen der mangelnden Attraktivität des Standorts Deutschlands für international mobile Fachleute erschwert und in manchen Branchen unmöglich gemacht haben.

Mit dem verbissenen Festhalten an dem Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" und dem irrational dogmatischen Willen, jede Art von Arbeit in Deutschland billig zu machen wie Dreck, sägen sich unsere hohen Herrschaften in Politik und Wirtschaft also den Ast ab, auf dem sie selbst sitzen.


http://meinungen.web.de/forum-webde/post/10578641?sp=462#jump

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Mo 12. Aug 2013, 18:33
von Staber
Ich erinnere mich noch Zeiten , da war es möglich - ja der Normalfall - das nur ein Partner arbeiten ging und damit die Familie (Mann,Frau und Kinder) durchbrachte. Auch mit "Normalberufen" wie z.B. Müllmann oder LKW-Fahrer war das möglich, nicht nur für Direktoren.
Ist das der Fortschritt???

gruß staber

sie haben es geschaft

BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 02:58
von Sonnenschein+8+
Frank Pondruff ist stolz. Jahrelang waren er und seine achtköpfige Familie auf Hartz IV angewiesen. Mit viel Geschick und Kraft schafften sie es heraus - und konnten ihr Zuhause behalten

Frank Pondruff hat Arbeit. Und er hat auch wieder einen vollen Kühlschrank. Doch das war für ihn und seine achtköpfige Patchwork-Familie nicht immer so. Vier Jahre lang waren die Pondruffs auf Hartz IV angewiesen - und auf Lebensmittelspenden. Jahrelang hatte Frank Pondruff als Techniker gut verdient, konnte mit der Familie ein eigenes Haus beziehen. Dann kam die Arbeitslosigkeit. Frank und seine Frau Andrea haben sich geschämt für ihre Armut. Und sie haben alles dafür getan, aus dem Hartz IV-Loch herauszukommen. Ganz allein kämpften sie gegen alle Widrigkeiten, für die Kinder, für ihr Haus, für eine neue Arbeitsstelle. Sie haben es geschafft


Und es geht doch noch in Deutschland, nur es ist Schwierig. Aber wie immer ist das Leben kein Zuckerschlecken ;) ich freu mich für diese Familie

http://www.stern.de/tv/sterntv/raus-aus ... 45901.html

Re: sie haben es geschaft

BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 10:24
von Sonnenschein+8+
Caloderma hat geschrieben: Nein Sonne, sowas hat einen ganz bitteren und dummen Beigeschmack:

http://www.forentalk.eu/post752.html#p752


Klar, weil sie Arbeiten ;) Natürlich ist es scheiße für einen Hungerlohn zu Arbeiten aber er will ja seinen Kindern zeigen dass nicht H4 die Alternative ist.Auch wenn es zur Zeit nicht rosig aussieht will ich Persönlich wieder Arbeiten, weil ich meinen Kindern ua. zeigen will dass Arbeit besser ist. Weil man gewöhnt sich nämlich ziemlich schnell daran gele ;) ja ja.. ich weiss schon ich stehe wieder alleine da mit meiner Meinung.

P.s. ich freue mich für jeden einzelnen der/die trotz alledem eine Arbeit an nimmt.

Re: Hartz-IV-Empfänger, verkauft eure Möbel!

BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 12:51
von AlexRE
AlexRE hat geschrieben:Diesen thread werde ich heute oder morgen irgendwann mit unserem thread "wir können auch anders" zusammenlegen, weil sein Thema dort schon besprochen wird.


Vollzogen.

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: So 18. Aug 2013, 13:36
von AlexRE
Jetzt wollen sie in Südeuropa die Qualifizierten unter den Krisenopfern einsammeln:

Seehofer will Bayern zu Zuwanderungsland für europäische Jugendliche machen

CSU-Chef Horst Seehofer will Bayern zu einem Zuwanderungsland für europäische Jugendliche machen, die in ihrer Heimat keine Jobs finden. "Wir haben hier zu wenig junge Leute, in einigen europäischen Ländern herrscht dagegen eine Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent. Um diesen qualifizierten Nachwuchs sollten wir uns stärker bemühen", sagte Seehofer der "Welt am Sonntag".

(...)


http://www.extremnews.com/nachrichten/politik/40e31483f488afa

So kann man trotz des Geburtenrückgangs in Deutschland weiter Löhne drücken - meinen sie. Ich schätze aber, dass auch die durch die Krise erhöhte Zahl der auswanderungswilligen Qualifizierten weltweit noch bessere Angebote findet als H 4 - Aufstockung in Deutschland.

Re: wir können auch anders

BeitragVerfasst: Di 27. Aug 2013, 15:43
von GasGerd
Heute auf web.de geschrieben:

Vom aktuellen thread "Neuwagen - Käufer so alt wie nie" hierher kopiert:

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"Der Forscher macht drei wesentliche Gründe aus, warum junge Käufer immer seltener werden. "Erstens: Der demografische Wandel spiegelt sich im Neuwagenmarkt. Der zweite Grund: In Großstädten wird das Auto als Statussymbol für junge Menschen unbedeutender. Drittens: Es fehlt an Autos, welche die Jugend ansprechen.""

Viertens: Die ältere Generation genießt noch Bestandsschutz aus den Zeiten des Massenwohlstands in Gestalt von unkündbaren gutbezahlten Jobs und hohen Renten.

Viele jüngere Leute dagegen sind einkommensmäßig bereits in den Verhältnissen des neuen Feudalismus, die keinen Massenwohlstand mehr vorsehen, angekommen und werden sich ihr ganzes Leben lang von einem H 4 - Aufstocker - Job zum anderen hangeln und als Rentner Grundsicherung beziehen.

Die werden niemals das Geld für einen Neuwagen haben.

Die heutigen Werkvertrags - Auftraggeber in der Autoindustrie ( http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1744564/ ) werden sich dann irgendwann an Henry Fords berühmten Spruch erinnern müssen: "Autos kaufen keine Autos".

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19409401?sp=406#jump
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Der Beitrag war einem Forentroll wert, die Nazikeule rauszuholen, weil Henry Ford nicht nur einer der erfolgreichsten Unternehmer der Weltgeschichte und ein brillianter ökonomischer Denker, sondern leider auch ein antisemitischer Verschwörungstheoretiker war.

Es mag ja Leute geben, die aus reiner Freude an der Zersetzung von Diskussionen so einen Mist schreiben, einfach nur wegen irgendwelcher psychischen Macken. Aber hier geht es u. a. um Billiglohn - Werkvertragsarbeiter, die neben den noch verbliebenen normalen Arbeitnehmern in der Autoindustrie stehen und für die Hälfte oder 1/3 des Lohnes die gleiche Arbeit tun. Bei solchen Diskussionen kommt mir so langsam der Verdacht, dass auf den großen Foren wie diesem hier bezahlte Diskussionszersetzer unterwegs sind.


http://meinungen.web.de/forum-webde/post/10578641?sp=476#jump