wir können auch anders

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: wir können auch anders

Beitragvon GasGerd » Sa 11. Mai 2013, 17:09

Heute auf gmx geschrieben:

Gerade auf dem aktuellen "Kartoffel - Kartell" - thread geschrieben:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/18499440?sp=112#jump

"Das Kartell habe ganz einfach funktioniert, sagte ein Branchenkenner der "SZ". Es soll eine Art Anführer gegeben haben, der beispielsweise vor den Bestellungen der großen Discounter-Ketten die Kollegen angerufen und den Wochen-Preis ausgemacht habe. Die Angebote sollen sich dann nur um einen oder ein paar Cent unterschieden haben."

Wenn das bei einem alltäglichen Produkt, bei dem nicht die Besonderheit der weltweit geringen und überschaubaren Zahl von Produzenten wie beim Mineralöl besteht, praktisch möglich ist, dann funktioniert die freie Marktwirtschaft in Sachen Preisbildung vermutlich nirgendwo mehr nach dem Schulmodell "VWL 1. Semester".

Außerhalb des Hörsaals und jenseits der Sprechblasen von Politikern und mainstream - Medien funktioniert das ganz anders: Man muss nur einmal im Leben über seinen Schatten springen und sich entschließen, lieber selbst zu bescheißen als beschissen zu werden und sich damit abfinden, dass man eben ein Schwein sein muss, um in einem Schweinesystem menschenwürdig zu leben. Sodann fügt man sich in eine Seilschaft an, bescheißt für den Rest seines Berufslebens die arbeitenden Knechte (legal, illegal, scheißegal) und lebt glücklich und zufrieden in sicherem Wohlstand, eingebettet in die vorbezeichneten Politikersprechblasen.

Die Knechte, die keinen Anschluss an eine Seilschaft finden, werden derweil in die Zeitarbeit abgedrängt und bekommen für noch so werthaltige und zunehmend auch qualifizierte Arbeit ein Drecksgeld zuzüglich H 4 - Aufstockung.

Wirklich irre wird es allerdings, wenn die Knechte nach und nach in die Mehrheit geraten und trotzdem alle 4 Jahre an der Wahlurne den Schweinestall bestätigen statt ihn abzureißen ...


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=371#jump
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Re: wir können auch anders

Beitragvon GasGerd » So 12. Mai 2013, 20:04

Weiter geht`s ...

"das nennt man dann entwicklungshilfe indem man die beste leute aus der 3. welt abzieht??"

Nicht nur aus der 3. Welt, arme EU - Länder wie Rumänien und Bulgarien brauchen z. B. ihre sauteuer ausgebildeten Mediziner auch für das eigene Gesundheitswesen, können aber nichts dagegen machen, dass der Wirtschaftsgigant Deutschland auch noch an der eigenen Jugend spart (der die Hochschulreife hintenrum durch den Numerus Clausus wieder aberkannt wird) und wirtschaftlich viel schwächeren Ländern dringend benötigte Fachleute abwirbt.

Was die "Preisbildung" am Arbeits"markt" betrifft, zitiere ich lieber Helmut Schmidt als das selbst zu kommentieren. Als normaler Forenschreiber ohne die Autorität des "elder statesman" H. Schmidt landet man für diese Wahrheit nämlich ruck-zuck in der rechten Schublade:

"„Im Grunde genommen ging es ihm [dem damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard] darum, durch Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte das Lohnniveau niedrig zu halten. Mir wäre stattdessen lieber gewesen, die deutschen Löhne wären gestiegen.“[5]"

http://de.wikipedia.org/wiki/Einwanderung_aus_der_T%C3%BCrkei_in_die_Bundesrepublik_Deutschland


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=378#jump
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Re: wir können auch anders

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Mai 2013, 09:16

...und wirtschaftlich viel schwächeren Ländern dringend benötigte Fachleute abwirbt.



Sind sie so erpicht darauf, in Deutschland zu arbeiten, wenn doch D inzwischen fast zum Billiglohnstandort verkommt?
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Re: wir können auch anders

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 13. Mai 2013, 09:48

maxikatze hat geschrieben:Sind sie so erpicht darauf, in Deutschland zu arbeiten, wenn doch D inzwischen fast zum Billiglohnstandort verkommt?


ich denke( so meine Meinung) das nicht bloss Geld eine Rolle spielt sondern das lebenswerte Leben. Sprich: man hat mehrere Möglichkeiten wzb für Kinder eine gute Schulausbildung oder bei uns ist das mit den Korrupten Behörden noch nicht so schlimm. ( nur mal paar beispiele) natürlich gibt es mehrere Gründe. Ich Persönlich täte ich auch in ein Land gehen wenn ich da wäre Wo es besser wäre. Täte eigentlich so glaube ich jede/r ;)
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Re: wir können auch anders

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Mai 2013, 12:05

maxikatze hat geschrieben:
...und wirtschaftlich viel schwächeren Ländern dringend benötigte Fachleute abwirbt.



Sind sie so erpicht darauf, in Deutschland zu arbeiten, wenn doch D inzwischen fast zum Billiglohnstandort verkommt?


Das Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" funktioniert ja im Bereich der Höchstqualifizierten nicht wie politisch gewünscht. Ärzte jedenfalls verdienen in Deutschland immer noch mehr als in Rumänien und Bulgarien, zumal in dem Bereich über den NC der Zugang für Einheimische beschränkt ist.

Übrigens ist die faktische Abschaffung der allgemeinen Hochschulreife durch den Numerus Clausus immer noch verfassungsrechtlich höchst fragwürdig, auch wenn das BVerfG sich in mehreren Urteilen alle Mühe gegeben hat, diesen Mist zu rechtfertigen.
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Re: wir können auch anders

Beitragvon GasGerd » Fr 17. Mai 2013, 16:54

Auf dem gmx - thread sind heute mehrere Beiträge geschrieben worden, von mir zuletzt das:

FXSDEZ | 73 Beiträge

Hallo!
Gestern im- Europaforum2013- meinte ein hoher EU Mensch Herr Boek, "Mindestlohn geht NICHT , wegen BRD´s Wettwbewerbsfähigkeit etc."
Also brauch man demnach die nächsten Jahre garnicht mehr über Mindestlohn reden . ?
-----------------

Um die Glaubwürdigkeit solcher Herrschaften in das richtige Licht zu rücken, muss man nur herausstreichen, dass Deutschland bereits VOR der Agenda 2010 seit langer Zeit Exportweltmeister war. Einen großen Billiglohnsektor auf die Stärken des amtierenden Weltmeisters im Qualitätswettbewerb und bei der Arbeitsproduktivität draufzusatteln, bewirkt natürlich nicht mehr "Wettbewerbsfähigkeit" (die liegt ja schon an der Weltspitze), sondern eine gewaltige Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Standorten und den Export von strukturbedingter (Vernachlässigung des eigenen Binnenmarktes) Arbeitslosigkeit. Nicht zuletzt deswegen haben wir jetzt z. B. in Spanien und anderswo in Südeuropa eine atemberaubende Jugendarbeitslosigkeit.

Wenn ein EU - Mensch wie Herr Boek diesen Zustand unbedingt durch die Verhinderung von Mindestlöhnen in Deutschland verfestigen will, können wir das ganze Projekt EU wohl so langsam vergessen. Die von der derzeitigen politischen Klasse ständig krampfhaft zitierte Friedenssicherung durch die europäische Einigung verkehrt sich so auch in ihr Gegenteil. Ein Großstaat mit vielen Völkern und weniger Demokratie und Wohlstand als die zuvor unabhängigen Einzelstaaten gefährdet vielmehr den Frieden, das lehrt die historische Erfahrung mit den Völkergefängnissen (Österreich-Ungarn, russisches und osmanisches Reich) vor dem ersten Weltkrieg.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=385#jump
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Re: wir können auch anders

Beitragvon AlexRE » Fr 17. Mai 2013, 18:08

Trocken Brot macht Wangen rot:

http://gffstream-4.vo.llnwd.net/c1/radio/wdr2kabarett/wdr2kabarett_pispers_20130514_1050.mp3

... aber Autos kaufen immer noch keine Autos.
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Re: wir können auch anders

Beitragvon AlexRE » Fr 17. Mai 2013, 18:26

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Re: wir können auch anders

Beitragvon GasGerd » Mo 20. Mai 2013, 17:21

Heute zum Thema "Vertrauen" auf gmx geschrieben: ;)

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132leorobi | 12088 Beiträge

mißtrauen ???


statt


ver-trauen???
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Vertrauen gegenüber Politikern, die sich bereits schwerer Verletzungen ihrer grundgesetzlichen Pflichten und der politischen Mandatsverträge (Wahlversprechen brechen oder das eigene Programm vernachlässigen) mit ihren Wählern schuldig gemacht haben, ist nicht staatstragend, sondern dumm.

Das habe ich gerade auf einem anderen thread an einen "staatstragenden" Etablierten - Wähler gepostet:

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post ... p=287#jump

strathmann 5001 Beiträge

Splitterparteien sind die "Politik" gewordenen Kegelclubs, die ihre Ausflüge nicht mehr länger selbst finanzieren wollen. Ihre Auswirkungen auf die Politik beruhen allenfalls auf einem gewissen Grad von Populismus und der vergeht recht schnell.
-----

Aha ...

Worauf beruht denn die "Alternativlosigkeit" etablierter Parteibuchkarrieristen, die außer dem Anp.... politischer Gegner gar nichts zustande kriegen, weder einen Flughafen noch einen Bahnhof noch die Ratifizierung der UN - Konvention gegen Korruption?

Deine Argumentationsweise würden Feudalherren und Diktatoren aller Art mit Wohlgefallen betrachten. Frag`doch mal bei der Regierung oder CDU nach, vielleicht lassen sie für Deine Forentätigkeit ein Taschengeld springen.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=392#jump
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Re: wir können auch anders

Beitragvon AlexRE » Fr 24. Mai 2013, 00:31

Wenn Georg Schramms Analyse der klassenstaatlichen Entwicklung unserer Gesellschaft zutrifft (alles gewollt und geplant), dann haben wir es nicht mir irgendwelchen Missständen, sondern mit systematischer Sabotage an der grundgesetzlichen Ordnung zu tun:

Link
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