Denkmal für Contergan - Geschädigte

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Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon AlexRE » Fr 31. Aug 2012, 17:02

Ist die Geste wirklich so verunglückt?

Empörung über Contergan-Denkmal

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Die einen kündigen eine Demo an, die anderen bleiben ganz weg: Das erste Contergan-Denkmal wird morgen in Stolberg enthüllt - gegen den Willen vieler Geschädigter. Und das nicht nur, weil ausgerechnet der Pharmakonzern Grünenthal die Skulptur bezahlt.

(...)


„Wir können uns mit diesem Denkmal nicht identifizieren", sagt Ilonka Stebritz, Sprecherin des Bundesverbands Contergangeschädigter, in dem der überwiegende Teil der 2400 in Deutschland lebenden Opfer organisiert sind. Vielen von ihnen stößt bitter auf, dass das Mahnmal ausgerechnet vom Pharmakonzern Grünenthal finanziert wird, der Firma, die das gefährliche Schlafmittel Contergan vor gut 50 Jahren auf den Markt brachte und hernach jahrzehntelang mit den Opfern über mögliche Entschädigungen stritt. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Grünenthal mit möglichst wenig Einsatz für uns Geschädigte möglichst viel für sein eigenes Image tut“, sagt Stebritz.

(...)


http://www.fr-online.de/panorama/contergan-skandal-empoerung-ueber-contergan-denkmal,1472782,17006012.html

Immerhin hat die Firma Grünenthal sich gelegentlich der Einweihung des Denkmals erstmals offiziell entschuldigt:

http://www.rp-online.de/gesundheit/news/contergan-hersteller-entschuldigt-sich-erstmals-1.2975361

So eine Entschuldigung ist rechtlich gesehen kein hohler und unverbindlicher Spruch. Das könnte in zukünftigen Rechtsstreitigkeiten um die Spätfolgen für die Geschädigten als Eingeständnis der schuldhaften Verursachung des Schadens gewertet werden und deshalb ein Zeichen dafür sein, dass Grünenthal solche Prozesse nicht mehr führen und sich freiwillig - zumindest dem Grunde nach - als verantwortlich für diese Spätfolgen erklärt.

Die Empörung der Sprecherin des Bundesverbandes könnte also etwas voreilig sein.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon DJ_rainbow » Fr 31. Aug 2012, 17:26

Unsere herzallerliebste Hure der Mächtigen wird Schadenersatz schon verhindern. Wo kämen wir denn auch hin!
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

Modi bei http://www.radio-xtream.de

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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon Chrissie » Sa 1. Sep 2012, 01:36

Moin,
watt is datt denn?
Ich bin selber Contergan-Opfer, und ich komme mir reichlich verarscht vor.
Die Tussi die da auf dem Stuhl sitzt, sieht aus als wenn sie einen an der Mütze hat.
Ich persönlich finde dieses Ding ist eine Beleidigung, für alle Contergan-Opfer.
Wenn endlich die Kohle mal angepasst werden würde, das wäre mal ein Schritt nach vorne aber das Ding ist ja ein Schlag in die Fresse.
Wenn ich mal da in der Nähe bin, dann bringe ich das Ding mit nach hause, und hole mir den
Schrottwert!!
Ich möchte den "Künstler" mal kennenlernen, dem würde ich "Beine" machen!!!
Eine Unterschriftensammlung gegen dieses Ding müsste her, damit dieses peinliche Ding wieder weg kommt
Gruß

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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon maxikatze » Sa 1. Sep 2012, 07:59

Wenn endlich die Kohle mal angepasst werden würde, das wäre mal ein Schritt nach vorne ...



Die monatlich gezahlte "Kohle" wurde vor vier Jahren verdoppelt um etwas Erleichterung für den betroffenen Personenkreis zu schaffen. Zusätzlich erhalten sie eine jährliche Rente je nach Behinderungsgrad bis zu 4.000.- €. War das kein Schritt in die richtige Richtung?
Grünenthal hat in die Stiftung 50 mio Euro eingezahlt. Den Rest bezahlt der Bund, d.h. der Steuerzahler. Man mag darüber streiten, ob Grünenthal genug Geld eingebracht hat, aber letztendlich bezahlen wir doch alle dafür. Ich kenne natürlich nicht die Bilanzen der Firma, aber es bringt nichts, durch enorm hohe Ansprüche einen Betrieb finanziell ausbluten zu lassen.


http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 76676.html

Meine Meinung zum Denkmal selbst: Die sollten das Ding in die Tonne treten. Mitleid und ein Zurschaustellen will ganz sicher kein Betroffener.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon AlexRE » Sa 1. Sep 2012, 11:45

maxikatze hat geschrieben:Die monatlich gezahlte "Kohle" wurde vor vier Jahren verdoppelt um etwas Erleichterung für den betroffenen Personenkreis zu schaffen. Zusätzlich erhalten sie eine jährliche Rente je nach Behinderungsgrad bis zu 4.000.- €. War das kein Schritt in die richtige Richtung?
Grünenthal hat in die Stiftung 50 mio Euro eingezahlt. Den Rest bezahlt der Bund, d.h. der Steuerzahler. Man mag darüber streiten, ob Grünenthal genug Geld eingebracht hat, aber letztendlich bezahlen wir doch alle dafür. Ich kenne natürlich nicht die Bilanzen der Firma, aber es bringt nichts, durch enorm hohe Ansprüche einen Betrieb finanziell ausbluten zu lassen.


Mit "Kohle anpassen" war gemeint, dass Contergangeschädigte z. B. in England eine wesentlich höhere Rente bekommen als in Deutschland. Wenn die Katastrophe nicht eingetreten wäre, wären die enormen Profite aus diesem Produkt aber der deutschen Volkswirtschaft und der Firma Grünenthal zugeflossen und nicht der britischen Wirtschaft. Das war das einzige Schlaf- und Beruhigungsmittel ohne bekannte Nebenwirkungen, über die Laufzeit des Thaliodomid - Patents hätte das dreistellige Milliardenprofite - mit der entsprechenden Beteiligung des deutschen Fiskus - eingespielt.
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon maxikatze » Sa 1. Sep 2012, 13:53

Wenn die Katastrophe nicht eingetreten wäre, wären die enormen Profite aus diesem Produkt aber der deutschen Volkswirtschaft und der Firma Grünenthal zugeflossen und nicht der britischen Wirtschaft.



Du machst der Firma Vorwürfe, weil sie keinen Profit mehr für das Produkt erzielen will?

http://www.contergan.grunenthal.info/gr ... 400240.jsp
12. Wie ist Grünenthal nach der Contergan-Tragödie mit Thalidomid umgegangen?
Per Geschäftsführungsbeschluss wurde Thalidomid nach der Contergan-Tragödie nicht mehr kommerziell vermarktet, so dass Grünenthal damit keine Gewinne mehr erzielte.
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon AlexRE » Sa 1. Sep 2012, 14:04

maxikatze hat geschrieben:
Wenn die Katastrophe nicht eingetreten wäre, wären die enormen Profite aus diesem Produkt aber der deutschen Volkswirtschaft und der Firma Grünenthal zugeflossen und nicht der britischen Wirtschaft.



Du machst der Firma Vorwürfe, weil sie keinen Profit mehr für das Produkt erzielen will?

http://www.contergan.grunenthal.info/gr ... 400240.jsp
12. Wie ist Grünenthal nach der Contergan-Tragödie mit Thalidomid umgegangen?
Per Geschäftsführungsbeschluss wurde Thalidomid nach der Contergan-Tragödie nicht mehr kommerziell vermarktet, so dass Grünenthal damit keine Gewinne mehr erzielte.


Nein, ich werfe der Firma und dem deutschen Staat vor, dass sie gemeinsam die Chance auf dreistellige Milliardenprofite wahrgenommen haben und jetzt gegenüber denen, die die Folgen des eingetretenen Risikos zu tragen haben, herumgeizen. Dass deutsche Contergan - Geschädigte geringere Renten bekommen als britische, obwohl GB überhaupt nicht an den Profitchancen beteiligt war, halte ich für eine Unverschämtheit.

Wenn ein Risiko, das mit großen Chancen für die Allgemeinheit verbunden ist, gegenüber einer Minderheit eintritt, hat die Allgmeinheit diese Minderheit angemessen zu entschädigen, das ist ein altes Rechtsprinzip:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufopferungsanspruch

Mit den Haftentschädigungen für unschuldig Verurteilte ist das übrigens genauso. Die Allgemeinheit muss dieses Restrisiko auf Kosten einiger weniger Menschen eingehen, um sich wirksam gegen Rechtsbrecher verteidigen zu können, bezahlt aber in Deutschland nur lächerlich geringe Entschädigungen an die Menschen, zu deren Lasten sich das Risiko verwirklicht.
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon AlexRE » Sa 15. Sep 2012, 23:12

Chrissie hat geschrieben:Ich persönlich finde dieses Ding ist eine Beleidigung, für alle Contergan-Opfer.


So sieht moderne Kunst nun einmal aus:

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Der leere Stuhl symbolisiert die verstorbenen Opfer und die Positur des Mädchens auf dem zweiten Stuhl die Leiden der überlebenden Opfer.

Übrigens habe ich Dich schon in einer ähnlichen Position gesehen, wenn auch nicht leidensbedingt, sondern müdigkeitsbedingt einer langweiligen Gesprächsrunde davonschlummernd. :mrgreen:
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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon Staber » So 16. Sep 2012, 12:30

@Alex
Ist die Geste wirklich so verunglückt?


Und wie! :x


Es ist und bleibt eine Schande für die Conterganopfer, erst werden sie getötet und verstümmetl durch Grünenthal, dann vom Deutschen Staat im Jugentalter entrechtet, über jahrzehnte auf Grund ihrer Verstümmelungen gedemütigt und ausgegrenzt, ihre täglichen Schmerzen mit Morphium betäubt. Und jetzt kommt ihr Schädiger Grünenthal der mit gesuchten NS-Verbrechern das Gift Thalidomid als Zuckerplätzchen an Schwangere verkaufte mit einer Blechfigur. Hallo, gehts noch!! :roll: :x
Die Schädiger Familie Wirtz sitzen wie die Hennen auf ihre 3.450 000 000 Euro und bezahlen jetzt nach über 50 Jahren Leid und Schmerz 5.000 Euro für ein kleines 60cm Blechmädchen ohne Arme zum Gedenken an die Conterganopfer. Hallo, gehts noch!! Wo bleibt Frau Merkel?? Wenn es um Unrecht in anderen Ländern geht, dann wird aufgeschrien und alles verurteilt. Was ist mit diesem, im eigenen Land mit dem Recht der Conterganopfern die vom Deutschen Staat zu Bittstellern degradiert wurden.

Kot*en könnte man da!

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Re: Denkmal für Contergan - Geschädigte

Beitragvon AlexRE » So 16. Sep 2012, 12:48

Staber hat geschrieben:Und wie! :x


Das Denkmal stammt von einem Contergan - geschädigten Künstler, die Initiative dazu ist also nicht unbedingt von der Firma Grünenthal ausgegangen.

Und jetzt kommt ihr Schädiger Grünenthal der mit gesuchten NS-Verbrechern das Gift Thalidomid als Zuckerplätzchen an Schwangere verkaufte mit einer Blechfigur.


Das mit den NS - Wissenschaftlern stimmt allerdings. Ich habe sogar gelesen, dass die Ursprünge der Entwicklung des Wirkstoffes Thalidomid noch in der Kriegszeit liegen und dass ein ehemaliger KZ - Arzt, der später bei Grünenthal angeheuert hat, maßgeblich daran beteiligt war. Wenn das alles stimmt, müsste man natürlich befürchten, dass in einem NS - Konzentrationslager das Zeug wie alle Neuerungen an Menschen getestet wurde. Und das hieße wiederum, dass die Fortentwickler des Wirkstoffes in der Wirtschaftswunder - Zeit durch alte Testergebnisse vorgewarnt waren und die Risiken bewusst eingegangen sind ...
Der Stuttgarter OB Rommel:

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