Anmerkungen von Prof. Hankel

Ein Unterforum für Themen zu den Auswirkungen der europäischen Union auf die verfassungsrechtliche Situation der Deutschen.

Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon GasGerd » Mo 3. Okt 2011, 15:35

maxikatze hat geschrieben:http://www.dr-hankel.de/2011/09/30/unruhe-ist-burgerpflicht-interview-mit-eigentumlich-frei/

Aus dem Interview:

...


ef: Die Politik bestreitet die vehement. Welches Wundermittel hätte die Griechen aus dem Sumpf gezogen?
Hankel: Griechenland hätte aus dem Zwang der Dinge heraus genau das getan, was man in 3.000 Jahren Geldgeschichte in solchen Lagen immer tut – man wertet ab. Man verhandelt mit den Gläubigern über einen Schuldennachlass, über einen sogenannten „Haircut“. Den bekommt man auch, weil jeder Gläubiger weiß, dass der Schuldner ohne Haircut schlicht die Zahlungen einstellt. Also einigt man sich auf einen mittleren Weg. So haben es in den letzten Jahrzehnten alle Staaten in ähnlicher Situation – wie Griechenland, Argentinien, Mexiko, Russland oder die Ukraine – gehalten. Der Austritt aus dem Euro hätte automatisch zu Abwertung und Haircut geführt und er hätte vor allen Dingen dem Land die Rosskur erspart, die heute ökonomisch widersinnig und extrem demokratiefeindlich von EU und IWF im Tandem verlangt werden.
Überall da, wo der Finanzsektor kolossal aufgebläht wurde, ist die Rezession am stärksten. Dass es bei uns bisher glimpflicher abgegangen ist, verdanken wir dem Umstand, dass wir weniger „overbanked“ sind.

...


Die Quelle habe ich heute bei gmx verwendet:

RudiJungerM

"Das war doch zu erwarten, das hätten wir billiger haben können.
Rettet den Euro - schmeisset Griechenland endlich raus - den anderen Grattlerstaaten zur Warnung!"

Man muss Griechenland nicht "rausschmeissen", man muss nur die ursprünglichen rechtlichen Voraussetzungen für die Gemeinschaftswährung beachten ("bail out - Verbot") und die Finger von Rettungspaketen und sonstigen Erscheinungsformen einer Transfer - Union lassen, dann bleibt Griechenland gar nichts anderes übrig, als zumindest vorübergehend die Euro - Zone zu verlassen, um sich so zu sanieren, wie das bankrotte Staaten schon immer gemacht haben, anders geht es nämlich nicht. Hier erklärt Prof. Hankel das:

"ef: Die Politik bestreitet die vehement. Welches Wundermittel hätte die Griechen aus dem Sumpf gezogen?
Hankel: Griechenland hätte aus dem Zwang der Dinge heraus genau das getan, was man in 3.000 Jahren Geldgeschichte in solchen Lagen immer tut – man wertet ab. Man verhandelt mit den Gläubigern über einen Schuldennachlass, über einen sogenannten „Haircut“. Den bekommt man auch, weil jeder Gläubiger weiß, dass der Schuldner ohne Haircut schlicht die Zahlungen einstellt. Also einigt man sich auf einen mittleren Weg. So haben es in den letzten Jahrzehnten alle Staaten in ähnlicher Situation – wie Griechenland, Argentinien, Mexiko, Russland oder die Ukraine – gehalten. Der Austritt aus dem Euro hätte automatisch zu Abwertung und Haircut geführt und er hätte vor allen Dingen dem Land die Rosskur erspart, die heute ökonomisch widersinnig und extrem demokratiefeindlich von EU und IWF im Tandem verlangt werden.
Überall da, wo der Finanzsektor kolossal aufgebläht wurde, ist die Rezession am stärksten. Dass es bei uns bisher glimpflicher abgegangen ist, verdanken wir dem Umstand, dass wir weniger „overbanked“ sind."

http://www.dr-hankel.de/2011/09/30/unruhe-ist-burgerpflicht-interview-mit-eigentumlich-frei/

Dass auf Dauer die kleinen Steuerzahler einer Ländergruppe für die Steuerhinterziehungen der Reichen einer anderen Ländergruppe aufkommen, hat dagegen kein historisches Vorbild - von der Tributpflicht besiegter Völker mal abgesehen - und wird mit Sicherheit schiefgehen.

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13232845?sp=189#jump
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon Uel » Mo 3. Okt 2011, 16:32

@ Maxi, @Gasgerd,

ich kann nur auf den Fall Argentinien verweisen. Ist auf Wiki schön dokumentiert. Erst als sie den IWF (intenationalen Währungsfont) aus dem Land geworfen haben, weil die Bevölkerung das fortschreitende Elend nicht weiter dulden wollte, ging es langsam bergauf. Im Endeffekt sollen die, wenn ich mich richtig erinnere, den Gläubigern nur 25% ausgezahlt haben.

Natürlich hatten die dann ihre Kreditwürdigkeit weltweit verspielt. Hat aber auch einen großen Vorteil: Man kann im Ausland nur im Tauschhandel oder Cash bestellen, alles Andere muss im Inland selbst hergestellt werden. Kein Politiker kann dann Schulden im Ausland generieren. Und das Bankwesen im Innland muss wieder die Realwirtschaft bedienen. Ich denke, wenn die Kreditunwürdigkeit lange genug anhält, läuft das auf ein großes, innerstaatliches Entwicklungsprogramm hinaus.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon maxikatze » Mo 24. Okt 2011, 12:40

Aus meinem Mailfach:


Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
am 25.10.2011 haben mich die Freie Wähler in Bayern zu einem öffentlichen Auftritt eingeladen. Die Veranstaltung findet im Asam Hotel, Wittelbacherhöhe 1 in 94315 Straubing statt. Wer kommen möchte meldet sich bitte bei Frau MdL Jutta Widmann unter Tel.: 0871/ 66 06 003 oder per Mail: jutta.widmann@fw-landtag.de an.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Wilhelm Hankel





http://www.dr-hankel.de/2011/10/18/gipf ... nfreiheit/
Wann immer sich Frankreichs Marianne, verkörpert durch Staatsschauspieler Nicolas Sarkozy und der deutsche Michel in ihrer besten Hosenrolle gespielt von Angela Merkel, auf Gipfelniveau zum Tete à Tete treffen, um Europa zu retten, verwandelt sich dieses in etwas anderes, wie die Micky Maus bei Walt Disney erst in den Kater und dann in den Löwen.

Vor 18 Monaten war es Griechenland, das gerettet werden musste, letzten Sommer der von Staatspleiten ins Zwielicht gerückte Euro, jetzt sind es die Banken. Doch dem Zuschauer ist nicht zum Lachen. Mit jedem neuen Rettungsobjekt wird die Sache teurer. Für Griechenland reichten 120 Mrd Euro, für den Euro mussten schon 750Mrd Euro bereit gestellt werden. Für die Banken-sanierung ist auch das noch zu wenig. Noch weiß – oder sagt – niemand genau, wieviel dafür gebraucht wird. Es geht ja erstens um ihre „Re-Kapitalisierung“ und zweitens ihre vom früheren Gesundheits- und jetzigen Wirtschaftsexperten Rösler entdeckte „Re-Solvenz“.

Erstere könnte man berechnen, wenn man wüsste, wieviel stille Reserven die Banken vor ihren Prüfern entweder verstecken oder aus Alibigründen (wie beim letzten Stresstext) vortäuschen; letztere überhaupt nicht, weil niemand weiß, wie viel verängstigte Menschen – im amtlichen Sprachgebrauch sind es “profitgierige Spekulanten“ – von ihren Konten noch abheben wer-den, um ihr Erspartes für den Rest des Lebens zu retten. Doch eine Arbeitsteilung zeichnet sich schon ab: Für die Re-Kapitalisierung der Banken darf der Steuerzahler aufkommen, für ihre Re-Solvenz der Sparer, denn Europas Notenbank wird Noten drucken, was die Presse hergibt – denn wenn es um die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der Banken geht, kennt sie keine Grenzen. Und die Inflation? Diese findet in der Krise nicht statt. Was aber wenn doch? Hatten wir nicht schon das passende Wort dafür: „Stagflation“ ? Nur konnte man sie bisher nicht bekämpfen, denn den gleichzeitig sowohl hohen wie niedrigen Zins – den einen zur Abwehr der Inflation, den anderen, um die Stagnation zu überwinden – hat noch kein Nobelpreisträger der Ökonomie erfunden.

Arme Retter: Sie hätten es so einfach. Weder bankrotte Staaten noch insolvente Banken können eine Währung kaputt kriegen. Auch nicht den Euro. Sie können nur selber an der Währung kaputt gehen, wenn sie sich an ihr versündigen! Wissen das die Euro- Retter nicht? Oder geht es ihnen beim Gipfel-Geflüster um ganz was anderes ?
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon GasGerd » Mo 24. Okt 2011, 14:19

Das hübsche Foto zu dem heutigen Redaktionsartikel auf gmx "Euro-Paket im Bundestag habe ich mal kommentiert: ;)

Bild

Ackerfrau

"1. Komplett überfordertes Personal auf der Brücke
2. Größte Bedrohung des Wohlstandes seit Ausbruch des 2. WK
3. Größte Bedrohung des Völkerfriedens seit dem 2. WK in Europa
4. Vertrauensverlust total in zentrale Strukturen unseres Staats"

Mich erinnert insbesondere das Foto zu dem Artikel hier an Bilder aus dem 2. WK. Nämlich an Fotos von tiefsinnig dreinschauenden Generälen am Kartentisch. Von denen wissen wir heute, dass sie so oberschlau der bedingungslosen Kapitulation entgegengeguckt haben.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/13410878?sp=98#jump
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon Staber » Mo 24. Okt 2011, 16:32

Europa wartet auf den Bundestag
Denn ganz Europa will nur Geld von Deutschland! Das kann so niemals gutgehen. Macht endlich Schluss mit dieser Verschuldungsarie und regelt per Gesetz. Und wenn das aufgrund der Mehrheitsverhältnisse nicht mehr möglich sein sollte, muss die EU eben aufgelöst werden!
Die Banken und die Politik haben es versäumt aus der letzen Krise zu lernen. Aus diesem Grund sollte man die Banken nicht retten sondern Pleite gehen lassen. Damit wird der Markt bereinigt und das Unkraut entfernt. :x
Mit fehlt mittlerweile jedes Verständnis für die Vorgehensweise unserer Politiker. Der "kleine Mann", der mit seinem Gehalt gerade so auskommt, rettet den "Rest der Welt", sowie die Großbanken. Das kann doch einfach nicht wahr sein.

gruß staber
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon AlexRE » Mo 24. Okt 2011, 16:50

Staber hat geschrieben:Die Banken und die Politik haben es versäumt aus der letzen Krise zu lernen. Aus diesem Grund sollte man die Banken nicht retten sondern Pleite gehen lassen. Damit wird der Markt bereinigt und das Unkraut entfernt. :x


Das sehe ich auch so. Für mich ist die größte Stärke der freien Marktwirtschaft im Vergleich zur Planwirtschaft oder feudalen Systemen, dass die Kosten von Fehlern von den Leuten getragen werden müssen, die sie gemacht haben. Das hat den Automatismus zur Folge, dass diese Leute entweder schnell lernen oder Marktanteile an andere Leute abgeben müssen, die keine Fehler gemacht haben oder lernfähiger sind. Wenn man die Kosten von Fehlern aber wie in der Planwirtschaft und im Feudalismus Menschen aufbürden kann, die keine Fehler gemacht haben, aber auch keine politische Macht haben, sich gegen die Aufbürdung der Kosten zu wehren, behalten die lernresistenten Versager ihre Marktanteile und die Fehler werden wie in der Planwirtschaft und im Feudalismus immer wieder neu gemacht. Genau genommen ist der so entstehende Destruktivismus noch schlimmer als in der Planwirtschaft, weil die Versager auch noch fette Prämien kassieren und ihre für sie persönlich lukrativen Fehler künftig noch größer dimensionieren.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon maxikatze » Di 29. Nov 2011, 00:22

Liebe Unterstützer,

am kommenden Freitag, 2. Dezember 2011, wird Professor Hankel in Berlin mit drei weiteren Professoren und Fachleuten sowie mit dem Bundestagsabgeordneten Schäffler (FDP) über Auswege aus der Krise diskutieren. Alle Redebeiträge beschäftigen sich fast ausschließlich mit der künftigen Politik und geeigneten ersten Schritten dorthin. Damit wird eine realistische, sofort umsetzbare Vision an die Stelle des dauernden Fortwurstelns auf Crashkurs gesetzt.

Mehr Info gibt es unter: http://www.issberlin.info/?p=758



Mit freundlichen Grüßen



Das Hankel-Team
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon maxikatze » Fr 13. Apr 2012, 18:49

Habe soeben einen Kommentar auf Seite http://www.dr-hankel.de/brief-an-die-bu ... mment-4064 hinterlassen. Ist nur noch nicht freigeschaltet.
Ich hoffe, dass ich wieder Rundmails erhalte.
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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon maxikatze » Sa 14. Apr 2012, 08:41

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Re: Anmerkungen von Prof. Hankel

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Mai 2012, 10:41

Starke Worte von Professor Hankel:

Das Bundesverfassungsgericht wäscht wie Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld, es hat die Verantwortung für diese Ungeheuerlichkeiten an das deutsche Parlament abgegeben. Doch dieses ist sich mehrheitlich dieser Verantwortung entweder nicht bewußt oder schüttelt sie verantwortungslos von sich ab.


http://eurodemostuttgart.wordpress.com/ ... -unschuld/
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