von Uel » Di 1. Nov 2016, 16:24
ich bin entschieden für den Wehrdienst,
weil ich auch für Ersatzdienst bin, die Organisationen wie Rotes Kreuz, Altenpflegeeinrichtungen, Technisches Hilfswerk, Essen auf Rädern ect. Bedarf an Hilfskräften und bei Gefallen als spätere Mitarbeiter dringend nötig haben.
in Gleichberechtigungszeiten muss der Dienst auch für Frauen gelten, allerdings sollten sie sich bis zum 50ten Lebensjahr freistellen lassen können. Wenn sie bis dahin Kindererziehungszeiten nachweisen können, müsste die Dienstpflicht dann erlassen werden.
Wieso ist die Bundeswehr so lehrreich? außer den Punkten, die Du, Staber, angeführt hast sind das:
1. würden manche zum ersten mal erfahren, was Gehorsam ist und dass man auch Handlungen ausführen kann, ohne vorher immer ausführlich dagegen herumzudiskutieren, -Befehl - exakte Ausführung - und gut ist
oder Befehsverweigerung - und - Schab. Der Erkenntnisgewinn wird für manchen Heutigen grandios sein.
Sollte ein Befehl gegen Gesetze verstoßen, hat man als mündiger Staatsbürger natürlich die Aufgabe, Befehle zu verweigern.
2. würde Leuten, die bis dahin hygienisches Grundwissen versäumt haben, es schnellstens von den Stubenkameraden beigebracht bekommen, bei Störrigkeit auch notfalls schmerzhaft, so mancher Messie würde wieder zum glücklichen Menschen werden.
3. skurille Eigenbrödler würden beigebracht bekommen, wo gemeinsames Handeln notwendig ist, wo die Extrawurstbräterei aufhören muss, es sich die Kameraden nicht bieten lassen.
4. manche würden zum ersten Mal Verantwortung übernehmen müssen, wenn sie zum Verantwortlichen für Andere bestimmt werden,
5. von Herkunftmilieu oder Lebenslauf ansonsten Chancenlose reelle Chancen bekommen, von Führerschein (heute kaum bezahlbarer LKW-Führerschein), Sanitäter, KFZ-Mechaniker-, Lagerarbeiter- bis Logistikausbildung ist viel Brauchbares dabei, um HarzIV-Vererbung zu entkommen.
Der Slogan war ja mal "Bundeswehr, Schule der Nation", dabei war bestimmt eher an Volksschule (heute Haupschule) als an Hochschule gedacht, obwohl die BW auch eine Uni hat.
Was mir am meiner BW-Zeit auffiel war, dass die aus den prekärsten Verhältnissen am stolzesten auf die Uniform und den simpelsten Dienstgradbalken waren,
wahrscheinlich weil sie das erste mal in ihrem Leben einen allgemein anerkannten Erfolg hatten und diesen öffentlich zeigen konnten.
Sollte man etwas Besseres erfinden, was den notwendigen Anfangsdruck zur Wendung zum Besseren für abdriftende junge Menschen ausüben kann, was Menschen die Praxis des Alltäglichen beibringt und auch sicherstellt, immer genügend Freiwillige für soziale Hilfsdienste bereitstellen zu können, dann kann man die Wehrpflicht sicherlich getrost abschaffen, aber bis dahin ...
Liebe Grüße
von Uel
Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!