spiegel.de > SPD zittert vor dem Sarrazin-Tribunal
Der thread zu diesem Artikel auf dem Spiegel - Forum ist recht interessant zu lesen, dort ist auch die Frage einer "Sarrazin - Partei" erörtert worden. Ein Teilnehmer hat für "Die Freiheit" geworben, das habe ich (der Beitrag ist noch nicht freigeschaltet) wie folgt beantwortet:
Es würde auch Ex-Mitgliedern wie mir gefallen. Schade, daß ich mir den Austritt nicht bis jetzt aufgespart habe.
Meine innige Hoffnung ist ein Parteiausschluß! Herr Sarrazin könnte dann als dringend benötigte Gallionsfigur für eine neue politische Formation, wie z.B. die Freiheit (http://www.diefreiheit.org/), die hiesige Parteienlandschaft schwer in Unordnung bringen.
Wenn Sarrazin eine richtige Feststellung getroffen hat, dann mit der Begründung seines Desinteresses an einer neuen Partei, wonach sich dort nur "Spinner aller Couleur" versammeln würden. Das war jedenfalls in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig der Fall und hat z. B. die Anfangserfolge der Statt- und der Schillpartei schnell wieder zunichte gemacht.
"Die Freiheit" wird da ganz sicher keine rühmliche Ausnahme bilden. Diese Partei hat sich über ihre Entstehungsgeschichte (Wilders - Besuch in Berlin), ihre Anfangsmannschaft (A. König) und ihre Namenswahl als rechtsliberal angekündigt und stellt sich jetzt als rechtskonservativ dar. Wer schon mit einer Totalverlade des Publikums durchstartet, wird auch in Zukunft ein chaotisches Bild abgeben und für Normalbürger, die für neue Perspektiven offen sind, keine Alternative sein.
Ich habe mir vor etwa 2 Jahren die meisten im Internet veröffentlichten Programme von Kleinparteien und die Vorstände der Parteien mit demokratisch / rechtsstaatlich einwandfreiem Programm eingeladen, auf den Foren meines Vereins Grundgesetz Aktiv e. V. ein eigenes Unterforum mit lokalen Moderatorenrechten für sie selbst zu beziehen, um so ins Gespräch miteinander zu kommen. Von etwa 30 angeschriebenen Parteivorständen haben 8 das Angebot angenommen, aber nur sehr wenig untereinander kommuniziert.
Es gibt derzeit einfach keinen wirklich griffigen Ansatz für demokratische Alternativen, nur populistische Konzepte, die erfahrungsgemäß allenfalls ein Strohfeuer ergeben.
Wenn etwas Neues entstehen soll, müssten sich erst einmal ganz andere Leute zusammensetzen, als bei den Parteigründungen der Vergangenheit - nüchtern, kompetent, seriös und als Demokraten und Rechtsstaatler absolut untadelig. Solange solche Menschen in Deutschland sich für die Niederungen der Politik zu schade sind, müssen wir eben mit dem vorlieb nehmen, was die derzeit eingespielten Berufspoliker als Auswahl anbieten.
Edit: Mittlerweile ist der Beitrag freigeschaltet worden:
http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=7678734#post7678734