von AlexRE » Fr 15. Jul 2022, 01:30
Uel hat geschrieben:Aha.....
Genial kurz, Staber. Fühlst Dich belehrt, aber auch überzeugt?
Ich dachte bisher, nur das Wahrheitsministerium hat seit 1984 die Lizenz zur gerade angesagten tagesaktuellen Umschreibung der Geschichte. Ich finde es armseelig, die Geschichte nur noch in Museen authentisch erleben zu können, und nicht im Kontext der wirklichen Geschichte vor örtlicher Lokalität. Bei problematischen Konstellationen genügte an sich ein gut erkennbares Hinweisschild mit kulturhistorischer Deutung und Hintergrund-Info..
Natürlich wird sich kein heutiger Normalo durch Jahrhunderte alten Unsinn beleidigt fühlen, bis auf die eingebildeten Sensibelchen, die sich immer beleidigt fühlen. Am schimmsten sind die Ersatz-Beleidigten, die sich für andere beleidigt fühlen, die sich beleidigt fühlen könnten aber es leider nicht sind.
Ich bin keineswegs "ersatzbeleidigt". Ich hatte mich nur in die Perspektive eines Betroffenen versetzt, der sich ernsthaft beleidigt fühlt. Schließlich war der Kläger in diesem Verfahren ein Jude.
Allerdings bin ich nach erneutem googeln darauf gestoßen, dass der Kläger zunächst zum Judentum konvertiert war, um sich dann beleidigter zu fühlen als die Hinterbliebenen der ermordeten Juden. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hält das Relief nämlich an seinem ursprünglichen Platz zusammen mit der Gedenktafel für vertretbar:
https://www.juedische-allgemeine.de/kul ... n-bleiben/Ob man nun einen Konvertiten als "Ersatzbeleidigten" bezeichnen kann, will ich mal dahinstehen lassen. Jedenfalls kommt es nicht so selten vor, dass religiöse Konvertiten oder auch politische Überläufer zwischen den Fronten verfeindeter Ideologien besonders eifrige und manchmal übereifrige Verfechter ihrer neuen Position sind.
Der Stuttgarter OB Rommel:
Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.