Uel hat geschrieben:
... nur wie will der Staat das machen? Fast jeder zweite in gewissen Städten, vor allem im Süden Italiens, sind Mafiosi.
Versteh ich nicht Livia, wie das funktionieren kann, wenn jeder 2te ein Mafioso ist. Wie will man dann noch Gewinne machen, bzw. wie extrem muss man dann die andere Hälfte aussaugen, damit sich das Ganze noch lohnt? Wahrscheinlich meinst Du statt Mafia-Mitgliedschaft "nur" allzeits und allseits korrupt. Das kann natürlich sein, dass es allgemeine Gepflogenheit in einer Gesellschaft geworden ist, für jede Zusatzleistung steuerfreies Schwarzgeld zu kassieren. Das ist in allen unterentwickelten oder gescheiterten Staaten ohne flächendeckenden und umfassenden staatlichen Strukturen so anzutreffen. Das scheint mir aber etwas anderes, als wirkliches Mafiosentum, also aktive Mitgliedschaft in diesen kriminellen Vereinen.
Ich kenne Italien nicht, nur oberflächlig touristisch. Ich kenne auch keinen Italiener persönlich. Zumindest in Deutschland ist mir bei meinem schon einige Zeit andauerndes Leben noch nichts mafiöses begegnet, vielleicht bin ich aber auch einfach nicht reich genug, dass ich in ihr Visier gerate. Also nehme ich mal an, dass es für Deutschland noch nicht zu spät sein sollte. Bei den Nordeuropäischen Staaten würde ich ähnliches vermuten, abwohl gerade sie wegen ihres Reichtums sehr verlockend sein müssen.
Dann muss man die Sprache sprechen wenn man das verstehen will. Die Mafiosi agieren im Untergrund, heimlich und ganze Familien sind Mitglied. Sie machen ihre Gewinne beim Frauenhandel, mit Immobilien, im Drogensumpf, bei Waffengeschäften im In- und Ausland, sie mischen bei den Kasinos mit, sie sind gross im Bausektor tätig, sie sind überall dabei und das Weltweit. In der Schweiz ist man ihnen schon lange auf der Spur, aber sie sind den Behörden immer einen Schritt voraus. Sie unterwandern auch Behörden und das ganz legal, indem sie sich einbürgern und dann so aktiv werden, so können sie ihre Geschäfte tätigen, ohne dass man ihnen auf die Schliche kommt. Ich habe 20 Jahre mit Italiener zusammen gearbeitet, war zwei Mal mit so einem Typ verheiratet, habe bis ins Unendliche Einsicht erhalten und vieles erlebt. Auch mit der Verwandtschaft war nicht gut auszukommen. Gehorchen muss man als Schwiegertochter, und wenn man das nicht macht, kommt die Strafe sofort. Eine meiner Schwägerin hat 30 Jahre gebraucht, bis sie mich akzeptieren konnte. Ich kann nur sagen, dass mein ganzes Leben dabei (ist auch meine Schuld) ruiniert wurde.
Ich war sehr froh, dass ich in der Schweiz lebte und nicht in Italien, das wäre für mich sehr schlimm geworden. Ich könnte hier viele Geschichten erzählen, aber ich erspare mir das, weil ich nachdem mein zweiter Mann seit 11 Jahren gestorben ist, und ich mehr als zwei Jahre nach seinem Tod brauchte, um endlich zur Ruhe zu kommen. Seitdem bin ich das erste Mal in meinem Leben selbständig und kann Essen was ich will, wann ich will, mein Geld für mich alleine investieren und endlich auch ohne Gewalt und Lügen leben. Da habe ich mich hier jetzt sehr weit aus dem Fenster gelehnt, aber so ist das. Leider wird vieles davon in der Bevölkerung nicht wahrgenommen, sie verstehen es meisterlich mit einem freundlichen Lächeln, mit Komplimenten sich einzuschmeicheln, was ihnen auch immer sehr leicht gemacht wird.
Gerade labile Menschen wie ich das auch war in meiner Jugend, fallen nur zu gerne auf solche Männer und auch auf Frauen herein. Gerade geschieht das ja auch wieder bei den Flüchtlingen, die die gleichen Maschen anwenden, wenn sie etwas gezielt wollen, und erreichen es dann auch.