Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon Staber » Mo 27. Jan 2014, 23:13

Gaucks wortreiche Pflichterfüllung
http://www.sueddeutsche.de/politik/erin ... -1.1873475

Tanja Sawitschewa wurde 1930 geboren, 1944 verhungerte sie während der Belagerung Leningrads. Ihr Tagebuch gilt in Russland als Beweis dafür, dass man nicht viele Worte braucht, um Unaussprechliches festzuhalten. Der Gedenkbrief von Bundespräsident Gauck an Wladimir Putin wirkt dagegen seltsam.

Ich glaube , Putin ist der Brief herzlichst egal!
Wer schreibt denn an die Menschen, die in deutschen Städten umgekommen sind, weil man diese bombardiert hat, ohne das es einen Sinn dafür gegeben hat. Ich wurde auch befreit aus dem Bauch meiner Mutter ...mir schreibt Gauck auch :P Brief. ;)

MfG
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon AlexRE » Mo 27. Jan 2014, 23:48

Zumindest dürfte es an so einem Jahrestag angezeigt sein, an den "Generalplan Ost" zu erinnern:

viewtopic.php?f=34&t=177&p=57087#p57087

27.01.1944

Leningrad wird nach 900 Tagen Blockade befreit.

Blockade von Leningrad im Zweiten Weltkrieg

Als die Menschen Leim und Ratten aßen

Bild

(...)

Der Befehl von Adolf Hitler vom September 1941 war eindeutig: Der Nazi-Diktator ordnete an, dass die Wehrmacht Leningrad nicht einnehmen sollte. Der seinem Rassenwahn verfallene "Führer" hatte Schlimmeres vor. Nach seinem Plan sollte die Stadt der Oktoberrevolution von 1917 durch systematisches Aushungern ihrer Bewohner ausgelöscht werden.

(...)


http://www.sueddeutsche.de/politik/blockade-von-leningrad-im-zweiten-weltkrieg-als-die-menschen-leim-und-ratten-assen-1.1872865



Ich bin mir nicht so sicher, dass der geplante Massenmord durch Verhungernlassen heute bei so einer großen Mehrheit aller Deutschen und Europäer bekannt ist wie der Holocaust und der Bombenterror gegen Zivilisten.
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon Livia » Di 28. Jan 2014, 10:00

Alex schrieb
Ich bin mir nicht so sicher, dass der geplante Massenmord durch Verhungernlassen heute bei so einer großen Mehrheit aller Deutschen und Europäer bekannt ist wie der Holocaust und der Bombenterror gegen Zivilisten.


Das stimmt, ich habe davon gar nichts gewusst und war schockiert, als ich das im TV gehört habe. :cry:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon Staber » Di 28. Jan 2014, 11:33

Nur mal am Rande, bevor wie immer auf die bösen Deutschen eingedroschen wird, eine Belagerung von feindlichen Städten, Burgen etc. gehört seit Anbeginn von Militär und Kriegen in der Menschheits-und Militärgeschichte zu den legitimen und ständig gehandhabten Formen der Kriegführung. So wie die Sowjets Breslau oder Königsberg oder Budapest, Warschau usw. mit ebenfalls hunderttausenden von toten dt. und anderen Zivilisten belagert haben. Aber über die toten Deutschen schreibt in Deutschland in den politisch-korrekten Medien niemand, ein Mantel des Schweigens wird über unsere Toten und Gefallenen gelegt. Und wer den durchbricht wird in die rechte Ecke gestellt und mit der braunen Keule mundtot gemacht.

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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon maxikatze » Di 28. Jan 2014, 13:06

AlexRE hat geschrieben:...

Leningrad wird nach 900 Tagen Blockade befreit.

... Ich bin mir nicht so sicher, dass der geplante Massenmord durch Verhungernlassen heute bei so einer großen Mehrheit aller Deutschen und Europäer bekannt ist wie der Holocaust und der Bombenterror gegen Zivilisten.


Doch, das gehörte zum Geschichtsunterricht dazu. Ob die Jugend heutzutage in den Schulen darüber unterrichtet wird, weiss ich nicht.
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon AlexRE » Di 28. Jan 2014, 13:21

Staber hat geschrieben:Nur mal am Rande, bevor wie immer auf die bösen Deutschen eingedroschen wird, eine Belagerung von feindlichen Städten, Burgen etc. gehört seit Anbeginn von Militär und Kriegen in der Menschheits-und Militärgeschichte zu den legitimen und ständig gehandhabten Formen der Kriegführung.


Der Verzicht auf eine frühzeitige Eroberung von Städten und die Verweigerung der Entgegennahme einer Kapitulation als Teil eines Ausrottungsplans gegen ganze Völker ist wohl eher eine nationalsozialistische Besonderheit. Mir ist jedenfalls aus der gesamten Menschheitsgeschichte kein vergleichbarer Vorgang bekannt.
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon AlexRE » Di 28. Jan 2014, 13:25

maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:...

Leningrad wird nach 900 Tagen Blockade befreit.

... Ich bin mir nicht so sicher, dass der geplante Massenmord durch Verhungernlassen heute bei so einer großen Mehrheit aller Deutschen und Europäer bekannt ist wie der Holocaust und der Bombenterror gegen Zivilisten.


Doch, das gehörte zum Geschichtsunterricht dazu. Ob die Jugend heutzutage in den Schulen darüber unterrichtet wird, weiss ich nicht.


Du bist in der DDR zur Schule gegangen und damit Teil einer Minderheit in der heutigen deutschen Bevölkerung. Zur Zeit des kalten Krieges hat man die westdeutsche Bevölkerung nicht so üppig mit Informationen über deutsche Verbrechen zu Lasten des bis 1989 aktuellen Feindes ausgestattet.
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon Staber » Di 28. Jan 2014, 15:11

Wie kam es denn zur Blockade !Bis Leningrad stieß die Heeresgruppe Nord vor und man hätte die Stadt da einnehmen können,nur die Finnen stoppten ihren Vormarsch,denn sie weigerten sich sowj.Territorium zu betreten.Finnland wollte nur seine von den Sowjets 1939/40 annektierte Gebiete( Estland ,Lettland , Littauen ) zurück erobern.So mit stoppte der deutsche Angriff erstmal. Ab Oktober wurden an anderen Frontabschnitten Truppen gebraucht,und man zog Truppen von der Heeresgruppe Nord ab und beschloß Leningrad zu belagern.
Franz Halder, Generalstabschef des Heeres notierte am 8. Juli 1941 in sein Kriegstagebuch: »Feststehender Entschluß des Führers ist es, Moskau und Leningrad dem Erdboden gleich zu machen, um zu verhindern, dass Menschen darin bleiben, die wir dann im Winter ernähren müssten.«( http://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Blockade)
Es gab mal eine Zeit , da wurde von einer "konventionellen Belagerung" Leningrads gesprochen.Ich habe das mal in einem Fernsehbericht gehört.Ich habe das im Zusammenhang mit der Belagerung Leningrads auch noch nie gehört. Es gibt die Konventionelle Kriegführung, bei der auf künstlich hergestellte Massenvernichtungswaffen verzichtet wird.Wenn man dies nun auf eine konventionelle Belagerung rüberstülpt, dann würde es heissen ,ohne Massenvernichtungswaffen. Also Deutsche Wehrmacht hat "nur" eine Blockade durchgeführt, ohne das sie Massenvernichtungswaffen einsetzte.
Wenn konventionelle Belagerung das heisst, dann ist es sehr zynisch. Schliesslich starben eine Million Menschen - man nennt es auch den stillen Völkermord.

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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon AlexRE » Di 28. Jan 2014, 15:18

Staber hat geschrieben:Wenn konventionelle Belagerung das heisst, dann ist es sehr zynisch. Schliesslich starben eine Million Menschen - man nennt es auch den stillen Völkermord.

MfG


Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Die Belagerung Leningrads (wie auch den Befehl, eine mögliche Übergabe von Moskau zurückzuweisen) kann man nicht ohne den Kontext des "Generalplan Ost" beurteilen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Generalplan_Ost
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Re: Erinnerung an die Belagerung Leningrads

Beitragvon maxikatze » Di 28. Jan 2014, 16:02

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Nur mal am Rande, bevor wie immer auf die bösen Deutschen eingedroschen wird, eine Belagerung von feindlichen Städten, Burgen etc. gehört seit Anbeginn von Militär und Kriegen in der Menschheits-und Militärgeschichte zu den legitimen und ständig gehandhabten Formen der Kriegführung.


Der Verzicht auf eine frühzeitige Eroberung von Städten und die Verweigerung der Entgegennahme einer Kapitulation als Teil eines Ausrottungsplans gegen ganze Völker ist wohl eher eine nationalsozialistische Besonderheit. Mir ist jedenfalls aus der gesamten Menschheitsgeschichte kein vergleichbarer Vorgang bekannt.


Die Türken haben zwei Mal Wien belagert, zwar immer nur für wenige Monate, mussten aber Niederlagen hinnehmen.
Die längste Belagerung, dauerte fast 4 Jahre und fand im Bosnien-Krieg statt. Die damals belagerte Stadt war Sarajewo.
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