„Mut-Bürger in Uniform“:

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

„Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon Staber » So 17. Jun 2012, 22:12

Bundespräsident Joachim Gauck hat von den Bürgern mehr Respekt und moralische Unterstützung für die im Ausland eingesetzten deutschen Soldaten gefordert. Er wandte sich damit auch gegen die Kultur des Wegschauens.

Meine Meinung zu diesem Thema wird ja nicht überraschen. ;)
Diese Gesellschaft lebt nicht zuletzt von Hingabe , unzähliger Menschen - in der zivilen Gesellschaft wie in unserer Parlamentsarmee . Sie halten die Knochen hin und zahlen im Extremfall mit dem eigenen Leben. Um ihren Einsatz zu würdigen , darf man die Dinge beim Namen nennen.
Es muss auch mal gesagt werden, dass Freiheit ein immerwährend zu verteidigendes Gut ist und die Bundeswehr einen hohen Anteil daran hat. Insbesondere die Kameraden am Hindukusch, was kein leichtes Brot ist. Und wie reagiert die Öffentlichkeit? Schämen müssten wir uns! Danke Herr Gauck für die offenen und deutlichen Worte!

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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon AlexRE » So 17. Jun 2012, 22:28

Staber hat geschrieben:Bundespräsident Joachim Gauck hat von den Bürgern mehr Respekt und moralische Unterstützung für die im Ausland eingesetzten deutschen Soldaten gefordert. Er wandte sich damit auch gegen die Kultur des Wegschauens.


Die Hinschauer bevorzugt er aber auch nur, solange sie in die von ihm gewünschte Richtung gucken, siehe die angeblich alberne occupy - Bewegung ...

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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon DJ_rainbow » Mo 18. Jun 2012, 07:12

Um das hier mal klarzustellen: Gauck hat nicht die Occupy-Bewegung an sich als albern hingestellt. Sondern lediglich die Besetzung der EZB durch Occipy als lächerlich bezeichnet. Recht hat er.

Ist doch die EZB derjenige, der versucht zu retten, was wohl nicht mehr zu retten ist.
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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon maxikatze » Mo 18. Jun 2012, 12:50

Staber hat geschrieben:Bundespräsident Joachim Gauck hat von den Bürgern mehr Respekt und moralische Unterstützung für die im Ausland eingesetzten deutschen Soldaten gefordert. Er wandte sich damit auch gegen die Kultur des Wegschauens.

Meine Meinung zu diesem Thema wird ja nicht überraschen. ;)
Diese Gesellschaft lebt nicht zuletzt von Hingabe , unzähliger Menschen - in der zivilen Gesellschaft wie in unserer Parlamentsarmee . Sie halten die Knochen hin und zahlen im Extremfall mit dem eigenen Leben. Um ihren Einsatz zu würdigen , darf man die Dinge beim Namen nennen.
Es muss auch mal gesagt werden, dass Freiheit ein immerwährend zu verteidigendes Gut ist und die Bundeswehr einen hohen Anteil daran hat. Insbesondere die Kameraden am Hindukusch, was kein leichtes Brot ist. Und wie reagiert die Öffentlichkeit? Schämen müssten wir uns! Danke Herr Gauck für die offenen und deutlichen Worte!

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Meine Meinung ist so neu auch nicht.
Sicher haben Soldaten keine leichte Aufgabe zu bewältigen.
Es könnte aber auch umgekehrt Verständnis dafür aufgebracht werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Afghanistan-Einsatz ist. Erst recht, wenn Soldaten in Zinksärge nach Hause gebracht werden. Für was? Für unsere Freiheit, die angeblich am Hindukusch verteidigt wird? Von daher kann ich es nicht mehr hören, dass wir den Soldaten dankbar sein sollten und ihnen Respekt entgegenzubringen haben.
Nach Abzug der Nato, wer verteidigt uns dann in der unruhigen Gegend unsere Freiheit? Entschuldigung, aber ich habe keinen Respekt vor Entscheidungsträgern, die darüber befinden, dass Deutschland wieder vorneweg in jede kriegerische Auseinandersetzung mit reingezogen wird und Soldaten Kanonenfutter sind.
Die deutsche Bevölkerung hat endgültig die Nase voll von Krieg, und zwar seit 1945.
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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon Staber » Mo 18. Jun 2012, 13:52

@Maxikatze
Es könnte aber auch umgekehrt Verständnis dafür aufgebracht werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Afghanistan-Einsatz ist.


Das muß jeder selbst für sich entscheiden...Nur allzugerne wird sich vor der Tatsache verschlossen, dass militärische Intervention eine Fortsetzung der Poltik mit anderen Mitteln ist.
Man muss ja nicht direkt versuchen den Nahen Osten zu besetzen , um die Benzinpreise niedrig zu halten, aber wenn in Afghanistan versucht wird, ein demokratisches Land aufzubauen, um langfristig die politische Struktur da unten zu verändern, was besonders auch in Europas Interesse liegt hört man schnell das Gefasel von "das geht uns nichts an".
Die Frage stellt sich außerdem, welche Traditionen Herr Bundespräsident Gauck meint:
- meint er damit die Traditionen aus der Zeit 1939-45 oder
- die Traditionen der Landesverteidigung "von Montag 7: 30 Uhr bis Freitag 12:30 Uhr", welche bis 1990 praktiziert wurde?
Über das Lösen von BEIDEN Traditiossträngen bin ich als ehemals aktiver Soldat sehr froh. Der erste hat in einer Demokratie absolut nichts verloren, der letzte funktioniert in einer Einsatzarmee nun mal nicht.
Und dass die BW seit 1990 eine Armee im Einsatz ist, wird nicht einmal von unseren Kritikern bestritten.
Der "Staatsbürger in Uniform" ist tot, es lebe der "Mut-Bürger in Uniform".
Diesen Ausdruck kann ich durchaus als neues Bild des Soldaten in der dt. Gesellschaft akzeptieren.; zeigt er doch sehr deutlich den Wandel sowohl in der Gesellschaft wie in der BW selbst.


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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon maxikatze » Mo 18. Jun 2012, 14:34

...aber wenn in Afghanistan versucht wird, ein demokratisches Land aufzubauen, um langfristig die politische Struktur da unten zu verändern, was besonders auch in Europas Interesse liegt hört man schnell das Gefasel von "das geht uns nichts an".


Geht es auch nicht, um das ganz klar zu sagen. Welches Recht haben wir, denen unsere Vorstellung von Demokratie aufzuzwingen? Politische und gesellschaftliche Veränderungen müssen von innen kommen und nicht von außen. Wandel durch Handel wäre besser. Von mir aus auch finanzielle Unterstützung mit daran angeknüpften Forderungen. Es wird nicht gelingen, dass Fremde mit kriegerischer Absicht zu sagen haben, wo es in Zukunft lang geht. Der Widerstand ist vorprogrammiert.
- Die Nato ist auch nicht in die DDR einmarschiert um die Demokratie zu bringen. Der Umsturz kam von innen heraus, ohne Gewalt und ohne Zutun der Nato.
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Re: „Mut-Bürger in Uniform“:

Beitragvon GasGerd » Mo 18. Jun 2012, 16:59

BP Gauck zum 17. Juni:

"Bundespräsident Joachim Gauck hat am Sonntag an den Volksaufstand in der DDR vor genau 59 Jahren erinnert. Dieser Tag stehe für den Einsatz von Menschen für ein besseres, freieres Leben, erklärte Gauck in Kiel, wo er an der Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises teilnahm."

Dass der unmittelbare Anlass für den Aufstand die Erhöhung der Arbeitsnormen bei gleichbleibenden Löhnen war, erinnert er aber wahrscheinlich selbst nicht. Sonst hätte er sich nicht von einer politischen Fraktion zum Bundespräsidenten wählen lassen, deren Hauptziel die Schaffung eines "Billiglohnstandorts Deutschland" ist und die die Rückkehr feudalstaatlicher Verhältnisse politisch zu verantworten hat.

Vielleicht ist ihm das aber auch bewusst, dann ist seine Rede pure Heuchelei.


http://meinungen.web.de/forum-webde/pos ... p=700#jump
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