Das Trauerspiel von Afghanistan

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon Staber » Fr 21. Feb 2014, 14:13

Der Schriftsteller Theodor Fontane ( 1819-1898) leitete in London als Auslandskorrespondent 1855 - 1859 die im Auftrag des preußischen Ministerpräsidenten Otto Freiherr v. Manteufel erscheinende deutsch-englische Korrespondenz .Mit der folgenden Ballade beschreibt er 1857 den katastrophalen Ausgang des ersten der drei afghanischen Kriege ( 1839 - 1842 ). In diesem Konflikt versuchten Briten u. Russen die koloniale Vorherrschaft in Zentralasien zu erringen.
Nun zu Ballade!

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
" Wer da?" -" Ein britischer Reitersmann,
bringe Botschaft aus Afghanistan."

Afghanistan! Er sprach es so matt,
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale , der Kommandant,
hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führten ins steinerne Wachhaus ihn,
sie setzten ihn nieder am Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

" Wir waren dreizehntausend Mann ,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten , Führer , Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu , ob den Rest ihr retten könnt.

Wie man liest, hat sich bis heute nichts geändert!

MfG
"Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."
Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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Re: Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon AlexRE » Fr 21. Feb 2014, 16:21

Dieses Gedicht über den verunglückten imperialen Zugriff der Briten auf Afghanistan hört und liest man seit Beginn des Nato - Einsatzes dort im Jahre 2001 immer wieder - aber erst seitdem, nicht etwa seit dem sowjetischen Einmarsch im Jahre 1979, obwohl das noch ein klassischer imperialistischer Angriff war.

Interessant wird der Vergleich also erst, seit die Nato dort einen Krieg als Reaktion auf einen Angriff gegen amerikanisches Territorium führt - also seit er hinkt. ;)
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon Staber » Fr 21. Feb 2014, 19:11

AlexRE hat geschrieben:Dieses Gedicht über den verunglückten imperialen Zugriff der Briten auf Afghanistan hört und liest man seit Beginn des Nato - Einsatzes dort im Jahre 2001 immer wieder - aber erst seitdem, nicht etwa seit dem sowjetischen Einmarsch im Jahre 1979, obwohl das noch ein klassischer imperialistischer Angriff war.

Interessant wird der Vergleich also erst, seit die Nato dort einen Krieg als Reaktion auf einen Angriff gegen amerikanisches Territorium führt - also seit er hinkt. ;)


Richtig, aber trotzdem mal erwähnenswert,m. M. n.!

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Re: Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Do 14. Okt 2021, 14:38

https://twitter.com/janboehm
Böhmermann - auf Twitter gibt er sich mit seinen Rülpsereien als Prof. Dr Jan Böhmermann aus. Titelmissbrauch oder tatsächlich Professor und Doktor?
https://www.welt.de/vermischtes/article ... n-uns.html
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Re: Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon Staber » Do 14. Okt 2021, 15:37

maxikatze hat geschrieben:https://twitter.com/janboehm
Böhmermann - auf Twitter gibt er sich mit seinen Rülpsereien als Prof. Dr Jan Böhmermann aus. Titelmissbrauch oder tatsächlich Professor und Doktor?
https://www.welt.de/vermischtes/article ... n-uns.html


Moin Maxi!
Wenn Herr Böhmermann irgendwelche Probleme mit Deutschland hat, er kann gern auswandern. Dieser Mann ist die Frechheit in Person, er diskreditiert letztlich auch die im Einsatz gefallenen Soldaten. @Böhmermann: Ich finde deine Sendung richtig, richtig s…..e. Bezahlen muss ich dich trotzdem.Wenn ich hier schreiben würde, was ich denke, würde ich aus dem Forum fliegen. Also nur folgendes: macht weiter so. Schafft immer mehr Tradition und Brauchtum ab.
Jawoll. Solange, bis wir und die folgenden Generationen einfach vergessen wer wir sind und waren.
Das zum Thema Böhmermann von meiner Seite.
Meine Meinung zur BW .Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, und die Mehrheit dieses Parlaments hat die Einsätze in Afghanistan beschlossen und mehrfach bestätigt. Damit trägt sie nicht nur die Hauptverantwortung für die vielen unnötigen Toten auf beiden Seiten und unter den Zivilisten, sondern gehörte auch wegen dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges auf die Anklagebank in Den Haag! Werden wir das erleben? Sicher nicht, weil dieses Völkerrecht nur dann ins Feld geführt wird, wenn es passt, z.B. gegen Russland und China, und der erwähnte Gerichtshof ist so unabhängig, wie wir es auch sonst von der Justiz gewöhnt sind.
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Re: Das Trauerspiel von Afghanistan

Beitragvon AlexRE » Do 14. Okt 2021, 18:41

"Völkerrechtswidriger Angriffskrieg"? Die Anschläge von 9/11 waren also kein Angriff?

Ehrlich gesagt, komme ich da nicht mehr mit. Jedem Tier, das sich gegen Angreifer verteidigt, wird Verständnis entgegengebracht. Nur Menschen, die politisch nicht genehm sind, werden von dem jeweiligen politischen Gegner geradezu beliebig in die passende Rolle gesteckt.
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