Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon Staber » Sa 20. Okt 2012, 13:50

Auf die Bundeswehr könnte ein neuer Auslandseinsatz zukommen. So sehen es jedenfalls die Planungen der EU-Außenminister vor. Sie wollen für malische Soldaten eine Trainingsmission ins Leben rufen. Der UN-Sicherheitsrat hat am Sonnabend Grünes Licht gegeben. Als Vorbild für die neue Mission wird EUTM SOM genannt - die European Training Mission for Somalia.

http://www.mdr.de/nachrichten/bundesweh ... 417e7.html

Haben wir die Schnauze von AFG. noch nicht voll?
In 5 - 10 Jahren hat sich die politische Situation evtl. völlig geändert. Dann kämpfen evtl. von Deutschen ausgebildete Somalis gegen unsere Allierten oder sogar gegen deutsche Soldaten.
War in Afghanistan ja nicht anders.

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Re: Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon AlexRE » Sa 20. Okt 2012, 14:01

Was sollen sie denn sonst machen? Piraten- und Terroristennester mit eigenen Soldaten besetzen ist falsch, dort Soldaten ausbilden ist auch falsch, also bleibt nur, internationalen Terroristen und Piraten völlig freie Hand zu lassen oder wie oder was? Das von Politikern verantwortet würde dann wieder das Bild der überbezahlten Dummköpfe ergeben, die überhaupt nichts machen.
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Re: Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon Uel » Sa 20. Okt 2012, 16:04

Was sollen sie denn sonst machen? Piraten- und Terroristennester mit eigenen Soldaten besetzen ist falsch, dort Soldaten ausbilden ist auch falsch, also bleibt nur, internationalen Terroristen und Piraten völlig freie Hand zu lassen oder wie oder was?


Hallo Alex,

bist Du nun schon zum US-Strategen "upgegrated"? ;)

Das Entweder-Oder-Denken ist im digitalen - und Power-Point-Zeitalter natürlich im Aufwind, es muss aber nicht das mögliche Antwortspektrum abdecken.

Nicht-Einmischen ins Innere und entschiedenes und konsequentes Abstrafen, sobald sie ausserhalb ihres Landes tätig werden oder nur aufkreuzen, Schikanen errichten,Internationalen Waffenhandel als wahres Krebsgeschwür bekämpfen und keine augenzwinkernde Komplizenschaft, solange es nur um unsere deutsche Waffen geht.

Denn die Leute da unten scheinen alle ideologisch verseucht und es macht keinen wesentlichen Unterschied ob der "Liebe" Dich erst nach dem Zusammentreffen umlegt und der "Böse" es gleich beim Beginn eines Zusammentreffens macht. Denn Selbstmordbombern ist es sogar egal, ob "Kollateralschäden" bei der eigenen Bevölkerung entstehen. Solange der islamische Herrenmensch meint, sein Glaube gebe ihm das Recht, unbeteiligte Gläubige, Nichtgläubige, Andersgläubige und Konvertiten selbstverständlich umlegen zu dürfen, am besten mit einem blutigen, elegant geübten Kehlschnitt wie bei seinen Opfertieren, solange ist weiterer Abstand zu halten, als bei biologisch oder radioaktiv Verseuchten.

Nicht-Einmischen und Quarantäne, insbesondere kein Technologietransfer, kein Produktkauf, kein Handel wenn sie kein Öl besitzen und dagegen Geldabnehmen, -einfrieren und -beschlagnahmen, wo immer es möglich ist. Bei dem relativ zivilisierten Cuba ist eine US-Wirtschaftsblockade über 50 Jahre durchführbar, in den wirklichen Gangsternestern der Welt aber nicht? Irgendwie komisch, oder?

Da bilden wir sie lieber von zufälligen Waffenträgern zu professionellen High-Tech-Waffenträgern aus und wundern uns, wenn sie nach dem Deal die Waffen umdrehen und uns einheizen. :lol:

Diese übergroßen Staaten als Überbleibsel kolonialem Reissbrett-Geschachers müssen erst mal zerfallen, damit sie sich in kleinere, natürlichere Einheiten konsolidieren können. Leider ist das Völkerrecht da oft ein Bremsklotz.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon AlexRE » Sa 20. Okt 2012, 16:22

Uel hat geschrieben:Bei dem relativ zivilisierten Cuba ist eine US-Wirtschaftsblockade über 50 Jahre durchführbar, in den wirklichen Gangsternestern der Welt aber nicht? Irgendwie komisch, oder?


Daran sieht man aber, dass die Amerikaner durchaus differenzieren. Wenn eine Wirtschaftsblockade ausreicht, um ihre außenpolitischen Interessen zu wahren, dann wählen sie dieses Mittel. In den lateinamerikanischen Verbrechernestern wie Kolumbien, von wo aus die USA mit Rauschgift überschwemmt werden, beschränken sie sich ja auch auf die Unterstützung der dortigen Polizei.

Nach dem ersten Angriff auf das WTC 1993 und dem Terroranschlag auf einen amerikanischen Zerstörer hat sich die Clinton - Regierung selbst gegenüber den Taliban und Al Qeida mit ein paar Marschflugkörper - Angriffen als Antwort begnügt.

Mit den Anschlägen vom 11.09.2001 sind sie offenkundig zu der Auffassung gelangt, dass das nicht ausreicht. Den Eindruck habe ich allerdings auch. Man kann ja nicht einmal die globalen Geldströme von Terroristen und organisierten Verbrechern aller Art völlig austrocknen, wieso sollten solche Versuche die sicheren Rückzugsräume von Verbrechern in Gestalt von Staaten, die sie kontrollieren und wo sie völlig unbedrängt sind, strategisch entwerten?
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Re: Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon Staber » Sa 20. Okt 2012, 18:00

@Alex
Was sollen sie denn sonst machen?



Kur gesagt , zu Hause bleiben Alex!
Wehret den erneuten Anfängen, mehr kann man dazu nicht sagen. Auch wenn die Begründungen schön klingen, wir also zusammen mit den Alliierten natürlich die „Guten“ sind, die dann Tod und Teufel in andere Länder bringen, natürlich nur zu unserem eigenen Schutz. In etwas anderer Form war die Argumentation der Kolonialmächte keine andere, damals noch recht offen zugunsten des Profit und mit dem Recht des Stärkeren, töten wir heute aus reiner Menschlichkeit. Belegt durch den humanitären Krieg in Afghanistan, wo wir ja auch nur unsere Freiheit verteidigen. Tolle Bigotterie. Und selbstverständlich zählt nur unsere Vorstellung von der Welt. Und wenn wir dort dann erst einmal herumbomben und -drohnen, dann wird auch irgendwann die Frage nach der Befreiung Somalias auf dem Plan stehen und im Rahmen der sich weiter in den Kontinent zurückziehenden Terror-Piraten müssen wir dann vermutlich den ganzen Kontinent befreien, wenigstens aber die Ecken mit profunden Rohstoffen. Und ob dann die kollateralen Opfer am Ende wieder Hunderte oder Tausende sind … ist doch egal, wie tun es für Frieden, Freiheit und Demokratie. Wir sind also wieder mitten drin und werden nicht ein Stück schlauer. Machen uns unter dem Vorwand der Pirateriebekämpfung auf zur nächsten Schlacht. Wen soll das noch begeistern? Drehen wir mal den Blick um 180°, sofern wir dazu noch fähig sind und betrachten es mal aus der Perspektive der „Befreiten“, in Verkehrung der Situation, dann kommt so etwas dabei heraus: *Terror-Erzwingungs-Politik* (http://qpress.de/2010/10/09/terror-erzwingungs-politik/) Wäre wohl klüger sich diese Eskalationen zu ersparen, aber der Profit wird es schon erzwingen, die Deutschen bei der Neo-Kolonisierung wieder an vorderster Front dabei … nee Danke, muss nicht sein, tut mir leid Leute!

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Re: Bundeswehr bildet somalische Soldaten aus

Beitragvon Uel » Sa 20. Okt 2012, 22:50

Man kann ja nicht einmal die globalen Geldströme von Terroristen und organisierten Verbrechern aller Art völlig austrocknen, wieso sollten solche Versuche die sicheren Rückzugsräume von Verbrechern in Gestalt von Staaten, die sie kontrollieren und wo sie völlig unbedrängt sind, strategisch entwerten?


Alex,
genau, man kann noch nicht einmal ... und dann wirst Du leider nebulös ... strategisch entwerten ;) , glaub ich nicht!


Wenn man sie schon nicht einmal auf unserem eigenen Terrain erwischen kann, in unseren Bankensystemen, in unseren Zahlungsströmen, auf unsern Flugplätzen ect., dann muss man ganz schön naiv sein, um zu glauben, man würde sie besser und leichter da erwischen, wo sie sich am besten auskennen, ihre Unterstützer-Netzwerke haben und wo dann unsere Soldaten als Fremdkörper und als nationale Zumutung erkannt werden (müssen): in ihrer Heimat, in ihren Gesellschaften, in ihren Netzwerken. Und das Ganze dann möglichst nicht unter Kriegsrecht sondern mit allen Uno- und Menschenrechten für Friedenszeiten.

Zitat Mao Tse-tung: Der Revolutionär muss sich in den Volksmassen bewegen, wie ein Fisch im Wasser.
Man ersetze Revolutionär durch Terrorist und es wird klar, wie nutzlos militärisches Säbelrasseln in fremden Ländern bleiben muss.

Man sollte doch dies arrogante Sendungsbewusstsein aufgeben, diesen Missionarsauftrag, überall und besonders in den Ländern die es nicht wollen, die Dinge verbessern und in unsere Verhältnisse überführen zu müssen.

Ich höre immer Militär, Sodaten ausbilden ect. Was man in diesen zusammenbrechenden Ländern überhaupt nicht gebrauchen kann, sind noch mehr Soldaten. Wir wissen, wohin das in der Regel bei unentwickelten Staaten führt: Putsche, Korruption, Repressionen für die Bevölkerung, Clan-Dominanzen oder Bürgerkriege. Notwendig ist ein funktionierendes Rechtssystem mit korruptionsfreien Justizapparat und ausreichend unkorrupte Polizisten. Wenn schon, dann muss nicht unsere Bundeswehr ausbilden, sondern unsere Polizeischulen.

Es ist eine Sauerei, dass wir von unseren Soldaten Dinge verlangen, die sie niemals erfüllen können.

Genau wie Staber schrieb: zu Hause bleiben!
Liebe Grüße
von Uel

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