Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Sollte die deutsche Außenpolitik vorranging die kollektiven Interessen der EU und der NATO vertreten oder eigenständig Schwerpunkte setzen?

Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon maxikatze » Fr 17. Feb 2023, 09:02

Krauss-Maffei Wegmann wartet auf Signal aus Berlin
https://www.spiegel.de/wirtschaft/panze ... 098a484dc1
Wenn ich den Artikel lese, in dem steht, dass diese Waffenschmiede in der Lage ist, pro Arbeitstag einen Panzer herzustellen und nur auf die Aufträge der Regierung wartet, verstehe ich erst recht nicht, warum angeblich nichts oder wenig geliefert werden kann. Es können im Jahr auch ca 60 davon modernisiert oder instand gesetzt werden.
Wird nur so viel an die Ukraine geliefert, damit mit Ach und Krach gesagt werden kann, dass wir das überfallene Land militärisch unterstützen? Ich glaube jetzt immer weniger, dass Deutschland und die EU-Länder nur schleppend in der Lage sind, die Ukraine so auszustatten, damit sie die Russen dahin jagen können, wo der Pfeffer wächst. :evil:
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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon Staber » Fr 17. Feb 2023, 14:40

Ich glaube jetzt immer weniger, dass Deutschland und die EU-Länder nur schleppend in der Lage sind, die Ukraine so auszustatten, damit sie die Russen dahin jagen können, wo der Pfeffer wächst. :evil:


Moin Maxi!
Das ist doch nicht überraschend und jeder der die Ankündigungen von Politikern in Deutschland kennt, wusste schon direkt bei dem Sondervermögen, dass dieses nur heiße Luft ist. Wir sind Bürokratieweltmeister und bringen Großprojekte schon lange nicht mehr auf die Reihe. Hauptsache Arbeitskreise bilden und externe Berater bezahlen...
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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon AlexRE » Fr 17. Feb 2023, 18:59

Die in dem Artikel genannten Zahlen sehen auch etwas anders aus als die in den letzten Monaten häufig in den Medien verbreiteten.

Angeblich sollte die Produktionskapazität zwei Panzer pro Woche betragen, jetzt ist es auf einmal einer am Tag. Für mich sieht das so aus, als hätte man da Engpässe erfunden, um der "Zeitenwende" Rückzugsräume zu eröffnen.
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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon Staber » Fr 17. Feb 2023, 19:31

Die Deutsche Rüstungsinsdustrie ist in der Vergangenheit mehrfach in Vorleistung ohne Vertrag getreten und dann hängen gelassen worden. Im Übrigen dürfen Panzer - weil Kriegswaffen - nicht ohne besondere Genehmigung, sprich Auftrag und Fertigungsfreigabe ggf. mit Auflagen, hergestellt werden. Eine Fertigung ohne Auftrag wäre ein Straftatbestand. der mit Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Die Regierung soll bitte nicht immer so tun, als hätte sie bereits alles geregelt, und es läge nur an der Industrie...
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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon Uel » Fr 17. Feb 2023, 19:49


Es fragt sich doch,
1. welche Ausrüstungs-Variante man der Ukraine zukommen lassen will und welche man für den eigenen Bestand reservieren will, da scheint mir bei den möglichen technischen Unterschieden und Varianten ein Tag zusätzlich doch fast schon optimistisch,
2. will man wirklich riskieren viele kriegsentscheidende Angriffswaffen in die Ukraine zu liefern und damit die Steurungshoheit über Deeskalation aus den Händen zu geben? Glaub ich nicht, scheinen selbst die ehemals lautstarken Polen nicht mehr zu wollen, da ist dann weniger mehr.

Mal ehrlich, was wissen wir wirklich jenseits unserer eigenen Propaganda? Seit wann müssen politische Anführer gegenüber eines generischen Staates ihre wahren Absichten offenbaren. Ich gehe davon aus, dass weltstrategische Überlegungen der jeweiligen Militärs und Politiker aller Seiten niemals menschenfreundlich sind, sondern immer machtpolitisch geleitet.
Wenn es die Absicht ist, eine Weltmacht durch Schwächung aus dem Spiel zu drängen, dann ist der Westen doch schon jetzt der Gewinner, warum dann noch viel riskieren an modernstem Gerät was in russische Hände geraten kann:

man hat den wirtschaftlich 2.stärksten Teilstaat aus der GUS herausgelöst,
man hat Russlands Rohstoffgeschäft in Europa ausgeschaltet,
man führt einen aktuellen Stress-Test gegen die Armee der anderen Weltmacht durch,
man kann eigene modernste Militärtechnik unter realer Weltmachtkonfrontation testen,
man erreicht eine Teilverschrottung des russischen Militärs,
man wirft Russland um Jahrzehnte wirtschaftlich zurück,
man macht als "die gute Seite gegen Russland" das Land weltpolitisch lächerlich vor den Staaten der Welt,
man gewinnt die Optionen der Aufnahme der Ukraine in Nato und EU oder aber Ablehnung wegen nicht ausreichenden Entwicklungsstand,
wenn aber die Zerstörungen zu groß und der Wiederaufbau zu teuer werden sollte.

Was zynischer Weise wenig zählt, ist das unermeßliche menschliche Leid auf beiden Seiten. Kluge Menschen haben mal die weiße Flagge erfunden um sinnloses Tun zu beenden.

Ich fürchte, dass die Ukrainer die Dummen auf diesem weltpolitischen Schachbrett sein werden. Denn ob alle 4-5 Jahr ein Kreuzchen in einer untrainierten Demokratie machen zu dürfen in einem zusätzlich unentwickelten Rechtstaat mit Expertise in Korruption dieses gigantische menschliche Leid wert ist, wird die Geschichte beurteilen müssen.
Denn sie wird ansagen, ob Selenskyj nur ein oskarverdächtiger TV-Durchhalte-Star war, der die Ukraine in die gigantische Katastrophe führte oder er der Gründungsheld eines modernen prosperierenden Staates wurde.

Aber alle durch Medien kommunizierten menschlichen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Vernichtungen und Verwüstungen in der Ukraine, - und nur in der Ukraine und nicht in Russland -, lassen nur die schlimmste Variante befürchten. Es sei denn der Umfang der berichteten Bilder ist übertrieben oder gefakt, um den Hilfsstrom in Geld und Material aufrecht zu erhalten.


Liebe Grüße
von Uel

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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon AlexRE » Fr 17. Feb 2023, 20:42

Uel hat geschrieben:
Es fragt sich doch,
1. welche Ausrüstungs-Variante man der Ukraine zukommen lassen will und welche man für den eigenen Bestand reservieren will, da scheint mir bei den möglichen technischen Unterschieden und Varianten ein Tag zusätzlich doch fast schon optimistisch,
2. will man wirklich riskieren viele kriegsentscheidende Angriffswaffen in die Ukraine zu liefern und damit die Steurungshoheit über Deeskalation aus den Händen zu geben? Glaub ich nicht, scheinen selbst die ehemals lautstarken Polen nicht mehr zu wollen, da ist dann weniger mehr.

Mal ehrlich, was wissen wir wirklich jenseits unserer eigenen Propaganda? Seit wann müssen politische Anführer gegenüber eines generischen Staates ihre wahren Absichten offenbaren. Ich gehe davon aus, dass weltstrategische Überlegungen der jeweiligen Militärs und Politiker aller Seiten niemals menschenfreundlich sind, sondern immer machtpolitisch geleitet.
Wenn es die Absicht ist, eine Weltmacht durch Schwächung aus dem Spiel zu drängen, dann ist der Westen doch schon jetzt der Gewinner, warum dann noch viel riskieren an modernstem Gerät was in russische Hände geraten kann:

man hat den wirtschaftlich 2.stärksten Teilstaat aus der GUS herausgelöst,
man hat Russlands Rohstoffgeschäft in Europa ausgeschaltet,
man führt einen aktuellen Stress-Test gegen die Armee der anderen Weltmacht durch,
man kann eigene modernste Militärtechnik unter realer Weltmachtkonfrontation testen,
man erreicht eine Teilverschrottung des russischen Militärs,
man wirft Russland um Jahrzehnte wirtschaftlich zurück,
man macht als "die gute Seite gegen Russland" das Land weltpolitisch lächerlich vor den Staaten der Welt,
man gewinnt die Optionen der Aufnahme der Ukraine in Nato und EU oder aber Ablehnung wegen nicht ausreichenden Entwicklungsstand,
wenn aber die Zerstörungen zu groß und der Wiederaufbau zu teuer werden sollte.

Was zynischer Weise wenig zählt, ist das unermeßliche menschliche Leid auf beiden Seiten. Kluge Menschen haben mal die weiße Flagge erfunden um sinnloses Tun zu beenden.

Ich fürchte, dass die Ukrainer die Dummen auf diesem weltpolitischen Schachbrett sein werden. Denn ob alle 4-5 Jahr ein Kreuzchen in einer untrainierten Demokratie machen zu dürfen in einem zusätzlich unentwickelten Rechtstaat mit Expertise in Korruption dieses gigantische menschliche Leid wert ist, wird die Geschichte beurteilen müssen.
Denn sie wird ansagen, ob Selenskyj nur ein oskarverdächtiger TV-Durchhalte-Star war, der die Ukraine in die gigantische Katastrophe führte oder er der Gründungsheld eines modernen prosperierenden Staates wurde.

Aber alle durch Medien kommunizierten menschlichen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Vernichtungen und Verwüstungen in der Ukraine, - und nur in der Ukraine und nicht in Russland -, lassen nur die schlimmste Variante befürchten. Es sei denn der Umfang der berichteten Bilder ist übertrieben oder gefakt, um den Hilfsstrom in Geld und Material aufrecht zu erhalten.




Der ukrainische Rechtsstaat ist unterentwickelt, weil die Ukrainer in die EU wollen und deshalb gezwungen waren, die rechtsstaatliche Unterenwicklung Europas zu importieren. Ansonsten hätte Selenskyi die korrupten Verfassungsrichter kaltgestellt und die Offenlegung aller Einkommen staatlich Bediensteter durchgesetzt.

Was die Verwüstungen betrifft: Wenn die Ukraine ihre Freiheit verteidigen kann, ist sie in der gleichen Situation wie Westdeutschland zu Beginn der Wirtschaftswunderzeit. Billige Kredite und offene Märkte für eine absolut wettbewerbsfähige Wirtschaft (die Ukraine ist potentiell stinkreich!) degradieren die Schutthaufen aus Hinterlassenschaften einer veralteten Wirtschaft zu Nebensächlichkeiten.

Aber selbst wenn das nicht so wäre: Die Ukrainer haben jedes Recht der Welt, der Verteidigung ihrer Freiheit und ihres Existenzrechts die erste Priorität einzuräumen und wirtschaftliche Überlegungen zu vertagen. Das ist auch vernünftig. Wenn sie aufgeben, bezahlen sie erst einmal die russischen Kriegskosten und kommen auch später nie zu mehr Wohlstand als die Russen, weil das für die Mehrheitsbevölkerung in korrupten Oligarchien wie Russland nicht möglich ist.
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Re: Rüstungsindustrie wartet auf Aufträge der Bundesregierung

Beitragvon maxikatze » Fr 17. Feb 2023, 21:20

Uel schrieb:
Kluge Menschen haben mal die weiße Flagge erfunden um sinnloses Tun zu beenden.


Wer sich mit einer weißen Fahne auf den Roten Platz stellt, erfährt sicherlich nicht die Sympathie der dortigen Machthaber. Das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Sollte die ukrainische Armee die weiße Fahne auf ihrem eigenen Staatsgebiet hoch halten, ist nun wirklich nicht damit zu rechnen, dass die Orks (gemeint sind russische Soldaten nebst Schwerverbrechern aus den russ. Gefängnissen, Kadyrow und Wagner-Truppe) die Ergebenden verschonen und am Leben lassen.
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