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Sui hat geschrieben:Liebe Maxikatze,
dass haben wir ja schon vor langer Zeit festgestellt, dass sind durch und durch erfolglose Frauen, beruflich wie privat, halt Totalversagerinnen auf ganzer Linie.
Und in der Regel hofieren sie noch die Vollnieten von Männern. Gleich und gleich gesellt sich halt.
Der Dämon der Macht.
- Nicht die Notdurft, nicht die Begierde - nein, die Liebe zur Macht ist der Dämon der Menschen. Man gebe ihnen alles: Gesundheit, Nahrung, Wohnung, Unterhaltung - sie sind und bleiben unglücklich und grillig: denn der Dämon wartet und wartet und will befriedigt sein.
Man nehme ihnen alles und befriedige diesen: So sind sie beinahe glücklich - so glücklich als eben Menschen und Dämonen sein könnten. Aber warum sage ich dies noch? Luther hat es schon gesagt, und besser als ich, in den Versen: Nehmen sie uns den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: Laß fahren dahin - das Reich muss uns doch bleiben! < Ja! Ja! das Reich."
Friedrich Nietzsche (1881): Morgenröte, §262
Napoleon kann als ein Typus des Herrschers betrachtet werden, der die Macht um der Macht willen erobert. Die Französiche Revolution sagte ihm zu, da sie ihm die Möglichkeit bot, die Macht im Staat zu ergreifen, ansonsten war sie ihm gleichgültig. Und obwohl er den französischen Nationalismus unterstützte und von ihm abhängig war, bedeutet Frankreich für ihn genauso viel wie die Revolution - nämlich eine günstige Gelegenheit, sich selbst an die Spitze des Staates zu stellen. In seiner Jugend hatte er sogar mit der Idee gespielt, für Korsika gegen Frankreich zu kämpfen. ( Russell 1947, S.19)
Nach Wegfall des göttlichen Schutzes wird das Selbstbewusstsein des individuellen Ich zum Garanten eines modernen Sicherheitsgefühls. In psychoanalytischer Betrachtungsweise kann man von einer narzisstischen Identifizierung sprechen. Die grandiose Selbstgewissheit des Ich ist an die Stelle der Geborgenheit in der grossen idealisierten Elternfigur getreten. Deren gewaltige Macht taucht nun als maßlose Überschätzung der eigenen Bedeutung und Möglichkeiten auf. Das individuelle Ich wird zum Abbild Gottes. (ebd., S.27)
Quelle: Narzissmus und Macht (Hans jürgen Wirth) Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik
Albert Camus ( 1913-1960) hat in seinem Schauspiel Caligula (1942) diesen Machtrausch eindrucksvoll in Szene gesetzt. Durch den Tod seiner inzestuös geliebten Schwester Drusilla verzweifelt Caligula am Leben. " Aus Protest gegen den Hass und die Dummheit der Götter" (Jens 1996, S.558) entwirft Caligula ein "ausgeklügeltes, gleichermaßen revolutionäres wie absolutistisches Programm", das die "Ausrottung der der Lüge, die Entlarvung der falschenVernunft, heuchlerischer Konventionen und unverdienter Privilegien" (ebd.) fordert, tatsächlich aber im Allmachstwahn Caligulas einmündet, der sich als "Göttin Venus" anbeten lässt, verlangt, dass man ihm den Mond herbeischaffe, und sein willkürliches, furchtbares Vernichtungsprogramm mit der Pest vergleicht, bis er schliesslich einem Tyrannenmord zum Opfer fällt.
Der Sadismus, der alle genannten Caligula-Darstellungen auszeichnet, entspringt nicht einer sexuellen Lust, sondern dem Bedürfnis, absolute Kontrolle über ein anderes Leben zu erhalten (vgl. Fromm 1964 S. 202, 1983 S. 359.363)
Im Grunde geht es um die Vorstellung, Gott gleich, Herrscher über Leben und Tod zu sein. Das Problem des mit aller irdischen Macht ausgestatteten Herrschers besteht jedoch darin, dass er nicht vermeiden kann, die Endlichkeit seiner Macht , nämlich die Endlichkeit, Hinfälligkeit und Verwundbarkeit des eigenen Lebens, zu realisieren. Je stärker der Cäsaren-Herrscher seinem Wahn Gott gleich zu sein, nachgeht, umso mehr isoliert er sich von anderen und von der Realität. Dies wiederum löst paranoide Ängste und Verfolgungsideen aus, die mit einer weiteren Steigerung der narzisstischen Grössenvorstellungen beantwortet wird. Da sich ein solch tyrannischer, skrupelloser und sadistischer Herrscher naturgemäß viele Feinde schafft, hat sein Verfolgungswahn eine gewisse Realität. Es ist aber auch nicht weiter verwunderlich, dass praktisch alle Herrscher, die dem Cäsarenwahn verfallen waren, keines natürlichen Todes gestorben sind. Für den Grössenwahn des Cäsaren-Herrschers gilt Entsprechendes wie für ihre Verfolgungsphantasien: Sie sind in der Realität verankert. Durch seine enorme Macht ist es dem Herrscher möglich, die Realität seinen wahnhaften Vorstellungen zu unterwerfen. Es ist ihm gelungen seine, seine narzisstische Abwehr in der Realität zu verankern.
Quelle: Narzissmus und Macht (Hans jürgen Wirth) Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik
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