Ich fürchte, dass wir uns als Baumarkt - Kunden nach dem Scheitern der Sanierung der Praktiker - Tochter Max Bahr selbst ein Dummenschild verleihen müssen. Wenn es irgendwo zu gravierenden Marktmachtkonzentrationen kommt, ist immer der Verbraucher der Dumme:
http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19152415?sp=350#jump" ......
"Auch Warenkreditversicherer, Banken, Lieferanten und Vermieter müssen Verantwortung für die Arbeitsplätze und Existenzen der rund 15 000 Beschäftigten bei Max Bahr und Praktiker übernehmen", forderte Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Freitag in Hamburg. Es sei skandalös, dass ein einzelner Warenkreditversicherer aus kurzfristigem Profitinteresse die Fortführung des Unternehmens gefährde.
Das Versicherungsunternehmen Coface erklärte, es könne zu konkreten Fällen nicht Stellung nehmen. "Generell prüfen wir kontinuierlich die Bonität und Zahlungsfähigkeit von Unternehmen, ehe wir unseren Kunden Versicherungsschutz für ihre Lieferungen einräumen", sagte Unternehmenssprecher Erich Hieronimus. Für die Belieferung eines liquiden Unternehmens sei oft keine Versicherung notwendig. Die Lieferanten könnten auch ein insolventes Unternehmen weiter beliefern, zum Beispiel gegen Vorkasse oder bar bei Lieferung. Coface mit Hauptsitz in Paris ist einer der drei großen Warenkreditversicherer in Deutschland.
...."
Wenn ein Insolvenzverwalter einen sanierungsfähigen Teil einer insolventen Unternehmensgruppe weiterführt, haftet er für die neuen Verbindlichkeiten selbst. Die Bonität dürfte also keine unüberwindliche Hürde sein.
Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien, aber wenn Kreditversicherer, Banken, Lieferanten und Vermieter mit einem Insolvenzverwalter aus Gründen, die nicht klar auf der Hand liegen, nicht kooperieren wollen, muss man m. E. schon nach den Motiven fragen. Der Insolvenzverwalter ist ja wie das Unternehmen nach der Sanierung ein Kunde / Mieter dieser Unternehmen. Warum wollen sie diesen Kunden nicht, wenn das Risiko des Ausfalls von nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründeten Forderungen nicht höher ist als bei allen anderen Kunden?
Als Erklärung kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass da ein besonders großer Kunde* und potentieller Mieter, dem die Lieferanten wegen seiner Nachfragemacht nicht gerne Wünsche abschlagen, im Hintergrund Einfluss ausübt, weil er die gewinnträchtigsten Märkte übernehmen will und an einer Sanierung seines Konkurrenten nicht interessiert ist.
Den Arbeitnehmern könnte das recht sein, volkswirtschaftlich bzw. ordnungspolitisch ist eine solche Marktmachtverdichtung allerdings nicht wünschenswert.
*Ich will keine Namen nennen, aber ich meine nicht Eisen - Karl.