Ebola, Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Hier können Beiträge zu dem gesamten Themenkomplex von der Finanzierung des Gesundheitswesens bis zu speziellen Gesundheitsrisiken geschrieben werden.

Re: Hohes Fieber, innere Blutungen - EBOLA?

Beitragvon Livia » So 5. Okt 2014, 21:29

3400 Ebola-Tote in Westafrika

In Westafrika breitet sich das Ebola-Virus weiter aus, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte. Bis zum 1. Oktober wurden demnach in den hauptsächlich betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone 3431 Ebola-Tote registriert, davon 2069 in Liberia.

Die Zahl der bestätigten und Verdachtsfälle in den drei Ländern stieg auf 7470. Um die Epidemie wirkungsvoll bekämpfen zu können, veranschlagen die Vereinten Nationen 988 Millionen Dollar. Wie die UNO-Nothilfekoordination mitteilte, gingen davon erst 256 Millionen Dollar ein.

Westafrikaner in der Schweiz gewarnt

Das Bundesamt für Gesundheit warnte rund 1000 Staatsangehörige von Guinea, Liberia und Sierra Leone in der Schweiz mit einem Brief vor Ebola. Das Schreiben enthält Empfehlungen, wie man sich bei Besuchen in der Heimat vor der Krankheit schützen kann.

Die Empfehlungen dienen gemäss dem Brief von Ende August auch als Information, falls die Westafrikaner Besuch aus ihren Heimatländern erhalten sollten. Der Brief schliesst mit dem Aufruf, sich äusserst vorsichtig zu verhalten, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen.

Angeschrieben wurden Staatsangehörige der drei Länder mit einer Schweizer Niederlassungsbewilligung, wie die Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Mona Neidhart, eine Information der "NZZ am Sonntag" bestätigte. Für die Schweizer Bevölkerung besteht laut dem BAG weiterhin keine Gefahr durch Ebola.


http://www.bluewin.ch/de/news/vermischt ... frika.html

Das war zu befürchten, auch wenn es immer wieder für Gefahrlos beschrieben wird. Angst macht das schon. :(
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Re: Hohes Fieber, innere Blutungen - EBOLA?

Beitragvon maxikatze » Mo 6. Okt 2014, 06:27

Angst macht das schon.


Was ich von Anfang an befürchtet habe:

http://web.de/magazine/gesundheit/ebola ... d-30121324

Die Ebola-Seuche könnte sich in den kommenden Wochen bis nach Europa ausbreiten. Britische Wissenschaftler sehen ein hohes Risiko vor allem für Frankreich und Großbritannien.
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Ebola, Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon Excubitor » So 12. Okt 2014, 18:31

Bereits deutlich mehr als 4000 Tote durch die grassierende Ebola-Epidemie in Westafrika und immer noch, wie auch in anderen Themenbereichen, oder sollte ich schreiben in allen Themenbereichen, gefährliche Überheblichkeit und Möchtegern-Fachwissen bei Politikern und anderen Verantwortlichen für eine bald kaum noch kontrollierbare Ausbreitung.
Es ist eine Wunsch- (oder sogar Wahn-?)vorstellung, dass einem Ausbruch einer Epidemie in Europa oder Deutschland angemessen begegnet werden könnte, die übrigens von seriösen Virologen nicht einmal geteilt wird ...

Welche Gefahr von diesem hämorrhagisches Fieber auslösenden (im Endstadium Blutungen aus allen Körperöffnungen; http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4mor ... hes_Fieber) Virus ausgeht. wurde aktuell durch einen Fall in den USA bekannt.
Siehe dazu
http://www.gmx.net/magazine/gesundheit/ ... g-30136452

Nur gut, dass eine Ansteckung über Aerosole nicht möglich ist, also keine Infektion über die Atemluft erfolgen kann, sonst hätten wir den drohenden Kampf schon jetzt verloren. Anstecken kann man sich nur über direkten Körperkontakt mit Körperflüssigkeiten oder über Stellen die ein Infizierter angefasst hat, die anschließend mit dem eigenen Körper und verletzten Stellen desselben (auch mehrere Tage danach noch) in Kontakt kommen, bzw. die Infektion über die Schleimhäute in den eigenen Körper gelangt, indem man selbst die Stellen angefasst und sich dann beispielsweise die Augen gerieben hat...

Noch ein Grund sich immer gründlich die Hände zu waschen...

Angesichts einer in Deutschland wenig auf derartige Krisen vorbereiteten Klinikstruktur sollten Politiker den Vorgängen ein wenig mehr Ernst entgegenbringen und nicht auch hier wieder zu Verharmlosungen neigen, wie üblich.
Die wenigen vorhandenen virologischen (Tropen-)Institute und Fachkliniken werden im Ernstfall jedenfalls nicht reichen...
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 14. Nov 2020, 19:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon AlexRE » So 12. Okt 2014, 18:56

Hinsichtlich der Tröpfcheninfektion bin ich mir nicht so sicher. Die Krankheit scheint sich in Afrika schneller auszubreiten als HIV, muss also infektiöser sein:
Ursachen

Von Mensch zu Mensch-Übertragung erfolgt:

- durch sehr engen Körperkontakt, Sexualkontakt
- durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Speichel, Blut, Urin, Stuhl, Sperma, Erbrochenem (gefährlich für Pflegende und Angehörige)
- Eine Tröpfcheninfektion als Übertragungsform, wird als eher unwahrscheinlich angesehen.


http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer/Krankheitsbilder/Ebola_Fieber_Marburg_Fieber.php

Übrigens haben wir auf dem Unterforum Gesundheitspolitik bereits einen thread zu dem Thema:

viewtopic.php?f=19&t=2169

Vielleicht sollten wir die beiden threads wegen der Aktualität des Themas hier auf dem hiesigen Unterforum zusammenlegen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon Livia » So 12. Okt 2014, 22:49

Ich hatte von Anfang an Angst, dass diese Krankheit nicht harmlos ist wie man das uns weismachen wollte. Es ist eine Schande, wie das Volk an der Nase herumgeführt wird. :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon AlexRE » So 12. Okt 2014, 23:21

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie so jeden einreisenden Infizierten ausfindig machen, jedenfalls nicht bei einer frischen Infektion vor Ausbruch der Krankheit:

Ebola-Ansteckung von Touristen unwahrscheinlich

Berlin - Der grassierende Ebola-Ausbruch in Westafrika hat für Deutschland keine weiteren Vorbeugemaßnahmen zur Folge. «Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand die Erkrankung einschleppt, ist Deutschland bereits bestens ausgerüstet.»

(...)

Eine Gefahr durch Touristen sieht auch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Hamburg) nicht. «Die betroffenen Regionen sind keine Touristendestinationen. Allenfalls könnten vermögende Westafrikaner, die das Land aus Angst vor Ebola verlassen, das Virus mitbringen», sagte Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik. Am Frankfurter Flughafen beispielsweise gebe es bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, um fiebernde Reisende ausfindig zu machen, etwa mittels Wärmekameras.

(...)


http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wissenschaft_nt/article129679276/Ebola-Ansteckung-von-Touristen-unwahrscheinlich.html
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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Okt 2014, 06:25

viewtopic.php?f=19&t=2169

Vielleicht sollten wir die beiden threads wegen der Aktualität des Themas hier auf dem hiesigen Unterforum zusammenlegen.


Ja bitte. :)
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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon AlexRE » Mo 13. Okt 2014, 06:35

Erledigt :)
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Ebola. Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon Excubitor » Mo 13. Okt 2014, 14:36

AlexRE hat geschrieben:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie so jeden einreisenden Infizierten ausfindig machen, jedenfalls nicht bei einer frischen Infektion vor Ausbruch der Krankheit:

[...]


http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wissenschaft_nt/article129679276/Ebola-Ansteckung-von-Touristen-unwahrscheinlich.html[/quote]

Ganz genau. Denn solange keine infektiösen Anzeichen äußerlich erkennbar sind nützt auch die beste Schulung des Flug- und Flughafenpersonals am Ausgangs- oder Ankunftsort wenig. So könnten jede Menge Infizierter durch die Kontrollen rutschen, die erst nachträglich zum akuten Problem werden...
Eine Verharmlosung des Problems scheint denkbar unangebracht, genau wie unnötige Panikmache. Sachlich fachkompetentes, aber vor allem konsequentes Vorgehen durch internationale Spezialisten, wie die Teams des Centers of Desease Control (CDC in Atlanta, Georgia, USA), die bereits länger Interventionsteams am Ausgangsort der Epidemie haben dürften, ist jetzt dringend notwendig, und zwar Spezialisten, die sich nicht von Politikern hineinquatschen lassen, sondern international effektiv und effizient ohne irgendwelche Vorbehalte zusammenzuarbeiten bereit sind ...
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Re: Ebola, Marburg & Co. - Die unterschätzte Gefahr

Beitragvon maxikatze » Mo 13. Okt 2014, 16:55

Ich wunderte mich sowieso, dass die WHO die Ausbreitung Ebolas durch Flüchtlinge nicht von Anfang an erkannt und nicht davor gewarnt hat.



http://www.klabautermaenneken.de/t29f76 ... l#msg41316
2.9.2014:
...Und es ist keine Frage, ob Ebola mit den Flüchtlingsströmen nach Europa kommt, sondern wann
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