Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Livia » Mo 19. Sep 2011, 09:35

Staber hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben: Die "Tracht Prügel" durch die Eltern oder andere inkompetente Erziehungsberechtigte kann also sehr leicht zum Rohrkrepierer werden, wenn es Dir gerade um Gewaltprävention geht.



Erziehung ist nach Pestalozzi - „Vorbild und Liebe“ – „positive Beziehung und Identifikationsangebot“. Wo Gewalt herrscht, gibt es keine Erziehung mehr, sondern allenfalls Dressur.
Körperliche Strafen sind immer eine Machtdemonstration. Und eine Demütigung. Werden sie regelmäßig eingesetzt, untergraben sie die Bindung und das Vertrauen, die zwischen Eltern und Kind herrschen sollten.


gruß horst



Da muss ich dir leider recht geben.Aber Erzieher die versuchen ihre auf Abwege geratenen Kinder mit gutem Zureden auf bessere Wege zu bringen, scheitern immer. Wer Kinder in diesem schwierigen Alter hatte oder hat, weiss wovon ich spreche. Es war auch nicht nur der Pestalozzi, da waren noch viele Andere. Die Psychologen und Psychiater haben einen grossen Teil der Schuld dazu beigetragen, dass heute alles aus dem Ruder läuft, was mit Erziehung zu tun hat. Unser so geachteter Psychologe Alan Guggenbühl aus Zürich, der allen Eltern gute Ratschläge erteilt, hat einen drogensüchtigen Sohn der nicht nur gewälttätig wurde sondern auch als Krimineller geendet ist. Wie kann man so einem Psychologen noch glauben.

PC, Brutalofilme und die Weltweite Vernetzung ist genauso dafür verantwortlich. Kinder in diesem Alter kann man nicht immer unter Kontrolle haben. Da kann man wieder ein Beispiel in Zürich nehmen, was da zur Zeit abläuft, lässt mich wütend werden. Das Böse kommt dann oft in mir hoch, ich betätige mich aber trotzdem nicht danach. Eine bessere Lösung wäre Beschäftigung, oder Sport, das ist aber für viele in diesem Alter nicht möglich, sie bewegen sich lieber mit ihren Kumpels im Ungewissen.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Staber » Mo 19. Sep 2011, 10:28

Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben: Die "Tracht Prügel" durch die Eltern oder andere inkompetente Erziehungsberechtigte kann also sehr leicht zum Rohrkrepierer werden, wenn es Dir gerade um Gewaltprävention geht.



Erziehung ist nach Pestalozzi - „Vorbild und Liebe“ – „positive Beziehung und Identifikationsangebot“. Wo Gewalt herrscht, gibt es keine Erziehung mehr, sondern allenfalls Dressur.
Körperliche Strafen sind immer eine Machtdemonstration. Und eine Demütigung. Werden sie regelmäßig eingesetzt, untergraben sie die Bindung und das Vertrauen, die zwischen Eltern und Kind herrschen sollten.


gruß horst



Da muss ich dir leider recht geben.Aber Erzieher die versuchen ihre auf Abwege geratenen Kinder mit gutem Zureden auf bessere Wege zu bringen, scheitern immer. Wer Kinder in diesem schwierigen Alter hatte oder hat, weiss wovon ich spreche. Es war auch nicht nur der Pestalozzi, da waren noch viele Andere. Die Psychologen und Psychiater haben einen grossen Teil der Schuld dazu beigetragen, dass heute alles aus dem Ruder läuft, was mit Erziehung zu tun hat. Unser so geachteter Psychologe Alan Guggenbühl aus Zürich, der allen Eltern gute Ratschläge erteilt, hat einen drogensüchtigen Sohn der nicht nur gewälttätig wurde sondern auch als Krimineller geendet ist. Wie kann man so einem Psychologen noch glauben.

PC, Brutalofilme und die Weltweite Vernetzung ist genauso dafür verantwortlich. Kinder in diesem Alter kann man nicht immer unter Kontrolle haben. Da kann man wieder ein Beispiel in Zürich nehmen, was da zur Zeit abläuft, lässt mich wütend werden. Das Böse kommt dann oft in mir hoch, ich betätige mich aber trotzdem nicht danach. Eine bessere Lösung wäre Beschäftigung, oder Sport, das ist aber für viele in diesem Alter nicht möglich, sie bewegen sich lieber mit ihren Kumpels im Ungewissen.



Hallo Livia!

Ich muß dir ehrlich gestehen, mich kot*t das Verhalten einiger jungen Zeitgenossen auch an, wenn es um deren Prügeleien und Fehlverhalten geht. In meiner Jugend (Jahrgang 1939 ) bin ich auch oft im Elternhaus und in der Lehre ( Lehrjahre sind keine Herrenjahre ) mit Hiebe gemaßregelt worden und bin trotzdem nicht auf die schiefe Bahn geraten. Weil es ja immer heißt, wer zuhause von den Eltern verprügelt wurde ,wird das später im Alter weiterführen. Ich habe mir selbst versprochen, das an meinen Kindern keine Hand angelegt wird, weil ich weiß, wie weh das tut.
Oft hört man die Meinung, „ein kleiner Klaps schadet doch nichts“
Eigentlich geben diese Leute doch nur ihr eigenes Unvermögen wieder. Man ist der Meinung, mit einem „kleinen Klaps“ oder mit Prügel ist das Kind bestraft und die Sache, für die es bestraft wurde, ist aus der Welt. Aber das ist grundsätzlich falsch, das Kind hat zwar gemerkt, daß es etwas falsch gemacht hat, aber es hat nicht begriffen, warum es falsch war. Würde man dem Kind erklären, was an einer bestimmten Handlung falsch war, müßte man sich ja selbst intensiv damit beschäftigen. So aber kann man die Sache mit kurzem Zeitaufwand „erledigen“. Aber dadurch wird das Kind beim nächsten Mal in gleicher Situation versuchen, eine Handlung, von der es weiß, daß sie falsch ist, zu vertuschen, damit es keine Prügel bekommt. Ein Kind, dem erklärt wurde, warum die Handlung falsch war, wird selbst versuchen, beim nächsten Mal in gleicher Situation anders zu handeln.

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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Livia » Mo 19. Sep 2011, 16:08

Staber hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben: Die "Tracht Prügel" durch die Eltern oder andere inkompetente Erziehungsberechtigte kann also sehr leicht zum Rohrkrepierer werden, wenn es Dir gerade um Gewaltprävention geht.



Erziehung ist nach Pestalozzi - „Vorbild und Liebe“ – „positive Beziehung und Identifikationsangebot“. Wo Gewalt herrscht, gibt es keine Erziehung mehr, sondern allenfalls Dressur.
Körperliche Strafen sind immer eine Machtdemonstration. Und eine Demütigung. Werden sie regelmäßig eingesetzt, untergraben sie die Bindung und das Vertrauen, die zwischen Eltern und Kind herrschen sollten.


gruß horst



Da muss ich dir leider recht geben.Aber Erzieher die versuchen ihre auf Abwege geratenen Kinder mit gutem Zureden auf bessere Wege zu bringen, scheitern immer. Wer Kinder in diesem schwierigen Alter hatte oder hat, weiss wovon ich spreche. Es war auch nicht nur der Pestalozzi, da waren noch viele Andere. Die Psychologen und Psychiater haben einen grossen Teil der Schuld dazu beigetragen, dass heute alles aus dem Ruder läuft, was mit Erziehung zu tun hat. Unser so geachteter Psychologe Alan Guggenbühl aus Zürich, der allen Eltern gute Ratschläge erteilt, hat einen drogensüchtigen Sohn der nicht nur gewälttätig wurde sondern auch als Krimineller geendet ist. Wie kann man so einem Psychologen noch glauben.

PC, Brutalofilme und die Weltweite Vernetzung ist genauso dafür verantwortlich. Kinder in diesem Alter kann man nicht immer unter Kontrolle haben. Da kann man wieder ein Beispiel in Zürich nehmen, was da zur Zeit abläuft, lässt mich wütend werden. Das Böse kommt dann oft in mir hoch, ich betätige mich aber trotzdem nicht danach. Eine bessere Lösung wäre Beschäftigung, oder Sport, das ist aber für viele in diesem Alter nicht möglich, sie bewegen sich lieber mit ihren Kumpels im Ungewissen.



Hallo Livia!

Ich muß dir ehrlich gestehen, mich kot*t das Verhalten einiger jungen Zeitgenossen auch an, wenn es um deren Prügeleien und Fehlverhalten geht. In meiner Jugend (Jahrgang 1939 ) bin ich auch oft im Elternhaus und in der Lehre ( Lehrjahre sind keine Herrenjahre ) mit Hiebe gemaßregelt worden und bin trotzdem nicht auf die schiefe Bahn geraten. Weil es ja immer heißt, wer zuhause von den Eltern verprügelt wurde ,wird das später im Alter weiterführen. Ich habe mir selbst versprochen, das an meinen Kindern keine Hand angelegt wird, weil ich weiß, wie weh das tut.
Oft hört man die Meinung, „ein kleiner Klaps schadet doch nichts“
Eigentlich geben diese Leute doch nur ihr eigenes Unvermögen wieder. Man ist der Meinung, mit einem „kleinen Klaps“ oder mit Prügel ist das Kind bestraft und die Sache, für die es bestraft wurde, ist aus der Welt. Aber das ist grundsätzlich falsch, das Kind hat zwar gemerkt, daß es etwas falsch gemacht hat, aber es hat nicht begriffen, warum es falsch war. Würde man dem Kind erklären, was an einer bestimmten Handlung falsch war, müßte man sich ja selbst intensiv damit beschäftigen. So aber kann man die Sache mit kurzem Zeitaufwand „erledigen“. Aber dadurch wird das Kind beim nächsten Mal in gleicher Situation versuchen, eine Handlung, von der es weiß, daß sie falsch ist, zu vertuschen, damit es keine Prügel bekommt. Ein Kind, dem erklärt wurde, warum die Handlung falsch war, wird selbst versuchen, beim nächsten Mal in gleicher Situation anders zu handeln.

Gruß staber


Lach Staber dann bis du nur zwei Jahre jünger als ich. Meine Kinder bauten auch Mist, Drogen oder Alkohol haben sie nicht konsumiert. Trotzdem war es nicht immer einfach. Ich habe meine Kinder auch nicht geschlagen. Aber bei meinem Sohn war Reden nicht gerade ein Erfolg. Es kommt auch noch auf die jeweiligen Charakter der Kinder an. Das kann man leider, auch wenn es immer wieder so ausgelegt wird, nicht verallgemeinern. Es liebs Grüessli ;)
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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Santo » Di 27. Sep 2011, 15:29

Um die vorhergehenden Artikel damit thematisch abzuschließen, die eher im Bereich Erziehung angesiedelt und daher hier etwas deplaziert scheinen, sei hier erwähnt, dass eine Rückkehr zu ursprünglichen Erziehungsforrmen in schwierigen Fällen nach aktuellen Experimenten wohl eher Erfolg verspricht als der moderne, verweichlichte "Schnickschnack", vor allem die total einseitigen Systeme, die, egal zu welcher Seite sie ausschlagen, ob zu der strengen, stringenten Konzeption, oder der verweichlichten, in moderne Lebensunfähigkeit mündende Systematiken, beide letztlich untauglich sind so etwas wie "Erziehung" im positiven Sinn zu gewährleisten. Der gangbare Weg dürfte, wie in nahezu allen Lebensbereichen der durch die Mitte sein, also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Konsequenz und deutlicher Strenge einerseits, was den moderneren Erziehungs- und Pädagogikkonzepten fast völlig fehlt, und notwendiger Zuwendung und Vermittlung von Geborgenheit und Sicherheit andererseits, so dass sich bei Problemfällen ein natürliches Verantwortungsbewusstsein im Sinn von Eigen- und Fremdverantwortung überhaupt ausbilden kann.

Ich recherchiere derzeit und teile das Ergebns dann mit, woraus sich durchgreifende Möglichkeiten sinnvoller und dringend notwendiger Reformen für das Jugendstrafrecht mit seinem durch die Anwender derzeit zur Untauglichkeit deformierten Erziehungsgedanken ergeben könnten.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Internetsucht

Beitragvon Santo » Di 27. Sep 2011, 15:41

Nach einer aktuell veröffentlichten Studie sollen bereits etwa 560 000 Menschen der Internetsucht verfallen sein, eine Zahl, die sehr bedenklich stimmen und insbesondere bei den Verantwortlichen zum dringenden Umdenken und Handeln anregen, sowie die Einzelnen dazu veranlassen sollte, den eigenen Internetkonsum einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.

"Studie zum Online-Verhalten in Deutschland
[...]
Rund 560.000 Deutsche sind internetsüchtig. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universitäten Lübeck und Greifswald zurück, die vom Bundesgesundheitsministerium gefördert wurde.

Demnach sind ein Prozent der 14- und 64-Jährigen abhängig vom Surfen oder Spielen im Netz, teilte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, mit. Bei 4,6 Prozent der Menschen in dieser Altersgruppe - das sind etwa 2,5 Millionen Deutsche - sei eine problematischer Internetkonsum festgestellt worden. In der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen sei dieser Anteil deutlich höher: Hier gebe es 2,4 Prozent abhängige und 13,6 Prozent sogenannte "problematische Internetnutzer".

Mehr Mädchen als Jungen süchtig
Auffällig ist den Angaben zufolge, dass in der jüngsten Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen deutlich mehr Mädchen (4,9 Prozent) als Jungen (3,1 Prozent) internetsüchtig sind. Das sei überwiegend die Folge des exzessiven Nutzens von sozialen Netzwerken, die 77,1 Prozent der auffälligen Mädchen nutzen. Onlinespiele, wie sie bei den gleichaltrigen süchtigen Jungen in einem Drittel der Fälle (33,6 Prozent) ausschlaggebend sind, spielen bei ihnen eine geringe Rolle. Nur 7,2 Prozent der internetabhängigen Mädchen in dieser Altergruppe spielen sie.

Dyckmans kündigte an, Computer- und Onlinesucht im nächsten Jahr zu einem Arbeits-Schwerpunkt ihrer Behörde zu machen. Mit Experten wolle sie klären, ob die Suchtgefahr von Computerspielen eine Rolle bei der Alterseinstufung spielen könne und ob besonders gefährliche Spiele erst für Ältere freigegeben werden sollten.

In der Untersuchung wird Internetsucht als eine Kombination verschiedener Verhaltensauffälligkeiten definiert. Dazu zählt, dass die Betroffenen die Kontrolle über die Zeitspannen verlieren, die sie im Internet verbringen, Entzugserscheinungen zeigen, das Netz als Flucht vor negativen Gefühlen benutzen und auch Nachteile in Kauf nehmen, etwa durch Fehlzeiten in Schule oder am Arbeitsplatz."


Quellen:
http://www.tagesschau.de/inland/internetsucht100.html
http://www.faz.net/artikel/C31034/inter ... 24232.html

Die sogenannte Pinta-Studie im Volltext
http://www.drogenbeauftragte.de/fileadm ... 280611.pdf
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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Livia » Mi 28. Sep 2011, 09:20

Santo hat geschrieben:Um die vorhergehenden Artikel damit thematisch abzuschließen, die eher im Bereich Erziehung angesiedelt und daher hier etwas deplaziert scheinen, sei hier erwähnt, dass eine Rückkehr zu ursprünglichen Erziehungsforrmen in schwierigen Fällen nach aktuellen Experimenten wohl eher Erfolg verspricht als der moderne, verweichlichte "Schnickschnack", vor allem die total einseitigen Systeme, die, egal zu welcher Seite sie ausschlagen, ob zu der strengen, stringenten Konzeption, oder der verweichlichten, in moderne Lebensunfähigkeit mündende Systematiken, beide letztlich untauglich sind so etwas wie "Erziehung" im positiven Sinn zu gewährleisten. Der gangbare Weg dürfte, wie in nahezu allen Lebensbereichen der durch die Mitte sein, also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Konsequenz und deutlicher Strenge einerseits, was den moderneren Erziehungs- und Pädagogikkonzepten fast völlig fehlt, und notwendiger Zuwendung und Vermittlung von Geborgenheit und Sicherheit andererseits, so dass sich bei Problemfällen ein natürliches Verantwortungsbewusstsein im Sinn von Eigen- und Fremdverantwortung überhaupt ausbilden kann.

Ich recherchiere derzeit und teile das Ergebns dann mit, woraus sich durchgreifende Möglichkeiten sinnvoller und dringend notwendiger Reformen für das Jugendstrafrecht mit seinem durch die Anwender derzeit zur Untauglichkeit deformierten Erziehungsgedanken ergeben könnten.


Ein Superbeitrag. Es ist meine Schuld, dass ich hier in diesem Bereich die Erziehung zum Beitrag Suchtprobleme erwähnt habe. Meines Erachtens kann man jedoch die heutigen Suchtprobleme der Jugendlichen wie Alkohol, Tabaksucht, Drogen und viele andere Suchtprobleme destotrotz mit der Erziehung in Verbindung bringen. Leider ist meine Wortgewandtheit nicht mit denen von den hier anwensenden Mitglieder zu vergleichen, hoffe aber trotzdem verstanden zu werden.

Der von mir Fettgedruckte Absatz ist besonders begrüssenswert und wenn ein Erfolg in diesem Bereich erziehlt würde, hoffe ich dass das dann auch von unserer Behörde so übernommen wird.
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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Santo » Mo 2. Apr 2012, 11:04

Livia hat geschrieben:
Santo hat geschrieben:Um die vorhergehenden Artikel damit thematisch abzuschließen, die eher im Bereich Erziehung angesiedelt und daher hier etwas deplaziert scheinen, sei hier erwähnt, dass eine Rückkehr zu ursprünglichen Erziehungsforrmen in schwierigen Fällen nach aktuellen Experimenten wohl eher Erfolg verspricht als der moderne, verweichlichte "Schnickschnack", vor allem die total einseitigen Systeme, die, egal zu welcher Seite sie ausschlagen, ob zu der strengen, stringenten Konzeption, oder der verweichlichten, in moderne Lebensunfähigkeit mündende Systematiken, beide letztlich untauglich sind so etwas wie "Erziehung" im positiven Sinn zu gewährleisten. Der gangbare Weg dürfte, wie in nahezu allen Lebensbereichen der durch die Mitte sein, also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Konsequenz und deutlicher Strenge einerseits, was den moderneren Erziehungs- und Pädagogikkonzepten fast völlig fehlt, und notwendiger Zuwendung und Vermittlung von Geborgenheit und Sicherheit andererseits, so dass sich bei Problemfällen ein natürliches Verantwortungsbewusstsein im Sinn von Eigen- und Fremdverantwortung überhaupt ausbilden kann.

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Ein Superbeitrag. Es ist meine Schuld, dass ich hier in diesem Bereich die Erziehung zum Beitrag Suchtprobleme erwähnt habe. Meines Erachtens kann man jedoch die heutigen Suchtprobleme der Jugendlichen wie Alkohol, Tabaksucht, Drogen und viele andere Suchtprobleme destotrotz mit der Erziehung in Verbindung bringen. Leider ist meine Wortgewandtheit nicht mit denen von den hier anwensenden Mitglieder zu vergleichen, hoffe aber trotzdem verstanden zu werden.

Der von mir Fettgedruckte Absatz ist besonders begrüssenswert und wenn ein Erfolg in diesem Bereich erziehlt würde, hoffe ich dass das dann auch von unserer Behörde so übernommen wird.


Danke für Deinen Beitrag Livia, natürlich wirst du hier verstanden...
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Nomo-Phobie - Neue Qualität der Internet-Sucht

Beitragvon Santo » Mo 2. Apr 2012, 11:34

Anscheinend erlangt auch in Deutschland die Internet-Sucht eine neue Qualität.
Wie RTL 2 gestern in seinem Nachrichtenjournal berichtete, weitet sich auch hier die sogenannte "Nomo-Phobie" immer weiter aus. Bei dem Begriff handelt es sich um ein Kunstwort aus dem Englischen, noch nicht um eine offizielle Krankheitsbezeichnung, sondern eine Abkürzung für "No Mobile Phone-Phobia". Mit dem Gesamtbegriff "Nomo-Phobie" ist inhaltlich die Angst (Phobie) gemeint, durch das Vergessen des Mobiltelefons auf soziale oder geschäftliche Kontakte verzichten zu müssen, bzw. von diesen nicht per Mobiltelefon ereichbar zu sein. Damit hat die Abhängkeit der Menschen vom Internet bereits mehr als bedenkliche Formen angenommen, weil die meisten Kontakte dieser Art heute bereits über soziale Netzwerke per sogenannten "smart-phones", also "schlauen Mobiltelefonen" abgewickelt werden.
Betroffen sind davon in erster Linie jüngere Menschen, die sich, was das Phänomen noch bedrohlicher macht, häufig noch in ihrer psychosozialen Entwicklung befinden, so dass dem allgemeinen Anstieg psyhischer Störungen ein neuer Schub versetzt wird, dessen weitreichende Folgen sich noch gar nicht absehen lassen.

Das Phänomen selbst ist nicht neu. Aus Großbritanien werden bereits seit Jahren schnell ansteigende Zahlen dieser Abhängigkeitsform berichtet:

"Eine Studie in Großbritannien ergab, dass etwa die Hälfte aller britischen Handynutzer von Nomophobie betroffen sind (2008).[1] 2012 sind bereits 66 % der Briten von der Angst betroffen."
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nomophobie
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Re: Die unbequeme Wahrheit zur Suchtproblematik in Deutschland

Beitragvon Excubitor » Di 3. Apr 2012, 14:53

Nicht nur die Internet-Sucht, auch die Abhängigkeit von harten Drogen erfährt einen neuen Aufschwung in Deutschland. Wie im Magazin Planetopia auf Sat.1 gestern Abend berichtet wurde, erfreut sich die Modedroge Crystal Meth, ein Methylamphetamin immer größerer Beliebtheit. Der große Staat USA wurde mit dieser Modedroge in relativ kurzer Zeit überschwemmt. Bei der laschen Drogenpolitk und einer in Drogenfragen viel zu nachgiebigen Justiz in Deutschland wird auch uns in Deutschland dieses Schicksal wohl nicht erspart bleiben.

Hintergrundinformationen zum N-Methylamphetamin "crystal meth", in seiner konsumierbaren Form Methamphetaminhydrochlorid, genannt "Crystal" oder "Meth", "Yaba" oder auch "Ice", wegen des kristallinen Aussehens:

"[...]

Gebrauch als Droge
Methamphetamin gilt heute unter Modenamen wie Yaba, Ice, Meth, Crystal oder Crystal Meth als preiswerte Droge mit aufputschender Wirkung. Crystal gehört zu den am schnellsten zerstörenden Drogen überhaupt. Hinzu kommt, dass die illegale Herstellung die Gefahr von Qualitätsmängeln und Unreinheiten mit sich bringt.

Das Potential einer Abhängigkeit ist sehr hoch. Crystal wird überwiegend geschnupft, teilweise geraucht, in Wasser gelöst intravenös injiziert oder auch rektal verabreicht. Im deutschsprachigen Raum gehandeltes Methamphetamin wird zumeist in Osteuropa hergestellt.

Wirkung berauschender Dosierungen
Der Konsum verursacht starke Euphorie, verringert das Schlafbedürfnis, steigert die Leistungsfähigkeit und das Mitteilungsbedürfnis. Das sexuelle Verlangen wird gesteigert, die sexuelle Leistungsfähigkeit sinkt allerdings deutlich. Hunger- und Durstgefühl werden gemindert. Außerdem können (bei höheren Dosierungen) Halluzinationen auftreten. Die Wirkung ist ähnlich der von Amphetamin, aber deutlich stärker. Sie hält bis zu elf Stunden an und kann durch den weiteren Konsum verlängert werden. Danach tritt meist eine starke Erschöpfung ein. Bei hohen Dosen kann die Wirkung von Methamphetamin unabhängig von der Konsumform von 24 bis 36 Stunden andauern. Gegen Ende des Rauschzustandes stellt sich oft quälende Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit ein. Auf die Phase des Rausches kann ein von Lethargie und Depression geprägter „Kater“ folgen.

Risiken
Der Konsum von Methylamphetamin kann schnell zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Dies gilt besonders für die Konsumformen Inhalation und Injektion. Toleranzentwicklung und damit einhergehende Dosissteigerungen wurden wiederholt beobachtet.

Zeichen einer Überdosierung sind erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen und trockener Mund, Schwindelgefühl, Zittern, Kreislaufprobleme mit plötzlichem Blutdruckabfall, Angstzustände.

Wechselwirkung mit anderen Drogen
Bei Versuchen an Ratten wurde eine erhöhte Schädigung des Gehirns bei kombinierter Verabreichung mit MDMA gefunden.

Nebenwirkungen
Schwächung des Immunsystems
Hautentzündungen
Haarausfall
Zahnausfall (sog. „Meth-Mund“)
Magenschmerzen
Magendurchbruch
Herzrhythmusstörungen
Schlafstörungen
Erhöhte Körpertemperatur (Hyperthermie)
Paranoide Wahnvorstellungen aufgrund des Schlafmangels
Akutwerden einer latenten Schizophrenie
Übersteigerte(r) Egozentrik/Narzissmus
Aggressivität

Chronische Folgen eines starken Konsums
Nierenschäden durch oxidativen Stress
Gewichtsverlust
Zersetzung der Schleimhäute in Mund und Nase (bei Schnupfen oder Rauchen)
Ausfall der Zähne

Gebrauch in der Schwangerschaft
Obwohl durch den Gebrauch von Crystal Meth der Menstruationszyklus gestört sein kann, kann auch in diesem Fall trotzdem eine Schwangerschaft eintreten. Konsum von Crystal Meth in der Schwangerschaft führt zu einem erhöhten Risiko von Fehlbildungen beim Kind. Es kann zu Defekten des Zentralnervensystems, Herzfehlern und Gefäßverengungen und Fehlbildungen des Urogenitaltrakts kommen. Ebenso kann es durch den Konsum während der Schwangerschaft zu einem verhältnismäßig kleinen Kopfumfang des Kindes kommen. Die Kinder reagieren auf Umgebungsreize schreckhaft und ihre Feinmotorik und ihr Tag-Nacht-Rhythmus sind gestört. Hyperaktivität und eine gestörte psychosoziale Entwicklung können auftreten.

Konsumformen und Szenenamen
wird Methamphetamin meist nasal, also geschnupft. Methylamphetamin wird als Salz (Methamphetaminhydrochlorid, abgekürzt: Methamphetamin-HCl) konsumiert und kann auch in einer Pfeife („Icepipe“) geraucht werden; im Vergleich dazu würde sich das chemisch verwandte Amphetaminsulfat (Speed, Pep) bei hohen Temperaturen zersetzen. Geraucht gelangt die Droge schnell in den Blutkreislauf und ruft hier eine intensive Wirkung („Kick“) mit kürzerer Dauer als bei nasaler Einnahme hervor. Wird Methamphetamin oral genommen, tritt eine Wirkung sanfter ein, hält aber sehr lange an. Eine weitere Konsumform ist die Injektion mit wesentlichen Risiken hinsichtlich möglicher Infektionen und Verunreinigungen. Methylamphetamin wirkt geschnupft innerhalb von 10 Min., geschluckt erst nach ca. 30 Min.

Auf dem europäischen illegalen Markt wird Methamphetamin zumeist unter dem Namen „Crystal“ oder „Crystal Speed“ angeboten. In den USA wird die Droge zumeist mit „Crank“, „Meth“ oder „Crystal Meth“ bezeichnet. In Neuseeland ist die Droge als „Pee“ bekannt. In Thailand wird es als „Yabaa“ oder „Jaba“ bezeichnet und hat Heroin als meist benutzte Droge den Rang abgelaufen. In Südafrika wird Methamphetamin als „TIK“ bezeichnet, Grund ist das „Tick“-Geräusch, das entsteht, wenn die Droge in einer Glaspfeife geraucht wird.

„Ice“ als Bezeichnung für die Methamphetaminbase [Bearbeiten]Einer sich recht hartnäckig haltenden Legende nach handelt es sich bei rauchbarem Methamphetamin um die Base, wie es beim Kokain der Fall ist. Methamphetaminbase ist allerdings eine ölige Flüssigkeit, kristallin sind nur ihre Salze. Geraucht wird also die gleiche Substanz, die auch geschnupft oder geschluckt wird, nämlich Methamphetaminhydrochlorid. Wenn man allerdings hierbei von „rauchen“ spricht, so ist eigentlich verdampfen gemeint.

Damit man den Stoff „rauchen“ kann, muss er eine gewisse Reinheit aufweisen, sonst verbrennen die Streckmittel und verhindern ein sauberes Verdampfen. Als Ice (oder Crystal) wird eine sehr reine Form des Methamphetaminhydrochlorids bezeichnet, die durch die klaren Kristalle eine Ähnlichkeit mit Eis (engl. ice) aufweist. Zusätzliche Konfusion bringt die oft unklare Benennung im Drogenjargon. Unter Ice wird teilweise auch 4-Methylaminorex verstanden, eine eher wenig verbreitete Droge, die wie Methamphetamin stimulierend und euphorisierend wirkt, aber chemisch weniger verwandt ist.

[...]

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Crystal_Meth
Bild
© TU Graz

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Der aktuelle Suchtbericht der DHS

Beitragvon Santo » Sa 28. Apr 2012, 17:10

Hier der aktuelle Suchtbericht der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS):
1. Alkohol ist vor allem ein Männerproblem, die zu mehr als einem Drittel ein riskantes Alkohol-Konsumverhalten praktizieren.
2. Die Zahl der Alkoholvergiftungen hat sich seit 2010 nahezu verdreifacht.
3. Ausgeprägtes Sozialgefälle beim Rauchen.
4. Medikamentanabhängigkeit überwiegend ein Problem älterer Frauen. Allein 1,4 bis 1,5 Millionen Medikamentenabhängige insgesamt in Deutschland, vorwiegend über 40-jährige.
5. Cannabis ist nach wie vor die am meisten verbreitete illegale Droge.

Details dazu siehe unter der Quelle:

http://lifestyle.t-online.de/suchtbericht-alkohol-ist-vor-allem-ein-maennerproblem/id_55552430/index
(mit weiteren Nachweisen)

Kommentar
In einer Gesamtschau kann von Entwarnung definitiv keine Rede sein, auch wenn sich Einzelaspekte leicht verbessert haben sollen. Insbesondere die Medikamentenabhängigkeit scheint sich zu einer heimlichen Volksabhängigkeit entwickelt zu haben und gibt damit zu größten Bedenken Anlass, die dringenden Handlungsbedarf der zur Abwehr verantwortlichen Politiker und den weiteren mit der Problematik Betrauten implizieren.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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