Atommüll-EndlagerHunderttausend Jahre Sicherheit
Text: Stefan Stöcklin
Bild: Thinkstock Kollektion
Ausgabe:1/12
Die gute Nachricht zuerst: Finnland baut nahe der Stadt Eurajoki das weltweit erste Endlager für hochradioaktiven Abfall. In acht Jahren soll
die Anlage den Betrieb aufnehmen. Die schlechte Nachricht: Der finnische Atommüll macht global gesehen nur gerade ein Prozent dieser strahlenden Altlast aus, und die meisten Länder haben weder konkrete Pläne noch eine Strategie, wie sie die gefährlichen Abfälle aus ihren Atommeilern entsorgen könnten.
In der Schweiz sucht die Nagra seit 40 Jahren nach einer Lösung und prüft nun sechs Regionen als mögliche Standorte für ein Tiefenlager. Frühestens in 30 Jahren wird hochaktiver Atommüll hierzulande gebunkert werden können.
Selbst der Atomenergiepionier USA weiss nicht, wohin mit seinem Abfall – immerhin ein Viertel der global 240'000 Tonnen. Vor zwei Jahren stoppte die Adminis
tration Obama ein Projekt in Yucca Mountain, Nevada. Anhaltender Protest der
lokalen Bevölkerung und Bedenken hinsichtlich Geologie machten das Projekt, das während zweier Jahrzehnte vorangetrieben worden war, zur Makulatur. Immerhin verfügt das US-Militär in New Mexico über ein Tiefenlager für militärisch-nukleare Abfälle.
Obwohl unklar ist, wie die hochaktiven Abfälle aus den insgesamt 433 bestehenden AKW auf die Länge zu handhaben sind, wollen viele Länder künftig verstärkt auf Atomkraft setzen. 62 Atomkraftwerke stehen derzeit in Bau, in den nächsten
15 Jahren sollen 499 weitere in Betrieb genommen werden. Bis 2020 wird sich der radioaktive Abfall verdoppeln.
http://www.beobachter.ch/natur/umweltpo ... icherheit/Die Endlagerung ist auch bei uns ein grosses Problem. Viele Standorte die dafür geeignet wären werden von der Bevölkerung abgelehnt.