Wahlpflicht?

Gibt es Gründe, das derzeitige Wahlrecht zu überdenken?

Wahlpflicht?

Beitragvon AlexRE » Do 4. Sep 2014, 16:15

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Demokratie in Deutschland

Zum Wählen quälen

Sachsen lehrt: Wir brauchen eine Wahlpflicht. Denn das massenweise Nichtwählen ist auch eine unterlassene Hilfeleistung für die Demokratie. Ein Kommentar.

(...)


http://www.tagesspiegel.de/politik/demokratie-in-deutschland-zum-waehlen-quaelen/10650068.html

>> Denn das massenweise Nichtwählen ist auch eine unterlassene Hilfeleistung für die Demokratie. <<

So kann man die Verweigerung des Schmierestehens der Wähler bei der Zerstörung der freiheitlich demokratischen Grundordnung durch permanente Umverteilung von unten nach oben natürlich auch bezeichnen. Intelligent wäre die Einführung einer Wahlpflicht allerdings nicht.

Wer so die Schnauze voll hat, dass er überhaupt nicht mehr wählt, wird alternativ zur Wahlenthaltung nach Einführung einer bußgeldbewehrten Wahlpflicht kaum die etablierten Parteien wählen, sondern aus seiner Verärgerung heraus eher eine Protestpartei.

So würde man der NPD ganz sicher über die 5 % - Hürde helfen.
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon Staber » Do 4. Sep 2014, 17:09

@Alex
sondern aus seiner Verärgerung heraus eher eine Protestpartei.


Auf dem Punkt Alex!
Und wenn die Politiker in unserem geliebten Land , eine vernünftige Politik machen würden, wäre die Wahlbeteiligung auch eine bessere.So lange NACH der Wahl was anderes gemacht wird als VOR der Wahl versprochen wurde ,macht Wählen so überhaupt keinen Sinn. Sollen etwa genau diese Politiker , die von den bisherigen Nichtwählern gerade nicht freiwillig gewählt worden sind, die Wahlpflicht einführen? Man kann deutsche Politik in vielen Bereichen für dumm und selbstmörderisch halten. Wenn es um das eigene politische Überleben geht, wird aber garantiert kein Politiker so dämlich sein.
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon AlexRE » Do 4. Sep 2014, 17:19

Staber hat geschrieben:Wenn es um das eigene politische Überleben geht, wird aber garantiert kein Politiker so dämlich sein.


Deshalb würde ich eine Koppelung der Zahl der Parlamentssitze an die Wahlbeteiligung einer Wahlpflicht vorziehen. Wenn nur 50 % der Wahlberechtigten sich von den Parlamentariern mit ihren überdurchschnittlichen Einkommen vertreten sehen, muss eben die Zahl der Sitze auch halbiert werden. So entstünde wenigstens Druck der vom Verlust ihrer Pfründen besonders bedrohten Hinterbänkler auf die Parteispitzen. Ansonsten gibt es in einem System ohne direktdemokratische Elemente ja keine Möglichkeit, gebrochene Wahlversprechen und Versagen aller Art spürbar von unten zu sanktionieren.
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon Staber » Do 4. Sep 2014, 17:31

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Wenn es um das eigene politische Überleben geht, wird aber garantiert kein Politiker so dämlich sein.


Deshalb würde ich eine Koppelung der Zahl der Parlamentssitze an die Wahlbeteiligung einer Wahlpflicht vorziehen. Wenn nur 50 % der Wahlberechtigten sich von den Parlamentariern mit ihren überdurchschnittlichen Einkommen vertreten sehen, muss eben die Zahl der Sitze auch halbiert werden. So entstünde wenigstens Druck der vom Verlust ihrer Pfründen besonders bedrohten Hinterbänkler auf die Parteispitzen. Ansonsten gibt es in einem System ohne direktdemokratische Elemente ja keine Möglichkeit, gebrochene Wahlversprechen und Versagen aller Art spürbar von unten zu sanktionieren.


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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon AlexRE » Mo 8. Sep 2014, 22:25

Das sehe ich nicht so:

POLITIK EX-VERFASSUNGSRICHTER 07.09.14

Nichtwähler sind für Papier wie Steuersünder

Wahlbeteiligungen unter 50 Prozent seien beunruhigend, sagt der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Die Bürger hätten eine "moralische Mindestpflicht" zu wählen.

(...)


http://www.welt.de/politik/deutschland/article131974476/Nichtwaehler-sind-fuer-Papier-wie-Steuersuender.html

Die Gesamtheit der Wähler bildet den Volkssouverän und wenn jemand die souveräne Entscheidung trifft, keinen einzigen der führenden Parteibuchkarrieristen mit seiner Stimmabgabe zu entscheiden, ist das sein gutes Recht. Im Gegensatz zu dem Steuerpflichtigen ist ein Souverän nämlich niemandem Rechenschaft schuldig, das beinhaltet der Begriff "Souverän".
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon maxikatze » Di 9. Sep 2014, 07:08

Staber hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Wenn es um das eigene politische Überleben geht, wird aber garantiert kein Politiker so dämlich sein.


Deshalb würde ich eine Koppelung der Zahl der Parlamentssitze an die Wahlbeteiligung einer Wahlpflicht vorziehen. Wenn nur 50 % der Wahlberechtigten sich von den Parlamentariern mit ihren überdurchschnittlichen Einkommen vertreten sehen, muss eben die Zahl der Sitze auch halbiert werden. So entstünde wenigstens Druck der vom Verlust ihrer Pfründen besonders bedrohten Hinterbänkler auf die Parteispitzen. Ansonsten gibt es in einem System ohne direktdemokratische Elemente ja keine Möglichkeit, gebrochene Wahlversprechen und Versagen aller Art spürbar von unten zu sanktionieren.


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Die dementsprechende Bundestagspetition wurde seinerzeit abgeschmettert. :x
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon Staber » Mo 22. Sep 2014, 12:23

Frage an die Allgemeinheit...Wenn * NICHTWÄHLEN * Chronisch wird , was wird dann aus der Demokratie ?

Es gibt sicherlich mehrere Arten von Nichtwählern. Den enttäuschten Nichtwählern möchte ich sagen, wählt wenigstens etwas, mit dem man leben kann, wenn ihr schon "kein Kreuz" machen wollt. Man könnte trotzigen Nichtwählern sagen, dann wählt eben den politischen Gegner aber vllt. nicht grad den radikalsten. Die Afd z. Bsp.
Nicht aufregen, war nur ein Scherz! Und man müsste den Nichtwähler aus Prinzip mal zu rufen, dass nicht wählen noch nie geholfen hat, es sei denn den anderen.
Eine Wahl kann selbstverständlich auch ein Instrument sein, es ist nur die Frage, wer es am besten nutzt. Nichtwählen ist für mich auch das Verweigern eines demokratischen Mittels. Schlimm ist für mich, dass einige vor einer Wahl schon relativ sicher sind, sie zu gewinnen.
Aber um Nichtwähler zu motivieren sind schon mal folgende Kandidaten ein Anlass um bei einer Wahl zu Hause zu bleiben .
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2014-09-11_-_Claudia_Roth_MdB_-_7893.jpg


Von Merkels GroKo und ihrer Gurkentruppe will ich heute erst gar nicht anfangen sonst wird mir übel . Die Sache der desaströsen Politik hier in Deutschland hat natürlich auch seine Ursachen , und daran ist der Wähler Souverän , denn der hat Jahrzehnte lang das Desaster mitgetragen , bzw gewählt .
Demokratie wird nicht von dem TV -Sofa erste Reihe gemacht , dafür muss man auch mal aufstehen . Wenn man eine Demokratie behalten und pflegen will bzw versteht was das überhaupt ist .
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Re: Wahlpflicht?

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 22. Sep 2014, 12:43

oh weh oh weh staber. Es gibt Glaube ich 10 Parteien die man Wählen kann. Man muss nicht wegen paar Hanseln zuhause bleiben ;) Da Wählt man halt mal eine ganz kleine Partei und Fertig.Eigentlich kein Grund zuhause zu bleiben. Gele ;)
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