148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon Sall May » Sa 22. Mai 2010, 11:01

Heute aktuell auf Bürgermeinungen:

148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

10. Mai 2010 12.45 Uhr
148.165 Stellen abgebaut war an diesem Tag auf den Seiten von http://www.egon-w-kreutzer zu lesen.


Warum ist das Firmensterben, die Arbeitslosigkeit und mehr in der Form eigentlich möglich?

Wieso wird den Firmen mit mehreren hundert Mitarbeiter aber geholfen? Wenn es sein muss auch mit Krediten, an die in solchen Situationen ein kleines, mittelständiges Unternehmen gar nicht dran kommt? Dazu wollte ich, wie zu vielem anderen auch schon nicht mehr schreiben, es nicht mehr hinterfragen - weil ich denke es bringt nichts - wenn man genau diese Fragen über fast ein Jahrzehnt immer wieder gestellt bekommt oder selber stellt.

Es merken zwar die Betroffenen die ihre Arbeit verlieren, die ihre Selbständigkeit verlieren, die ihre Existenzen verlieren, das es täglich für viele immer unerträglicher wird, doch tatsächlich auf die Situation und zwar auch mit Hilfemaßnahmen wird nicht eingegangen?

Einander helfen, bedeutet auch sich selber helfen

Untereinander könnten viele Selbständige sich helfen, egal zu welchem Gewerk oder Branche sie nun zählen, sie könnten auch gemeinsam mit ihren vielen Mitarbeitern etwas tun, doch sie tun es eben nicht. Was sollen da also Fragen, die man auch mir als Stadträtin a. D. stellt, wenn keine Lobby vorhanden ist. Ein paar wenige können das nicht für ein paar Millionen betroffener Menschen ändern.

In meiner Heimatstadt bekommt jetzt zum Beispiel die Firma Karstadt die Gewerbesteuer entlassen, das soll helfen die Arbeitsplätze zu erhalten. Hier mal ein Link dazu: http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 11863.html Einige Menschen haben dort dazu aus schon Kommentare abgegeben.

Selbstverständlich müssen und sollen Arbeitsplätze erhalten bleiben, doch müssen und sollen sie es nicht auch bei den kleinen Selbständigen? Müßten sie sicher, doch das Problem ist, das man nur bei großen Unternehmen gebündelt die Anzahl der Betroffenen sieht, bei den vielen kleinen, wo es oft mehr von Arbeitsplatzverlust bedrohten Menschen geht sieht man es eben nicht in der Maße. Was man als Maße nicht wahrnimmt oder wahrnehmen kann, das wird nicht so ernst betrachtet?

Steuern auf Ausgaben - wie kann das funktionieren?

Die Gewerbesteuer wurde seit 2008 in die Richtung verändert, das man nun auch auf Ausgaben Steuern zu zahlen hat. Das heißt eben auch auf Miete, Pacht, Zinsen für Kredite, Lizensgebühren usw.. Das konnten und können sich viele nicht leisten. Denn sie hätten die Preise neu kalkulieren und anheben müssen, um auch Steuern auf Ausgaben tragen zu können. Preisanhebungen bei den Kleinen Unternehmen sind heute kaum mehr drin.

Der Wettbewerb und leider auch das Preisdumping sind für diese zu hart. Dann wandern die Kunden schnell ab. Doch auch ohne Preisanhebungen schaffen es viele nicht mehr, denn das Geld fehlt den Selbständigen in der Kasse. So oder so müssen diese dann aufgeben, und damit kommt dann eben auch der Arbeitsplatzverlust.

Keine Krisenhilfen für die Kleinen?

Krisenhilfen erhalten die Kleinen auch kaum. Denn schnell ist mal eine Pfändung oder ähnliches ausgesprochen, viele die das Ruder noch rumreißen könnten erhalten keine Hilfen. Auch keine Beraterscheine mehr z. B. für den runden Tisch. Diesen Firmen wird meistens vorgeworfen sie wären zu spät gekommen, hätten es eher merken müssen, wären eben unfähig. Das sagt man langjährigen Selbständigen, die vorher sehr gut zurecht kamen. Das Traurige daran ist, man kann erkennen woran es überall liegt, dieses breitflächige Firmensterben der Kleinen und versucht diesen dann noch die Schuld zu geben.

Da klappern dann schon mal die Zähne?

Klar kappern da bei vielen die Zähne vor Angst, Angst vor dem aus und Verlust der einst mühevoll aufgebauten Existenzen. Angst vor der Armut, Trauer um das einst mühevoll Aufgebaute und mehr, was die Menschen natürlich oft sehr schnell krank werden lässt.

Neulich sagte mir mal wieder ein Selbständiger: "Ich hätte doch nur wenige Wochen gebraucht, hätte das Verständnis von der Bank gebraucht mir nur 3 Wochen die Konten aufzulassen". Tatsächlich nach 3 Wochen kam dann auch Geld, doch da war die Talfahrt für das kleine Unternehmen schon besiegelt.

Zu diesen Themen kann man sich die Finger wundtippen, Fransen an den Mund und mehr. Es wird sich nichts ändern wenn die Betroffenen nicht selber ihre Geschicke in Gemeinschaft in die Hand nehmen. Es hilft nicht hier immer nur über die Ungerechtigkeit zu lamentieren, damit ist nicht zu ändern.

War es mal besser? - Ursachen und Wirkung

Tatsächlich funktionierte es bis in die Jahre um 1998 alles noch besser, doch dann kamen Umkehreffekte auf dem Binnenmarkt, bei den Steuern, bei vielen Gesetzen, bei den Banken usw., alles Auswirkungen die wir heute spüren. Doch kaum einer ging und geht den Ursachen auf den Grund, rudert mal etwas zurück, damit der Druck aus der Bevölkerung genommen wird?

Das schnelle Geld kann man auch nicht mit kleinen Firmen auf dem Binnenmarkt machen, die man früher aber mal brauchte und schätzte. Heute wird sich eben mehr auf den Export, auf die Börsen dieser Welt und die großen Unternehmen konzentiert?

Unsichtbarer Verfall?

Das unsere Innenstädte immer mehr verfallen, das immer mehr Armut um sich greift, bemerkt man nicht oder nimmt es hin? Die Armut ist oft auch nicht sichtbar, denn viele scheinen zu glauben das Armut nur dann Armut ist wenn die Menschen keine Wohnungen mehr haben und auf den Straßen betteln? Die Gesichter von Armut haben sich verändert, doch im Bewußtsein muss das wohl erst noch ankommen?

Ankommen wird es aber erst, wenn breitflächig diese Themen auch von der z. B. Presse aufgenommen werden würden und ganz besonders eben von der Politik.

Kritischer Journalismus erlaubt?

Eine Frage die ich mir persönlich stelle ist die: "Warum bekommen die Menschen die diese Themen offen angehen, eben auch freie Journalisten, eigentlich oft soviele Schwierigkeiten im eigenen Alltag?"

Einige Seiten die sich kritisch mit diesen Dingen auseinandersetzen findet man hier:

http://www.nachdenkseiten.de/
http://www.hfv-speyer.de/vonarnim/Publikationen.htm
http://www.meudalismus.dr-wo.de/
http://www.egon-w-kreutzer.de
http://www.familienunternehmer.eu/
http://www.vbm-online.de/presse/819-arm ... nder-.html
Sall May
 

Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon AlexRE » Sa 22. Mai 2010, 11:40

Das hier liegt an den Funktionsprinzipien der Parteiendemokratie:

In meiner Heimatstadt bekommt jetzt zum Beispiel die Firma Karstadt die Gewerbesteuer entlassen, das soll helfen die Arbeitsplätze zu erhalten. Hier mal ein Link dazu: http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 11863.html Einige Menschen haben dort dazu aus schon Kommentare abgegeben.


Wenn sich die amtierenden Politiker die Rettung eines grösseren Unternehmens mit einer entsprechenden Zahl von Mitarbeitern auf die Fahnen schreiben können, ist das medienwirksamer und politisch nützlicher für sie als ein rücksichtsvollerer Umgang mit 1000 kleineren Unternehmen, selbst wenn so auf billigere Weise mehr Arbeitsplätze gesichert werden.

Ein Extrembeispiel hierfür ist der im Jahre 2002 missglückte Versuch, 10.000 Arbeitsplätze der Philipp Holzmann AG zu retten, nachdem deren falsche Geschäftpolitik vor dem eigenen Ruin den Verlust einer weitaus grösseren Zahl von Arbeitsplätzen bei kleinen Baufirmen verursacht hatte.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon Sall May » Mo 26. Jul 2010, 18:49

1.970 Stellen abgebaut bei

Eberswalde, Kommune, Ernst Dobler Maschinenbau GmbH. Maschinenbau, Fürth, M-Park, Diskothek, München, Flughafen Augsburg, Regionalflughafen, Augsburg, Seeger, Lederwaren, Offenbach, Hessischer Rundfunk (hr), GEZ-Gebühren-Verwender, Wiesbaden, Krankenhäuser im Landkreis Rottweil, Gesundheitswesen stationär, Schramberg, Siemens Geared Motors, Getriebemotoren, Kilchberg, eJüPo, Autozulieferer, Aachen, Riedenburger Pappenfabrik, Pappe, Riedenburg, Eon Wasserkraft, Strom, München, Fürth, Kommune, Bundesdruckerei, besondere Drucksachen, Berlin,


Die lanjährige und wöchentliche Statistik des Kollegen Kreutzer.

Das ist doch wie in der Geisterbahn...

Mehr dazu hier:

Quelle: http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.htm
Sall May
 

Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon Sall May » Mo 25. Okt 2010, 15:54

15.567 Stellen vernichtet, i. d. letzten Woche, bei

Dirk Beyse, Juwelier, Halle an der Saale, Snoog Mobil, Prepaid-Discounter, Heimo animated attractions Mordelt GmbH & Co KG, bewegte Figuren für Märchenparks etc., Jagsthausen, Lybwylson, Kindermoden, Pforzheim, Pampolina Euro Group Gmb H, Kindermoden, Pegnitz,Flachglas, Spezialglas, Wesel, ixetic, Automobilzulieferer, Hückeswagen,Metro Group, Einzelhandel, Kamen, Krankenhaus Bethel, Gesundheitswesen stationär, neues Schaumburger Klinikum, Hamburg International,Charterfluggesellschaft, Hamburg, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), Öffentlicher Nahverkehr, Leipzig, Schlecker, Drogeriemarktkette, Europa, Postbank, Deutsche Bank, Geld, ConocoPhillips, Raffinerie, Wilhelmshaven,

Statistik: http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html Statistik vom.25.10.2010
Quelle wie seit 2002: http://www.egon-w-kreutzer.de
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Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon DJ_rainbow » Di 26. Okt 2010, 08:01

Und wir suchen immer noch...
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

Modi bei http://www.radio-xtream.de

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Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon Sall May » Di 26. Okt 2010, 13:15

DJ dann solltet ihr die Stelle vielleicht mal ausschreiben. Oder auch hier im Internet sagen was ihr wo sucht.

Ich kennen Leute die Arbeit suchen, die auch Abitur und einen Dipl-Ing. haben Alter Mitte 40. Kenne auch qualifizierte Handwerker Ende 40 - Mitte 50 die eine Arbeit suchen. Eine Frau Anfang 50 die als Bürokraft eine Arbeit sucht. Einen Bäckergesellen Mitte 20, einen LKW Fahrer Mitte 40, einen Mediengestalter für Digitale- und Printmedien Mitte 20. Einen Schreinermeister Mitte 50. 2 Elektrikermeister Mitte 50.

Die sind mir alle persönlich seit Jahren bekannt. Ich könnte noch mehr aufzählen, und die alle bewerben sich seit langem, doch wenn sie Jobs angeboten bekamen dann waren es entweder Leiharbeiterstellen und im Niedriglohnsektor, oder nur für 1/2 von der Arge gefördert, dann wurden sie wieder arbeitslos.

Einige von denen sind zur Zeit in 2 Eurojobbs, einer ist darunter der kein Arbeitslosengeld vom Arbeitsamt annehmen möchte, weil der die Gängeleien die er schon einmal erleben musste nicht mehr ertragen kann.

Sie alle haben über lange Jahre hervorragende Arbeiten geleistet, doch die Leistungen der Vergangenheit scheinen heute kaum mehr von Interesse.

Bei vielen der oben aufgeführten kommt auch oft das Argument sie wären zu alt. Oder sie wären überqualifiziert, oder wenn sie vormals über lange Jahre selbständig waren unterstellt man diesen Leuten sie könnten sich nicht mehr anpassen und unter Führung arbeiten.

Viele dieser Absagen habe ich mit eigenen Augen gelesen. Doch man möchte ja nicht das glauen was andere erzählen, sondern meistens nur das was man im eigenen Betrieb mitbekommt, wenn auch nicht zu Gänze. Denn da stehen ja immer noch die Personalchefs oder eben die, die für die Einstellung der Leute zuständig sind und die entscheiden und erzählen. Diesen misst man oft eine höhre Glaubwürdigkeit bei als den Bewerbern und Bewerberinnen.

Die Leute meinen heute sie müssten sich alle nur noch rechtfertigen. Dabei zerrt das erheblich am Gemüt und schadet ganz eindeutig der Gesundheit, dem Selbstwertgefühl und dem Selbstbewußtsein so noch vorhanden.

Sollte in eurem Unternehmen Interesse an einen der oben geannten Arbeitssuchenden bestehen, dann sage mir bitte Bescheid zwecks Kontaktaufnahme.
Sall May
 

Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon AlexRE » Di 26. Okt 2010, 13:18

Vom Parallelthread des privaten Forums kopiert:
_________

PeterS hat geschrieben:@DJ

eine ähnliche Diskussion hatte John Atkins hier:
http://www.deutschland-debatte.de/2010/10/21/frankreich-ihr-voelker-der-welt-schaut-auf-dieses-volk/#comment-22815

Die Ansichten der Diskutanten oder sollte ich besser Duellanten schreiben sind immer die gleichen. Ich schließe mich da nicht aus #embarrassed

Vorige Woche hatte ich ein ähnliches Thema. Da ging es darum, daß eine Stelle als Facharbeiter im Bereich der Zerspanungstechnik besetzt werden sollte. Unbefristet. Nur gab es den nicht.
Wochen später hat der Unternehmer im Sauerland dann notgedrungen einen Leiharbeiter eingestellt und hofft über diese Schiene den mal später implementieren zu können.

Die Frage ist dann aber auch vertraglicher Natur, da in der Regel, so wie es mir bekannt ist, Klauseln mit Fristen eingesetzt sind, die es verhindern, daß der Leiharbeiter sofort im ausgeliehenden Betrieb unterkommen darf.


Gänzlich ausschliessen kann ein Leiharbeitsvertrag die vorzeitige Übernahme nicht, das wäre ja ein unzulässiger Vertrag zu Lasten Dritter (des Arbeitnehmers), der zudem die Berufsfreiheit des AN nach Art. 12 beeinträchtigen würde.

Üblich und zulässig sind allerdings Klauseln, nach denen der vorzeitig übernehmende Betrieb eine Vermittlungsprovision an den Personaldienstleister zu zahlen hat, aber auch nur dann, wenn der Entleihvertrag nicht länger als 6 Monate gedauert hat. Dabei geht es meist um ca. 3000 Euro. Hier ein BGH - Urteil in dieser Angelegenheit:

http://lexetius.com/2006,3451
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: 148.165 Stellen abgebaut - Angst vor der Arbeitslosigkeit?

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 27. Okt 2010, 07:27

Es steht alles im Internet.

Dein erster Kommentar war damals, als das Thema zuerst aufkam: "Bei Stepstone? Bei den Verbrechern?"

Das sagt doch schon alles.

Und am Ende landen wir eh wieder bei deiner Litanei von den pöhsen Großkonzernen, wäre nicht das erste Mal.
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

Modi bei http://www.radio-xtream.de

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