Leiharbeit undercover

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

Leiharbeit undercover

Beitragvon maxikatze » Mo 4. Mai 2009, 08:25

Politiker leben von der Vernachlässigung ihres Berufes.

Sigmund Graff
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon maxikatze » Mi 23. Sep 2020, 15:08

Tönnies kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Auch in seinen Betrieben sollen Leiharbeiter illegal beschäftigt worden sein. Ob das tatsächlich so ist, wird sich bald herausstellen. Immer wieder lässt sich die Politik von diesem Herrn auf der Nase herumtanzen. Zuletzt im Sommer, als publik wurde, dass für ihn bequeme Sub-Sub-Sub-Unternehmen die lästigen hohen Personalkosten der Werksvertragsarbeiter vom Hals halten konnten, in dem diese den Arbeitern deutlich geringere Löhne zahlten und noch anderweitig ausbeuteten, damit dieses Geschäftsmodell nicht mit der Person Tönnies in Verbindung gebracht wird.
Nun werden betreffende Zeitarbeitsfirmen unter die Lupe genommen.
800 Beamte der Polizei durchsuchen derzeit Wohn- und Geschäftsräume zweier Unternehmen, die illegal Menschen aus Osteuropa eingeschleust haben sollen. Die Arbeitskräfte sind offenbar auch bei Tönnies im Einsatz.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 66856.html
Das System, das die Bundesregierung mit dem neuen „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ sprengen will, funktionierte bisher grob umrissen so: Unternehmen vergaben Werkaufträge an meist ausländische Sub- und Sub-Subunternehmer. Die “schwarzen Schafe” unter diesen Firmen umgingen Arbeitsschutzbestimmungen und zapften gesetzlich garantierte Mindestlöhne an. Kurz und hart: Sie beuteten ihre Beschäftigten aus. Die wiederum waren in Werkvertrags- und auch Zeitarbeitsverhältnissen angestellt.

https://www.tempton.de/verbot-fleischin ... eiharbeit/
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon AlexRE » Mi 23. Sep 2020, 15:22

maxikatze hat geschrieben:Tönnies kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Auch in seinen Betrieben sollen Leiharbeiter illegal beschäftigt worden sein. Ob das tatsächlich so ist, wird sich bald herausstellen. Immer wieder lässt sich die Politik von diesem Herrn auf der Nase herumtanzen. Zuletzt im Sommer, als publik wurde, dass für ihn bequeme Sub-Sub-Sub-Unternehmen die lästigen hohen Personalkosten der Werksvertragsarbeiter vom Hals halten konnten, in dem diese den Arbeitern deutlich geringere Löhne zahlten und noch anderweitig ausbeuteten, damit dieses Geschäftsmodell nicht mit der Person Tönnies in Verbindung gebracht wird.
Nun werden betreffende Zeitarbeitsfirmen unter die Lupe genommen.
800 Beamte der Polizei durchsuchen derzeit Wohn- und Geschäftsräume zweier Unternehmen, die illegal Menschen aus Osteuropa eingeschleust haben sollen. Die Arbeitskräfte sind offenbar auch bei Tönnies im Einsatz.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 66856.html
Das System, das die Bundesregierung mit dem neuen „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ sprengen will, funktionierte bisher grob umrissen so: Unternehmen vergaben Werkaufträge an meist ausländische Sub- und Sub-Subunternehmer. Die “schwarzen Schafe” unter diesen Firmen umgingen Arbeitsschutzbestimmungen und zapften gesetzlich garantierte Mindestlöhne an. Kurz und hart: Sie beuteten ihre Beschäftigten aus. Die wiederum waren in Werkvertrags- und auch Zeitarbeitsverhältnissen angestellt.

https://www.tempton.de/verbot-fleischin ... eiharbeit/


Die ganze Werkvertrags - Konstruktion von Tönnies läuft auf illegale Leiharbeit hinaus, das ist bei den Abläufen in solchen Betrieben unvermeidlich. Ein Werkvertrag und dessen praktische Durchführung in einem Betrieb des Auftraggebers muss ABSOLUT ausschließen, dass irgendein Mitarbeiter des Auftraggebers Anweisungen gibt, jemandem Hilfestellung leistet oder organisatorische Maßnahmen trifft, sonst wird sofort illegale Leiharbeit aus dem vorgeblichen Werkvertrag. Ich war mal beruflich mit diesem Problem befasst und habe das deshalb schon früh zum Thema Tönnies hier und auf Facebook angesprochen. Dass das irgendwann zum Thema in allen Medien wird, war absolut vorhersehbar.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon maxikatze » Mi 23. Sep 2020, 15:41

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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon Staber » Mi 23. Sep 2020, 17:05

Alex schrieb:

Dass das irgendwann zum Thema in allen Medien wird, war absolut vorhersehbar.


Hi Alex!
Was sich mir aus der dpa Meldung nicht erschließt ist, warum bei EU Bürgern gefälschte Papiere und Einschleusung einschlägig sei und warum die Opfer dieses Menschenhandels von der Ausweisung bedroht sein sollen.
Letztlich handelt es sich entsprechend der Meldung um Rumänen als Eu- Bürger. Die sind freizügig, also auch keine Notwendigkeit gefälschter Papiere um die Grenze zu überschreiten.
Hinzu kommt, dass zwar von illegaler Leiharbeit die Rede ist, aber strafrechtlich ja durchaus Menschenhandel.
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon Staber » Mi 23. Sep 2020, 17:07

maxikatze hat geschrieben: Link


Hi!
Warum stürzen sich eigentlich gerade alle auf die Fleischindustrie, wo doch zum Beispiel in der Baubranche die Verhältnisse ähnlich sind?
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon AlexRE » Do 24. Sep 2020, 09:06

Staber hat geschrieben:Alex schrieb:

Dass das irgendwann zum Thema in allen Medien wird, war absolut vorhersehbar.


Hi Alex!
Was sich mir aus der dpa Meldung nicht erschließt ist, warum bei EU Bürgern gefälschte Papiere und Einschleusung einschlägig sei und warum die Opfer dieses Menschenhandels von der Ausweisung bedroht sein sollen.
Letztlich handelt es sich entsprechend der Meldung um Rumänen als Eu- Bürger. Die sind freizügig, also auch keine Notwendigkeit gefälschter Papiere um die Grenze zu überschreiten.
Hinzu kommt, dass zwar von illegaler Leiharbeit die Rede ist, aber strafrechtlich ja durchaus Menschenhandel.


Man muss für die Niederlassung in einem anderen EU - Land bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

Sie dürfen so lange in einem anderen EU-Land leben, wie Sie die Aufenthaltsbedingungen erfüllen. Ist dies nicht mehr der Fall, so können die nationalen Behörden Sie auffordern, das Land zu verlassen.


https://europa.eu/youreurope/citizens/r ... dex_de.htm

Wer zum Zweck illegaler Leiharbeit angeworben wurde, kann natürlich keine bürokratischen Anforderungen erfüllen, der hängt ja völlig in der Luft. Deswegen droht ihm auch als EU - Bürger die Ausweisung.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon Staber » Do 24. Sep 2020, 09:45

Maxikatze schrieb:

Tönnies kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus.


Hallöchen!
Tönnies....Tönnies und noch mal Tönnies... :roll: :roll: :roll: Frage, was ist mit der Bauwirtschaft :x

https://www.baulinks.de/baubranche/schwarzarbeit.php
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon maxikatze » Do 24. Sep 2020, 12:16

Staber hat geschrieben:Maxikatze schrieb:

Tönnies kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus.


Hallöchen!
Tönnies....Tönnies und noch mal Tönnies... :roll: :roll: :roll: Frage, was ist mit der Bauwirtschaft :x

https://www.baulinks.de/baubranche/schwarzarbeit.php


Kannst es hier zum Thema machen. Tönnies steht nicht alleine für Ausbeutermethoden am Pranger.
Und hier nochmal Tönnies: :lol:
Als Reaktion auf das geplante Verbot von Werkverträgen hat die Großschlachterei Tönnies angekündigt, bis zum Jahresende rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle ... r-100.html
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Re: Leiharbeit undercover

Beitragvon Staber » Do 24. Sep 2020, 16:02

maxikatze hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Maxikatze schrieb:

Tönnies kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus.


Hallöchen!
Tönnies....Tönnies und noch mal Tönnies... :roll: :roll: :roll: Frage, was ist mit der Bauwirtschaft :x

https://www.baulinks.de/baubranche/schwarzarbeit.php
Kannst es hier zum Thema machenKannst es hier zum Thema machen

Kannst es hier zum Thema machen. Tönnies steht nicht alleine für Ausbeutermethoden am Pranger.
Und hier nochmal Tönnies: :lol:
Als Reaktion auf das geplante Verbot von Werkverträgen hat die Großschlachterei Tönnies angekündigt, bis zum Jahresende rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle ... r-100.html



Kannst es hier zum Thema machen


Thema Tönnies reicht! :x

Gruß
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