Wunschkind staatlich unerwünscht

Hier wird unsere Idee der einmaligen Vermögensabgabe und der zweckgebundenen Erbschaftssteuer erörtert. (2. Lastenausgleichsgesetz)

Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Staber » Di 6. Mär 2012, 21:02

Die Begründungen für solche Ansinnen bringen mich zum Kopfschütteln. Da könnte man ja auch gleich einen Doktor Mengele als verkannten Humanisten darstellen.
Ist man ganz böse, dann fragt man sich, ob die Eltern der Forscher gleich nach deren Geburt etwas versäumt haben. :roll:

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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Livia » Mi 7. Mär 2012, 09:47

AlexRE hat geschrieben:Neues aus der Welt der professoralen Ethik - Experten:

Legaler Kindsmord- Forscher fordern Tötung von Neugeborenen

Neugeborene hätten noch kein Recht zu leben, sagen die Forscher
Eltern soll es erlaubt werden, ihr Baby umbringen zu lassen – dafür plädieren zwei Wissenschaftler. Ihre Begründung: Kindsmord sei auch nichts anderes als eine Abtreibung.


(...)


Die Autoren setzen Neugeborene und Föten gleich, da beiden „noch die Fähigkeiten fehlen, die ein moralisches Recht auf Leben rechtfertigen.“ Ein Baby habe genau wie ein Fötus noch keinen „moralischen Status als Person“. Deshalb sei das Töten eines Babys auch nichts anderes als eine Abtreibung im Mutterleib. „Sind die Umstände nach der Geburt so, dass sie eine Abtreibung gerechtfertigt hätten, dann sollte die Abtreibung auch nach der Geburt noch möglich sein“, sagen die Wissenschaftler.


http://www.focus.de/gesundheit/baby/geburt/legaler-kindsmord-forscher-plaedieren-fuer-die-toetung-von-neugeborenen_aid_719736.html

Von diesen Wissenschaftlern hatte ich zuvor noch nichts gehört oder gelesen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das in Wirklichkeit Abtreibungsgegner sind, die provozieren wollen.


Für Eltern mit behinderten Kinder ist das eine enorme Belastung. Oft stehen sie ohne Hilfe da, werden ausgegrenzt und für etwas bestraft wofür sie nichts können. Ich finde, dass wenn man vor der Geburt feststellt dass das werdende Kind mit Behinderungen leben müsste, eine Abtreibung durchgeführt werden kann. Das macht man bei uns schon seit längerer Zeit. Auch wenn das makaber erscheint, ist es für alle die beste Lösung.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Uel » Mi 7. Mär 2012, 12:53


... 1. April haben wir ja noch nicht, ... auch ist der Böswilligkeitsfaktor jenseits von Witzkriterien.

... es sollt der Antrag auf Entmündigung dieser "Ethikexperten" gestellt werden und sie in eine Einrichtug eingewiesen werden, die die Gesellschaft vor der mangelhaften Entwicklung ihrer moralischen Fähigkeiten schützt, quasi vor ihrer moralischen Unberechenbarkeit und Gemeingefährlichkeit. :oops:

Denn Spätabtreiben (ihr kreiertes Neusprech für ermorden) wollen wir sie ja wohl nicht, obwohl ihre ins Gespräch gebrachten Kriterien der noch nicht ausreichenden Entwicklung moralischer Kompetenzen und Fähigkeiten auch bei ihnen gegeben scheinen. Aber wer ist schließlich so dumm und macht sich freiwillig moralisch die Finger schmutzig. ;)

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Staber » Mi 7. Mär 2012, 21:20

Man kann hin und her überlegen, was würde man machen.Abtreiben oder nicht. Aber alles ist Schall und Rauch, wenn man nicht selbst betroffen ist. Erst dann müssen Entscheidungen getroffen werden und erst dann wird man vielleicht die eine oder andere Überraschung erleben. Weil man unmittelbar in der Situation drin sitzt und nicht nur als Zuschauer. Und dann werden neue Situationen generiert, von denen man früher fest überzeugt war, ganz anders zu entscheiden.

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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Livia » Do 8. Mär 2012, 10:55

Staber hat geschrieben:Man kann hin und her überlegen, was würde man machen.Abtreiben oder nicht. Aber alles ist Schall und Rauch, wenn man nicht selbst betroffen ist. Erst dann müssen Entscheidungen getroffen werden und erst dann wird man vielleicht die eine oder andere Überraschung erleben. Weil man unmittelbar in der Situation drin sitzt und nicht nur als Zuschauer. Und dann werden neue Situationen generiert, von denen man früher fest überzeugt war, ganz anders zu entscheiden.

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So sehe ich das auch. Trotzdem ist das sehr verwerflich, wenn eine Tötung von gesunden Kindern nach der Geburt progadiert wird. Diese beiden Typen haben wahrscheinlich noch nie etwas von Verhütung gehört.

Ich kenne zwei Fälle von schwerst behinderten Kinder. Es ist sehr schmerzhaft mitzuerleben, wie diese armen Würmer dahinvegetieren.
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Fr 7. Mär 2014, 18:23

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Retortenkinder-Aussagen

Lewitscharoff entschuldigt sich

Die Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff hat sich am Freitag für ihre Formulierung entschuldigt, Retortenkinder seien "Halbmenschen". Ihre kritische Einstellung zum Vorgang der künstlichen Befruchtung bekräftigte sie.

(...)


http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5982&key=standard_document_51051377&tl=rs


>> Tanja Krienen Es sind "Halbmenschen" die geboren werden, nur weil bei der Befruchtung, die nichts mit "Frankenstein" zu tun hat, etwas nachgeholfen wurde? Findest du das? <<

Ebensogut könnte man behaupten, dass die moderne Medizin Zehntelmenschen aus allen gemacht hat. Rein naturbelassen müssten nämlich 90 % aller Kinder und Jugendlichen vor der eigenen Reproduktionsreife sterben, damit nur die 10 % der jeweiligen Umwelt am besten angepassten überleben.

Wem das zuviel Natur ist, soll zum Thema künstliche Befruchtung auch die Fresse halten.

Davon abgesehen gehört die Frau bei näherer Betrachtung in die Gummizelle neben der von Adelheid Streidel gesperrt und jeder, der für die Verleihung des Büchner - Preises an sie verantwortlich ist, zumindest in ambulante psychiatrische Behandlung.
Der Stuttgarter OB Rommel:

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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Do 2. Feb 2017, 17:04

Jetzt geht das ganze Theater von neuem los - allerdings geht es jetzt um Sperma eines Toten und nicht um die Herausgabe bereits befruchteter Eizellen:

GERICHTS-URTEIL IM SAMEN-STREIT

Keine Befruchtung durch Sperma des toten Ehemannes

(...)

Petra K. klagte. Doch auch die Berufung vor dem Münchner OLG wackelt. „Im Vordergrund steht das Kindeswohl“, sagt Vorsitzender Richter Wilhelm Schneider. Und: „Was wollte der Mann? Wäre er einverstanden?“ Es gebe dafür keine Hinweise.

(...)

2010 bekam eine 29-Jährige vor dem OLG Rostock in einem ähnlichen Verfahren Recht, nachdem ihr Partner bei einem Unfall verstorben war. Hier ging es allerdings um konservierte Eizellen, die vor dem Tod des Mannes bereits mit dessen Sperma eingefroren wurden.

(...)


http://www.bild.de/regional/muenchen/sp ... .bild.html
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon Staber » Do 2. Feb 2017, 17:57

Dann muss sich die Frau wohl den Nachlass ihres Mannes in der Klinik am Chiemsee aushändigen lassen und eine Reise ins Ausland unternehmen. ;)
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Re: Wunschkind staatlich unerwünscht

Beitragvon AlexRE » Do 2. Feb 2017, 18:11

Staber hat geschrieben:Dann muss sich die Frau wohl den Nachlass ihres Mannes in der Klinik am Chiemsee aushändigen lassen und eine Reise ins Ausland unternehmen. ;)


Das geht sowieso nur im Ausland, weil die künstliche Befruchtung in Deutschland strafbar ist, wenn der Vater bereits verstorben ist. In anderen Ländern wie z. B. Polen und Tschechien ist das aber erlaubt. Die Klinik will aber wegen des Verbots in Deutschland den Samen nicht rausrücken. Das war schon der Streitgegenstand im Fall der Rostocker Witwe, die die Herausgabe ihrer bereits befruchteten Eizellen erfolgreich eingeklagt hatte. Leider war die künstliche Befruchtung in Polen dann erfolglos.
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