Die geballte, kommende Altersarmut.

Hier wird unsere Idee der einmaligen Vermögensabgabe und der zweckgebundenen Erbschaftssteuer erörtert. (2. Lastenausgleichsgesetz)

Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » Sa 11. Sep 2010, 12:11

Heute aktuell auf Bürgermeinungen:

Die geballte, kommende Altersarmut. Das sie kommen wird ist bei logischer Betrachtung doch wohl klar, und was dann?

Wenn jetzt für die Hartz IV Empfänger nichts mehr in die Rentenkassen gezahlt wird, was wird mit ihnen dann bei Eintritt in das Rentenalter?

Ist es gerecht das diese Gruppe unter uns kein Erziehungsgeld mehr erhält?

Wieso wird eigentlich immer mehr da gekürzt wo ohnehin schon so gut wie nichts mehr ist?

Solche Dinge müssen einem doch zu denken geben. Mir saß neulich wieder ein Mensch gegenüber der mir sagte: "Ich habe mein gesamtes Leben hart gearbeitet, dann verlor ich die Arbeit, dann musste ich meine paar Ersparnisse erst noch verbrauchen, dann kam der Umzug in eine kleiner, mir zugestandene Wohnung, nun sitze ich hier und kriege mit über 50 keine Arbeit mehr. Jetzt geht auch nichts mehr in die Rentenkasse, was soll ich bloß machen?"

Bei aller Liebe, darauf weiß ich auch keine Antworten mehr zu geben, außer die, die ich schon gab. Solidariät, und aus dieser herauswachsend Hilfe zur Selbsthilfe und zwar schnell.

Und auch das Konstrukt Familie ist wichtig. Denn die jungen Menschen von heute, denen es vielleicht noch nicht bewußt ist, stehen so sie Einzelkinder sind künftig großen Problemen gegenüber. Vielleicht kümmern diese sich noch um ihre Eltern, doch wer wird sich später um sie kümmern können?
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon AlexRE » Sa 11. Sep 2010, 12:23

Die Frage ist, wie Solidarität und Selbsthilfe konkret aussehen könnten:

Sall May hat geschrieben:Solidariät, und aus dieser herauswachsend Hilfe zur Selbsthilfe und zwar schnell.


Ein Möglichkeit wäre zum Beispiel die diesem Thema zugrunde liegende Idee:

http://84967.webhosting23.1blu.de/ggaktiv/phpBB3/viewtopic.php?f=14&t=378

Allerdings ist es erfahrungsgemäß sehr schwierig, komplexe neue Ideen in die Praxis umzusetzen...
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » Sa 11. Sep 2010, 13:45

Telefonhotline für in Not geratene Mitmenschen, zumindest in der Woche wird man diese unter 0203 33 56 15 erreichen. Wir werden den gemeinützigen Verein, da sind wir ja schon seit ca. 1 Jahr dabei, erweitern für alles Sorgenfälle die heute keine Hilfen mehr bekommen.

Darüber hinaus startet das Datenbankprojekt wo sich auch jeder einbringen kann. Egal ob Hartz IV, Selbständig oder nicht Selbständig, ob jung oder alt. Und dann werden wir versuchen die einzelnen Fälle praktisch anzugehen und zwar so schnell wie irgend möglich.

Wir hoffen das dieses Netzwerk in Kürze dann flächendekend in Deutschland arbeiten kann und wird.

Dazu benötigen wir noch viel Unterstützung, und leider auch dann und wann ein paar Spenden.

Es muss doch klappen, das man in Deutschland noch Hilfe zur Selbsthilfe und mehr hinbekommt. Wir haben es doch auch unter Beweis stellen können zu Zeiten der Tsunamiflut. Leider sind zu wenig Mitmenschen bereit sich aktiv einzubringen, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » Sa 11. Sep 2010, 13:46

Das von Alex erwähnte Projekt sollten wir dabei auch mittragen: http://www.buergermeinungen.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=55&func=view&catid=5&id=2413

Schliesst euch dort zusammen, und arbeitet frewillig für 2 Euro. Ist doch sinnvoll wenn sich fähige Köpfe, eben auch ältere zusammentun und dann so etwas aufbauen. Besser als sich von anderen ausnutzen zu lassen, oder?

Dann wird der Staat auch mal endlich, hoffentlich bemerken, das Volk, das Wissen und mehr hat man nicht auf dreiste Arten und Weisen abzuschöpfen.

Wer die Arbeit, die Schaffenskraft, das geistige Wissen und mehr von anderen abschöpft und diese Menschen damit erniedrigt, der muss auch mal mit Gegenwehr rechnen.
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » So 12. Sep 2010, 13:42

Armut beschämt unsere Gesellschaft. Noch einmal und nicht weil es mir Spass macht, sondern weil auch ich seit Jahren mit der Thematik nicht nur aus persl. Betroffenheit zu tun habe. Nachfolgenden Beitrag aus der Frankfurter Rundschau, von solchen Beiträgen gibt es heut viele. Viele Studien gibt es auch, nur die werden kaum wahrgenommen:

http://www.fr-online.de/rhein-main/bad-homburg/-armut-beschaemt-unsere-gesellschaft-/-/1472864/2984258/-/item/1/-/index.html


Eine Antwort des interviewten Psychiaters war, das die Probleme die mit der Arbeitslosigkeit zutun haben, nicht mit Pillen zu beheben sind.

Eine Tatsache die wir schon 2004 mit http://www.aufbruch-mittelstand.de öffentlich versuchten anzugehen. Nur, zur Zeit haben die Meisten bis heute Scheuklappenverhalten, und das bringt leider weder Hilfen noch Lösungen.
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » So 12. Sep 2010, 13:43


Der halbherzige Kampf gegen die Armut

In Deutschland gibt es richtige Ansätze, soziale Ausgrenzung zu beheben, doch die Instrumente werden nicht gebündelt / Von Walter Hanesch


Walter Hanesch ist Professor für Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule Darmstadt .

1. Wachsende Armut trotz Armutspolitik in Deutschland - eine kritische Bestandsaufnahme

Lesen Sie die an der Quelle: http://www.fr-online.de/politik/doku---debatte/der-halbherzige-kampf-gegen-die-armut/-/1472608/2880874/-/index.html
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » So 12. Sep 2010, 13:44

Mir fehlt in fast allen Diskussionen die Akzeptanz der Alten. Die gar nicht so alt sind. Denn ein über 40 jähriger ist heute nicht alt.

In der heutigen Gesellschaft werden die ausgegrenzt die Kinder und Familien hatten, die mit aufgebaut hatten und die jetzt durch das Raster fallen. Da ist so nicht hinzunehmen. Es geht nicht nur um junge Menschen, Kinder und Familienförderung. Es hat hingesehen zu werden auch auf die, die das schon hinter sich haben und heute darben. Reimt sich sogar.

Mensch ist Mensch und dabei hat das Alter mal hinten anzustehen. Jeder hat ein Recht gut Leben zu wollen. Erst bist Du jung bringst Einsatz und ab Anfang 30 und später bist Du nichts mehr Wert? Nein, vereehrte Damen und Herren so geht es künftig sicher nicht. Die Kinder von gestern sind die leistungsfähigen Alten von heute, die haben erbracht und haben ein Anrecht respektiert und akzeptiert zu werden. Und die Kinder von heute sind die Alten von Morgen, und hier haben wir auf vernünfigte Nachhaltigkeit zu setzen. Wer das nicht erkennen kann und will, sollte keine Öffentlichkeitsarbeit oder Politik betreiben, sondern in der Tat zuhause bleiben.

Auch wenn es unbeliebt ist das Thema, so unbeliebt ist es nicht. Wir brauchen Konzepte für alle Altersklassen und würdevolles Leben. Mit dem Internet alleine ist es natürlich nicht getan, die Presse muss bereit sein es aufzugreifen um die Politik zu motivieren.

Und Sie, die Sie hier lesen, Sie müssen selber mal denken und nachdenken. Wo stehe ich heute, wie alt bin ich heute und wie soll und kann es für mich weitergehen. Jeder Einzelne unter uns hat die Verpflichtung etwas für die Gemeinschaft und somit für sich selber zutun, das nimmt uns niemand anderer ab, das geht auch gar nicht.
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon AlexRE » So 12. Sep 2010, 15:23

Sall May hat geschrieben:Armut beschämt unsere Gesellschaft.


Gerade habe ich im Netz einen langen Artikel zu einem der Fälle gefunden, in denen jemand versucht hat, seine prekäre Situation vor seinem sozialen Umfeld zu verbergen:

Bernd ist arbeitslos, aber er sagt es keinem. Morgens verlässt er das Haus, mittags sitzt er auf der Parkbank, manchmal geht er ins Kino. Vor sechs Uhr abends kehrt er nie nach Hause zurück. Protokoll einer versteckten Tragödie.

(...)

Früher machte er ja die 3100 Euro brutto im Monat. Früher, das ist eine Zeit, die sich weiter weg anfühlt, als sie es tatsächlich ist; 16 Monate sind es, die in Bernds Rücken liegen, eine Zeit, die ihn erdrückt hat, er geht jetzt stets ein wenig krumm, geduckt. Der „persönliche Bankrott", wie Bernd ihn nennt, nistet sich ein im Körper. Vielleicht können Menschen ihm sogar zum Opfer fallen, sie verkümmern, sie verkrümmen in ihrer Haltung.


Quelle: ksta.de

Das Ende vom Lied war natürlich der vollständige wirtschaftliche, soziale und menschliche Bankrott, Überschuldung und das Ende der Beziehung zu seiner Lebensgefährtin.
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Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Sall May » So 12. Sep 2010, 18:38

Alex danke für den Link zu dem Beitrag. Fälle wie Bernd (nicht alle werden kriminell, viele suchen auch z. B. die Brücke), kenne ich zu Hauf. Das Phänomen in der Gesellschaft ist nach wie vor es wird ausgeblendet.

Neulich sprach ich mit jemandem der sagte mir: "Ich muss nach außen die Fassade aufrecht halten, Fassade ist alles." Das hatte man auch so zu ihm in einer Massnahme gesagt.

Schauspielern verlangt man von den Menschen, verstellen und lügen. Damit quält man sich nur selber bis es nicht mehr geht. Es fördert auch die Kriminalität, denn Fassade aufrecht halten müssen bedeutet auch, mann muss wenigstens das Geld noch haben es zu tun.

Darüber hinaus gibt es in diesem unserem Land keine realen Hilfen, denn 2 Eurojobs sind keine Hilfe und keine Perspektive. Natürlich verliert man Freunde und mehr wenn man Probleme und kein Geld mehr hat. Es wird uns doch seit zig Jahren so über die Medien vermittelt. Das Misstrauen wird immer mehr geschürt. Viele Menschen können gar nichts mehr glauben, wissen auch schon gar nicht mehr wie sie es denn nun richtig machen.

Schlimm ist das man heute meint das Therapeuten, oder Tabletten Probleme lösen sollen, die damit gar nicht zu lösen sind.

Das diese Gitta den Bernd verlies ist typisch. Gute Freundschaft sollte sich eigentlich dadurch auszeichnen das man gerade in Notsituationen zusammenhält. Doch auch das ist schon die Doktrin unserer heutigen Zeit, das man auf das Gegenteil getrimmt wird. Was soll man dazu noch sagen, schalte den Fernseher ein? und sie Dir Familien im Brennpunkt, Schülerermittler und ähnlichs Sendungen an. Sie alle haben eins gemein, sie stellen oft alles auf den Kopf. Schüren Misstrauen, Angst und mehr. Der Hammer, damit wird viel Geld verdient.

Dann gibt es noch Sendungen wie 2 bei Kallwas, da wird gezeigt wir man hilfreich, psychologisch an die Probleme herangenen sollte, aber das ist leider nicht so im realen Leben. Wir sind alle gefordert endlich aufzuwachen und zu lernen, zu lernen die Dinge zu sehen wie sie sind, und zu lernen einander zu helfen. Nur wer bringt uns das bei? Die älteren Semster unter uns die haben das noch gelernt, stehen oft fassungslos vor dem wie es heute ist und können es einfach nicht verstehen.

Wer darüber reden will, der kann das auch anonym bei unserem eingerichteten Sorgentelefon machen.
Sall May
 

Re: Die geballte, kommende Altersarmut.

Beitragvon Staber » Fr 22. Apr 2011, 21:42

Man fragt sich was sind die Ursachen, die zu dieser Entwicklung geführt haben? Welches sind die Gründe dafür, dass die gesetzliche Rente künftig allein nicht mehr ausreicht? Warum müssen künftige Ruheständler mehr denn je zusätzliche private Altersvorsorge betreiben? Wird Altersarmut in Deutschland künftig große Bevölkerungskreise treffen? Ich behaupte mal Ja.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband geht davon aus, dass im Jahr 2030 rund zehn Prozent der Rentner von Altersarmut betroffen sein werden. Noch sei die Lage "solide", so die OECD-Rentenexpertin Monika Queisser. "Weniger gut" stehe es jedoch in der Zukunft um die Versorgung von Geringverdienern sowie der zunehmenden Zahl von Menschen, die nicht durchgehend Rentenbeiträge gezahlt hätten."

Um die Einkommenslage der Rentner zu beurteilen, wird vielfach auf die sogenannte Eckrente zurückgegriffen. Die Eckrente ist eine fiktive Rente, die einem Versicherten gewährt würde, wenn er über 45 Versicherungsjahre hinweg stets ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgeltes aller Versicherten erzielt und dementsprechende Beiträge geleistet hätte.

Dabei wird außer acht gelassen, dass durch Arbeitslosigkeit, Mini-Jobs, selbständige Tätigkeiten, Kindererziehungs- und Ausbildungszeiten etc. die Grundlagen eines Eckrentners in der Realität kaum erfüllt werden.Wie soll das gehen. Aus diesem Grund sollten auch die Zahlen zur Eck- oder Durchschnittsrente in einem anderen Licht betrachtet werden. Beispielsweise betrug die Eckrente im Jahr 2006 1.066 Euro in den alten und 939 Euro in den neuen Bundesländern. Allerdings erhalten rund die Hälfte der Männer und 95 Prozent der Frauen eine Rente von weniger als 1.000 Euro im Monat.
Die für den Eckrentner erforderlichen 45 Beitragsjahre erreichen lediglich rund ein Viertel der Männer und nur jede zwanzigste Frau. Daraus folgen bereits heute Ruheständler, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Einkünften decken können. Für diesen Personenkreis hat der Gesetzgeber die sogenannte bedarfsorientierte Grundsicherung eingeführt.

Während im Jahr 2003 nur 1,8 Prozent der ab 65-Jährigen Leistungen der Grundsicherung bezogen, ist ihre Zahl bis zum Jahr 2005 um mehr als 20 Prozent auf 2,2 Prozent gestiegen. Rechnet man die dauerhaft voll erwerbsgeminderten Personen hinzu, hat sich die Gesamtzahl der Grundsicherungsempfänger zwischen 2003 und 2005 fast verdoppelt.

Auch wenn der Anteil der Grundsicherungsempfänger zum jetzigen Zeitpunkt noch recht klein ist, so schreckt Experten vor allem der rasante Anstieg der vergangenen Jahre auf. Ende nicht in Sicht.


staber
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