Ich Arbeiterkind

Hier werden die mit Artikel 3 und Artikel 6 GG in Widerspruch stehenden Mängel des Bildungswesens erörtert.

Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon AlexRE » So 10. Feb 2013, 14:53

maxikatze hat geschrieben:Ich kenne übrigens nicht einen einzigen Lehrer, der sich so verhält, wie du es beschrieben hast.


Ich aber, und nicht nur einen. Vielleicht liegt das daran, dass ich schon länger in der bundesdeutschen Klassengesellschaft lebe als Du. Die oben verlinkte Statistik, nach der Kinder von Bildungsbürgern mit einer 6 x höheren Wahrscheinlichkeit Akademiker werden als die von Facharbeitern, lässt auch keinen Raum mehr für die Überlegung, dass das vielleicht nur ein paar schwarze Schafe sein könnten.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon AlexRE » So 10. Feb 2013, 14:55

Staber hat geschrieben:Zitat Maxi:
Ich kenne übrigens nicht einen einzigen Lehrer, der sich so verhält, wie du es beschrieben hast.

Einige sind bei uns im Bürgerverein und die erzählen ganz andere Sachen.

gruß staber


Das glaube ich.

Alle Täter erzählen ständig Litaneien über die Schuld ihrer Opfer.

Alle!
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon maxikatze » So 10. Feb 2013, 15:17

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Zitat Maxi:
Ich kenne übrigens nicht einen einzigen Lehrer, der sich so verhält, wie du es beschrieben hast.

Einige sind bei uns im Bürgerverein und die erzählen ganz andere Sachen.

gruß staber


Das glaube ich.

Alle Täter erzählen ständig Litaneien über die Schuld ihrer Opfer.

Alle!



Opfer? - Ich hasse Selbstmitleid, gerade in diesem Zusammenhang. Es sind oft freche, faule Gören von faulen Eltern, die ihr Dasein mit H4 fristen und sich für jede Arbeit zu schade sind.
Ich habe die Lehrer meines Kindes kennengelernt und von den Lehrern meiner Enkeltochter habe ich auch nichts Nachteiliges gehört. Im Gegenteil, die sind mit viel Engagement bei der Sache. Ich finde, sie leisten vorbildliche Arbeit.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon AlexRE » So 10. Feb 2013, 15:35

maxikatze hat geschrieben:Opfer? - Ich hasse Selbstmitleid, gerade in diesem Zusammenhang. Es sind oft freche, faule Gören von faulen Eltern, die ihr Dasein mit H4 fristen und sich für jede Arbeit zu schade sind.


Wenn man Menschen von Kindesbeinen an einredet, dass sie nichts wert sind, kann man von denjenigen, die das glauben, keine Leistungsbereitschaft mehr erwarten. Erst recht nicht für H 4 - aufgestockte Spottlöhne.

Ich habe die Lehrer meines Kindes kennengelernt und von den Lehrern meiner Enkeltochter habe ich auch nichts Nachteiliges gehört. Im Gegenteil, die sind mit viel Engagement bei der Sache. Ich finde, sie leisten vorbildliche Arbeit.


Ich habe auch nette Lehrer kennengelernt, die in der festen Überzeugung (müssen sie sich nur lange genug selbst einreden), dem betroffenen Schüler etwas Gutes zu tun, diesem die Wahrnehmung seiner real bestehenden Chancen ausgeredet haben.

Abgesehen davon habe ich mehrfach von Insidern gehört, dass deutsche Lehrer im internationalen Vergleich schon von der Ausbildung her pädagogisch wenig kompetent seien. Ich selbst bin zwar kein Fachmann auf dem Gebiet, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass die deutschen Eltern sich so fundamental von den Eltern in Ländern mit guten Pisa - Ergebnissen unterscheiden, dass man ernsthaft die schlechten deutschen Ergebnisse den Familien in die Schuhe schieben könnte.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon maxikatze » So 10. Feb 2013, 16:32

Ich habe auch nette Lehrer kennengelernt, die in der festen Überzeugung (müssen sie sich nur lange genug selbst einreden), dem betroffenen Schüler etwas Gutes zu tun, diesem die Wahrnehmung seiner real bestehenden Chancen ausgeredet haben.


Pardon, aber du hast keine Kinder um die Arbeit der Lehrer zu beurteilen und demzufolge keine unvoreingenommene Meinung um die Probleme der Lehrer zu beurteilen. Du guckst nur auf Zahlen einer Studie und willst nicht sehen, dass es ohne Fleiss keinen Preis gibt. Du musst persönliche negative Erfahrungen gemacht haben. Anders kann ich mir die Vorurteile nicht erklären.


Und - hochbegabt werden Kinder nicht unbedingt dadurch , wenn man sie nur richtig förderte. Das ist falsch. Nicht alle haben den Ehrgeiz Vorstandsvorsitzender zu werden, um es mal überspitzt zu sagen. Die Gesellschaft braucht nicht nur Elite.
Für die Lebensuntüchtigkeit der Eltern und Schüler kann nicht der Lehrer verantwortlich gemacht werden.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon AlexRE » So 10. Feb 2013, 17:04

maxikatze hat geschrieben:Pardon, aber du hast keine Kinder um die Arbeit der Lehrer zu beurteilen und demzufolge keine unvoreingenommene Meinung um die Probleme der Lehrer zu beurteilen.


Freunde von mir haben Kinder und im Gegensatz zu Dir habe ich meine eigene Schulzeit in dem bundesrepublikanischen Klassenstaat verbracht.

Du guckst nur auf Zahlen einer Studie und willst nicht sehen, dass es ohne Fleiss keinen Preis gibt.


Natürlich gibt es das, durch Geburt erworbene Privilegien und "Vitamin B" machen in Klassengesellschaften sowas wie Fleiß für die Eliten völlig überflüssig. Außerdem riecht Schweiß unangenehm, das ist nichts für die bessere Gesellschaft.

Du musst persönliche negative Erfahrungen gemacht haben.


Schon, aber bei mir war der Versuch, mir etwas Schlechtes über mich selbst weiszumachen, noch viel untauglicher als bei dem Autor des im Eingangsbeitrag dieses threads verlinkten Artikels. Das hing aber mit meiner Familie zusammen und war insofern schon wieder ein Privileg. Der Normalfall ist, dass Kinder und frühpubertäre Jugendliche durch Lehrer sehr leicht manipulierbar sind.

Anders kann ich mir die Vorurteile nicht erklären.


Das sind Erfahrungswerte und keine Vorurteile.

Und - hochbegabt werden Kinder nicht unbedingt dadurch , wenn man sie nur richtig förderte.


Die o. g. Ziffern (6 x höhere Wahrscheinlichkeit, dass Akademikerkinder auch Akademiker werden, im Vergleich zu Facharbeiterkindern) haben absolut nichts mit unterschiedlichen Begabungen zu tun. Das ist wissenschaftlich vollständig ausgeforscht.

Das ist falsch. Nicht alle haben den Ehrgeiz Vorstandsvorsitzender zu werden, um es mal überspitzt zu sagen. Die Gesellschaft braucht nicht nur Elite.

Für die Lebensuntüchtigkeit der Eltern und Schüler kann nicht der Lehrer verantwortlich gemacht werden.


Natürlich braucht die Gesellschaft nicht nur Elite, aber wenn die Rollen nicht in irgendeiner Form von Leistungswettbewerb verteilt werden, sondern durch die Geburt bestimmt werden, erhält man "Nieten in Nadelstreifen" als Elite und schneidet den Begabten in den unteren Schichten auf grundgesetzwidrige Art und Weise Lebenschancen ab.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon maxikatze » Mo 11. Feb 2013, 07:27

Natürlich gibt es das, durch Geburt erworbene Privilegien und "Vitamin B" machen in Klassengesellschaften sowas wie Fleiß für die Eliten völlig überflüssig.



Das zweifle ich erst recht an, dass Privilegierte ohne Fleiss bis an die Konzernspitze kommen können. Das mögen Ausnahmefälle sein, aber die Regel ist das nicht. Ohne erlerntes Wissen und dem damit verbundenen Ehrgeiz und Fleiss wird keiner in dieser Gesellschaft etwas erreichen und weiterkommen - auch nicht die gut betuchten.
Dein Beitrag suggeriert, dass alle, die es im Leben zu etwas gebracht haben, ihren beruflichen Erfolg nur ihrer reichen Herkunft zu verdanken haben. - Wie gesagt, ich bin anderer Auffassung.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 11. Feb 2013, 08:54

maxikatze hat geschrieben:
Jetzt haben also die Lehrer Schuld, wenn die Sprösslinge der H4-Empfänger nichts auf die Reihe bekommen und nur das leben, was ihnen die Eltern vormachen? Nein, so einfach ist das nicht. Schiebe nicht die Lebensuntüchtigkeit und Erziehungsdefizite auf die Pädagogen. Die müssen schon genug ausbügeln. Ich kenne übrigens nicht einen einzigen Lehrer, der sich so verhält, wie du es beschrieben hast.


moin maxi,

Ich kenne einige aber und so muss ich Sagen, das die Eltern genauso wie die Lehrer in die Pflicht genommen werden müssen. Meine Meinung nach.

Natürlich braucht die Gesellschaft nicht nur Elite, aber wenn die Rollen nicht in irgendeiner Form von Leistungswettbewerb verteilt werden, sondern durch die Geburt bestimmt werden, erhält man "Nieten in Nadelstreifen" als Elite und schneidet den Begabten in den unteren Schichten auf grundgesetzwidrige Art und Weise Lebenschancen ab.


Haben wir da nicht zu viele davon? ;)

Letztes Mal ging`s noch. :lol:


:lol: bei mir auch ;)
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon maxikatze » Mo 11. Feb 2013, 13:40

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Letztes Mal ging`s noch. :lol:


:lol: bei mir auch ;)



Dann ist ja alles in Butter. :lol:
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon AlexRE » Mo 11. Feb 2013, 20:31

maxikatze hat geschrieben:Dein Beitrag suggeriert, dass alle, die es im Leben zu etwas gebracht haben, ihren beruflichen Erfolg nur ihrer reichen Herkunft zu verdanken haben. - Wie gesagt, ich bin anderer Auffassung.


Dass die Sprösslinge der Unterschicht in Deutschland faire Chancen hätten, behauptet noch nicht einmal mehr die Springerpresse:


Sozialer Aufstieg

In Deutschland bleibt Chancengleichheit ein Traum

Deutschland steht beim Thema Aufstiegschancen am unteren Ende der Skala. Hierzulande wird die Zukunft noch immer maßgeblich von Herkunft und Elternhaus geprägt. Viel besser macht das Skandinavien.

(...)


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Traum.html
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