Bildungslüge? Ja oder Nein?

Hier werden die mit Artikel 3 und Artikel 6 GG in Widerspruch stehenden Mängel des Bildungswesens erörtert.

Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Sall May » Sa 30. Okt 2010, 16:06

Aktuell auf Bürgermeinungen:

Bildungslüge? Ja oder Nein?

Unser aller Arbeitsmarkt? Für was braucht ein Azubi als Bürokaufmann ein Abitur? Ein Abitur war ursprünglich mal die Voraussetzung zum Studium, aber nicht um einen Ausbildungsplatz ergattern zu können.

Mittlere Reife, und auch Hauptschulabschluss sollten reichen für eine solche Ausbildung.

Selbst für ein Praktikum im Bereich Internet verlangt man heute schon Leute mit Studium, denkt man wirklich alle anderen wären zu dumm so etwas zu bekleiden?

Könnte es sein das wir einen Bildungslüge unterliegen? Jeder mit Abitur sollte eigentlich studieren können und dürfen, und nicht in den Markt drängen, der vormals für Hauptschüler und Menschen mit mittlerer Reife vorgesehen war.

Abiturienten sollten studieren. Keinesfalls sollte man Ausbildungsplätze mit ihnen besetzen für die es keines Abiturs bedarf, und somit alle anderen Schulabschlüsse abqualifizieren.

Ist jetzt zwar harter Tobak diese Äußerung, aber sie hat Hand und Fuss. Man sollte sie mal in die Überlegungen der heutigen Bildungswahnforderungen mit einbeziehen können und wollen.

PS. Was ist eigentlich mit denen, die in den letzten 3 Jahren keinen Ausbildungsplatz erhielten, wo befinden sich diese Menschen jetzt. Was ist aus ihnen geworden? Angeblich fehlt es doch zur Zeit an Auszubildenden, könnten wir denen dann nicht eine Chance bieten?
Sall May
 

Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Ricarda » Sa 30. Okt 2010, 16:26

Ich kann mich zunehmend des Eindrucks nicht erwehren, dass die staatliche Förderung umfangreicher Schulbildung zumindest auch dem Zweck diente, die Jugendlichen länger im elterlichen Haushalt zu halten und vom Arbeits- und Wohnungsmarkt fernzuhalten. Ein Vierzehnjähriger, der mit 16 oder 17 Jahren seine Ausbildung abschließt, will dann einen Job und unter Umständen eine eigene Wohnung. Wenn die hochgebildeten Lehrstellensucher erst mit 18 oder 19 mit der Ausbildung anfangen, verkürzt sich für die meisten die Lebensarbeitszeit und das Leben in eigener Wohnung um 3 bis 5 Jahre.

Man kann sich also leicht vorstellen, was auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt los wäre, wenn man nicht so nachhaltig die bessere Bildung und die sogenannte Chancengleichheit propagiert hätte.
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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon AlexRE » Sa 30. Okt 2010, 16:29

Ricarda hat geschrieben:Man kann sich also leicht vorstellen, was auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt los wäre, wenn man nicht so nachhaltig die bessere Bildung und die sogenannte Chancengleichheit propagiert hätte.


Diese Überlegung haben sicher früher alle Politiker angestellt - so wie auch Frühverrentungen gefördert wurden - und sie ist auch immer noch maßgeblich für viele Gesetze.

Man will aber offensichtlich davon weg, heute geht es in Richtung "Abi nach der 12. Klasse", kürzere Studiengänge (bachelor) und Rente mit 67 oder gar noch später.

Die bisherige Methode, den Arbeitsmarkt zu entlasten, war einfach zu teuer und auf dem internationaler werdenden Arbeitsmarkt mit zu grossen Nachteilen für deutsche Absolventen verbunden. Fast überall auf der Welt ist ein Studienabschluss mit Mitte 20 der Normalfall, nur in Deutschland mit Ende 20.
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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Senator74 » So 6. Nov 2011, 21:38

Die Bildung läuft mir nach, aber Gott sei Dank holt sie mich nicht ein...
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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Staber » Di 20. Dez 2011, 22:59

Caloderma hat geschrieben:
Senator74 hat geschrieben:Die Bildung läuft mir nach, aber Gott sei Dank holt sie mich nicht ein...
Unternehmen suchen Lehrlinge!!
BRAUCHBARE Lehrlinge...solche sind aber Fehlanzeige!!



Vielleicht stellen die Unternehmen zu hohe Ansprüche ?!



Das Einmaleins sollten sie aber genau so können wie das Komasaufen, dann kommen die Unternehmen auch zu recht. ;)

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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Livia » Mi 21. Dez 2011, 10:49

Das ist auch bei uns so dass die Lehrmeister keine geeigneten Lehrlinge mehr finden können. Viele junge Menschen kennen keine Disziplin, pünktlich am Arbeitsplatz, Aufgaben erledigen, Schule ist nicht wichtig, Respekt ist ein Fremdwort, Gehorchen am Arbeitsplatz ist verpönt und wird bekämpft. Wer will denn solche Lehrlinge und wer hat die Geduld es mit ihnen zu versuchen ? Mein Schwiegersohn ist auch Geschäftsmann, er sagt oft, was sich Lehrlinge so alles leisten wollen, übertrifft jede Normlität.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon Staber » Mi 21. Dez 2011, 17:14

Lehrstellenbewerber, die nicht wissen wie viel 25% von 200 ist und die auf die Frage meiner Tochter, was denn so ihre Zukunftswünsche seien antworten: "Nix arbeiten Alte, nur Chef sein so wie Du und die dicke Kohle einsacken "- tun sich schwer, eine offene Stelle zu ergattern. Sie hatte mal einen 16 jährigen Bewerber, der wollte nur Di-FR arbeiten, weil er am Montag immer seine - wie er es nannte - Wochenend-Alk-Lähmung - überwinden musste. Ist natürlich die Ausnahme.....oder?


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Re: Bildungslüge? Ja oder Nein?

Beitragvon AlexRE » Mi 21. Dez 2011, 17:30

Staber hat geschrieben:Sie hatte mal einen 16 jährigen Bewerber, der wollte nur Di-FR arbeiten, weil er am Montag immer seine - wie er es nannte - Wochenend-Alk-Lähmung - überwinden musste. Ist natürlich die Ausnahme.....oder?


gruß staber


Besser er bekundet das Desinteresse an der Lehrstelle bereits bei dem Bewerbungsgespräch - das ohnehin nur auf Druck der Eltern oder sonstiger Erziehungsberechtigter stattfindet - als dass so jemand auch noch eingestellt wird und die Lehrstelle bis zum Hinschmeißen der Lehre für wirklich interessierte Bewerber blockiert.
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